Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Pisa für Ingenieure


von Thomas (Gast)


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Hallo,
da hier ja immer wieder geschrieben wird, dass die Ingenieure gerade in 
Theorie so gut sind:
Ein gerade fertig gewordener Elektro-Dipl.Ing. sollte einen Schaltplan 
für eine Motorsteuerung mit Stern-Dreieck Anlauf neu zeichnen. Im 
Schaltplan hat er dann bei den Motordaten 6,4 kW eingezeichnet. Auf 
Nachfrage, woher er denn wüsste dass der Motor diese Nennleistung hat, 
hat er erklärt, dass der Motorschutzschalter 16A hat (in der Zuleitung), 
und er deshalb mit 400V * 16A = 6,4kW kommt.
Ich habe da nichts weiter zu gesagt.
Alles klar?

von Gast (Gast)


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Das is dann ja wohl fehlendes Grundwissen, wahrscheinlich wegen keiner 
Praxiserfahrung, wohlmöglich keine Ausbildung, Abi -> Uni -> "Ich kann 
alles"
=>also Fachidiot
das gibts doch wohl öfter, 2er oder eventuell 1er Abschluss aber nen 
Schütz nicht von nem Sicherungsautomaten unterscheiden können...

von Maik (Gast)


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Na und, wovon sprecht ihr denn da eigentlich? :-)

von Blaubär (Gast)


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Es gibt eben nur Schlechte, Mittelmäßige und mich... höhöhöhäö

von Thomas (Gast)


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Dass keine Praxiserfahrung vorhanden ist kann ja durchaus sein. Aber 
dass die Leistungsberechnung im Dreiphasen-Wechselstromnetz anders 
aussieht als im Gleichstromnetz sollte hoffentlich heute noch auf den 
Hochschulen gelehrt werden.
Gerade dieses Berechnen hat ja nunmal nichts mit Praxis zu tun.
Und diese Aussage war gewiss keine unbedachter Schnellschuss. Er hat zur 
Planung ja genügend Zeit gehabt sich über solche Dinge Gedanken zu 
machen.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Du meinst die ganz schlechten, zu denen Du Dich zählst, was ?

Bist Du eigentlich immer derselbe Blaubbär oder gibt es Dich mehrfach ?

Die 6,4kW sind doch garnicht so falsch. Es ist halt nur das, was der 
Motor maximal abkriegt, bevor die Sicherung fliegt.

von Aufreger deluxe (Gast)


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> Ich habe da nichts weiter zu gesagt.

> Es gibt eben nur Schlechte, Mittelmäßige und mich... höhöhöhäö

Genau, und es gibt arrogante eingebildete Kollegen und "Chefs", die es 
nicht für nötig halten, in einem konstruktiven Gespräch dieses Problem 
zu klären.

von Reto (Gast)


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Richtig. Die Chefs sind heute so bequem, daß sie nur aalglatte 
Mitarbeiter wollen, die ohne großes handling passen. Selber tun sie 
nichts dafür, daß eine Abteilung oder das Zusammenleben funktioniert. 
Worin besteht eigentlich deren Führungsfunktion ?  In der lediglichen 
Anwesenheit ?

von Grünbär (Gast)


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6,4kW oder vieleicht 6,4KVA?

von Reinhold Rabe (Gast)


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Wohl eher VA, denn ein Motor ist eine ohmsch-induktive Last.

von Frank Schuessler (Gast)


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@Thomas: Warum hast Du ihn nicht einfach auf seinen Fehler hingewiesen 
und ihm das Problem erklärt. Wahrscheinlich wäre bei ihm dann der 
Groschen gefallen und er haette was in die Richtung gesagt "Sorry, na 
klar, das hab ich ganz vergessen". Herrgott Leute, nobody's perfect ... 
vielleicht macht er Dir in einer anderen Kathegorie (E-Technik ist ja 
breit gestreut, ne?) einiges vor. Ich habe während meines E-Technik 
Studiums auch immer einen Bogen um Energietechnik und das ganze 
Motorzeugs gemacht (ganz auslassen konnte man's natürlich nicht), mich 
haben Embedded Systeme, Microcontroller und Betriebssysteme halt mehr 
interessiert .... Also die Leute nicht immer gleich pauschal 
verurteilen.

von Ramazzukk (Gast)


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Yeahh.. exakt meine Meinung !

Und im Übrigen ist erst einer dann Meister seines Fachs, wenn
er einem "Laien" in wenigen Worten exakt erklären kann, wie
etwas funktioniert.. Das ist eine Kunst für sich..

Sich ab dem eigenen Wissen aufgeilen kann man dann getrost
for dem Zubettgehen, gibt gute Träume..

Und cooler ist man ohnehin, wenn die anderen einen für
Überlebensgross halten.. Der andere Weg beschreiten ohnehin
genug andere !

Zurück zum Topic :

Richtig wären wohl zwei Werte gewesen : Stern / Dreieckleistung,
dazu noch cosPhi..

Und KW ist schon OK, denke ich.. Ist ja die Wirkleistung, nicht ?

Und nochein Kniffel für Eingeweihte :

Ist das nun die aufgenommene elektrische (Für ETler klar Nr. 1-Meinung),
oder die abgegebene mechanische Leistung (Für Mechler on top) ?

von daniel (Gast)


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leude leude
studium ist ungleich studium
es ja so, dass ein e-stundent mehr als nur motoren/transformatoren
um die ohren hat. ganz abgesehen von irgendwelchen schematics und
CAD programmen. wenn ich so grob aufzähle was ein e-stundent alles
wissen muss ...
digital technik, UML, simulationen, fpga asic ...
regelungstechnik, stabilität hurwitz etc
laplace, fourier, z-transformationen .. DFT,FFT
komplexe rechung, holomorphie, vektorfelder
pn übergänge, strahlungsübergänge, generation rekombination im 
halbleiter
smith diagramme...

nicht vollständige liste
und alles nicht nur a bissle sondern richtig mathematisch

um zurück zu kommen, nur weil er falsch lag darf man
nicht daraus schliessen das der typ ein blödi ist

oder Mister Thomas beweisen sie mal den Residuensatz?

grüsse

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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@Daniel: Was waren denn nochmal die smith-Diagramme ?

von Benni (Gast)


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wird zur Anpassung benutzt

von AVRja (Gast)


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HF-Technik!

von Das ist doch normal.... (Gast)


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... wenn ein Techniker oder Anlagenelektroniker oder wasweißichwer, der 
in seiner Lehre den für ihn fachspezifischen Kram mit dem Dampfhammer 
eingetrichtert bekam, den dipl. Ing (frisch von der Hochschule 
natürlich) dabei erwischt etwas nicht zu wissen und dann natürlich 
darauf herumreitet.

Das kann man ihm auch von herzen gönnen; ist auch i.O., ist meiner 
Meinung nach aber eher ein Indiz des sich unterlegen fühlens. Was 
übrigens auch für Leitende Menschen gilt. Die freuen sich auch schon mal 
über Sternstunden.

Als frischer Absolvent hätte ich mir einen Hinweis, ne Erklärung oder 
einen Denkanstoß gewünscht und fertig. Abstraktionsvermögen und 
Auffassungsgabe sind eher die Attribute die man als Absolvent haben 
sollte... naja seis drum: Gratulation daß du was besser wusstest als 
euer neuer Ingenieur! Hoffentlich gilt das auch für unbekannte 
Problemlösungen....

P.S: Wenn natürlich einer aus der Energietechnik, Leistungselektronik 
Ecke kommt oder gar da Diplomarbeit geschrieben hat, würde das Obige 
natürlich nicht gelten :-)

von Christoph Kessler (db1uq) (Gast)


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Ich halte die seltsame Maßeinheit Voltampere für ebensolchen 
"Laborjargon" wie das dBMilliwatt. Ich vermute, es gibt keine offizielle 
Norm, die das "VA" definiert. Und dBm müßte offiziell "dB bezüglich 1 
mW" geschrieben werden.

von Blauhase (Gast)


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>>>Ich vermute, es gibt keine offizielle Norm, die das "VA" definiert.<<<

Wirklich? Keine deffinition für Scheinleistung? Ist mir neu gg

Mal im Wiki Scheinleistung eingeben und.....

von Grünbär (Gast)


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>>>Ich vermute, es gibt keine offizielle Norm, die das "VA" definiert.<<<

...ist mir auch neu!

von King Ing. (Gast)


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VA -> Voltampere....ist eine SI-Einheit!!

von Christoph Kessler (db1uq) (Gast)


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Volt ist eine SI-Einheit
Ampere ist eine SI-Einheit
Scheinleistung gibt es natürlich,
aber steht tatsächlich in einer offiziellen Norm, dass man
Scheinleistungen und nichts anderes in "VA" mißt?
Das einfache Hintereinanderschreiben von Maßeinheiten bedeutet 
normalerweise nur eine Multiplikation, sonst nichts.

von Tom (Gast)


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was wäre denn richtig gewesen ?

Mit dem Drehstrom stehe ich auch so auf Kriegsfuß ?

von Grünbär (Gast)


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Aus der abstrakten Sicht des SI-Einheitensystems ist das Var ein 
spezieller Name für das Watt bei der Angabe von Blindleistungen in der 
elektrischen Energietechnik.
Nach der deutschen Einheitenverordnung und nach DIN 1301 Teil 1 vom 
Dezember 1993 ist das korrekte Einheitenzeichen ausschließlich Var.

Quelle:Wikipedia

von Christoph Kessler (db1uq) (Gast)


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Für die Nennleistung hätte er vermutlich aufs Typenschild oder ins 
Datenblatt schauen müssen.
Wenn keins von beiden vorliegt, ist eine Angabe der obersten Grenze 
6,4kW das einzig mögliche. Vielleicht sollte man das mit "max." oder 
"kleiner/gleich" beschriften, wenn man überhaupt etwas schreibt. Im 
Original stand vermutlich nichts. Da wills einer besonders gut machen 
und erntet nur Spott.

von Christoph Kessler (db1uq) (Gast)


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Aha "Var", noch nie gehört, das wäre dann politisch korrekt.Danke.

Das dBm ist ja auch eine Aneinanderreihung zweier Rechenvorschriften und 
niemals eine Maßeinheit, wird aber überall benutzt. politisch korrekter 
ist allenfalls "dB(mW)" oder auch das dB(A) in der Akustik für eine 
Messung nach "Bewertungskurve A".

von Aufreger deluxe (Gast)


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> Nach der deutschen Einheitenverordnung und nach DIN 1301 Teil 1 vom
> Dezember 1993 ist das korrekte Einheitenzeichen ausschließlich Var.

Eher VAr, oder?

von tastendrücker (Gast)


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Das Voltampere (Einheitenzeichen VA) ist die gesetzliche SI-Einheit der 
elektrischen Scheinleistung S.
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Voltampere)

Das Var, (Einheitenzeichen: var - von Volt-Ampère-réactif), ist eine 
Einheit für die Blindleistung in der elektrischen Energietechnik
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Var_%28Einheit%29)

Die Wirkleistung P wird in der Einheit Watt angegeben.
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Wirkleistung)


Nichts durcheinanderbringen.

von Christoph Kessler (db1uq) (Gast)


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Laut Wikipedia offenbar keine SI-Einheit aber eine DIN-Empfehlung:
...jedoch ist durch Normung des DIN in Deutschland empfohlen worden, das 
Voltampere nur für elektrische Scheinleistungen, das Var für elektrische 
Blindleistungen und das Watt für elektrische Wirkleistungen und 
allgemeine Leistungsgrößen zu benutzen...

von Thomas (Gast)


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> Wenn keins von beiden vorliegt, ist eine Angabe der obersten Grenze
> 6,4kW das einzig mögliche. Vielleicht sollte man das mit "max." oder
> "kleiner/gleich" beschriften, wenn man überhaupt etwas schreibt. Im
> Original stand vermutlich nichts. Da wills einer besonders gut machen
> und erntet nur Spott.

Spott ist gut, der Schaltschrank stand so komplett beim Kunden, die 
Motoren waren angeschlossen und der Motorschutzschalter löst aus weil zu 
klein dimensioniert.
Ich hoffe irgendwo hat er doch vorher schonmal gehört, dass bei 
Drehstrom so etwas wie sqrt(3) mit im Spiel ist. Eigentlich kennt man es 
doch von Neulingen so, dass gerade die ersten Sachen gewissenhaft 
nachgerechnet werden (so wie es auch im Studium gemacht wird).
Erst wenn sich Routine einstellt werden viele Sachen die man kennt nur 
noch grob überschlagen, weil man weiß (oder hofft) dass es passt.

Hier lag der Fall wohl anders...

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Und ich dachte, der Motor hätte in Wahrheit deutlich weniger als 6,4kW, 
hab den Witz nicht kapiert. Normalerweise kann man ja aus der 
Absicherung nur einen Höchstwert entnehmen, den man deutlich 
unterschreiten sollte, sonst fliegt tatsächlich immer wieder die 
Sicherung raus.
Dass man bei Drehstrom alle drei Sicherungen (glaub ich mal einfach: mit 
Wurzel 3) berücksichtigen muß, hätte ich noch geahnt, und nachgelesen, 
bin kein Starkströmer, der sowas auswendig weiß.

von Mr_Perfekt (Gast)


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Ach fehler passieren dem besten... meine in diesem beitrag hab ich auch 
einige nicht wirklich richtige beiträge gelesen...
gerade direkt nach dem studium sollte doch eingentlich der eine oder 
andere fehler noch erlaubt sein...

von Roland (Gast)


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Und wie man sieht auch hier im Forum.

<Wohl eher VA, denn ein Motor ist eine ohmsch-induktive Last.>

Dazu sage ich jetzt auch nichts, ich meine einen Trafo und einen Motor 
sollte man doch unterscheiden können, oder..

von Mike (Gast)


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@Roland: Ich bin Energieelektroniker für Anlagenbau und kann nur sagen, 
dass das schon korrekt ist. Oder wie soll ein Motor ohne Spulen 
funktionieren? Außerdem steht überall ein cos phi drauf, der deutet ja 
auch schon darauf hin...

von Westinghouse (Gast)


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Auch ein ohmscher Verbraucher hat einen cosphi. Da der aber immer 1 ist, 
lässt man diese Angabe weg. Induktiver Verbraucher haben einen cosphi 
der
>0...<1 ist.

von Onkel Alfred (Gast)


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Ein Ohmscher Verbraucher hat auch eine Kapazität. Die ist halt nur Null, 
gelle ?

von azubi (Gast)


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<@Roland: Ich bin Energieelektroniker für Anlagenbau und kann nur sagen,
dass das schon korrekt ist. Oder wie soll ein Motor ohne Spulen
funktionieren? Außerdem steht überall ein cos phi drauf, der deutet ja
auch schon darauf hin...> - Mike

kW ist schon richtig, weil die Nennleistung immer die Leistung ist, die 
der Motor an der Welle abgibt.

Ansonsten kann ich nur sagen:"Jeder steht mal auf dem Schlauch"

von Roland (Gast)


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Auf dem Trafo ist deshalb VA angegeben, weil man an einen Trafo sowohl 
eine ohmsche als auch eine induktive Last anschliessen kann.

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