Forum: Platinen Farbumschlag beim Entwickeln nach gold-gelb (Bungard)


von Marco Schramm (Gast)


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Hallo Forumsmitglieder,

habe als Neuling meine ersten Erfahrungen beim Belichhten und
Entwickeln gesammelt. Nur bei Bungard Platinen sind etwas sonderlich.
Und darum geht es jetzt:

Meine ersten Belichtungs + Entwicklungsversuche mit Reichelt
NoName-Platinen habe ich erfolgreich abgeschlossen. Die Leiterbahnen
heben sich ganz deutlich dunkelbläulich gegenüber dem Kupfer ab.Also
OK.

Damit man nicht immer unterschiedliche Platinenqualitäten bekommt, habe
ich mir bei Reichelt Bungard-Platinen unterschiedlicher Größe bestellt.
Haltbarkeisdatum (01.07.2007) und blaue Folien, wie man es kennt.

Zum Testen habe ich 1min40sec belichtet (mit sehr gut deckender Vorlage
um Fehler auszuschließen). Danach direkt in recht neuem NAOH-Entwickler
entwickelt. Sekunden nach dem Eintauchen begann der Ablösevorgang
(blaue Wolken). Das ganze mit Schwenken noch unterstützt.  Nach
20Sekunden rausgeholt und abgespült. Überraschung: Ein Kontrast hatte
sich gebildet, die zum Wegätzen freigegebenen Flächen waren deutlich
und scharfkantig da. Aber der „geschützte Bereich“ erschien in
gold-gelb und nicht in einer satten Farbe.
Das ganze sieht nicht schmierig aus. Optisch ist der Kontrast schon
vorhanden. Allerdings muß man schon genau wegen dem gold-gelb
hinschauen.

Zusätzlich ist mir noch aufgefallen, dass die Bungard-Platinen
unterschiedlich sind, trotz gleichzeitigem Einkauf bei Reichelt. Die
Rückseiten sind unterschiedlich dunkel gefärbt. Bei obigem Ergebnis
(gold-gelb) kann jedoch nur eine Sorte zum Einsatz. Weitere Versuche
mit Bungard-Platinen habe ich noch nicht unternommen.

Das Ätzen habe ich bisher unterlassen, ich wollte vorher erst mal mich
wegen der Färbung im www. erkundigen.

Das war jetzt eine ganze Menge Text. Aber es sollten alle Aspekte
rein.

Und für die, die nicht so lange lesen wollen die Kurzfassung: Ist es
bei Bungard-Platinen normal, dass nach dem Entwickeln keine dunklen
Flächen, sondern gelb-goldene Flächen entstehen (bei Reichelt
gekauft).

Wer kennt den gold-gelben Effekt?

Marco

von uwegw (Gast)


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Die Farbe ist bei Bungard normal...
Hier ein Bild von einer Entwickelten und kurz angeätzten Platine,
allerdings nicht von mir:
http://195.225.106.105/Bilder/P6240012_klein.jpg
wurde einwandfrei zu Ende geätzt.

von rayelec (Gast)


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Soviel ich mich an meine Ätzzeiten erinnern kann, ist das wirklich so!
Das Layout kommt nach dem Entwickeln nur schwach hervor.
Kriterium ist eigentlich, ob an den beliichteten Stellen wirklich das
blanke Kupfer hervorkommt. Ist man sich nicht ganz sicher, so kann man
das an einer blanken Stelle mit einem Wattestäbchen und etwas Aceton
nachprüfen. Ist das Kupfer blank, kann die Panscherei losgehen... ;-)

Gruss

von Mario H. (djacme)


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Ja, habe erste vor 2 wochen Bungard materiel von reichelt gekauft und es
war so wie du beschriebn hast. keine Probleme damit.

Was ich interesant an dem Materiel finde. nach dem ätzen führe ich
KEINE nachbehandlich durch (also NICHT mit spiritus putzen und Lötlack
druff) Diese gelb-goldene Schutzschicht lässt sich löten... warum auch
immer - ond es gammel wegen dr schicht nicht!
Habe ich nur durch zufall mitbekomme weil ich mal irgendwanne eine
platine vergessen habe zu putzen... nur vergess ich es immer mit
absicht

von uwegw (Gast)


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>>Diese gelb-goldene Schutzschicht lässt sich löten... warum auch
immer - ond es gammel wegen dr schicht nicht!

Steht auch so in der Anleitung von Bunard drin. Ich entferne den Lack
allerdings, weil ich chemisch verzinne. Leider geht das Zeug schlecht
ab, oder ich habs mit den falschen Mitteln probiert... Bezin bringt gar
nichts, mit Aceton und Schleifpapier hatte ich schließlich Erfolg.

von Mario H. (djacme)


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..machmal sollte ich doch anleitungen lesen....

ich habe dazu brennspiritus (standart baumarkware) und nen lappen
verwendet. gibt problemlos ab.

von Christian F. (fasti)


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Hi!

@ uwe: Schonmal mit nachbelichten und entwickeln probiert oder wenn dir
das zulange dauert einfach mehr NaOH in den Entwickler geben und rein
mit der Platine. Der Lack ist sofort ab und nach kurzem abspülen gehts
an in das Verzinnungsbad. Gibt schöne glänzend verzinnte Platinen!

ciao

Fasti

von Bjoern M. (salival)


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Hier hab ich mal probiert, den Lack als Loetstoplack zu benutzen:
http://www.lania.de/salival/bilder/herz

Da das relativ gut geht, wuerde ich nicht unbedingt empfehlen, den Lack
einfach so zu "durchloeten". Das bedeutet naemlich eine deutlich
laengere Loetdauer und damit eine hoehere Bauteilbelastung.

@Mario Hagen:
Wieviel laenger brauchst du, um einen Pin zu loeten, im Vergleich zu
einer blanken Platine? Wie siehts mit SMD aus? Geht das ueberhaupt?

gruss, bjoern.

von A. Arndt (Gast)


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Hallo,

ich finde auch, dass das entwickelte Bild sehr kontrastarm ist, habe da
schon andere Platinen gehabt, da war es wesentlich deutlicher.

Den Fotolack zu durchloeten ist wirklich sehr mühsehlig, ich reinige
die Lötflächen gezielt mit einem Glasfaserstift aus dem Zeichenbedarf
für Tusche, und merke sofort, wenn ich die nicht die ganze Schicht
herunterbekommen habe...

Gruss
A. Arndt

von Christoph Kessler (db1uq) (Gast)


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Ich löse den Lack gelegentlich mit konzentierterem NaOH. Einfach noch
ein paar Gramm zusätzlich in die gebrauchte Entwicklerbrühe und die
Platine kurz damit abspülen. Dann sofort mit Wasser abwaschen, sonst
schillert die Kupferfläche in allen Farben.

von Mario H. (djacme)


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@Bjoern Mueller

Auf den betreffenden bleinen sind zum einen Relais die Ströme von 10
Ampere schalten und entsprechend größe Leiterbahnflächen haben. Mit ner
schön dicken lötspritze drauf, die Leiterbahnen (sind eher
kupferflächen) verdicker ich bei der gelegenheit auch gleich immer mit
ner portion lötzinn. Hierbei habe ich keinen unterschied zu lackfreien
platinen festgestellt.

An sonsten sind nur SMD-Teile drauf, ne hand voll Dioden die sich dank
der koren pads auch problemfrei löten lassen und ein SO 18Pinner. Hier
ist das löten nicht ganz so einfach wie bei Lackfreien platinen, aber
mir war es den aufwand der Lackentfernung bisher nie wert.

Ich vertige ca. 15-30 Solcher Platinen im monat.

Zu erwähnen ist vieliecht:
Generell verwende ich eher größere lötspitzen (auch für SMD) als die
meisten anderen Leute die ich kenne, kompensiere das aber durch sehr
feines lötzinn. Inetwa 0.3mm (ausser wenn ich die Dicken relais
einlöte, das ist klar)

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