Hi, ich möchte die Ausgangs-Impedanz eines RF-Chips bestimmen, um eine Leistungsanpassung vorzunehmen. Kann ich dazu ein Poti an den Ausgang anschließen, solange regeln, bis ich über dem Poti die halbe Leerlaufspannung des Ausgangs habe ( = Leistungsanpassung), und den Poti-Widerstand als Impedanz annehmen? Ralf
Das "prinzipiell" von Wolfgang sollte man unbedingt wörtlich nehmen, das hängt nämlich von der Frequenz ab. Ein Poti - oder genauer einen variablen (Belastungs-)Widerstand - der für 430MHz oder gar noch höher geeignet wäre gibt es IMHO als Dreh- oder Schiebewiderstand nicht.
Hi, Ralf, Du: "Ausgangs-Impedanz eines RF-Chips...Poti an den Ausgang...solange regeln, bis halbe Leerlaufspannung des Ausgangs habe" Damit kannst Du den Betrag der Ausgangsimpedanz bestimmen. Willst Du auch den Imaginärteil, also induktiv/kapazitiv, denn brauchst Du "nur" den Phasenwinkel zwischen Leerlauf- und Lastsignal messen und ein wenig rechnen. Ciao Wolfgang Horn
Die klassische Methode ist die Hochfrequenz-Messleitung. Ein halber Meter "Koaxkabel" mit Längsschlitz, in den eine kapazitive Sonde ragt. An die Sonde wird eine Detektordiode angeschlossen und die stehende Welle entlang der Leitung gemessen. Aus dem Stehwellenverhältnis und dem Abstand der Nullstellen zum Messobjekt kann die komplexe Impedanz bestimmt werden. Hier ein Bild einer Messleitung, ein 10Gang-Poti als Wegaufnehmer, und verschiedene Messobjekte übereinandergeschrieben, die höchste Welligkeit hat ein N-Kurzschlußstecker ( rechts am Ende der Messleitung)
Einfacher ist die Rauschmessbrücke. Eine Wheatstone-Brücke mit Drehkondensator und Poti, dazu eine breitbandige Rauschquelle und ein Empfänger für die gewünschte Frequenz. Mit den beiden Stellern wird auf minimales Rauschen am Empfänger abgeglichen. Eine Skala an beiden, die man mit bekannten Bauteile kalibriert hat gibt dann die Impedanz an. Sowas gibts auch fertig als "Leader Antennenmessbrücke" zu kaufen. Abbildung zum Beispiel hier: http://pe2er.nl/ldm-815/index.htm
Hier die Prinzipschaltung einer Rausch-Messbrücke, aus dem Buch "Auerbach - Amateurfunkantennen" Franzis-Verlag 1977. Zwei Seiten weiter ist noch eine Schaltung gezeigt, auf Lochrasterplatine aufgebaut, mit einer 6,8V-Zenerdiode als Rauschquelle, drei Transistoren als Wechselspannungsverstärker dafür, und einem Trafo für die Brückenschaltung. Die Originalschaltung stammt laut Text aus der CQ-DL 4/1976.
Jetzt halte ich hier Monologe... Die beiden "amateurmäßigen" Verfahren ergänzen sich. Eine Rauschbrücke ist normalerweise für Kurzwelle bis 30 MHz zu gebrauchen, vielleicht noch bis 500 MHz zu machen, und dort beginnt erst der Frequenzbereich einer Messleitung, da mindestens eine halbe Wellenlänge reinpassen muß ( 300MHz = 1 m ). Eine Beschreibeung eines Laborversuchs mit Messleitung gibts hier: http://hf-iesk.et.uni-magdeburg.de/Lehre/Versuch1.pdf oder hier: http://www.stud.uni-karlsruhe.de/~uwib/files/smishort.pdf#search=%22Messleitung%20impedanz%22 Auf ih-bäa ging eine "Koaxiale Messleitung, Slotted Line HP805C 500-4000 MHz" für 63 Euro weg, das hatte ich damals auf dem Flohmarkt der UKW-Tagung Weinheim auch ungefähr bezahlt, inclusive elegantem Holzköfferchen, das auf dem Foto unter der Leitung zu sehen ist.
Hui, da hat sich was getan an Antworten, hätte nicht gedacht dass so viele kommen :-) @Dieter: Das Teil arbeitet nicht mit 430MHz, sondern "nur" mit 13.56MHz, ist glaub ich ein Standardwert für RFID. @Wolfgang: Dein Vorschlag mit Phasenverschiebung messen hört sich gut an, allerdings kommt mir da die Frage auf, ob wir beide die Leerlaufspannung gleich definieren: 1. Leerlaufspannung direkt am IC-Ausgang, also ohne Anpass-Schaltung oder 2. Leerlaufspannung mit Anpass-Schaltung, aber ohne Antenne Mir geht es ja um die Ausgangs-Impedanz des ICs, also Punkt 1. Ich würde mal gefühlsmäßig sagen, dass dort eher ein kapazitiver als ein induktiver Anteil zu erwarten ist, oder? Wie messe ich dann die Phasenverschiebung? Ich brauch ja dann aus der Schaltung ein weiteres Signal, mit dessen Hilfe ich triggere, um die zeitliche Verschiebung bestimmen zu können, oder? @Unbekannter: Texas Instrument, S6700 Chip @Christoph: Wow, viel Input für mich :-) Die von dir vorgeschlagenen Messgeräte dürften allerdings mein Hobby-Budget "etwas" überschreiten... Allerdings wäre der Versuch mit der Rauschbrücke interessant... Hört sich zumindest mal einfach aber effektiv (= exakt) an... Ich werd mal gucken, ob ich über dieses Messverfahren evtl. weiterkomme. Mal sehen, ob ich was im Netz darüber finde... Ralf
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