Hi, Bei meinem Recherchen zum Thema ESD-Schutz bin ich u.a. auf Varistoren sowie Suppressor-, Z- und Avalanchedioden gekommen. Könnte mir da mal jemand den Unterschied erklären, bzw. wann welche verwendet wird ? Danke, Ragnar
Z-Dioden sind zur REgelung der Spannung gedacht, d.h. für sehr schnelle und energiereiche Impulse zu langsam um einen wirklichen Schutz zu bieten. Varistoren sind Spannungsabhängige Widerstände, die relativ schnell sind, sie können kurzzeitig eine sehr grosse Energiemenge Vernichten. Suppressor und Avalanchedioden sind meiner Meinung nach das selbe. Sie sind von den hier genannten Teilen mit Abstand die schnellsten, können aber bei vergleichbarer Baugrösse keine so grossen Energiemengen vertilgen wie Varistoren. In der Hobbypraxis, wo es wegen der geringen Stückzahl nicht auf jeden Cent ankommt würde ich bipolare Suppressordioden empfehlen. Bei Mikrocontrollerschaltungen (z.B. AVRs) die im Controller Technologiebedingt bereits durch Dioden gegenüber den Versorgungsspannungspins geschützt sind, kann man die Porteingänge auch mit langsamen Z-Dioden schützen, da solange die internen Dioden durchhalten und die Geschwindigkeit daher nicht so wichtig ist. Bei der Versorgungsspannung des AVR würde ich aber auf Suppressordioden setzten. Wird nun bestimmt Antworten hageln die Widersprechen, aber einer muss ja mal anfangen :-) Hoffe es hat geholfen ciao Remo
@remo: Hier der erwartete Widerspruch: >Suppressor und Avalanchedioden sind meiner Meinung nach das selbe. Sie >sind von den hier genannten Teilen mit Abstand die schnellsten, können >aber bei vergleichbarer Baugrösse keine so grossen Energiemengen >vertilgen wie Varistoren. Suppressordioden haben, ähnlich einer Z-Diode, eine relativ genau definierte Durchbruchspannung. Sie sind darauf optimiert, in kürzester Zeit höchste Leistungen zu absorbieren (Überspannungsschutz). Avalanche-Dioden haben lediglich ein kontrolliertes Durchbruchverhalten in Sperrrichtung, die sie bei Überspannung mit geringen Strömen vor Zerstörung schützten. Das ist bei Hochspannungsgleichrichtern wichtig, wenn mehrere Dioden ohne weitere Zusatzbeschaltung in Serie geschaltet werden müssen. Jörg
@Jörg hab doch gewusst, dass Antworten neben Mühe noch was bringt, so hab ich wieder was dazugelernt, danke. Remo
Problematisch bei all diesen BEs ist ihre hohe (Sperrschicht-)Kapazität. Damit funktionieren sie nicht mehr bei sehr schnellen Datenleitungen (LAN, I2C...). Alternativ dazu gibt es Vierschichtdioden, die ich aber erst nach sehr langem Suchen gefunden habe. Deshalb hier mein Tip: SIDACtor von www.littlefuse.com. Gruß Florian
Ich habe mal gelesen, dass der eigentliche Zenereffekt nur bis etwa 6 V geht, was darüber als Zenerdiode verkauft wird ist eigentlich eine Avalanchediode (oder hieß das anders ?). Beide haben gegenläufige Temperaturgänge, weshalb die Zenerdioden von 5,6V oder 6,8V den geringsten Temperaturkoeffzenten haben, weil dort beide Effekte wirken.
@Christoph: Das ist zwar richtig, aber man muß hier zwischen der handelsüblichen Bezeichnung und dem physikalischen Effekt unterscheiden. Unter Zenerdioden versteht man Dioden, die eine relativ genau definierte Durchbruchspannung haben, egal ob sie in Durchlass- oder Sperrrichtung betrieben werden oder ob mehr der Zener- oder der Lawineneffekt überwiegt. Unter Avalanchedioden versteht man üblicherweise Gleichrichterdioden, die sich durch den Lawineneffekt selbst vor Zerstörung durch Überspannung schützen. Deshalb kann man sie beliebig in Serie schalten. Außer der Verwendung in Hochspannungsgleichrichtern fällt mir jetzt auch keine andere Anwendung ein. Jörg
Für Datenleitungen gibt es spezielle low-capacitance TVS-Dioden mit z.B. nur 5 pF: http://www.sinus-electronic.de/datenblaetter/semtech/solution.pdf
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