Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Festspannungsregler - Beschaltung


von Tobias H. (Gast)


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Hi

Im Internet und hier im Forum finde ich massenweise verschiedene 
Beschaltungen für Festspannungsregler. Ich würd gern wissen, was nun die 
"richtige" ist.
Bezugnehmend auf die 78xxx Serie.

Aus eigenen Tests weiß ich, dass der auch schon komplett ohne 
Beschaltung läuft. Aber was an zusätzlicher Beschaltung ist notwendig?

-100nf am Eingang
-100nf am Ausgang
-> soll gegen Schwingen sein, was zu Überhitzung führt

- xx,xx uF Elko am Eingang
- xx,xx uF Elko am Ausgang
-> Wofür sollen die sein? Und einige sprachen davon, dass der Elko am 
Ausgang nicht gut sei, da der Festspannungsregler das nicht gern habe, 
wenn nach dem Ausschalten noch Spannung am Ausgang anliege - was ist da 
dran?
Wenn da was dran ist, wie verhindern?

- ... einiges mehr, was ich nicht verstanden habe, habe ich noch 
gesehen.

So, nun ihr: Was ist gut, was nicht?

Ciao Tobias

von A.K. (Gast)


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Schon mal einen Blick ins Datasheet geworfen?

von Sonic (Gast)


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Also ich habe einen Goldcap mit 47000µF direkt am Ausgang des Reglers 
(bei 12 Geräten), hatte noch nie ein Problem damit. Was damit gemeint 
sein könnte ist, dass Elko nicht gleich Elko ist, auch wenn sie die 
gleichen Werte haben. Es gibt auch Typen mit extrem geringer 
Selbstentladung (hohe Isolation), wenn du so einen mit 470µF an den 
Ausgang hängst schließt er dir den Regler für 'ne gewisse Zeit gnadenlos 
kurz, manche Regler vertragen das nicht.

von A.K. (Gast)


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Elko dahinter: Wenn der dazu führen kann, dass Strom zurück in den 78xx 
fliesst, gibt der den Geist auf. Ist bei kleinen Elkos 10-22µF, wie man 
sie gern als Puffer auf der Platine verstreut, üblicherweise kein 
Problem. Will man sicher gehen, Diode parallel zum Regler (rückwärts).

Diese Diode ist bei 78xx zwingend wenn man die Schaltung auch mal 
fremdversorgt, z.B. via ISP-Stecker.

Anonsten sollte man beachten, dass andere Reglertypen völlig andere 
Vorlieben haben.

von Michael J. (jogibaer)


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Hallo,

ich nehme immer 100nF Kerko und kleinen Elko dahinter,davor einen 100nF
Kerko und je nach Strom einen entsprechenden Elko.
Bei höheren Eingangsspannungen wäre ein Überspannungschutz keine
schlechte Idee.
Die Schutzdiode gegen Rückspannung baue ich eigentlich immer ein.

Was sind da 5 Cent gegenüber den Bauteilen die duch das Netzteil 
versorgt
werden.Ein Abrauchen kann ganz schön teuer werden.
Gerade bei Netzteilen sollte man etwas Sorgfalt walten lassen -> viele
Defekte und Störungen liegen an schrottigen Netzteilen.


Jogibär

von Sonic (Gast)


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Hmm.. ich habe täglich mit den Dingern zu tun, ehrlich gesagt habe ich 
noch nie eine Diode über den Reglern gesehen. Da ist wohl was an mir 
vorbeigegangen!

von A.K. (Gast)


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Datasheet NS LM340/78xx:

SHORTING THE REGULATOR INPUT

When using large capacitors at the output of these regula-
tors, a protection diode connected input to output (Figure 1)
may be required if the input is shorted to ground. Without the
protection diode, an input short will cause the input to rapidly
approach ground potential, while the output remains near
the initial V because of the stored charge in the large
output capacitor. The capacitor will then discharge through a
large internal input to output diode and parasitic transistors.
If the energy released by the capacitor is large enough, this
diode, low current metal and the regulator will be destroyed.
The fast diode in Figure 1 will shunt most of the capacitors
discharge current around the regulator. Generally no protec-
tion diode is required for values of output capacitance <= 10
µF.

von Tobias H. (Gast)


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Das Datenblatt sagt, dass man "eigentlich" keine zusätzliche Beschaltung 
braucht.

Was heißt eigentlich?

0,22uF am Eingang sind zu empfehlen, wenn:
>Required if the regulator is located far from the power supply filter.
...wenn der Spannungsregler weit weg vom Filter der Spannungsquelle ist

und:
>Although no output capacitor is needed for stability, it does help >transient 
response. (If needed, use 0.1 μF, ceramic disc)
...wird nicht für die Stabilität gebraucht, stützt aber

Quelle des Datenblattes:
http://bwir.de/schaltungen/spannungsregler
(National Semiconductor)

Demnach wäre keine Beschaltung weiter notwendig. Auf der Seite, wo ich 
die Datenblätter her hab, ist allerdings wieder die Schaltung mit 4 
Kondensatoren zu finden, 100nf und 100uF am Eingang, 100nf und 100uF am 
Ausgang.

Ciao Tobias

von Michael J. (jogibaer)


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Hallo,

die Diode braucht man meistens dann, wenn man mehrere Regler an
einem Zwischenkreis hängen hat.

1.Regler -> hohe Last am Ausgang
2.Regler -> geringe Last am Ausgang

- Spannung wird abgeschaltet
- Regler mit hoher Last saugt den Zwischenkreis schnell leer
- Kondensatoren hinter dem Regler mit der geringen Last halten
  die Spannung
- Über diesen Regler ist dann die Ausgangsspannung viel größer
  als die Eingangsspannung

Defekt des Reglers möglich.



Mir schon passiert.

Jogibär

von A.K. (Gast)


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Die 100nF sind ok so. Ob das nun in jeden Fall notwendig oder nicht ist 
offen, aber als Daumenregel sinnvoll. Der Wert davon ist unkritisch, 
dürfen auch Folie sein.

Die 100µF vorne hängen davon ab, wo der Regler seinen Strom herkriegt. 
Sitzt da ein Glättungelko in überschaubarer Distanz, ist er klarerweise 
überflüssig. Kommt der Strom über 50m Hausbus angeliefert, ist er jedoch 
sehr sinnvoll.

Die 100µF hinten verstreut man besser in Form von 10µF-Elkos über die 
Platine, so alle paar ICs einer. Direkt am Regler ist der bei 78xx 
überflüssig (Achtung: der LT1086 sieht das anders).

von Sonic (Gast)


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Wie ich das Datenblatt verstehe ist ein größerer Elko am Ausgang nur 
gefährlich wenn ich den Eingang kurzschließe (gegen Masse). Das erklärt 
warum m ich nie Probleme damit hatte, da ich eine Diode in Reihe vor den 
Eingang geschaltet habe (Verpolungsschutz), dann kann auch rückwärts nix 
passieren.

von A.K. (Gast)


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Was nicht drinsteht: Wieviel Strom bzw. Ladung ausreichen, um den Regler 
abzuschiessen.

Modellfall: Netzteil mit 7805 ist ausgeschaltet, die Schaltung wird über 
den ISP-Anschluss vom STK500 versorgt. Schaltet man den nun ein, wirkt 
der Ladeelko des Netzteils anfangs wie besagter Kurzschluss. Ob das nun 
ausreicht, den 7805 zu himmeln, wissen freilich die Götter.

von Tobias H. (Gast)


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Hmm Ok, jetzt haben wir die Optimalbeschaltung denke ich geklärt... 
100nf an jede Seite und n paar uF davor und dahinter, dann noch eine 
Diode und gut ist.

Jetzt nur kurz zwischendurch:

2x200nF hab ich.

1000uF am Eingang (von auch anderwertig belastetem Akku) und 470uF am 
Ausgang? Dürfte in Ordnung sein, oder? Was anderes hab ich grad nicht. 
Nur 1uF :-)
Und denn ne 1004N Diode.

Ciao Tobias

von Tobias H. (Gast)


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1N4004P - mein ich natürlich

manchmal sollte man sich selbst für den Quatsch hauen, den man schreibt 
^^

von Falk (Gast)


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@ A.K.

> Modellfall: Netzteil mit 7805 ist ausgeschaltet, die Schaltung wird über
> den ISP-Anschluss vom STK500 versorgt. Schaltet man den nun ein, wirkt

Wer macht den so einen Quark? Sind STK500 User blöd?
Jede Schaltung hat ihre eigene Spannungsversorgung, die ggf. auch den 
ISP-Adapter mitversorgen KANN!!
Aber doch nie umgekehrt! Da sollte man doch lieber die VCC Leitung 
zwischen ISP-Stecker und STK500 kappen.

MFG
Falk

von A.K. (Gast)


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"Wer macht den so einen Quark? Sind STK500 User blöd?"

Ja ich bin so blöd und mache so einen Quark.

Wenn ich ein LCD-Modul für einen Hausbus zurechtstricke, dann hängt ich 
da doch kein eigenes Netzteil dran, wenn ich für die paar Millampere den 
genau dafür vorgesehenen Strom des für ISP verwendeten STK500 verwenden 
kann. Wenn das Ding dann fertig irgendwo im Haus hängt, kriegt es den 
Strom via 5V-Regler aus dem Hausbus.

"1000uF am Eingang (von auch anderwertig belastetem Akku)"

Unfug.

"470uF am Ausgang?"

Unfug.

von Falk (Gast)


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@ A.K.

> > "Wer macht den so einen Quark? Sind STK500 User blöd?"

> Ja ich bin so blöd und mache so einen Quark.

> Wenn ich ein LCD-Modul für einen Hausbus zurechtstricke, dann hängt ich
> da doch kein eigenes Netzteil dran, wenn ich für die paar Millampere den
> genau dafür vorgesehenen Strom des für ISP verwendeten STK500 verwenden
> kann. Wenn das Ding dann fertig irgendwo im Haus hängt, kriegt es den
> Strom via 5V-Regler aus dem Hausbus.

Und warum versogst du es dann nicht beim ISPen damit? Um dann wieder 
andere Probleme (wie oben beschrieben) lösen zu müssen?
Wie man Probleme mit Technologie löst, die man ohne sie nie hätte . . .

Der Rest mit den uF war nicht von mir.

MFG
Falk

von A.K. (Gast)


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Ich verstehe nicht, was du gegen die Versorgung per ISP einzuwenden 
hast. Welche Probleme kriege ich denn damit? Eine 1N400x-Diode würde ich 
nicht als Problem bezeichnen, zumal ich mit davon zu Völkner-Zeiten mal 
einen spottbilligen 200er Sack besorgt habe, der immer noch gut gefüllt 
ist.

"Und warum versogst du es dann nicht beim ISPen damit?"

Erstens weil beispielsweise der Hausbus irgendwann in Zukunft im Haus B 
hängt und die Entwicklung jetzt auf dem Tisch in Haus A stattfindet.

Zweitens weil ich eine Wandwarze/Strippe weniger zur drüberstolpern 
rumliegen habe.

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