Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Reset-Pin flattert


von W. Nickel (Gast)


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Atmega16 TQFP, 4x 100nF von VCC nach GND direkt an den Pins (0603), 4,7k 
von Reset nach VCC und 100nF nach GND, 100nF von AREF nach GND. Also, 
Hardwareseitig scheint alles richtig zu sein. Software ist auf Minimum 
auskommentiert (LED an PortD blinken).
Nun zum Problem: die Spannung am Reset-Pin ist meistens auf ca 1,8V und 
springt ab und zu auf 5V, bleibt dort für einige 10/100/1000 (immer 
unterschiedlich) Takte und fällt dann wieder auf 1,8V runter.
BrownOut-Detektor ist deaktiviert. Was zieht den Reset runter?
Danke.

von Klaus (Gast)


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... in Reihenfolge der Wahrscheinlichkeit rate ich mal wie folgt...

= Kurzschluss (Verbindung) mit anderem Pin / Signal
= defektes Bauteil
= defekter uP

von Falk (Gast)


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Wackelkontakt am Spannungsregler?

MfG
Falk

von Sven (Gast)


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Korreliert die Spannung mit dem Blinken der LED?
Hat die LED einen Vorwiderstand?
Was macht die Betriebsspannung?

Sven

von W. Nickel (Gast)


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Sven: nein, ja 200R, Glatt 5V.
Falk: isch abe garr keine Spannungsregeler :) (Labornetzgerät).
Klaus: das werden wir wohl nie erfahren. Ich habe den uC ausgewechselt 
und nun funktioniert alles. Also doch wahrscheinlich die 3. Habe nicht 
gedacht, dass sie so empfindlich sind, obwohl ich jetzt auch nicht sagen 
kann, was genau die Ursache des Ausfalls war (ESD? Temperatur?).
Danke nochmals an alle.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Goldene Regel: Mikrocontroller NIEMALS ohne Spannungsregler am 
Labornetzgerät betreiben. Diese neigen u.U. dazu, beim Einschalten zu 
überschwingen. Manche tun dies sogar beim Ausschalten. Da dies um 
mehrere Volt über der eingestellten Spannung sein kann, reichen diese 
kurzen Impulse, um den Controller zu schrotten.

von Falk (Gast)


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@Travel Rec.

> Mikrocontroller NIEMALS ohne Spannungsregler am
> Labornetzgerät betreiben. Diese neigen u.U. dazu, beim Einschalten zu
> überschwingen. Manche tun dies sogar beim Ausschalten. Da dies um

Dann sind es aber keine LABORnetzteile sondern einfach billige Krücken. 
You get what you pay for.

MfG
Falk

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Da hast Du Recht, ich weiß aber nicht, was bei Herrn Nickel ´rumsteht. 
Außerdem weißt Du sicher selber, wie schnell man mal gegen den 
Spannungseinstellknopf kommt und ein Controller hat bei genügend Strom 
nicht allzuviel Gegenwehr parad.

von Falk (Gast)


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Yep!

von Stefan W. (wswbln)


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Falk wrote:
> You get what you pay for.

...dann hätte ich es ja in der Hand - aber leider gilt oft:
"You get what Chef pays for..." :-((

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Das kenne ich. Manchmal payt er aber auch ´ne Menge Kies für Sachen, die 
niemand je brauchen wird. Irgendwie unverständlich, was in Chefköpfen so 
abgeht...

von Marko B. (glagnar)


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> "You get what Chef pays for..."

Man bekommt das, wofür der Koch bezahlt?

von A.K. (Gast)


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"Manche tun dies sogar beim Ausschalten."

Manche erwecken freilich nur den Eindruck dies zu tun, weil deren 
digitale Spannungsanzeige vom gleichen Strom lebt wie der Rest, und dann 
beim Abschalten spukt.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Naja - am Speicheroszi zeigt sich die wahre Qualität eines 
Strom-/Spannungslieferanten. Wir haben in der Firma mal einige Tests 
gemacht und nicht schlecht gestaunt. Deswegen hänge ich empfindliche 
Sachen wirklich nur noch mit Spannungsregler an ein (Labor-)Netzteil. 
Die Alternative mit Spannung von 0 aus langsam hochdrehen funktioniert 
bei Controllerschaltungen meist nicht wirklich, weil der Quarzoszillator 
oft nicht anschwingt.

von Falk (Gast)


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Dann ist die Oszillatorschaltung Schrott.

MfG
Falk

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Meinst Du? Was kann an einem direkt am Controller angelöteten Quarz mit 
2x27pF oder einem Keramikresonator Schrott sein? Hattest Du das Problem 
vielleicht noch nie? Du Glücklicher! Selbst mit internem Oszillator trat 
das Problem manchmal auf, hauptsächlich mit dem ATMEGA8 und ATMEGA16. 
Die Tinys spielen in aller Regel mit.

von Falk (Gast)


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Nimms nicht persönlich, die Oszillatorschaltung hat Atmel zu 
verantworten. Aber dass ein RC-Oszillator bei langsamen Hochdrehen der 
Betriebsspannung nicht anschwingt, halte ich für äusserst bedenklich. 
Die Dinger sind, bei richtiger Dimensionierung, immer schwingfähig!

Vielleicht war es aber auch ein anderer Effekt.

MFG
Falk

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Nehme ich nicht ;-). Vielleicht hatte ich ja auch Dreck im Strom. Ich 
werde das nochmal genau austesten.

von Falk (Gast)


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Nimm Yellow-Strom ;-)

MFG
Falk

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Nee, vergiß es! Bin zu konservativ für sowas ;-)

von W. Nickel (Gast)


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Ich habe eben dieses BilligHobbyKellerNetzgerät. Und von den Spitzen 
beim Einschalten wusste ich schon, deshalb schalte ich erst das Gerät 
ein und stecke danach die Bananenstecker rein. Aber vielleicht hat ein 
Kollege das anders gemacht.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Gut, dann hätten wir doch die Erklärung. Vielleicht gönnst Du Deinen 
Controllern zukünftig einen eigenen Regler?

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