Forum: Platinen Wie läuft das CNC Bohren ab?


von Mirko Germer (Gast)


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Hi,
ich würde mir gerne eine Portalfräse kaufen um sie dann als CNC Bohrer
einzusetzen, d.h. ich würde meine Platinen Chemisch herstellen und dann
von der portalfräse bohren lassen. Jetzt weis ich nur nicht wie ich mir
das vorstellen soll, spanne ich dann auf dem Tisch die geätzte Platine
ein und führe den Bohrer zum ersten Bohrloch und dann wird anhand der
Bohrdaten (Eagle) zu den anderen Bohrungen gefahren? Hat denn jemand
eine Portalfräse und könnte mir erklären wie die Arbeitsschritte so
aussehen?

Gruß
Mirko

von Dietmar Kötters (Gast)


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Also,
zuerst wird (Bei der LP Industrie) die LP gebohrt.
Die Industrie benutzt dazu Maschinen mit automatischem
Werkzeugwechsler.
Dabei werden auch so genannte Fanglöcher gebohrt. (ca. 3mm)
Danach wird die LP mit einer Bürstmaschine gereinigt und entgratet.
Danach wird die Fotoschicht aufgebracht.
Im Film wird an der Position der Fanglöcher ein
Markierungskreis geplottet.Dieser wird dann ausgestanzt.
Dadurch ist es möglich, den Film passgenau mit den Löchern der LP
zu fixieren.
Dazu benutzt man so genannte Registrierungsnieten.
Es dürftr schwierig sein, eine geätzte LP so einzuspannen,
dass die Löcher in der LP deckungsgleich zum Film sind.
Deshalb wird in der Industrie vorher gebohrt.
Der Film hat dann auch keine Innenlocher in den Lötaugen.
Eagle und andere LP Programme geben die Daten im Ecellon oder
Sieb-Meyer Format aus.
Excellon beruht auf Zollmaß, Sieb Meyer ist metrisch.
Damit werden bezogen auf dem Nullpunkt des CAD Systems die Daten
ausgegeben.

MfG
Dietmar

von (geloescht) (Gast)


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(Dieser Beitrag wurde geloescht)

von Chris (Gast)


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Ich mach dass auch immer gleich wie >> Guido Fischer<< beschrieben. das 
problem wenn du vorher die löcher bohrst is wehniger die positionierung 
als dass die Bohrung an der Unterseite den Lichtempfindlichen Lack 
(wirst wohl bereits beschichtete Platinen verwenden) ausfranst und deine 
Lötaugen (wenn nicht komplett) dann wehnigstens teilweise weggeätzt 
werden.
Eine andere möglichkeit is es unbeschichtetes material zu kaufen, vorher 
zu bohren, dann mit Laminator das Laminat (vorsicht is sauteuer) 
aufzubringen, belichten,entwickeln,ätzen und strippen...
ich verwend das Verfahren aber nur, wenn ich Durchkontaktierungen 
galvanisier.
-> fürs zentrieren mach ich mir immer ein paar Zentrierungslöcher... da 
wirst draufkommen wie scheiß unlinear die meisten Drucker eigendlich 
sind :) frohes schaffen wünsch ich dann noch

von Platinenbauer .. (platinenbauer)


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Geht auch einfacher.

Erst Bohren, dann Laminieren.

Die Rohplatine (Ohne irgendwas drauf) wird allseits eta 3..5mm größer 
zugeschnitten. Auf die Maschine wird eine Spanplatte oder ähnliches als 
Bohrunterlage gespannt. Zusätzlich wird dort noch ein L-Winkel als 
Anschlag achsparallel auf die Bohrunterlage befestigt.
Für die Befestigung der Rohplatine gibt es einige Möglichkeiten, ich 
verwende doppelseitiges Klebeband. die Platine darf aber nicht federn 
oder verrutschen, sonst gibt es Bohrerbruch.
Zuerts kommt eine Referenzfahrt dran. um eine definierte 
Ausgangsposition zu haben.
Jetz wird das Werkzeug definiert und der Nullpunkt durch manuelles 
Fahren aller Achsen auf den Nullpunkt in der linken unteren Ecke 
eingerichtet,  und die Eintauchtiefe der Z-Achse eingegeben. beispiel: X 
und Y stehen auf NPunkt, der Bohrer befindet sich 2 mm über der 
Platinenoberfläche. Oder der Bohere wird durch manuelles fahren auf eine 
entsprechende Höhe gebracht.Darauf folgt eine Z-Achsenbewegung um 2mm 
plus 1,5mm (Platine) plus 1mm fürs durchbohren = rund 4,5mm Verfahrweg 
für die Z-Achse.
nach Abspeichern dieser Werte kann dann automatisch losgebohrt werden.
(Mein Bohrprogrann hat auch eine grafische Ausgabe, ich sehe also immer, 
wo sich der Nullpunkt gerade befindet)

Bestes Datenformat ist Excellon, die Auflösung 1 mil.
Als gute und schnell erlernbare Software eignet sich PCNC (läuft unter 
DOS auf einen alten Schlepptopp) von Herrn Lewetz. Ich benutze es auch, 
Habe eine Lizenvversion gekauft und kann damit sogar Fräsen und oder 
Gravieren.

Platinenbauer

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