Forum: Platinen Platinen versiegeln


von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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ich hab hier eine anwendung in der ich ein platine gerne versiegeln 
würde.. das teil soll im freien eingesetzt werden und irgendwo bei 18bit 
genauigkeit messen...

es funktioniert soweit alles schon seit knapp nem jahr aber der dreck 
der sich im laufe der zeit da ansammelt birgt halt probleme...

mir wurde "dow corning 1-2577 LV conformal coating" empfohlen.. nur das 
bekommt man bei den üblichen verdächtigen nicht.. weis hier einer wo man 
das zeug bekommt und was da sonst noch gut geeignet ist zum platinen 
"wetterfest" zu machen ????

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von Marcus G. (Gast)


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Ich verwende immer Plastik Spray von Contact Chemie. Das ist flüssiger 
Kunststoff aus der der Spraydose. Nennt sich Plastik 70 und kostet bei 
Reichelt keine 6 Euro für 200ml.

von wulf (Gast)


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du könntest eine Form aus Karton bauen und die ganze Platine in 
Kunstharz eingießen...

Dann kannst du halt an den Bauteilen nichts mehr verändern

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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in epoxy eingießen will ichs nicht ... es sind immerhin 2 verbinder zur 
außenwelt da drauf und dann ist mir das zu aufwendig...

das kontaktchemie zeug ist in meinen augen unbrauchbar... zumindest in 
meinen tests hat das mehr probs verursacht als verbesserungen 
gebracht...

das problem ist aber nur bei sachen wo du über 10-12 bits genauigkeit 
brauchst da... einer meiner profs auf der uni hat spasshalber mal das 
genau ausgemessen und hat festgestellt, dass das zeug nach nem monat 
noch immer ausgast und du stromfluss hast... meine beobachtungen sagen 
das gleiche... nach 24h aushärtung (bei 40°) verfälscht das zeug meine 
messergebnisse noch immer...

bei dem zeug von dow corning soll das alles kein prob sein.. immerhin 
erfüllt das zeug sogar irgend einen mil-standart....


naja ich werd glaubich mal die anschreiben und nach einem distri in der 
gengend fragen...

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von Oliver Döring (Gast)


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"Das Zeug" wird in der Luftfahrtindustrie eingesetzt. Dort gibt es in 
den Avionic Compartments teilweise auch Probleme mit Feuchtigkeit, 
Kriechströmen  und Korrosion auf den Platinen. Da man da bei einer 
kleinen Platine locker über 5-stellige Beträgt spricht, versucht man in 
den Werften immer wieder eine Versiegelung. Allerdings nicht ohne 
Probleme.

Die m.E. einzig sinnvolle Lösung ist ein entsprechend versiegeltes 
Gehäuse.

von Winfried (Gast)


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Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Plastikspray von 
Kontaktchemie die Messergebnisse verfälscht, insofern du nicht extrem 
hochohmig designt hast. Selbst bei kürzesten Wegstrecken kann ich mit 
einem 20 MOhm Messgerät keinen Widerstand messen.

Alternative: Epoxydharz mit Pinsel auftragen. Der ist völlig 
unproblematisch. Es gibt da sehr dünnflüssigen Harz, der wie ein Lack 
verläuft. Schau mal bei http://www.r-g.de/ Sowas kannst du aber mit 
keinem Lösungsmittel mehr runterwaschen.

von T. A. (wambly)


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Durchsichtig:
Auto Klarlack
3-Komponenten (lack-härter-verdünner)


Nicht durchsichtig:
"Gummifarbe" hab ich irgentwo mal gesehen, um z.B. Zangengriffe zu 
Isolieren und optisch + mechanisch aufzuwerten. (Tauchlack kann sicher 
auch gepinselt werden)

von Thomas L. (bapou)


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Hallo Hans,

ich bin auf der Suche nach dem gleichen Zeug und will es verwenden um
Solarzellen zu versiegeln. Mehrere Solarrennauto Teams in den USA 
verwenden dies für ihre Eigenbau Solar Paneele.

Die einzige Quelle in Deutschland die ich gefunden habe ist bei 
Schuricht,
z.B. über mercateo.
http://www.mercateo.com/p/115-950886/Silikonharz_DC1_2577.html

Allerdings teuer: 130 Euro für 500 Gramm.
Das australische Team zahlt für 3 dieser Flaschen 240 Australische 
Dollar = 140 Euro, das klingt schon besser. 
http://www.sungroper.asn.au/project/parts.html

Falls du also eine günstigere Quelle als Schuricht findest würde ich 
mich über eine Nachricht freuen,

Gruss,
Thom

von Robert (Gast)


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Such mal unter PLASTIDIP
Gruß

von ich hier (Gast)


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von Herbert (Gast)


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Lötlack Sk10 reicht vollkommen und geht bei einer Reparatur mit Spiritus 
wieder ab.Einfach in zwei durchgängen mit Trockenphase 
eisprühen...frtig.Die anderen Sachen versiegeln zwar auch aber ...für 
die Ewigkeit.

von ... (Gast)


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Na, seid ihr nach 5 Jahren endlich aufgewacht?

von Leo .. (-headtrick-)


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Was soll das ausgraben dieser modrigen Threadleiche?

von Herbert (Gast)


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Ich ziehe mich gerade an den Ohren...habe auch nicht auf das Datum 
geschaut.Muß ein Scherzkeks gewesen sein ...Schülerstreich würde ich 
tippen.

von Leo .. (-headtrick-)


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Komisch das der fette rote Hinweistext nirgends zu sehen ist.
Nichts ist perfekt, nicht mal dieses Forum.

von Sigi (Gast)


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Hallo,

also mir hat es heute geholfen.

Man weiß also nie ob nicht auch ein modriger alter Thread jemanden 
helfen kann ;-)

Lg

von Iso (Gast)


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Wenn es schnell und günstig gehen soll nimmst Du Dir billiges Silikon 
(2€) aus dem Baubarkt in der 400ml Kartusche und kannst es von der 
Platine wieder vor einer Reparatur wieder abprockeln.

von Jens B. (fernostler)


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Iso schrieb:
> billiges Silikon (2€) aus dem Baubarkt in der 400ml Kartusche

Nicht zu empfehlen. Silikon in der Elektronik sollte essigsäurefrei 
sein. Die Essigsäure im Bausilikon kann zu verstärkter Oxidation führen.

Ich hatte dafür damals eine Type von Wacker - die Kartusche kostete um 
die EUR 40

von derzweiteich (Gast)


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Jetzt schreib ich auch noch meinen Senf nach langer langer Zeit... :)
Ich isoliere meine Platinen-Rückseiten gerne mal mit Heißkleber.
Geht nahezu rückstandslos wieder ab, wenn man daran arbeiten will.
Möglichkeit 1: Herkömmliche Heißklebepistole nehmen und ordentlich drauf 
halten. Ich empfehle z.B. Gluematic 5000 mit breiter Klebeöffnung (gibt 
verschiedene Aufsätze)
Möglichkeit 2: Klebestickt in Topf schmelzen, bis richtig flüssig, dann 
Platine reintunken und ggf. direkt abstreifen nach dem herausnehmen. 
Gibt wunderbare ergebnisse und sieht nicht mal billig / gebastelt aus!

von Martin H. (horo)


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Ich wende gerne Möglichkeit 1.1 an: Nach dem "Grobauftrag" mit der HKP 
optisches Finetuning mit der Heißluft-Lötstation.

von Alex G. (dragongamer)


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Heiskleber verbindet sich aber nicht sonderlich gut mit Platinen (und 
generell glatten, versiegelten Oberflächen).
Wenn man ganz reintauchen kann, geht es vieleicht, aber der 
ursprüngliche TE musste Anschlüsse frei halten (und das dürfte die Regel 
sein).
Da kriecht dann mit der Zeit ziemlich sicher Feuchtigkeit unter den 
Kleber...

Der gepinselte Lack klingt imemr noch am besten. ich würde aber einen 
eher dickflüssigen nehmen, damit mehr in allen Ecken bleibt.

: Bearbeitet durch User
von Andi A. (andi7032)


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Heißkleber ist nichts, habe ich schon einmal verwendet. Die Flüssigkeit 
Alkohol 38% ist schön unter den Heißkleber gegrochen. Ich habe dann 
Modellbaulack "Revell Email Color" verwendet. Ich weiß aber nicht wie 
hochohmisch das Ganze ist, bei einem Ultraschallsensor HC-SR04 spielt 
das aber keine Rolle.

Zur Zeit bin ich wieder auf der Suche nach einem Lack für eine weiße 
Platine. Wahrscheinlich werde ich Plastik70 verwenden.

von Crazy Harry (crazy_h)


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Ich hab neulich den Akkuträger einer eZigarette geöffnet und die Platine 
war komplett mit einem vollkommen durchsichtigen Schutzirgendwas (dicke 
ca. 0.5-1mm) überzogen. Das Zeug ist nicht komplett hart, quasi kurz 
davor, ich nenne es mal hartgummiartig. Würde mich interessieren, was 
das ist.

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