Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Diode am Reset-Eingang des AVR


von Stefan (Gast)


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Hi,

habe in der AVR-Checkliste gelesen das Atmel empfiehlt, eine Diode 
parallel zum Pullup Widerstand am Reset Pin zu setzen. Welche Funktion 
hat die?

von johnny.m (Gast)


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Die Diode soll verhindern, dass eine unzulässig hohe Spannung an den Pin 
angelegt wird (> VCC + V_fDiode). Die normalen I/O-Pins besitzen interne 
Clamp-Dioden, der RESET-Pin jedoch nicht. Die Clamp-Diode verhindert 
dann allerdings, dass ein AVR im HV-Modus programmiert werden kann, da 
zu diesem Zweck eine höhere Spannung angelegt werden muss, was wiederum 
der Grund dafür ist, dass der RESET-Pin keine interne Clamp-Diode 
besitzt.

von johnny.m (Gast)


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Ach ja, die Diode muss natürlich antiparallel geschaltet werden, sonst 
qualmts...

von Stefan W. (wswbln)


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Die Diode soll beim Abschalten dafür sorgen, dass sich der Kondensator 
schnell entlädt, weil sonst bei kurzem Ausschalten der Versorgung kein 
Reset ausgelöst wird (weil sich der C mit der selben Zeitkonstanten wie 
beim Laden entlädt).

von Stefan (Gast)


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Supi, Danke!

und kannst du mir auch erklären wozu genau die Kondensatoren am Quarz 
verwendet werden?

von Stefan W. (wswbln)


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Gerne, kannst Du Englisch?

Dave vanHorn hat ein paar ganz gute Kapitel darüber geschrieben:
http://www.dvanhorn.org/Micros/All/Crystals.php

Entgegen der vielfachen Meinung (auch hier im Forum) werden die 
Kapazitätswerte durch den Quarz und nicht durch den Controller 
vorgegeben. Die recht hemdsärmelige dafür um so öfters gegbene 
Empfehlung "nimm halt 33..56pF und gut ist's" funktioniert nur deshalb, 
weil der Bereich bei dem es funktioniert bei (guten) Quarzen relativ 
breit ist. Bei Keramikresonatoren kann das schnell zu Problemen führen, 
aber hier würde ich sowieso zum Einsatz von Resonatoren mit eingebauten 
Kondis raten (CSTCC-Serie oder ähnlich).

Auf Deutsch gibt es auch ein paar schöne Bemerkungen in den 
"Informationsschnipseln" vom Oliver Betz:
http://www.oliverbetz.de/

Besonders Beachtenswert hier das Kapitel "Verlustleistung im Quarz", wo 
er darauf hinweist, dass der Strom hautsächlich im Schwingkreis, den der 
Quarz mit der Lastkapazität bildet, fließt und vom Verstärker (Inverter) 
nur die Verluste ausgeglichen werden. Bei einer Berechung kommt er dann 
auf Ströme im Bereich einiger mA in diesem Kreis. Das veranschaulicht 
deutlich die u.a. bei Dave vanHorn angesprochene Notwendigkeit, diese 
Leitungen möglichst kurz und gut an die Masse des Controllers angebunden 
auszuführen.

Interessant auch die "Werte zum Staunen"!


Ansonsten bildet das Schmökern entsprechender Datenblätter und 
Application Notes der diversen Quarzhersteller ganz ungemein ;-)

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