Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik NiMh-Akku laden


von Sebastian Wille (Gast)


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Hallo,

ich habe eine Varta-NiMh-Knopfzelle "V40H" (bzw. später 3 in Reihe 
geschaltet), die ich gerne laden möchte.

Im Datanblatt stehen nun einige Lademöglichkeiten, z.B. Schnell-Laden 
bei 20mA für 3 Stunden.

Nun meine Fragen:

1. Wie stelle ich den Strom ein? Nur über einen Widerstand nach R=U/I 
oder muß ich auch einen
"Akku-Widerstand" einrechnen?

2. Wann muß ich das Laden abbrechen? Muß ich z.B. ständig die Temperatur 
messen?

3. Was ist Trickle Charging?

Ich weiß, daß es bei Atmel eine App-Note zum Akku-Laden gibt. Die ist 
allerdings viel zu ausfürhlich für meinen Zweck. Kennt jemand eine gute 
Seite über's Akku-Laden?

Wer kann mir Tips geben, wie ich meine Akkus (schonend!) laden kann?

Vielen Dank für jede Hilfe! :-)

Sebastian

von tobias hofer (Gast)


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ich habe dir mal eine einfach möglichkeit als anhang
gepostet.
einen akku muss man mit einem konstant strom laden.
in deinem falle z.b. 20mA.
ein konstantstrom ist nötig da sich der innenwiederstand des
akku ändert.

berechnung:

1. ilade wählen
2. aus dem datenblatt ausgangskennlinienfeld die entsprechende 
gate-source spannung lesen.
3. rs=ugs/iladen

gruss tobias

von Florian Pfanner (Gast)


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Schau mal unter 
http://www.elv.de/service/manuals/Ladeschaltung/Ladeschaltung_UM_G_000120.pdf
Dort findest du eine NiCd, NiMh-Ladeschaltung. Diese beinhaltet eine 
Delta U-Erfassung, was eine Überladung deines Accus verhindert (z.B. 
wenn der Accu bei ladebeginn nicht ganz entladen ist)

Gruß, Florian

von edi (Gast)


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hi sebastian mit gutem willen,

schau dir die datenblaetter des 78'L'05 an....

es gibt da eine applikation mit der der 78L05 + 1 widerstand
als konstantstromgenerator arbeitet.
stelle einen bestimmten strom ein und begrenze zeitlich das laden.
tickle charge...troepfchen ladung...kleine ladeimpulse in gewissen 
abstaenden...zur erhaltung der ladung

ed

von profi (Gast)


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Über Akkuladen gibt es extrem viel Literatur und Therorien.
Aber wichtig für eine lange Lebensdauer sind meines Erachtens:

1. nie längere Zeit entladen liegen lassen, d.h. schon bis 
Entladeschlußspannung entladen, aber dann gleich wieder ganz aufladen, 
sonst läuft die Zelle aus
2. nie überladen
3. Ab und zu ganz entladen
4. Lade und Entladestrom in Grenzen halten
5. bei Serienschaltung immer darauf achten, dass möglichst gleiche Akkus 
verwendet werden (evtl. sogar nach Kapazität selektieren).
Sonst kann es passieren, dass die Zelle mit geringster Kapazität als 
erste leer ist und (von den anderen) verpolt geladen wird.
Das mögen sie überhaupt nicht, und so wird die schwächste Zelle schnell 
noch schwächer und die anderen bekommen Memoryeffekt, weil die ganze 
Kapazität nicht genutzt wird.

Bei so kleinen Zellen weiß ich nicht, ob die üblichen Lademöglichkeiten 
1:1 anwendbar sind.

Beschreibe mal, was Du damit betreiben willst und wie das Aufladen 
ausschauen soll (von welcher Spannung aus).
Generell genügt ein Vorwiderstand, als mittlere Ladespannung kannst Du 
1,45 Volt/Zelle nehmen.
Von 5Volt aus würde ich 3 Zellen nicht laden (obwohl es auf den meisten 
PC-Mainboards gemacht wird/wurde), weil der Strom dann zu stark vom 
Ladezustand und von der Genauigkeit der Versorgungsspannung abhängt, 
außerdem brauchst Du ja noch eine Entlade-Verhinder-Diode (zur Not 
Schottky verwenden).

Bei der 7805 Schaltung muss die Eingangsspannung mindestens 7-8 Volt 
höher als die Ladespannung sein, damit der Strom konstant bleibt.

Dauerladen geht auch, trocknet aber langzeitig die Zellen aus.
(Siehe die "Overcharge" im Varta Datenblatt)
Ströme unter 1/25 der Kapazität sind aber ok.

Trickle Charge heißt auf deutsch Impulsladen (PWM) oder Erhaltungsladen 
(siehe Datenblatt 1,2mA).

Beachte, dass die "Kapazität" start vom Entladestrom abhängt (siehe 
Typical Capacities: bei 2C (= hier 80mA) nur noch 11 mAh, d.h. in 8,25 
Minuten erreicht der Akku die Entladeschlußspannung (aber er wird sich 
nach Abhängen der Last nochmal erholen und zumindest einen Teil der 
Restkapazität abgeben).

O.T. Streng physikalisch genommen haben nur Kondensatoren eine Kapazität 
(Einheit Farad), Akkus haben eine LADUNG (Einheit Columb=As 
(Ampere-Sekunde)), weil die Spannung sich kaum ändert.
Das wissen aber offensichtlich nicht mal die Varta-Leute (Capacity müßte 
Charge heißen).

von Sebastian Wille (Gast)


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Hallo,

erstmal vielen Dank für alle Tips und Links! :-))

Das ELV-Projekt klingt schon gar nicht schlecht.


Das will ich genau machen:

Ich habe drei dieser Akkus in Reihe, also 3x 1,2V = 3,6V. Da diese fest 
verlötet sind, möchte ich sie auch in Reihe laden. Die Größe meiner 
"Ladestation" ist relativ egal, Spannungen bis 12V sind auch kein 
Problem (im Notfall auch mehr, wenn's gar nicht anders geht).

Am ELV-Projekt gefällt mir, daß ich alle Parameter einstellen kann und 
daß die Akkus schonend behandelt werden. Was meinen die anderen dazu?

Danke schonmal!

Sebastian

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