Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Akkus tot


von programinator (Gast)


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Moin,

habe hier ein sehr eigenartiges Phänomen und hoffe nun auf eine
passende Erklärung.
Betreibe einen digitalen Fotoapparat über einen linaren
Spannungsregeler 780x aus einem Akkupack. Dieser Apparat wird nun
periodisch eingeschaltet und löst ein Bild aus. Dies hat anfangs
hervorragend funktioniert. Akkus waren 6 identische Mignonakkus in
einer Batteriehalterung mit einer Kapazität von 2500mA/h.
Jetzt habe ich aber zwei neue Akkupacks unterschiedlicher Hersteller
bei denen jeweils zwei Akkus nach sehr kurzer Zeit (wenige Stunden)
gestorben sind. Kann mir das jemand erklären ?
Die nun toten Akkus hatten quasi keine Spannung mehr. Die restlichen im
Leerlauf deutlich über 1,2V. Ein Akkupack bestand immer aus identischen
Zellen, die zuvor einzeln im Akkulader geladen wurden. Die Akkus werden
derzeit im freien, aber geschützt vor Regen betrieben.
Hat irgendjemand eine Erklärung ?

Danke
programinator

P.S. Bin gerade dabei die toten Zellen wieder zu beleben. Ergebnis aber
noch offen

von Hubert.G (Gast)


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Ich bekomme immer wieder Akkupacks bei denen die Kunststoffisolierung
der Zellen einen feinen Riss hat. Warscheinlich durch bei nicht
richtigem Laden oder Entladen entstehende Erwärmung. Dann entsteht sehr
schnell ein Kurzschluss zwischen zwei Zellen und eine davon ist dann
tot.
Wenn man kein hitzefestes Klebeband hat, kann man auch etwas festeres
Papier zwischen die Zellen schieben.
Ansonsten sind bei mit Akkus nur durch herumliegen (alter) gestorben.

von alfsch (Gast)


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akkus "sterben" nur durch schluss oder tiefentladung.
zeig doch mal deine 78... schaltung zum betrieb des ganzen.
evtl schwingt der regler und macht den effekt...?

von programinator (Gast)


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Die Schaltung ist recht trivial. Ein 7805 wird mit einem Diode auf eine
Ausgangsspannung von ca. 5,8V gezogen. An Ein- und Ausgang habe ich
jeweils eine Kombination aus 100nF + >=47uF. Der Witz ist, dass diese
Schaltung im Dauertest mehrere Tage hervorragend funktioniert hat. In
diesem Stresstest hat der Fotoapparat gigantische 900 Bilder im Abstand
von 1min gemacht! Vor jedem Bild wurde die Kamera eingeschaltet, was
eine besondere Belastung darstellt, da die Einschaltströme kurzzeitig
(einige ms) bei ca. 1A liegen.
Nun habe ich die Kamera im Betrieb und schaffe auf einmal nur 20-30
Bilder im Abstand von 10min.
Habe inzwischen das Ergebnis des Ladegerätes: es hat die Kapazität
einer der "toten" Akkus mit 2,25A/h (soll 2,5h) bestimmt. Kann ich
dem Akku nun noch vertrauen ? War der einzelne Akku vielleicht doch
nicht geladen, als ich ihn in den Batteriehalten gedrückt habe. Was
passiert in solch einem Fall wenn vier volle und zwei leere Akkus in
Reihe hängen ?

von alfsch (Gast)


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1. bei 6 zellen x 1,1v = 6,6v min. --> zuwenig für nen 7805 --> anderer
regler oder disktrete schaltung nehmen
2. bei fast leerer zelle in reihe mit vollen: eine wird ganz leer, 0v,
die anderen liefern saft, die leere wird rückwärts gepolt :-(
das mögen die gar nicht, zeigt sich dann durch schluss/defekt der
betroffenen zelle
(nicht nur dein problem, ich kenne das auch zb von notebook packs:
10 zellen, 9 ok, 1 tot...warum wohl?? :-)

von programinator (Gast)


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Mist,
stimmt auch, ist gar kein 7805, sondern ein 49v05 oder wie auch immer
die Dinger heissen. Also der 7805 als LDO. Sorry, habe die Schaltung ja
leider nicht mehr vor mir liegen. Deshalb auch die Diode um auf 5,8V zu
kommen.
Interessant finde ich den 2. Punkt. Kann es auch passieren, dass dann
zwei schon leere Zellen auf 0V gezoegen werden und sich allmählich
umpolen ?
Es könnte mir durchaus vorstellen, dass ich die zwei Zellen dann doch
nicht sauber geladen habe, da ich auch (dummerweise) immer mit einer
Entladung beginne.

von alfsch (Gast)


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jo, wäre meine fern-diagnose...

von programinator (Gast)


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Danke,
das hat mir sehr geholfen.
Ich denke, dass da irgendwie bei Laden der beiden Zellen etwas schief
gelaufen ist.

von ADrei (Gast)


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Hallo,

eine Erklärung habe ich nicht. Es ist mir aber gelungen einige
"Nickel-Cadmium-0-Volt-Zellen" wiederzubeleben. Dazu habe ich die
Strombegrenzung eines Labornetzteils auf ca. 1,5 A und eine Spannung
auf mindestens 3 Volt einstellt. Die Spannung ist eigentlich egal,
solange sie deutlich über der Zellenspannung liegt. Jetzt das Netzteil
an die Zelle anschließen und die Spannung über der Akkuzelle
beobachten. In den meisten Fällen ist die Spannung dann nach ein paar
Sekunden wieder auf mindestens 1,2 Volt angestiegen. Dann habe ich noch
ca. 30 Sekunden gewartet und das Labornetzteil wieder abgeklemmt. Danach
ließen sich die Zellen wieder normal aufladen.

Viel Glück beim "Akkus huchen"
Alex

von alfsch (Gast)


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jo, bitte.
noch n tip, der funzt:
bei echt "toten" akku, dh nimmt keine spannung/ladung mehr an, also
zellen-schluss, 0v : schluss kann weg-gebrannt werden, entweder mit
power-ladegerät für auto (ca 20a max) ca 0,5 s verbinden, britzel :-))
oder satten elko, zb 10000u, auf ca 30v geladen, mit dem toten akku
"entladen" . polung beachten. sofort ans ladegerät...wenn er nicht
geht, nochmal britzel...dann gehen die dinger fast immer.
sind natürlich nicht mehr wie neu..., aber besser als tot.

von Profi (Gast)


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eine weitere Möglichkeit:
defenkten Akku ins Ladegerät, zweite (volle) Zelle mit Drähten parallel
hängen, bis Akku erkannt wird, noch einige Sekunden dranlassen, nun 2.
Akku abklemmen und ersten normal laden.

Bei hartnäckigen Fällen geht auch statt der einen zum Parallelschalten
zwei nehmen, dann allerdings besser außerhalb des Ladegerätes, man weiß
ja nie!

  --- -defekter Akku+ ------ +voller Akku- ----- +voller Akku- ---
  |                                                              |
  ----------------------------------------------------------------

Immer fühlen, ob ein Akku warm wird, dann sofort aufhören.
Dicken Draht verwenden und gut an die Kontakte drücken, es fließt
ordentlich Strom (bis 15A).
Manchmal gibt es allerdings welche (die vermutlich vorher arg
mißhandelt wurden (wie oben beschrieben "falschherum geladen" durch
unterschiedlichen Ladezustand) oder längere Zeit tiefentladen rumliegen
lassen), die lassen sich nicht mehr recovern. Die verhalten sich
hartnäckig wie ein Kurzschluß oder wie ein niederohmiger Widerstand.
Beim Laden (pushen) werden sie warm, verlieren dann schnell wieder die
Spannung. Klarer Fall für die Recyclingbox.

Das sind aber wirklich seltene Fälle.

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