Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Schlüsselbrett


von tex (Gast)


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Hallo liebe Freunde des ungebremsten Bastelvergnügens.
Hier nun die versprochen Schlüsselbretter aus dem Thread
http://www.mikrocontroller.net/forum/read-7-396989.html

Die Teilnehmer:
5 Anwärter auf einen Ausbildungplatz im Elektrohandwerk.
Alle mindestens mit Realschulabschluss
(einer kam nicht)

Die Aufgabe:
Stellen Sie ihre handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis.
Bauen sie ein Schlüsselbrett.

Die Vorgabe:
Benutzen Sie was Sie wollen, bewertet wird nur ihre handwerkliche
Leistung, nicht das was sie zugekauft haben.
Sie haben eine Woche Zeit.

Das Material:
Diverse Metall- und Holzreste.

Randbemerkung.
Alle Anwärter haben mindestens 2 Anläufe gebraucht. Ein Herr brauchte
3.
2 haben ihren Arbeitsplatz zum Feierabend gereinigt.

Falls gewünscht veröffentliche ich gerne noch ein paar Detailfotos

von inoffizieller WM-Rahul (Gast)


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Das Ding rechts unten würde ich mir sogar im Flur aufhängen. Der sieht
fast wie gekauft aus.
Oben links wäre was für eine Biker-/Schrauber-Werkstatt.
Die anderen beiden... naja...Kreativ waren sie nicht. Wenn es
wenigstens vom handwerklichen passt...

von inoffizieller WM-Rahul (Gast)


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>Sie haben eine Woche Zeit.

Zwei der Teilnehmer sehe so aus, als hätte die Woche nur noch 60
Minuten...

Kann es sein, dass die beiden, die Metallarbeiten durchgeführt haben
auch ihren Tisch aufgeräumt haben?

von tex (Gast)


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Nein, und die Metall-Arbeit links oben ist einfach nur lausig. Weder die
Kanten sind ordentlich angefeilt noch hat der Kanditat die Geduld
besessen, die Oberfläche ordentlich zu bearbeiten. Dazu ist er nicht
auf die Idee gekommen, das Metall noch einmal vom Brett abzuschrauben
um es zu bearbeiten, darum sieht das Holz so schwarz aus. Das ist der
Kandidat, der 3 Anläüfe brauchte und nix fertig gemacht hat.
Theoretisch hätte er noch bis heute daran arbeiten können, aber er war
gestern Mittag der Meinung, das er fertig ist.
(Urteil der Jury: Nicht ausbildungsfähig)

von inoffizieller WM-Rahul (Gast)


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Gibt es denn noch weitere Wertungen?

von tex (Gast)


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Der Metall-SChlüssel bekommt einen Vertrag.
Er hat zwar auch 2 Anläufe gebraucht, und bei der Bearbeitung hätte man
noch etwas sinniger vorgehen können, als wie ein Specht die Konturen
frei Schnautze mit einem 6er Bohrer auszubohren, selbst da, wo sägen
einfacher gewesen wäre, aber wir wollen ja einen AZUBI einstellen,
keinen Handwerksmeister.

von tex (Gast)


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Bewertet werden:
Konzept
Arbeitsplatz
Handwerkliche Arbeit
benötigte Zeit
Umgang mit Werkzeug
Umgang mit Material
Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Arbeitszeit

von inoffizieller WM-Rahul (Gast)


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Ich meinte eher Gold, Silber, Bronze...
Die Bewertungskriterien sind ja Standard-Kriterien.
Komischerweise hatte ich bei Arbeitsplatz immer nur ein 2 oder 3...

von Thomas (Gast)


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Was war denn mit den beiden Leuten, die die "Bretter" abgegeben haben?
Haben die auch eine Woche Zeit gehabt?
mmh - schon traurig! Ich mache mir immer mehr Gedanken, wer einmal
meine Rente zahlen soll.

Naja, last but not least: Ich habe eine Ausbildung in der Industrie
genossen und stand am Anfang auch wie der Depp vor meiner Werkbank! Mir
war auch nicht von vorneherein klar, warum Ösen rechts gebogen werden!
Aber, im Gegensatz zu anderen habe ich das eingesehen, verstanden ;-)
und die Probezeit letztendlich überstanden...Es geht ja schließlich um
eine "Ausbildung".

Die Idee mit der Anfertigung eines solchen Werkstücks finde ich genial!

von inoffizieller WM-Rahul (Gast)


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>Die Idee mit der Anfertigung eines solchen Werkstücks finde ich
>genial!

Im Rahmen eines Praktikums kann man sowas auch herausfinden...

Das halbe Jahr an der Werkbank hat schon so manchen Elektronik-Azubi
zum frühzeitigen Ende seiner Ausbildung veranlasst...

von tex (Gast)


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eigentlich gab es 2 Plätze zu vergeben, aber wir haben keinen Anwärter
für den 2 Platz dabei gehabt. So wird es in diesem Jahr nur einen Azubi
geben.

von inoffizieller WM-Rahul (Gast)


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Das ist hart...

von Patrick (Gast)


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"Feilen, Löten und Schrauben
Nutzt mehr als manche glauben."

                      Dietrich Drahtlos


Es hat mich, als ich einen Ausbildungsplatz gesucht habe, auch
gewundert, dass ich nur einmal eingeladen wurde meine handwerklichen
Fähigkeiten zu präsentieren.
Bei den Arbeitsproben auf dem Bild kann man leider die Details nicht
erkennen. Die zwei 'Bretter' können Handwerklich ja durchaus gut
gearbeitet sein (auch wenn die Idee nicht wirklich kreativ ist). Gerade
so details wie entgratete Kanten, saubere oberflächen Bearbeitung,
angesenkte Löcher zeigen doch, wieviel Sorgfalt bei der Arbeit angewand
wurde oder ob der Kandidat unbeleckt ist

von Gerald (Gast)


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@ tex,

hast Du schon mal daran gedacht, welche einfältigen Lehrer die
Kandidaten in ihrer Schule beim Werkunterricht hatten?
Realschüler sind nicht einmal in der Lage nach ihrer erfolgreichen
Schulausbildung einfache handwerkliche Aufgaben zu erfüllen?
Was machen die Lehrer in den Realschulen eigentlich mit ihren
Schülern?
Hast schon mal mit Hauptschülern probiert?

Denk einmal darüber nach bevor Du jedem Schüler das Leben so schwer
machst, beschwer Dich vielleicht lieber einmal bei den Schulen und
nicht bei den von unfähigen Lehrern ausgebildeten Schülern.
Woher sollen die Schüler ihr Wissen herholen?

Vielleicht liegt es auch an den Auswahlkriterien, wonach ihr Schüler
zum Test bittet.
Könnte es nicht sein, dass Schüler mit mittelmässigen Noten eventuell
doch auch bessere Handwerker sind?
Früher ging man mal davon aus.
Heute?
Nach was sucht ihr die Lehrlinge aus?

Im Radio hab ich letztens einen Kommentar gehört, wo ein
Lehrlingsmeister mit Stolz verkündete, dass ein
Zerspanungsmechanikerlehrling nur mit minimum Mittlere Reife aber
lieber mit Abitur eingestellt wird.
Wenn ich Abitur habe, stelle ich mich nicht an eine Drehbank, Fräsbank
oder bohre den ganzen Tag Löcher in ein Metallstück..
Ich glaube der Mann hatte selber kein Abitur sonst würde er nicht
solchen Blödsinn öffentlich von sich geben.

Viel Erfolg beim Einstellen von Lehrlingen.

Gerd

von Patrick (Gast)


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Gerald,

wenn jemand der sich auf einen Ausbildungsplatz im Handwerk bewirbt
seinen Lehrer im Werkunterricht als Entschuldigung vorschiebt ist das
schon erbärmlich.

von Gerald (Gast)


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@ Patrick,

1. ich muss mich nicht bewerben, habe mein aktives Berufsleben hinter
mir.
2. Lies nochmal was ich geschrieben habe, dann wirst vielleicht
verstehen was ich meine.
Heute wird allen möglichen Mist gelehrt aber nichts fürs Leben, schau
halt mal genau hin.
Geprüft wird dann, was der Schüler nirgendwo lernt!

Gruss

Gerd

von BA-Student (Gast)


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Nehmt BAler. das sind die bessern Facharbeiter

von inoffizieller WM-Rahul (Gast)


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@Gerald:
Tex hat doch genau beschrieben, wonach die Bewerber beurteilt wurden.
Bei uns gibt es dieses Jahr auch mal wieder 2 Azubis.
Da hättest du dir mal die Probestücke angucken sollen.
Es gab klare Ansagen, was zu tun ist, sogar mit einer Zeichnung, dann
wurde den Azubis noch ein Muster gezeigt.
Dass die Leute noch keine hundertprotzentige Lötstelle hinbekommen, ist
verständlich, dafür macht man ja die Ausbildung, aber die Bauteile auf
der Platine zu vertauschen (1/4Watt-Widerstand und 1N4007-Diodse), dann
noch die Platine falsch herum zu bestüken (einseitige Platine...). Was
soll man davon halten?
Es ging um Ausbildungsplätze zum Elektroniker...
Und das liegt bestimmt nicht am Werk-Lehrer. (wenn die überaupt Werken
hatten...)
Mal sehen, wie sich die beiden ab 1.9. so anstellen.

Bevor man auf den Lehrern rumhackt, sollte man vielleicht lieber mal
den Eltern auf die Finger gucken.
Dass Lehrer bei der gelieferten Kinderqualität irgendwann doch
resignieren ist wohl verständlich, oder?
Die Kinder kommen meistens schon mit einem "Dachschaden" in die
Schule...

von T.M. (Gast)


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Naja, vor 10 Jahren war das auch nicht anders. Ich hatte vor meiner
Lehre auch noch nie eine Leiterplatte bestückt, gelötet oder sowas
gemacht. Dazu ist ja die Lehre da. Wenn man wie heutzutage nunmal so
ist, nicht grad seit Kindertagen Elektronik als Hobby hat, ist man kaum
mit sowas in Berührung gekommen. Viele entscheiden sich heute auch erst
im letzten Schuljahr, welche Richtung sie einschlagen wollen.
Ich finde es ziemlich vermessen, von den zukünftigen Azubis schon
soviel zu verlangen. Wenn man das Probestück natürlich die ganze Zeit
vor der Nase liegen hat, ok. Aber mal kurz gezeigt bekommen und dann
"nun macht mal", am besten noch zH.... find ich fragwürdig.

Im übrigen stimme ich voll Gerald zu, dass heutzutage viele Firmen
utopische Anforderungen stellen. Meist Abitur, am besten noch mehr für
Tätigkeiten, für die früher auch Realschüler genommen wurden, und die
diese auch ordentlich erfüllt haben.


T.M.

von Unbekannter (Gast)


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> Im übrigen stimme ich voll Gerald zu, dass heutzutage viele Firmen
> utopische Anforderungen stellen. Meist Abitur, am besten noch mehr
für
> Tätigkeiten, für die früher auch Realschüler genommen wurden, und
die
> diese auch ordentlich erfüllt haben.

Wobei meiner Meinung der Grund hierfür in den schlechten Leistungen in
den allgemeinen Fächern liegt. Ich sehe sehr oft Schüler mit Haupt-
oder Realschulabschluss, die schlicht nicht vernünftig schreiben und
rechnen können. Es ist nun mal eine Anforderung an einen Auzubi, dass
er auch mal was schreiben und rechnen muss. Leider kommt es sehr häufig
vor, dass diese Anforderung nur noch von Abiturienten erfüllt wird.
Diese wollen aber meist keine Ausbildung anfangen, sondern studieren.

von T.M. (Gast)


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Das is dann so nen Henne-Ei Problem.
Weil die Schüler schlechter sind, wollen Firmen eher Abiturienten.
Weil die Firmen eher Abiturienten wollen, bleiben bei den Realschülern
mehr schlechte, weil die besseren Abitur machen, dann aber auch meist
studieren.
Ergo: Es muss mehr für Bildung getan werden in diesem Land, das fängt
oft schon im Kindergarten und  der Vorschule an.


T.M.

von Unbekannter (Gast)


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Es fängt doch schon im Elternhaus an. Wenn die Zöglinge es nicht anders
vorgelebt bekommen, wie soll sich dann jemals etwas ändern?

Die Gesellschaft ist aber genauso schuld an der Situation. Wenn man
sich so manche Sendung privater TV-Sender anschaut kommt's einem doch
hoch. Da wird den Jugendlichen gezeigt, dass man, wenn man absolut
nichts kann ausser vielleicht blöde Sprüche klopfen und ein dummes
Gesicht hat, ins Fernsehen kommen kann und auch noch Geld damit
verdient.
Siehe BigBrother, div. Talkshows usw.
Weshalb rennen die Jugendlichen denn bei Castings die Türen ein? Weil
sie sich eine Chance erhoffen. Von den tausenden, die an solchen
Castings teilnehmen bekommt dann eine handvoll ein Chance und der Rest?
Der Rest hätte statt sich auf das Casting vorzubereiten lieber die
Schulbank gedrückt.
Da die Privatsender aber festgestellt haben, dass sich damit Geld
verdienen lässt wird es mit solchen Shows auch so schnell keine Ende
nehmen...leider.

von Sigma N (Gast)


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Das Problem der passenden Leute läßt sich verhältnismäßig einfach lösen.
Annonce in die Zeitung.

Text: " Suche handwerklich begabte
Jugendliche für die Ausbildung zum Elektro-XXXX. Einschlägige Vor-
kenntnisse sollten vorhanden sein."

So schließt man Ruderer und Schwätzer aus.

Mein Chef hat es genau so gemacht und die Jungs, die ich bisher
(als Altgeselle) hier hatte, taugten alle etwas.

Sigma N

von $$$ (Gast)


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Hallo,

ich denke man sollte auch nicht vergessen, dass sich Menschen im Laufe
der Zeit verbessern, anpassen, reifen.

Denkt doch nur mal darüber nach, wie man sich selbst am Anfang
angestellt hat. Gerade in diesem jungen Alter und insbesondere in der
heutigen schnelllebigen Zeit, haben es die jugendlichen nicht leicht.

Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir damals nicht besser waren,
sondern nur weniger Ablenkung hatten und uns somit mehr auf das
"Wesentliche" konzentrieren konnten.

Schaut doch nur mal mit welchem Müll man heutzutage im Fernsehen
konfrontiert wird. Und das Rund um die Uhr.
Weiterhin wären Computer und Spielkonsole zu nennen.

Da braucht man schon einen strarken Charakter um das im Rahmen zu
konsumieren.

Das ganze ist schon irgendwo krank. Die Industrie ballert die jungen
Menschen mit Konsumgütern zu (Inliner, Handy, Spielkonsole, PC,
Fernseher, Roller ......).

Das macht die Industrie nicht aus Nächstenliebe sondern weil sie in den
Jugendlichen einen Markt sieht, der abgeschöpft werden soll.

Dann, kommen diese Jugendlichen ins Ausbildungsalter, wundert sich die
Industrie, dass die Jugendlichen, die ihre Zeit überwiegend mit den
Spielzeugen der Industrie vertan haben, nur geringe schulische
Kenntnisse haben.

Wunder und staun ..... woher das wohl kommt ?

Und weil ich so schön am Meckern bin, noch was........


WIE KANN ES SEIN, DAS WIR WIRTSCHAFTLICH UNTER DEN -TOP- 4 SIND, IN DER
GEBURTENSTATISTIK UNTER DEN -LETZTEN- 4 SIND UND ANSCHEINEND KEINE
AUSBILDUNGSPLÄTZE STELLEN KÖNNEN ????

IST DA IRGEND ETWAS IM UNGLEICHGEWICHT ????

Meiner persönlichen Meinung nach hat die Industrie folgendes im
Hinterkopf:

Deutschland ist ein Land das in seiner Bevölkerungszahl schrumpft.
Der Konsum in Deutschland wird sich kaum steigern lassen, da wir nahezu
alle etwas übergewicht haben und auch schon materiell gut eingedeckt
sind.Und da die heimischen Erdhörnchen noch nicht telefonieren können
oder wollen, werden die Absatzmärkte in good old Germany schrumpfen.

Ergo sieht sich die Industrie veranlasst weniger Lehrstellen
anzubieten. Wozu auch...... Man möchte den Standort Deutschland nicht
ausbauen sondern abbauen. Die Absatzmärkte finden sich in Asien oder
Osteuropa. Die haben dort noch kein Übergewicht und sind materiell noch
nicht im Wunderland angekommen.

Zu guter letzt noch eine Quizfrage für all diejenigen die mehr
draufhaben als die jugendlichen die derzeit eine Ausbildung suchen aber
keine Chance darauf bekommen werden, weil ihre Eltern zu fett und im
materiellen Überfluß leben:

Wir möchten doch alle Gewinn machen .... oder ?

Wenn unsere Wirtschaft jährlich um 4% wächst, in wievielen Jahren hat
sie sich dann verdoppelt? In wievielen vervierfacht bei
gleichbleibendem prozentualem Wachstum .......

Wieviel Luft kann man eigentlich in einen Luftballon hineinblasen bis
er Platzt ?

Es grüßt, der
Oberschlaumüller

von Thomas (Gast)


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verdoppelt: 18
vervierfacht: 36
Jahre

von ngres (Gast)


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außerdem will ich doch jemanden was beibringen als Ausbilder. Wenn die
doch schon alles könnten wäre ich als Ausbilder ja fehl am Platz. Man
sollte auch bei 16jährigen nicht vergessen das viele noch sehr kindlich
sind und vielleicht lieber spielen möchten. Und sich erst nach einem
Jahr so langsam erwachsen werden. Wenn sie etwas nicht können muss man
sich hinsetzen und mit denen lernen und üben.

Und ja die schulische Ausbildung ist schlechter geworden, das sagen
sogar meine alten Lehrer. Aber das liegt nicht an ihnen, sondern wohl
eher an den Jugendlichen. Die wollen nicht und wenn die nicht das Ziel
erreicht haben müssen die Lehrer zurück rudern. Kann ja nicht die
hälfte der Klasse sitzen bleiben. Und so nimmt die Spirale seinen lauf.


Es liegt auch viel am Elternhaus. Ich durfte nicht zu Hause mithelfen,
ich musste. Wenn man Vater was gemacht hat im Garten in der Werkstatt
dann musste ich mit anpacken. Gut das hat mich auch dazu bewegt keinen
Beruf im direkten Handwerk zu suchen. Aber angelehnt wie es ja als
Elektroniker numal so ist.

von tex (Gast)


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Das schon nicht uninteressant was hier so an Meinungen auftaucht.
Natürlich würde ein fundierte Schulausbildung reichen um einen
Handwerksberuf zu erlernen, aber da liegt das Problem.
Wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder versucht Hauptschüler
auszubilden und sie schaffen es einfach nicht.
Bei Vielen ist die Arbeitsmoral so erbärmlich, das man sie nicht einmal
als Helfer beschäftigen kann.
Sie beherschen die Grundrechenarten nicht, können keine Formel
umstellen und nicht schreiben und, man mag es nicht glauben, noch nicht
einmal einen vollständigen Satz sprechen.
Außerdem müssen sie mit den Händen arbeiten und sie wollen lieber
sitzen und am Computer spielen.
Handwerkliches Geschick und Interesse sind übrigens keine Frage der
Schulausbildung oder der Lehrer.
Auch lernen die Schüler heutzutage nicht mehr. Ich weiss nicht was los
ist, aber wenn man sie nach irgend einer Formel aus Mathematik oder
Physik fragt, von der sie in den letzten jahren gehört haben, oder nach
irgend welchen Themen, die sie in der Schule bahandelt haben, bekommt
man bestenfalls etwas aus dem Computer-Unterricht zu hören. Ganz
Verwegene erinnern sich an die letzte Sozialkunde-Stunde.
Geschichte - Fehlanzeige
Mathematik - Fehlanzeige
Physik - Fehlanzeige
Chemie - Fehlanzeige
Geographie - Fehlanzeige
Meistens hört man aber nur
" Äh ... weiss ich jetzt gar nich ... "
" Äh... da war ich nicht da ...."
" Äh... das ist jetzt zu lange her ..."
Manche erzählen, dass sie sich für Modellbau interssieren, und meinen
damit, das sie die Kinderbaukästen für 6-jährige zusammenkleben.
Was hier von einigen Teilnehmern an der Diskusion vergessen wird, ist
das wir keine 10 jahre Zeit haben die Leute auszubilden sondern nur
3,5. Das ist zu wenig um einem 16 - 24 Jährigen Rechnen, schreiben und
einen Beruf beizubringen.
Es bringt nichts, jemanden zum Handwerker auszubilden, der weder Feile
noch Säge bedienen kann.
Das sind auch keine Dinge, die er aus der Schule mitbringt (bestenfalls
in Ausnahmefällen) das kommt entweder aus dem Elternhaus, oder aus dem
Interesse des Menschen heraus.
By the way, meine Eltern hatten mit Elektronik nichts am Hut und bis zu
meiner Lehre und dem damit verbundenen festen Einkommen habe ich meine
elektronischen Bauteile aus dem Sperrmüll gefischt.
Was wir feststellen ist, das die Jungendlichen huete keine Interssen
mehr haben. Ihr Leben besteht aus
Comuterspielen
Handy-Klingeltönen und
Fernsehen und das sind die Dinge die sie kennen. Sie können dir sagen
wann welches TV-Programm auf welchem Sender anfängt und was als nächste
Werbung kommt.
Das hat nichts mit Schule und Leherern zu tun.
Ach ja, wer die Probe machen möchte ...
Frage einen Schulabgänger der Haupt- oder Realschule nach einem
Gedicht, das er aufsagen kann....

von Erwin (Gast)


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Gedicht:

Wir trampeln durch´s Getreide,
wir trampeln durch die Saat.
Hurra, wir verblöden,
für uns bezahlt der Staat.

nach Brösel

Im Übrigen bin ich der gleichen Meinung wie Sigma N. Annonce in die
Zeitung und ich habe die richtigen Leute an der Angel.

Erwin

von Patrick (Gast)


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Hi Gerald,

zu 1) habe ich nie bauptet
zu 2) habe ich getan

Zusammenfassung? Der Beitrag von dir erscheint überflüssig ;-)

Ok, nach der unfreundlichen Version noch einmal die freundliche:
Mangelnde Fähigkeiten werden heutzutage immer gleich auf die
Lehrer/Schule geschoben. Dort lernen die Schüler zwar bestimmte Dinge,
aber es ist nicht der einzige Ort an dem Wissen vermittelt wird. einen
gewissen Sockel sollten sie von der Familie/persönlichem Umfeld
vermittelt bekommen. Wenn man sich anschaut was für
Bewegungslegasteniker eingeschult werden ist die grausam. Einfache
motorische Funktionen kann man nicht mehr als gegeben voraussetzen.

Wenn ich eine handwerklich/technische Ausbildung machen will, würde ich
voraussetzten, dass ich auch privat schon mal einen Hammer in der Hand
hatte. Bei Dingen an denen ich Spass habe und für die ich mich
begeister habe ich einen ureigenen inneren Antrieb mich damit
auseinander zu setzten. Ich kann mich natürlich beschweren, dass mein
Lehrer im Werkunterricht mir das nicht beigebracht hat, aber persönlich
würde ich einen Kandidaten vorziehen, der diesen Impuls von aussen nicht
braucht.

von snowman (Gast)


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schöne worte tex, ich sehe es auch so! in unserer familie sind 4 von 5
personen lehrer - ich bin die ausnahme ;) - desahlb weiss ich, wovon
ich spreche: meine geschwister und eltern sagen alle das gleiche: es
kackt sie an, den jugendlichen erziehung beizubringen anstatt wissen.
ebenso die einstellung etwas zu lernen, worin sie nicht gleich einen
sinn sehen, im sinne von: wieso soll ich korrektes deutsch lernen, mein
kollege mich ja was ich meine.

ps: ein kleines geschichtchen: mein bruder musste in seiner
lehrerausbildung einen lehrer vertreten. die schüler schrieben
bewerbungen für eine schnupperlehre (gibts das in D? es wäre eine art
5tage-praktikum, einerseits für den schüler zu sehen, ob die ausbildung
etwas für ihn wäre und anderseits für den betrieb zu sehen, ob der
schüler bei einer bewerbung später in frage kommt). anyway, eine
schülerin wollte keine solche bewerbung schreiben und auf die frage
meines bruders, weshlab sie sich nicht um eine arbeitsstelle bemühen
möchte, bekam er folgende antwort: für das gibt es später das sozialamt
(das war die antwort einer 14jährigen!!!). ...weitere kommentare völlig
überflüssig

von snowman (Gast)


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edit - sollte heissen: wieso soll ich korrektes deutsch lernen, mein
kollege versteht was ich meine

von inoffizieller WM-Rahul (Gast)


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Ich kann tex und snowman auch nur zustimmen.

Dass sich die Eltern nicht mehr um ihre Kinder kümmern, führt auch
dazu, dass immer mehr dicke Kinder rumlaufen.
Mein Bruder hat auch in eine Lehrerfamilie (Grund- und Hauptschule)
eingeheiratet. Da werden Kinder eingeschult, die geistig auf dem Stand
eines Dreijährigen sind, aber sämtlich Folgen von Spongebob kennen.
Kinder werden meiner Meinung nach immer stärker durch den Fernseher
ruhiggestellt. Das hat die Industrie natürlich auch rausbekommen, und
produziert entsprechendes Merchiandising ("Bob", "Spongebob",
irgendwelche Ninjas...) und Spielzeutg für Grobmotoriker. Lego geht zum
Glück inzwischen wieder den vernünftigen Weg und verkauft "einzelne"
Bausteine ("Achter", "Sechser"...).
Wenn ich mir die Spielzeugabteilung mancher Haufhäuser ansehe (und
anhören muß), dann ist das alles irgendwie zum Kotzen. Grundsätzlich
müssen sämtliche Baby-Spielzeuge irgendwelche Töne und Blickeffekte von
sich geben, die mir ziemlich schnell "auf den Sack" gehen.
"Bauklötze? Lieber irgendwas, was laut und bunt ist."
Fischertechnik bekommt man auch nur noch quasi "unterm Ladentisch",
denn es könnte ja lehrreich sein.
Was soll ein 3jähriger mit einem eigenen Fernseher? Genau: ruhiggstellt
werden, damit Muttern ihre Soap oder Talkshow gucken kann. Einigen
Leuten sollte man verbieten, Kinder in die Welt zu setzen. Auch wenn
die Deutschen dadurch noch schneller aussterben. Lieber nicht mehr
vorhanden, als dümmer als die Polizei erlaubt.
Das war mein Beitrag...

von Paul Roßmann (Gast)


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Ich kann nicht glauben, das früher die Kinder/Jugendlichen aus dem
*Nichts" heraus plötzlich angefangen haben, Elektroschrott zu
zerlegen, irgendetwas zu basteln, etc. Ich glaube eher, dass der Impuls
immer von den Eltern oder der näheren Umwelt kommen muss. Das heißt
jetzt nicht, das beide Eltern den ganzen Tag im Keller sitzen müssen
und vor sich hin löten, aber sie sollten doch versuchen, ein gewisses
Interesse des Kindes (bei Jugendlichen isses dann meist schon zu spät)
zu wecken, ganz allgemein, für die Welt und wie sie funktioniert. Ich
weiß nicht genau, wie meine Eltern das geschafft haben, aber es ist
auch heute noch so (bin 19) das wenn ich mal alle paar Wochen nach
Hause komme und Paps irgendeine neue technische Spielerei irgendwo ins
Haus eingebaut hat, krieg' ich die erstmal gezeigt. Und meistens ;-)
find ich das auch interessant.

Zurück zur Schule. Einige hatten ja hier schon die miserable
Lerneinstellung angesprochen. Ich möchte noch hinzufügen das man von
eigentlich allen Schülern schief angeguckt wird, wenn man sagt: mir
macht Schule Spaß. Bildung ist nicht die Krönung, Bildung ist ein Makel
(zumindest scheinen das viele zu glauben).

Fazit: ich würde es nicht wagen, die "Schuld" den Lehrern, Eltern
oder Schülern/Jugendlichen in die Schuhe schieben zu wollen. Aber eine
"Lösung" hab ich auch nicht parat.

apropos Werken: wer hatte das denn noch nach der 4. Klasse? Ich nämlich
nicht.

Gruß

von snowman (Gast)


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@Paul: aus meiner näheren umgebung interessierte sich niemand(!) für
elektronik, physik, naturwissenschaft etc. ...war alles eigeninteresse
und eigeninitative

>> apropos Werken: wer hatte das denn noch nach der 4.
>> Klasse? Ich nämlich nicht.
bei uns in der CH wird dieses fach von jahr zu jahr aus kostengründen
extrem gekürzt :(

von inoffizieller WM-Rahul (Gast)


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Werken:
ich hatte zumindest Kunst und Musik (Musik sogar bei zur 10. Klasse, da
musste ich mich dann für eins der beiden Fächer entscheiden).
Werken haben wir dann in einer Modellbau-AG gemacht...
Vielleicht sollte ich anmerken, dass ich auf einem humanistischen
Gymnasium (Latein und so) war.

von Elektrikser (Gast)


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Werken? Verfolgte mich bis in die 7. Klasse. Wäre ja ein super Fach
gewesen, wenn die Sachen die da gemacht wurden, einen Sinn ergeben
hätten. Wißt ihr, was ein Handschmeichler ist? Wollte mir überhaupt
nicht in den Schädel, wofür das gut sein sollte.

Aber in die Schule gehen, ist für viele wirklich ein Makel. Wenn man
seinen Techniker in der Teilzeit machte, wie ich, hat man immer die
gleiche Frage gehört: "Regen dich die vier Jahre Schule nicht auf?"
oder " Das ist doch viel zu stressig, vier Jahre!".

Beim Spielzeug frage ich mich auch schon, ob ich in einem anderen
Zeitalter aufgewachsen bin. Okay, ich hatte auch ein Videospiel (Atari
2600), aber ich hing doch nicht die ganze Zeit davor. Lego war das
Spielzeug für mich, bis ich Chemie und Elektronik für mich entdeckte.
(Chemie musste ich dann sein lassen, wurde zu gefährlich...;-P).

Aber eins stimmt. Eltern müssen kleine Impulse geben und sich um ihr
Kind kümmern. Was da in den ersten Schuljahren versäumt wird, muss
später teuer erkauft werden (Nachhilfe, wenn man das Geld hat!).

Gruß Elektrikser

von Thomas (Gast)


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"Handschmeichler"

Ich weiß es nicht, verrat es mir :-)

von inoffizieller WM-Rahul (Gast)


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Ich weiß, was es ist, verrate es aber nicht!

von snowman (Gast)


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ach menno, komm schon biddee - ich weiss es nämlich auch nicht :(

von inoffizieller WM-Rahul (Gast)


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Das ist ein Stück (weiches) Holz, das wie ein Stück Seife geformt sein
soll (je nach Bearbeiter...) und eine angenehme (handschmeichelnde)
Oberfläche besitzt...
Hauptsache, es entstehen eine Menge Späne beim Schleifen...

von Paul Roßmann (Gast)


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@snowman
da sich die notwendigen Bedingungen für die Entwicklung eines
naturwissenschaftlichen Interesses bei Kinder/Jugendlichen nur schwer
verallgemeinern lassen, versuch ich mal zu beschreiben, wie das bei mir
war. (ok, kein typischer Fall von "Alles aus Eigeninitiative", aber
vielleicht wir klar, wo ich meine Ansicht her habe).
Meine Eltern sind beide Dipl. Ing. Elektronik, was zur Folge hat, das
ich, wenn ich in unsere Garage gehe, über 2 Oszilloskope, eine Hand
voll Netzteile, Kisten mit Bauelemnenten etc. stolpere. In meinem
Zimmer steht(soweit ich mich erinnern kann schon immer) ein
Bücherregal, das bis unter die Decke voll ist mit allem Möglichen Zeug.
z.B. Phyik/Chemie selbst erlebt, Romane, Lexika, Mikroelektronikbücher,
etc. Soviel zur Familie :-)
Kommen wir zum näheren Umfeld.
Grundschule: im Dorf, 16 Schüler/Klasse, davon 50% Asylbewerber. Ich
kann nicht behaupten, das ich wüsste (oder wusste) wie sehr sich die
Leute in dieser meiner Umgebung für Naturwissenschaft interessiert
haben, dafür ist das zu lange her/ich war zu jung, um das zu merken.
5.-6. Klasse: Gymnasium, in der Stadt, 24 Schüler, von denen sich
höchstens 4 für Schule/Wissen an sich und keiner für Technik,...
interesiert hat. An der Schule gab es auch eine Mathe AG, bei der ganau
zwei Schüler mitgemacht haben, von denen einer ich war.
7.-12. Gymnasium, ich weiß nicht, ob einigen hier "Spezialschule" was
sagt. Gibts hier im Osten ;-) ,dort werden mathematisch,
naturwissenschaftlich, technisch begabte/interessierte Schüler
besonders gefördert. (läuft auf etwas mehr Unterricht in Mathe, Physik,
Informatik und Chemie hinaus). Es versteht sich fast von selbst, das
eigentlich alle dort Spaß an "Schule" und das entsprechende Interesse
hatten. Nur: das war schon da, bevor die die Schule gewechselt haben.
Und das Spannende ist die Zusammensetzung der Elternschaft: etwa 8
Schüler hatten wenigstens einen Lehrer/Profesor/Kindergärtner in der
Familie, und wenigstens eben soviele hatten Eltern in Berufen mit
Technik/Elektronik/Informatik.

So. Jetzt fehlen mir die Gegenbeispiele. Deswegen würde ich es
begrüßen, wenn Du (snowman) dein Umfeld, Kindheit, ... auch etwas
genauer schildern könntest.
Gruß

von inoffizieller WM-Rahul (Gast)


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Zum Thema Eltern fällt mir gerade ein:
Früher war es so, dass die Eltern wollten, dass aus ihren Kindern mal
was besseres wird. Heute gilt wohl eher, "mir egal" und "so wie es
ist reicht es mir!". Sich also bloß nicht für irgendwas anstrengen.
Man ist ja auch nur ein halber Mensch, wenn man von seinen Eltern das
Studium bezahlt bekommt, weil diese halt der Meinung sind, dass ihre
Kinder es mal besser haben sollen (früher galt noch, dass es mit einem
Titel auch mehr Geld gibt). Inzwischen wird man sehr schief angeguckt
(vor allem von Leuten, die ihr Geld vom Sozial-Amt beziehen), wenn die
Eltern einem das ermöglichen.
Dabei sollten sich solche Leute (vor allem die so um die 20 Jahre alt
sind, und nur den Weg in Soz-Amt kennen), sich darüber mal klar werden,
wem sie auf der Tasche liegen. Aber sowas ist ja am einfachsten.
Bild-Mentalität lässt grüssen ("ich bin doch nicht blöd!" erzeugt ja
genau das Gegenteil...)

Das schlimmste, was Kindern passieren kann, ist, dass die Eltern aus
welchen Gründen auch immer resignieren.

von snowman (Gast)


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eltern beide lehrer, nachbarn = anwälte, div. lehrer, lehrerpräsident,
kindergärner, viele hausfrauen, ein einziger archidekt, manager,
vogel-spezialist usw. ...aber keiner (ausser dem archidekten) der mit
naturwissenschaft zu tun hat.
schule: in primarklasse lernte ich jemanden kennen, dessen vater
elekt-XXXX von beruf ist (nicht studiert), das war der einzige kontakt
zu elektronik (nach 2 jahren, hatte ich keinen kontakt mehr zu ihm oder
seinem sohn). bruder meines vaters hatte elektronik studiert, aber von
einem kontakt sprechen kann man hier nicht. ...später ging ich ins
gymnasium und war der einzige, der wusste was der unterschied zwischen
spannung und strom war (obwohl wir das 100x in physik durchgenommen
haben). danach studierte ich elektrotechnik

in meiner freizeit als kind, lötete ich auch alte platinen auseinander
um an die bauteile zu kommen... so begann mein interesse an dieser
materie, und nebenbei: keiner konnte mich unterstützen bzw. ich hatte
niemanden, der mir bei fragen helfen konnte (und i-net gab es damals
nicht).

von snowman (Gast)


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ps: dein zimmer und garage wäre für mich das schlaraffenland gewesen
...jetzt mit 28 kann ich mir endlich einen KO leisten (in ein paar
wochen soll er geliefert werden freu mich)

von Paul Roßmann (Gast)


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zuerst hab ich eine Frage zu Verständniss: Primarklasse? was ist das?
(sorry, aber ich kenn einfach den Begriff nicht)

das mit dem Bauteile von Platinen löten kenn ich irgendwoher :-)
immer wenn Papa was entsorgen wollte: hin, geguckt, was gegriffen, und
dann den ganzen tag ausgelötet :)
aber das setzt ja voraus, das man irgendwo eSchrott und nen Lötkolben
"hat". Ich unterstelle dir jetzt einfach mal, das du nicht zum
nächsten Schrottplatz gefahren bist, um Schrott zu holen.

"Impuls" mus ja nicht heißen, das die Eltern sagen: so mein Kind, wir
setzen uns jetzt mal hin und erzählen dir was über, ähm, Physik.
(das mag jetz spitzfindig klingen) Ich glaube eben, das schon die
Verfügbarkeit von ein bisschen Werkzeug, was zum drann rumspielen, ein
paar Bücher(fast egal was); eben die Möglichkeit, anzufassen,
aufzuschrauben, etc, ohne gleich was auf die Finger zu bekommen, enorm
wichtig sind. Und: das kann auch kein Rechner ersetzen. Wenn die Eltern
ihren Sohnemann in jungen Jahren nen Rechner schenken (in der Absicht,
das er was zu spielen hat), ist es wahrscheinlich, das er das auch
hemmungslos nutzt. Naja, meine Argumentation steht nicht gerade auf
Stahlpfeilern ;-)
Auf jeden Fall war meine ersta Aktion, als mir O2 mein Handy
zugeschickt hat: Karte rein, Akku rein, einschalten, geht. Die zweite
war dann Akku raus, Karte raus, aufschrauben, gucken.

Gruß

von Mike (Gast)


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Meine Eltern haben beide nichts mit Eletronik zu tun. Dadurch sah mein
"einstieg" ein wenig anders aus. Angefangen habe ich mit den tollen
Kästen von Schuco. Wobei ich nicht mehr sagen kann, wan nich den ersten
davon bekommen habe.
Ich weiß aber noch, wie ich rausgefunden habe, das eine Telefonklingel
(aus so einem schönen Telefon mit Wählscheibe) klingelt, wenn man die
Kabel in die Steckdose steckt :-)

Danach ist das ganze wieder eingeschlafen. Ich habe dann nach dem Abi
dann zwar angefangen im Fachbereich E-Technik zu studieren, aber
eigentlich nur, weil das die einzige Möglichkeit hier war Informatik zu
machen.

Und als ich dann eine Regelung für die Heizgriffe von meinem Mopped
brauchte und die dafür 25€ haben wollten, habe ich angefangen das
ganze selber zu basteln und mein altes Hobby wieder zu entdecken.

Das mit dem Auseinanderbauen kenn ich nur zu gut. Das erste was ich mit
neulich mit meiner QuickBox (Mauterfassung für einen Tunnel hier bei
uns) gemacht habe, was das Innenleben zu untersuchen.

von Mike (Gast)


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Ach jetzt hab ich ganz vergessen: Was ist ein KO?

Und ich wollte noch sagen: Ich vermisse Fischertechnik in den
Speilzeuggeschäften. War ich froh, das ich neulich einen ganzen
Conradprospekt damit entdeckt habe. Zumindenstens gibt es das also
noch.

von snowman (Gast)


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primarklasse = schule in den ersten 6 jahren
>> Ich unterstelle dir jetzt einfach mal, das du nicht zum
>> nächsten Schrottplatz gefahren bist, um Schrott zu holen.
doch! woher sollte ich denn sonst zu den platinen gekommen sein?

das mit dem "jetzt erzähl ich dir was über physik" habe ich auch
nicht so verstanden. bei uns gab es weder einen lötkolben (den liess
ich mir einmal auf einen geburtstag schenken), noch bücher noch
komplettes werkzeug wie schraubenzieher & Co. geschweige denn von einem
multimeter, ok, eine gute bormaschine hatten wir aber damit kommt man
nicht sehr weit.

sonst noch eine frage, die ich dementieren kann? ist nicht bös gemeint
;)

von inoffizieller WM-Rahul (Gast)


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>KO = "Knock out" oder "Katodenstrahl Oszilloskop" (auch gerne
einfach nur "Oszi" genannt)

Fischertechnik:
www.knobloch-gmbh.de

(Direktversand in D)
Meine letzten FT-Kästen habe ich bei Lidl erworben...

von snowman (Gast)


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KO = Kathoden Oszilloskop (zumindest in der CH wird das so abgekürzt)

von inoffizieller WM-Rahul (Gast)


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Kathode doch mit "h". Mist!

von Paul Roßmann (Gast)


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Mist, meine schöne Argumentation ;-) aber: Ausnahmen bestätigen die
Regel :D  (wer auch immer sich diesen Spruch ausgedacht hat...)

und jetzt muss ich erstmal zur Uni

Gruß, Paul

von snowman (Gast)


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kathodenstrahl und nicht nur kathode. Mist! ;)

von tex (Gast)


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Ich finde das sich abzeichnende Resümee nicht schlecht.
Nicht Lehrer, Eltern oder faule Kinder sind schuld am Bildungsnotstand,
sondern Arthur Fischer ist schuld, weil er die Fischer-Technik-Kästen
aus dem Programm genommen hat.

von inoffizieller WM-Rahul (Gast)


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Hat er ja gar nicht.
Es sind die Kaufhäuser, die lieber billigen Schund anstatt vernünftige
"Spielsachen" verkaufen. Und es sind die Eltern, die sich einreden
lassen, dass der billige Schund genauso gut, wenn nicht sogar besser
als vernünftige "Spielsachen" sind. Dass sich einige vernünftige
"Spielsachen" gar nicht leisten können, stelle ich mal aussen vor. In
dem Fall sollten sich die Eltern noch mehr mit den Kindern
beschäftigen...

von snowman (Gast)


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...auf betonung von "noch mehr"

von inoffizieller WM-Rahul (Gast)


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genauso meinte ich das.
Man sollte grundsätzlich so viel Zeit wie möglich mit seinen Kindern
verbringen.

von Mike (Gast)


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In Deutschland braucht man für alles eine Erlaubnis / einen
Führerschein. Nur Kinder darf bekommen, wer will.

Nicht das ich für eine Geburtenkontrolle bin, aber bei einigen Leuten
muß man sich echt fragen, ob die sich Ihrer Verantwortung gegenüber
Ihren Kindern bewußt sind.

von inoffizieller WM-Rahul (Gast)


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>einigen Leuten
Kinder mit Kindern?

von T.M. (Gast)


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Na toll, die "Oberschicht" hat ja keine Lust mehr Kinder zu bekommen.
Ich denke mal, die Anzahl verzogener Kinder ist ungefähr wie früher,
nur die Anzahl der besser erzogenen ist fallend, weil die
"bildungsnahen" Schichten oft keine Kinder, oder höchstens 1 wollen.
Gründe, die vorgeschoben werden, sind ja bekannt: Karriere, "Stress"
mit Kindern, Selbstverwirklichung... Ich komm manchmal gar nicht aus
dem Staunen heraus, aus welchen Gründen viele Paare in den besten
Jahren keinen Kinderwunsch haben.


T.M.

von inoffizieller WM-Rahul (Gast)


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>aus welchen Gründen

Emanzipation?
Eigentlich hätte doch gleichzeitig mit diesem Thema die Forschung
beginnen müssen, herauszufinden, wie Männer auch Kinder kriegen können.
Darüber denken Frauen häufig nicht nach, wenn sie "karrieregeil" sind:
Männer können das einfach nicht.

Übnrigens sehr interessant, wie sich ein Thread über Schlüsselbretter
so entwickeln kann...

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