Forum: Platinen DIY Ätzgerät: Welches Material verwenden?


von Rooney B. (rooney)


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Endlich konnte ich mein selbstgebautes Belichtungsgerät in Betrieb 
nehmen, jetzt kommt das Ätzgerät dran.

Ich habe schon etwas im Forum geschmöckert aber gar so klar ist mir das 
ganze trotzdem noch nicht.

Ich werde mir die Glasplatten für die Küvette bei der nächsten Glaserei 
zuschneiden lassen.
Hätte dabei an Acrylglas gedacht. Was verwendet ihr? Kann ich Acrylglas 
für die gängigsten Ätzmittel nehmen oder wird es dadurch angegriffen?

Welchen Kleber soll ich verwenden um die Platten zusammen zu kleben und 
das ganze dicht zu bekommen?
Gibt es irgendwas brauchbares bei Obi, Hornbach oder einem anderen 
Baumarkt?
Muss ich beim Kleber auf etwas achten? Hält der Kleber die 
Ätzflüssigkeit aus, auch wenn ich nicht nach jedem Ätzvorgang die 
Flüssigkeit aus der Küvette nehme?

von Andre S. (dg2mmt)


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Alle deine Fragen werden hier:
http://www.roboternetz.de/phpBB2/zeigebeitrag.php?t=7415&highlight=k%FCvette
beantwortet.
Um den Artikel lesen zu können musst du dich dort aber registrieren. Ich 
finde die Bauanleitung ist sehr gut recherchiert und beantwortet alle 
Fragen zu dem Thema.

von Christian R. (supachris)


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Ich hab 4mm Plexiglas-Zeug ausm Hornbach genommen, entsprechend 
orentlich zurecht gesägt und mit UHU Hartplastik-Kleber transparent 
zusammen geklebt. Hält wunderbar, ist dicht und geht sowohl für 
Entwickler als auch Ätzmittel aus HCl und H2O2.

von Rooney B. (rooney)


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@Andre: Danke für den Link, ist eine wirklich super geniale Anleitung.

@Christian: Selbst zu sägen wäre natürlich auch eine Möglichkeit... Aber 
so viel ich jetzt im Internet recherchiert habe ist von Plexiglas 
abzuraten weil es mit der Zeit spröde und brüchig wird. Kannst du das 
bestätigen?


von Christian R. (supachris)


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Ja, muss ich leider bestätigen. Nach 2 Jahren bekam eine Küvette langsam 
Sprünge. Aber dann hab ich mir einfach eine neue gebaut. Der 
Materialpreis ist ja vernachlässigbar. Isel verwendet ja neuerdings auch 
Plexiglas statt Glas, weiß nicht, wie die das machen. Eine ordentliche 
Kreissäge mit Parallelanschlag braucht man aber schon, sonst wirds nicht 
dicht.

von Michael W. (mictronics) Benutzerseite


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Ich habe eine Küvette für 1L Inhalt aus Plexiglas selbst gebaut. Die 
nutze ich nun seit mehr als 6 Jahren. Probleme mit Brüchen oder Rissen 
gibts bisher keine. Allerdings lagere ich das Ätzmittel nicht darin, 
sondern befülle nur zum ätzen.
Materialstärke ist 5.5mm, geklebt mit UHU Plus Acrylid.

von Unbekannter (Gast)


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Die Risse im Plexiglas nach einiger Zeit stammen von falscher 
Verarbeitung. Ganz schlimm wird es, wenn man meint, die gesägten Kanten 
mit Schleifpapier ohne Kühlung zu glätten. Da entstehen dann Mikrorisse 
die sich mit der Zeit fortpflanzen und größer werden.

von Christian R. (supachris)


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Das kann natürlich sein. Meine aktuellen Küvetten zeigen keine Risse 
usw. sind jetzt auch schon ne Weile alt. Die hab ich jetzt im Betrieb 
mit der richtigen Kreissäge gesägt und das war dann so glatt, dass ich 
nix schleifen musste. Mal sehen, wie lange die halten. Dickeres Plexi 
ist auf jeden Fall besser, das dünne verzieht sich manchmal schon beim 
Kleben -> mechanische Spannungen im Material -> Risse.

von Geniesser (Gast)


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Nicht die Materialien in einen Topf schmeißen.

Hobbyglas ist Polystyrol und ist in Stärken bis 5 mm im Baumarkt (Obi, 
Hornbach) erhältlich.

Plexiglas ist ein Handelsname für Acrylglas. Acrylglas gibt es auch in 
Stärken bis über 10 mm hinaus. Acryl gibt es als XT und GS Platten und 
als Stäbe (Vierkant, Rund) und ist i.A. deutlich teurer als Polystyrol 
(bei 5 mm).

Gibt auch noch Polycarbonat für Dächer im Außenbereich; extrem 
witterungsbeständig.

Risse können sich beim Hobbyglas auch mitten im Material bilden, z.B. 
dort wo ständig stärker erwärmt wird (ist bei mir der Fall; Heizstab 
liegt fast direkt an der Innenwand an). Ist aber erstmal nicht so wild, 
nur mech. Belastungen sollte man vermeiden (Druck auf die Küvette 
vermeiden; an den Rändern anpacken).

Ich habe meine Küvette (aus Hobbyglas) noch mit Acryfix Kleber für 
Acrylglas geklebt. Würde ich aber nicht nochmal machen, die Klebungen 
werden später (nach Tagen) unschön, womöglich war aber auch mein Kleber 
schon zu alt. Der Kleber sackt beim Trocknen stark in sich zusammen und 
bildet dabei kleine Bläschen - die Transparenz an den Klebestellen ist 
dahin. Beim Pattex Kraftkleber scheint das aber auch nicht anders zu 
sein (oder ich bin zu pingelig :)).

Acrylglas NICHT mit reinem Alkohol (Isopropyl) behandeln (die Oberfläche 
hält das wohl aus, aber wenn man bohrt und z.B. etwas Alkohol als 
Bohremulsion verwendet oder die Bohrung hinterher damit reinigt 
entstehen nach Minuten/Stunden sichtbare feine Risse und das Material 
bröselt später weg. Sehr gut bohren und später reinigen lässt es sich 
hingegen mit etwas Reinigungsbenzin - natürlich aufpassen wegen 
Brandgefahr!).

von Ludwig W. (lordludwig)


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Also kleben kann man Plexiglas mit dem Speziellen Kleber dafür von UHU

Is ne gelb/blaue Tube und extra für Plexiglas. Wird schon nach kurzer 
Zeit trocken und bildet keine Bläschen, habe deswegen auch schon ein 
paar Gehäuse ohne Probleme schön verklebt!

von Geniesser (Gast)


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Wobei ich bei UHU dann eher noch zum gelb-ROTEN Tübchen greifen würde:

http://www.uhu.de/produkte/test_prod_cons/produktansicht/index.php?auswahlKategorie=6&artikel_id=58&sprache_id=1

löst nämlich die Oberfläche mit an

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