Ich habe eine Frage zu EMV: Bei schnellen Mikrocontroller-Schaltungen hört man immer wieder, dass in den Ausgangsport-Leitungen Längswiderstanände (ca. 1kOhm) aus EMV-Gründen eingebaut werden. Wie bewirken diese Längswiderstände ? und wie werden diese dimensioniert ? Danke.
Hi, Peter, Bei 1 kOhm bei 20mA Strom würde die Spannung 20 V abfallen. Solche Längswiderstände sind üblich in Eingängen, gemeinsam mit Ableitdionden gegen Vcc und GND. Ciao Wolfgang Horn
An den Eingängen ist das wohl eher Schutzbeschaltung (also auch gegen EMV-Störeinstrahlung). Aber wenn Du weißt, daß über einen Ausgang kein nennenswerter Strom fließen soll (weil z.B. ein hochohmiger Eingang dranhängt), bedämpft dort ein Widerstand zusammen mit der ohnehin vorhandenen Leitungskapazität hohe Frequenzen oder unerwünschte Reflexionen an falsch abgeschlossenen Leitungen.
Hallo, also gerade bei "schnellen Schaltungen" ist ein Längswiderstand im Kiloohmbereich meinem Gefühl nach eher ein Widerspruch. Bei der Ansteuerung von FET-Gates z.B. ist es üblich ca. 10-100 Ohm in Reihe vorzusehen. "Wie bewirken diese Längswiderstände " Prinzipiell hast Du ja dann ein Widerstand und eine Leitungskapazität - es entsteht ein Tiefpaß. Der filtert den für Störungen verantwortlichen hochfrequenten Anteil heraus (eigentlich abgeschwächt). Dadurch werden aber die Schalt- und Signalanstiegszeiten erhöht - und das ist nicht gut für hohe Geschwindigkeiten. Gruß Wolfgang www.ibweinmann.de - brushless control
Es geht nicht nur um Leitungs sondern auch um die Pin-Eingangskapazitäten.Diese müssen umgeladen werden,damit am Eingang wirklich der Pegel erkannt wird.Ein Längswiderstand bremst diese Umladung etwas ab,die Flanke wird (noch stärker) verschliffen. Gar zu steile Flanken führen allerdings zu Störungen,da sie sehr hohe Frequenzanteile besitzen.Und da kann ein verschleifen der Flanken etwas abhelfen.Bei hohen Frequenzen sind allerdings abgelutschte Signalflanken wieder ein Problem.
Natürlich sollten Längswiderstände nur dann eingesetzt werden, wenn die fliessenden Ströme gering sind und es vom Timing her vertretbar ist. Andernfalls müssen bei EMV-Problemen andere Baueteile (Drosseln, Treiber, etc.) verwendet werden. Ich komme gerade von einer EMV-Messung (Projekt mit ATMega16) und habe dort festgestellt, dass Widerstände (2.2K) in nur 3 von 27 Portleitungen eine Verbesserung bei den problematischen Frequenzen von deutlich über 10dB gebracht haben. Die störenden Frequenzen lagen dabei > 100MHz.
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