Forum: Platinen parasitäre Größe (Induktivität,Kapazität) durch Via, Pa


von LED (Gast)


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Hallo Leute,
ich habe gehört, dass man beim Layout auf die parasitäre Effekte von 
Via, Pad, Leiterbahn beachten soll/muß.
Ich suche mir die Faustregel, um die parasitäre Größe durch solchen 
Layout-Bauelemente zu vermindern.
Kann jemand mir helfen?
LED

von Falk (Gast)


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kurze Leitung -> wenig Induktivität
grosser Abstand zu Masse/anderen Signalen -> wenig Kapazität
breite Leitung -> niedriger Ohmscher Widerstand

Das sind aber nur qualitative Aussagen. Wenns darum geht quantitative 
Aussagen zu machen (wieviel H, F, Ohm) muss man rechnen. Und dann ist 
immer ncoh die Frage, wieviel parasitäre H, F, oder Ohm ne Schaltung 
verträgt.

MFG
Falk



von Christoph Kessler (db1uq) (Gast)


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Für Hochfrequenz etwa ab UHF (>300 MHz) muß man diese Effekte 
berücksichtigen, könnte also für die neueren seriellen Datenleitungen 
schon zutreffen. Ein scharfer Knick der Leiterbahn wird von speziellen 
HF-Layoutprogrammen berücksichtigt. Ansonsten Faustregel für 
Induktivität: 1mm=1nH.

Die Leiterbahnbreite bestimmt für UHF den Wellenwiderstand, außerdem die 
Dicke und Dielektrizität des Materials. Auf dem üblichen FR4 Epoxid mit 
1,5 mm ist eine 50 Ohm Bahn 2,5-3mm breit, gegenüberliegende Seie 
Massefläche.

von Falk (Gast)


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Das mit dem "scharfen Knick" ist ne Urban Legend. Das hat mal ein 
Kollege bis 2.5 Gbit/s nachgemessen, 45 GRad Winkel gegen 90 GRad 
Winkel. Kein messbarer Unterschied. Andere Quellen vermelden ähnliches, 
teilweise bis 10 GHz.

Und das mit den parasitären Effekt ist auch schon bei WEIT weniger als 
300 MHz von Bedeutung. Eingänge von OPVs in hochohmigen Messchaltungen, 
Oszillatorpins mit Lastkapazitäten etc. pp.

Ich kenn 50 Ohm Leitungen eher als

Breite = Abstand zur Massefläche.

MFG
Falk

von Christian F. (fasti)


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Hi!

@Falk: Was hat er gemessen bis 10GHz und mit welchem Equipment?

Grüße

Fasti

von Falk (Gast)


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Gemessen hat er bis 2.5 Gbit/s, die 10GHz hab ich mal irgendwo im Netz 
gelesen. Gemessen hat er AFAIK mit Patterngenerator und Oszi 
(Augendiagramm). Welchen Oszi genau, keine Ahnung, ich nehme an ein 10 
GHz+ Modell von TEK.

MFG
Falk

von Christian F. (fasti)


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Interessant dabei ist ja nicht die Auswirkung auf das Signal auf der 
Leiterbahn sondern die abgestrahlte EM-Leistung. Man kriegt da schnell 
ziemliche EMV-Probleme und wenn man ohne die passende Antenne misst, 
dann kommt auch nur Mist raus.

ciao

Fasti

von LED (Gast)


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danke für die Information, aber welche Auswirkung hat via? Macht er eine 
parasitäre Induktivität oder Kapazität?
LED

von Falk (Gast)


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@LED

Sowohl als auch. Aber für die meisten Schaltungen wohl vernachlässigbar, 
vor allem hier im Hobbybereich. AFAIK sowas um 1pF, 1nF.

MfG
Falk


von Christoph Kessler (db1uq) (Gast)


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Der Knick beeinflußt schon die Resonanzfrequenz von abgestimmten 
Leitungen im Mikrowellenbereich. Für Filterschaltungen mit 
Leitungskreisen muß er berücksichtigt werden. Es geht also mehr um die 
Leitungslänge, das kann man mit breitbandigen Datensignalen nicht sehen, 
bzw. es sollten ja gerade keine Resonanzen auftreten.

von Christoph Kessler (db1uq) (Gast)


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Vias als Massezuführung von Mikrowellen-FETs haben vor allem induktive 
Auswirkung. Es kann für Frequenzen weit oberhalb der eigentlichen 
Betriebsfrequenz zu Resonanzen (Schwingneigung) führen, andererseits 
kann es auch eine Gegenkopplung sein, die man sogar nutzen kann.

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