Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 2 Lithium Polymer Akkus das erste Mal parallelschalten. So ?


von Michael K. (onkel_michi)


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Hallo an alle, die sich mit Akkus und Ladetechnik auskennen.

Ich habe mit dem Helimodellbau angefangen und brauche nun für ein neues 
Modell einen Akku mit richtig Schub.

Weil das Modell mit einem 3s2p (sollten dann 6 Zellen, paarweise 
parallel sein ?) und 2200 mAh 20C Akkus fliegen kann, habe ich gedacht, 
das ich die 3s1p 2200mAh 20C Zellen, die hier zu 3er Packs verlötet 
sind, miteinander parallelschalte.

Natürlich weiß ich, dass das brandgefährlich ist und ohne Weiteres nicht 
klappen wird.

Meine Überlegung war nun die, das ich ein hochlast Drahtpoti mit 1 KOhm 
/ 250 Watt (haben wir in der Firma in alten Feldstellern von 
GS-Antrieben) nehme und jeweils an den Schleifer und ein Ende die 
Pluspole der Akkus lege, während ich die Minuspole schon 
parallelschalte. Zusätzlich überwache ich die Zellenspannung jeder Zelle 
um ein Entladen beim Angleichen unter 3 Volt zu vermeiden.

Dann drehe ich langasm den Schleifer in Richtung Ende, an dem der 2te 
Plus angeschlossen ist, Wenn der Ausgleichstrom in den Plusleitungen nur 
noch gering ist, sollte ich die Akkus dann doch gefahrlos 
parallelschalten und auch als Parallelpack laden können ?

Helft mir da mal bitte weiter. Mit NiMH würde ich es einfach testen, 
aber LiPo sind mir da einfach zu teuer und vor Allem zu gefährlich.

Michael

von Kojote (Gast)


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Dazu gibts verschiedene Lösungen.
Ich nehme an die Akkus sind neu, also dürfte die Spannungsdifferenz nach 
dem landen ja nicht so groß sein.

Hardcore methode: Einfach zusammenlöten,
auch wenn dabei kurzzeitig ein Ausgleichsstrom fließt wird die 
Einzelzelle sicher nicht unter 3V sinken wenn du sie davor nicht grad 
entladen hast.

Sicherer währe die Akku-Zellen zuerst alle an einen Balancer zu hängen 
und sie damit auf gleiche Spannungswerte bringen. (Da solltest du im 
Inet genug Bastel- anleitungen finden).
Vorteil dabei, du hast gleich noch einen Balancer gebaut den du später 
zur Wartung der Zellen gut brauchen kannst.

Dann Zellen zusammenlöten, nach möglichkeit mit alu- lot gibt es 
speziell für Lötarbeiten mit Li zellen, hab ich aber selbst noch nicht 
mit geschafft. Normales Lötzinn geht auch. Ich hab allerdings die 
Erfahrung gemacht,dass es auf den einen Seite der Lötfahnen besser 
haftet.

Willst du die Zellen einfach so verbinden oder mit ner Platine? Wenn 
Platine, eigenbau?

Was für ein Modell hast du denn?


Gruß Kojote

PS: Sonst Rate ich dir zum Basteln mit Li Zellen immer nen Eimer Sand 
zum Löschen im Ernstfall da stehen zu haben, wenn du auf Nummer sicher 
gehen willst.

von Michael K. (onkel_michi)


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Die Zellen sind nicht neu und es sind 2 komplette 3s Akkupacks mit ca. 
20 Zyklen auf dem Buckel.

Balancer (Orbit LiPo Checker Pro) und den Kram habe ich, sind ja nicht 
die ersten LiPo Akkus, die ich habe.

Der Heli ist ein Tomahawk HT-CCPM von CNC Deluxe. Allerdings fehlt noch 
der Gyro und eine große Portion Mut, den mal laufen zu lassen, also bis 
zum Abheben. Bisher habe ich nur Dragonfly 4 / Dragonfly 22e und einen 
Dragonfly 60 geflogen. Den DF 60 auch schon mit BL.

Ich wollte die Akkupacks links und rechts am Heli unterbringen. Da sind 
2 Stellen, da passen die wunderbar hin.

Die Akkus habe ich ja auch schon selber gebaut. Dafür habe ich mir 10 
Akkupacks aus China bestellt und ein paar von diesen Lötplatinen. Dann 
die Akkupacks zerlegt, die einzelnen Zellen gematch (nun ja, die 
zusammengebaut, die am ähnlichsten waren) und dann die Packs halt 
verwendet.

4 von den 10 Packs sind noch Top 2 Schrott und die anderen 4 sind bei 
der Auktionsbucht weggegangen.

Das mit den Ausgleichströmen ist mein Problem. Selbst wenn ich die Packs 
leerfliege und die dann als Packs zusammenschalte könnte es ganz schön 
funken. Deshalb wollte ich ja das Poti holen und den Ausgleichstrom in 
Wärme verwandeln, bis die Zellen das gleiche Potenzial haben.

Werde mal weiterforschen, was denn so an Möglichkeiten geht, wie man 
Akkus "aneinander gewöhnt".

Michael


von Johannes (Gast)


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Hallo Michael,

nach dem, wie ich die LiPos bisher kennengelernt habe, würde ich erstmal 
drauf achten, für ein Pack Zellen mit demselben Fertigungsstempel zu 
haben (normal steht das Datum drauf oder wenigstens die Woche). Dann 
erstmal alle einzeln voll laden (sofern sie es nicht schon sind), die 
parallel zu schaltenden Zellen über einen recht kleinen Widerstand 
(10-100Ohm/1W) ein paar Stunden "aneinander gewöhnen", danach verlöten 
und das erste Mal vorsichtig benutzten. Das weitere sollte der Balancer, 
je nach Auslegung, über die nächsten 5-10 Ladungen schon alleine regeln 
können. Wenn nicht, hast Du entweder schrottige Zellen oder einen 
unpassenden Balancer. Gegen letzteres kann man noch was tun, gegen 
ersteres leider nicht mehr.

Johannes

von Kojote (Gast)


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Ich hatte mit "Balancer Verwendung" eigentlich erreichen wollen die 
Zellen alle auf die gleiche Spannung zu laden, also jede einzel Zelle 
auf (Freischnauzewert)3.8V laden und wenn die ganzen Einzelzellen dann 
die Spannung halten sollten sie sich ohne Ausgleichströme zusammen 
schalten lassen. Wenn der Orbit Balancer das von der Zellenzahl her 
nicht schafft kannst du dir ganz leicht selbst einen bauen... 
Spannugsteiler aus 10k Widerständen (pro zelle ein Widerstand)die 
sollten aber sehr sehr genau sein also am besten irgendwas unter  1% 
Toleranz, je genauer diese Widerstände desto besser arbeitet der 
Balancer dann.   und zur Steuerung ein paar OPs und Leistungs 
Transistoren dann sollte es kein Problem mehr sein, wie gesagt kannst 
dich ja mal online nach Bauplänen umschauen, weis leider grad die Seite 
nicht mehr wo ich meine Balancer Platiner her geholt hab.

gruß Kojote

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