Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Sperrwandler + DCF77 = Problem


von Bri (Gast)


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Um die Spannung für eine Nixieuhr zu erzeugen, bau ich einen kleinen 
Sperrwandler. Nun will ich aber auch die Zeit empfangen. Daraus ergibt 
sich nun die Frage, welche Frequenz man wählen sollte. Also der Kern ist 
ein Schalenkern, hat 0.8mm Luftspalt (in der Mitte) und ist bis über 
100kHz geeignet. Der MC34063 kann bis 100kHz arbeiten. Als 
Schaltfrequenz kämen (wegen der zeitbestimmenden Kondensatoren) 61kHz 
und 91kHz in Frage. Was ist da hinsichtlich eines guten Empfangs besser?

von Falk (Gast)


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Das sollte bei halbwegs brauchbarem Aufbau egal sein. Weder 61 kHz noch 
91 liegen nah bei 77,5 kHz (DCF77). Ebenso die Oberwellen.

MfG
Falk

von Michael U. (Gast)


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Hallo,

zur Fequenz hat ja Falk schon geantwortet.
Ansonsten ausprobieren. Wenn der Wandler zusehr rumsaut, kann er die 
Eingansstufe des DCF77 so zustopfen, das der nichts mehr empfängt.

Ich hoffe mal, Du betreibst die Nixie nicht im Multiplex, rund 150V 
Impulse stören den DCF vermutlich auf jeder Frequenz, wenn er nur nahe 
genug ist.

Zumindest würde ich einplanen, den Empfänger notfalls komplett 
auszulagern, sind ja nur 3 Leitungen, da geht eine Stereoklinke gut und 
ein dünnes 2-adriges geschirmtes Kabel.

Gruß aus Berlin
Michael

von Lupin (Gast)


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warum nimmst du einen sperrwandler? du kannst auch einfach eine normale 
induktivität nehmen und statt des internen FETs einen externen an den 
step up baustein anschließen der die spannung aushält.

von Bri (Gast)


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@Lupin
Ich weiß das das gehen würde. So war mein erster Testaufbau. Allerdings 
muss der FET bei 61kHz nur für 1.3us gesperrt sein. Das ist nicht 
einfach. Der Sperrwandler ist da vom Aufbau viel einfacher und das 
Tastverhältnis ist nicht so ungünstig. Du sparst die Ansteuerung für den 
FET und natürlich den FET. Die 2. Wicklung ist ja kein Problem. 
Ansonsten ist der Aufbau gleich.

@Michael
Die Nixieröhren werden normal angesteuert, also nicht im 
Multiplexbetrieb. (Wenn man bei biquinären Nixieröhren von normal 
sprechen kann ;-) ) Ich hab schon vorgesehen, dass die Antenne nach 
draußen kommt. Allerdings hatte ich mit dem letzten Testaufbau (Stepup 
Wandler mit einer Spule bei 40kHz) auch da keinen Empfang. Das mit den 
40kHz war natürlich besonders ungünstig und die Platine war noch nicht 
komplett von Gehäuse umgeben.

Ich werds jetzt mal mit dem Sperrwandler und den 91kHz probieren.

von Michael U. (Gast)


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Hallo,

@Bri
>biquinären Nixieröhren

naja, hatte damals übliche Z570 oder so dran, allerdings alles diskret 
mit vielen richtigen Transistoren....
Mit DCF77 war da auch noch nichts los.

Spannung hat ein kleiner Gegentaktwandler aus 12V gemacht.

Viel Erfolg

Gruß aus Berlin
Michael

von Lupin (Gast)


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mal meine erfahrung mit dem sperrwandler für nixies: Also ich habe mir 
heute abend nen sperrwandler mit Si4430BDY aufgebaut (ein echt schöner, 
kleiner FET). Als spulenkern ein 09P mit 10 Wdg. 0,3mm primär und 200 
Wdg 0,15mm sekundär.

Neben dem FET und der Spule hab ich nur noch eine schotky diode als 
weiteres bauteil (und einen AVR der nur [bis jetzt fixe] PWM macht). 
Leuchtet bei 3,3 Volt aus nem Spannungsregler super (ich hab vor das mit 
ner 3,6V batterie zu betreiben) und die Unregelmäßigkeiten im MHz 
bereich sieht auch niemand außer mir :-)

Aufgefallen ist mir, dass der ausgang des festspannungsreglers wirklich 
gut geglättet sein muss, weil kurzzeitig wohl sehr hohe peaks drauf sind 
(das hat er ab ner gewissen eingangsspannung nicht mehr mit gemacht).

Leider piepst meine spule ein bischen... nicht viel. Wie hast du deinen 
sperrwandler aufgebaut (windungsverhältnis etc)?

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Mach mal direkt an die Sperrwandler-Versorgung einen 1000µ Elko und noch 
einen 100nF Keramik dran, dann sind auch die Peaks in den Griff zu 
bekommen. Hast Du den FET jetzt autonom oder das Gate am AVR laufen? 
Falls letzteres, mach mal einen kleinen Widerstand (10-47 Ohm) in die 
Leitung zum Gate, der verhindert kurze starke Ströme beim Umladen des 
Gates und vermindert so die Störungen.

von 1. Rahul nach Moiré (Gast)


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> Weder 61 kHz noch 91 liegen nah bei 77,5 kHz (DCF77).

Naja, der Abastand zu 77,5 kHz beträgt 16,5 kHz bzw. 13,5 kHz. Das gibt 
garantiert Probleme!

von Lupin (Gast)


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Hey Travel Rec. du weisst ja aus meinem letzten thread vielleicht schon, 
dass ich auf miniaturisierung abziele, da macht sich ein 1000µF elko 
nicht gut. Mal schauen wie ich das in den griff bekomme. direkt aus 3 
AAA batterien lief das teil jedenfalls nicht ohne elko.

Der FET hängt direkt am AVR, dachte mir dann geht das mit dem umladen am 
schnellsten, werd noch nen R rein hängen. Ich nehme mal an meine 10 
windungen sind schuld an den hohen peaks. vlt werd ich das ganze nochmal 
mit 20 wdg versuchen aber kann mir nicht vorstellen das es nen riesigen 
unterschied macht. Bei höherer freq sollten die peaks ja auch kleiner 
werden, bin aber schon im guten MHz bereich (hab atm aber kein scope um 
zu schauen was die pwm direkt macht (weil pwm is noch in Software))

Am wochenende habe ich ein scope und werde das ganze mal durchmessen und 
optimieren :)

von Falk (Gast)


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@1. Rahul nach Moiré

>> Weder 61 kHz noch 91 liegen nah bei 77,5 kHz (DCF77).

>Naja, der Abastand zu 77,5 kHz beträgt 16,5 kHz bzw. 13,5 kHz. Das gibt
>garantiert Probleme!

[ ] Dir ist klar, dass die DCF77 Empfänger einen Quarz als Filter haben, 
welcher ne Bandbreite von sagen wir mal 100 Hz hat.

Klar kann man den Empfänger auch zubügelen, wenn er keinen brauchbaren 
Vorfilter hat. Dann ist aber die Frequenz vollkommen egal.

MFG
Falk

von 1. Rahul nach Moiré (Gast)


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> [ ] Dir ist klar, dass die DCF77 Empfänger einen Quarz als Filter
> haben, welcher ne Bandbreite von sagen wir mal 100 Hz hat.

Sicher.

[ ] Dir ist klar, dass die 61 kHz und 92 kHz keine einzelne, 
Spektrallinie darstellen.

[ ] Du hast dir diese Signale mal am Spektrumanalysator angesehen.

von Falk (Gast)


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@1. Rahul nach Moiré

>> [ ] Dir ist klar, dass die DCF77 Empfänger einen Quarz als Filter
>> haben, welcher ne Bandbreite von sagen wir mal 100 Hz hat.

>Sicher.

Und was kümmert dich dann eine Frequenz, die ein paar kHz daneben liegt?

>[ ] Dir ist klar, dass die 61 kHz und 92 kHz keine einzelne,
>Spektrallinie darstellen.

Aber sicher.

>[ ] Du hast dir diese Signale mal am Spektrumanalysator angesehen.

Yep. Hab ich. Ist ein wunderschöner Lattenzaun mit Peaks bei allen 
Vielfachen der Schaltfrequenz. Und zwischendrin ist so ziemlich nix. So 
arbeitet auch das PAL Farbträgerverfahren.

MFG
Falk

von Lupin (Gast)


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Travel Rec.: Ich habe nun einen 27 Ohm widerstand zwischen AVR und gate 
gelegt. Auf einen glättungskondensator verzichte ich nun (bis auf einen 
mini 22µF elko). Habe einfach die PWM freq. auf Anschlag (prescaler 0 
und ein PWM Verhältnis von 14/256 für eine Röhre). Anscheinend sind die 
peaks nun klein und kurz genug.

Jetzt muss ich nur noch die Regelung fertig machen.

Ich bin mal gespannt was für flanken ich auf dem scope sehen werde.

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