Ich bin kurz vor der Vollendung des Eigenbaus eines Lichtcomputers. Ein rätselhaftes Problem hält mich momentan noch auf. Wenn ich den in der Frontplatte befindlichen Drehschalter auf und ab bewege, ohne dabei einen Impuls auszulösen, kommt es zum Ausfall eines der beiden Displays (siehe Anhang), bis schließlich das ganze System verrückt spielt. Nun dachte ich mir, scheint wohl ein klassischer Fall eines Wackelkontaktes zu sein. Doch weit gefehlt, selbst wenn ich die Anschlussleitungen des Tasters vollständig trenne, tritt das Problem ebenfalls auf. Der zweite Gedanke war, dass durch die Auf und Ab-bewegung des Schalters eine Spannung induziert wird. Hier sollte das Verbinden der Frontplatte mit GND Abhilfe schaffen, doch auch dadurch änderte sich nichts. Schließlich fand ich heraus, dass ein Finger auf eine der Schrauben gelegt, mein Problem zuverlässig beseitigte. Doch wer will schon die Ganze Zeit seinen Finger auf das Gerät packen. Übrigens verhielt sich das Ganze genauso, wenn ich die Frontplatte neben das Gehäuse legte, ein Stück Plastik statt des Fingers hatte keinen Einfluss. Habt Ihr eine Erklärung für dieses Phänomen?
Frontplatte erden oder mit Masse der Schaltung verbinden?
Hi Lanius. GND ist doch die Masse oder? Ich denke da an folgenden Satz: "[...] sollte das Verbinden der Frontplatte mit GND Abhilfe schaffen, doch auch dadurch änderte sich nichts. " Das Erden dürfte schwierig werden, da ich mit einem Steckernetzgerät arbeite. Gruß Julius
Ich würde mal prüfen, ob irgendwelche Eingänge keinen Pullup oder Pulldown besitzen. Jürgen
Trenn den Schalter einfach von der Frontplatte, z.B. mit ner Kunststoffscheibe oder so.
>Das Erden dürfte schwierig werden, da ich mit einem Steckernetzgerät >arbeite. Bin mir ziemlich sicher, dass dein Problem durch das Erden gelöst sein wird. Musst du das Steckernetzteil eben zerlegen und in das Gehäuse reinbauen und mit einem Kaltgerätekabel verbinden. Das Problem kenn ich. Geht mir auch immer so, wenn ich meine Schaltungen am Trenntrafo (oder einem Steckernetzteil) betreibe.
@akw: Leider ist der Schaler bereits fest mit der Frontplatte verklebt. @Stephan: Das sich das Ganze durchs Erden lösen lässt, halte ich auch für sehr wahrscheinlich (das anpacken mit dem Finger zeigt es ja). Leider sind die Umbauaktionen am Steckernetzteil ziemlich aufwändig, da der Nullleiter nicht abbegriffen wird. Die brennende Frage die sich mir stellt ist: Warum reicht die Masse des Netzgerätes nicht aus? Gruß Julius
mach mal jeweils eine Drossel in die Leitungen VCC und GND zum Display zusätzlich von VCC einen Kerko auf GND. Könnte aber auch sein das es durch die Datenleitungen eingefangen wird. hier konnte ein Widerstandsnetzwerk mit 10kOhm helfen um jede Datenleitugn etwas zu belasten oder die Pullups einzuschalten.
Die Kondensatoren haben ich verlötet (10n), ohne Erfolg. Drosselspulen sind leider keine da. Dafür habe ich eine interessante Sache entdeckt: Wenn ich den Schalter (eigentlich: Drehimpulsgeber) isoliert anfasse (mit nem Lappen), treten keine Störungen auf. Alles was ich tun muss ist also die Metallkappe durch eine aus Plastik zu ersetzen. Was hinter dem Ganzen steckt interresiert mich natürlich auch weiterhin.
Wenn ich das auf Deinem Foto richtig gesehen habe, hast Du ziemlich lange und viele Flachbandkabel eingesetzt. Würde mal drauf tippen dass Du Dir hier ein paar super Antennen eingebaut hast! Da nützt Dir alles erden nix! Evtl. könnten Ferritkerne helfen, durch die Du die Kabel fädelst, aber kürzen der Kabel oder Strom fließen lassen (kleinere Pullups) könnten helfen!
@rotfuchs: von conrad. Best.Nr.: 705594 @Sonic: Die von dir vorgeschlagenen Maßnahmen mögen zwar funktionieren, doch solange es eine PLastikkappe auch tut...
Na hör mal, nicht anfangen zu schludern, grins! Lange Leitungsführungen sind Gift bei den Teilen! Habe da auch schon Lehrgeld zahlen müssen!
Du schreibst, daß Du ein Steckernetzteil verwendest. Ist das vielleicht ein Schaltnetzteil? Die Dinger haben alle zwischen GND und Netzerde bis zu 120V Wechselspannung (hochohmig) liegen.
>>Du schreibst, daß Du ein Steckernetzteil verwendest. Ist das
vielleicht
ein Schaltnetzteil? Die Dinger haben alle zwischen GND und Netzerde
bis
zu 120V Wechselspannung (hochohmig) liegen.<<
Das Stimmt, nur dann keine Gleichspannung sondern geplulste Spannung.
Kann in manchen Fällen ziemlich Störend wirken. (Kann man sich gut mit
nem Oszi angucken einfach Fühler mit - oder + Pol des Netzteils
verbinden und angucken :)
Der Conrad Drehencoder hat eine Metall-Achse. Ich schätze mal fehlende ESD Schutzbeschaltung an den Drehencoder Eingängen am uC.
Ich betreibe einige µC-Schaltungen an billigen Schalt-Steckernetzteilen und habe keinerlei Probleme. Guck' lieber erst nach den langen Leitungen! Spart viel Ärger!
Du mußt die Frontplatte und alle anderen Metallteile mit GND verbinden. Dazu brauchst Du ne Schraube mit untergelegter Zahnscheibe, die sich durch das Aluoxyd kratzt. Man staunt, wie gut Aluplatten isolieren. Wir lassen die Rückseiten immer chromatieren. Schroff bietet inzwischen auch Frontplatten mit chromatierter Rückseite. Wenns noch nicht hilft, dann auch das Gehäuse metallisieren und mit GND verbinden. Peter
Darf ich denn eine Schaltung, die über eine Steckernetzteil ohne Schutzerde betrieben wird, in ein Gehäuse mit Metallfrontplatte einbauen und diese mit der Schaltung verbinden? Wie ist das denn mit Schutzisolierung und dem Kram? Sven
@Sven, die Schutzisolierung muß immer im Netzteil sichergestellt sein (VDE-Zeichen, Zeichen für Schutzisolation). Und wenn es nicht mehr als 42V liefert, kannst Du hinter dem Netzteil machen, was Du willst. Peter
>machen, was Du willst.
Du willst, wie ich annehme, Lampen dahinter anschließen?
Falls da irgendwo Spannungen >42 auftauchen und die Verbindung nicht
über Lichtwellenleiter zustande kommt, musst Du Metallteile sehr wohl
erden! Das gilt übrigens auch für Metallschrauben im Kuststoffgehäuse,
die nach außen ragen. Sagt jedenfalls die VDE-Richtlinie.
Also dem Problem zu begegnen, folgenden Vorschlag: Mach an die Pins am Controller, an die der Drehencoder geht, 10nF nach Masse. Aktiviere die internen PullUps und laß den Drehencoder nach Masse schalten. In die Signal-Leitungen vom Drehencoder zum Controller füge je einen 470R - 1k Serienwiderstand ein. Die Frontplatte verbinde mit Controller-Masse. Viel Glück.
so, da wäre ich wieder. Vielen dank für die wirklich zahlreichen Antworten. "...fehlende ESD Schutzbeschaltung an den Drehencoder Eingängen am uC": Ich habe, um mögliche Folgen eines solchen Versäumnisses auszuschließen, den Schalter wie schon gesagt vollständig vom µC getrennt. "an µC-Eingang sollte auch ein RC-Filter sein": dem werde ich mal nachgehen, weil gerade die beiden MMC-µC besonders verrückt spielen. "Du mußt die Frontplatte und alle anderen Metallteile mit GND verbinden." Erser Beirtag: "Hier sollte das Verbinden der Frontplatte mit GND Abhilfe schaffen, doch auch dadurch änderte sich nichts" "Du willst, wie ich annehme, Lampen dahinter anschließen?": Ja, über Dimmerpacks, die mit dem DMX-512 Signal betrieben werden (nicht galvanisch gentrennt). Ist da eine Erdung wirklich notwendig? Also ich habe (fürs erste) die Metallkappe des Drehtasters durch eine aus Plastik ersetzt. Sobald ich nämlich GND auf Erde lege, fängt das Audiosignal an, zu peepen (deutlich über 50Hz, und nur wenn der Mp3-Chip aktiv ist). Es wäre natürlich sehr hilfreich, wenn ich herausfinden würde, was dieses Störsignal verunsacht, schließlich habe ich mich bei der Mp3-Platine an alle Vorgaben des Herstellers gehalten (siehe Anhang). Vielleicht könnt ihr mal einen kurzen Blick in den Schaltplan werfen. Gruß Julius
ungeerdet würd ich das aber nicht anfassen, da die Dimmerpacks nicht galvanisch getrennt sind!!!! VORSICHT! Durch abkleben des PE sind schon viele Gitarristen gestorben.
Wohl wahr! Entweder Dimmerpack DMX-Eingang galvanisch (optisch + DC/DC-Konverter) abtrennen oder selbiges mit dem DMX-Ausgang tun. Ersteres wäre wohl einfacher, schützt aber nicht bei Anwendung an fremden Dimmerpacks. Vielleicht macht´s in puncto Sicherheit doch mehr Sinn, das Steuerpult mit ´ner Kaltgerätebuchse auszustatten, das Netzteil intern zu verwenden und die Erde an der Frontblende anzuschließen.
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