Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frequenzumformer für Uhr


von Schoasch (Gast)


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Hi

Mein Vater hat eine uralte Uhr vom Dachboden ausgegraben und mich
gebeten diese Funktionstüchtig zu machen. Prinzipiell funktioniert sie
eh.. aber leider ist sie nicht für unser Netz ausgelegt sondern wird
mit 110V/60Hz betrieben. Mein Vater hat dann gleich einmal einen Trafo
hergenommen und die 230V zu 110V transformiert.. aber wie erwartet,
läuft die Uhr falsch.

Nun zum Problem. Wie komme ich nun auf die 110V/60Hz? Hat von euch
jemand eine Idee?

Ich hab mir schon ein paar Gedanken gemacht.. vl könnte man ja daraus
was machen. Was sagt ihr dazu.

Die 1. Idee:
Ich nehme einen Funktionsgenerator(einen XR2206 hätte ich noch
herumliegen, der auf Verarbeitung wartet), und hänge am Ausgang einen
Verstärker (zb. einen Leistungs OPV oder einen Audio-Verstärker).Da die
Spannung zu gering ist, transformiere ich sie einfach mit einem
passenden Trafo auf die 110V.
Was haltet ihr davon? Ein Problem könnte die Leistungsaufnahme des
Gerätes sein.. angeblich braucht es 60W... aber ich traue diesem Wert
nicht ganz.

Die 2. Idee:
Einen Frequenzgenerator bauen. Was aber ziemlich viel Arbeit werden
dürfte, da ich vermute,dass eine H-Brücke nicht reichen wird. Darum
wäre mir Idee 1 um einiges lieber.

Habt ihr andere Vorschläge? Gibt es vl auch sowas schon zu kaufen?

Ich danke euch.
mfg Schoasch

von Läubi (Gast)


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Gleichrichten --> Zerhacken mit 60hz --> Transformieren

Wäre jezt so mein Ansatz halt so SNT mäßig :)

btw: 60Watt für ne UHR??

von Elektrikser (Gast)


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Da ich nicht weiß, wie die Uhr aufgebaut ist, kann ich nur raten.
Aber ich würde sagen, dass man vielleicht die Spannungsversurgung und
den Takt, nach dem sich die Uhr richtet, auftrennen kann. Dann wäre es
mit einem Netzteil und einem 60Hz-Generator getan. Oder soll die Uhr
nicht verändert werden und nur ein Zusatz gebaut werden, damit die Uhr
richtig läuft?

Gruß Elektrikser

von Schoasch (Gast)


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@Läubi: Hast du vl einen Link zu sowas? Bin mir nicht gerade sicher ob
wir nicht eh das gleiche meinen.

Ich hab die Uhr gerade mal zerlegt und es ist genau das, was ich
befürchtet habe. Das Uhrwerk wird durch einen Spaltpolmotor angetreiben
und wird direkt vom Netz gespeisst.

von Michael U. (Gast)


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Hallo,

wenn sie mit 50Hz falsch (nach) geht, tippe ich auf 60Hz Syncronmotor,
war füher üblich. Teilweise nichtmal selbstanlaufend, die Uhren mußten
von Hand angeworfen werden.
Die 60W zweifle ich da allerdings auch etwas an, mal den Strom messen
und nachrechnen, mit 60Hz ist er noch etwas geringer.
6W würde ich relistischer finden.

Ansonsten: passenden Trafo 230V auf ca. 6V, 2. Trafo mit 2x12V auf
230V. 2 passenden Transistoren mit Treiber dazu. Das Ganze als
fremdgesteurten Wechselrichter. Nun noch 60Hz aus Quarz mit Teiler
zusammenbasteln und die Treiber im Gegentakt ansteuern.
Frequenz muß stimmen, Kurvenform und Spannung sind relativ unkrititsch,
die Uhr läuft sicher auch mit beinahe Rechteck-Spannung und ab 70-80V.

Gruß aus Berlin
Michael

von Frank (Gast)


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ich würd einfach das Uhrwerk gegen was Modernes austauschen das ohne den
ganzen Krempel läuft.

bye

Frank

von Schoasch (Gast)


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So einfach geht das nicht.

Hier einmal ein Foto vom Motor. Laut meinem Wissen, handelt es sich
definitiv um einen Spaltpolmotor

Oben ergennt man so einen Ring des Spaltpoles. Und unten ist die
Wicklung zu erkennen.

Leider bekomme ich kein besseres Bild mit dieser Webcam hin.

Danke an alle.

von Paul Baumann (Gast)



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Ich vermute, daß das ein Uhrwerk mit 60 Hz - Synchronmotor ist. Da
könntest Du meine Schaltung auf 60 Hz umdimensionieren.

MfG Paul

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Es gab vor vielen Jahren einen Quarzoszillator/Teiler genau um die 60 Hz
für eine Uhr aus einem Standardquarz 3,57..MHz zu erzeugen:
MM5369 von National Semiconductor
http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/9251/NSC/MM5369.html
aber mit anderen Quarzen sollte auch ein gewöhnlicher 74HC4060 oder
ähnliches reichen.

von Fly (Gast)


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Ich würdes unbedingt so machen wie Christoph es schreibt. Dies hat den
Vorteil der Genauigkeit deiner Uhr, mittels simplen Generator 60Hz
wirst du keine Freude haben.
Wenn ein 3,57Mhz Quarz ca. 100 Hz daneben läuft und du das Signal um
ca. 60000 teilst, so teilst du den Fehler den der Quarz hat auch und
die Genauigkeit ist immer noch gut.

von Axel R. (Gast)


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4.91520Mhz Quarz am CD4060->pin2 (2^13) auf einen IR2184
Halbbrückentreiber oä. incl MOSFETs über 1000uF auf einen kleinen
12V/220V Printtrafo.
kämen genau 60Hz raus.
Man könnte mit einem 4013, da er ja an den beiden Ausgängen sowieso ein
180° phasenversetztes Signal ausgibt, auch eine Gegentaktendstufe mit 2
N-Kanal MOSFETs machen. einen Treiber kann man bei 60Hz sicher
entbehren. Brauchst dann in diesem Fall einen 2x24V/220V Trafo?
prinzipskizze im anhang. Teile sollten alle bei reichelt für wenig Geld
zu bekommen sein.

von Schoasch (Gast)


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Ich danke euch sehr. Ich werde mal sehen was ich so zusammen bekomme.

von Schoasch (Gast)


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So... Die Uhr dürfte doch mehr ziehen als erwartet.. mein Probeaufbau
ging etwas in die hose.. jetzt probiere ich die Schaltung von Axel
einmal... aber eigentlich könnte ich mir ja den IR und den 4060er
sparen und dann gleich einen kleinen PIC verwenden. ich habe eh noch so
kleine PIC10F202.. der wird wohl eh billiger sein als die anderen
Bauteile:-)

von Peter D. (peda)


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Mit nem Funktionsgenerator wirst Du keine Freude haben, es sollte schon
quarzstabil sein. z.B. irgendein MC mit Quarz (7,3728MHz).

Dahinter dann ne Endstufe (L165) und Trafo.

Eventuell geht auch ein MP-Kondensator statt des Trafos der dann mit
dem Motor in Resonanz ist (Resonanzüberhöhung).


Peter

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