Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik MIDI <-> WLAN Interface


von Christian Schifferle (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo zusammen

Mir schwebt da ein kleines Projekt vor, mein Keyboard mit einem 
WLAN-fähigen PDA anzusteuern und die MIDI-Signale vom Keyboard wiederum 
im PDA einzulesen und zu verarbeiten. Das Ganze soll im PDA über die 
Socket-Schnittstelle mit TCP oder (einfacher) UDP erfolgen.

Auf dem Markt gibt es zwar bereits Funkstrecken für MIDI, aber die 
basieren alle auf Gerätepaaren, womit ich auf der Gegenseite wiederum 
eine MIDI-Schnittstelle benötige.

Im Bildanhang habe ich das Prinzip mal grob aufgezeichnet.

Nun zu meiner Frage:
Hat jemand schon mal etwas ähnliches realisiert?
Besteht Interesse an der Mitarbeit für ein solches Gerät?

Ich selber kenne mich in der Softwareentwicklung sehr gut aus, mit der 
Hardware bin ich allerdings nicht so bewandert, speziell wenn es denn in 
die Funktechnologie geht. Ansonsten habe ich schon einige kleine 
MIDI-Helferlein entwickelt und gebaut, aber halt alles drahtgebunden.

Bin mal gespannt auf eure Antworten

von J. S. (engineer) Benutzerseite


Lesenswert?

Das Keyboard sieht aus, wie ein YAMAHA PSR - hat das nicht schon MLAN?

Was mir einfällt: Ein FPGA mit LAN-IP-CORE und ein Sendeinterface. Es 
gibt gfs noch eine andere Möglichkeit: Kennst Du die Systeme von Beck? 
ICh habe damit schon mal gearbeitet, aber zu wireless bin ich nicht mehr 
gekommen.

-> http://www.beck-ipc.com

von Christian Schifferle (Gast)


Lesenswert?

Hallo Jürgen

Das Yamaha-Bild soll nur als Beispiel dienen. Die Anbindung soll auch an 
ältere Keyboards sowie beliebige Fabrikate sowie für Lichtsteuerpulte 
usw funktionieren.

Die Idee mit dem Beck-IPC sieht auf den ersten Blick sehr gut aus. Wenn 
ich aber dann die Preise für die Entwicklungsumgebung anschaue dann 
fällt das leider flach.

Eine andere Idee wäre, eine handelsübliche WLAN-Karte (z.B. Compact 
Flash oder PC-Card) zu verwenden und mit einem uC das Interface zwischen 
der Karte und der MIDI-Schnittstelle zu realisieren.

von Andi (Gast)


Lesenswert?

Es gibt fertige WLAN zu Seriell Interfaces zu kaufen. Da MIDI ja auch 
nur eine serielle Schnittstelle ist, sollte sich doch so was verwenden 
lassen:

http://www.sparkfun.com/commerce/product_info.php?products_id=665
http://www.sparkfun.com/commerce/product_info.php?products_id=661

Gruss Andi

von Rahul, der Trollige (Gast)


Lesenswert?

Ist es bei Midi nicht auch wichtig, wann die Daten ankommen?
Da wird es Probleme mit WLAN geben: Ethernet ist nicht 
deterministisch...

von Michael U. (Gast)


Lesenswert?

Hallo

@Rahul, der Trollige:

merkt er schon, wenn das Ganze schräg klingt.
Naja, obwohl, fällt das heutzutage noch auf? ;-))

Ich hätte zumindest Bauchschmerzen dabei.
Vielleicht kann er ja FastPath beantragen........................

Gruß aus Berlin
Michael


von Andi (Gast)


Lesenswert?

Nun MIDI läuft mit 31.25 kBaud, und WLAN doch mindestens mit 10 MBit/s 
(Faktor 320). Das Übertragen einer MIDI-Note dauert ca. 1ms, bei 4 
stimmigem Akkord sind die einzelnen Töne um 4 ms versetzt, was nicht 
wirklich stört.
All das sollte für WLAN doch kein Problem sein, wenn man nicht gerade 
ein sehr verschwenderisches Protokoll wählt.

von Christian Schifferle (Gast)


Lesenswert?

@Andi:
Korrekt, genau die Überlegung habe ich mir auch gemacht.
Allerdings will ich vorerst gar keine Notendaten (MIDI-Player) schicken, 
sondern in erster Linie Daten empfangen und auswerten.

Aber ich denke, dass mit 10MBps das Timing auch kein Problem sein 
dürfte.
Notfalls könnte man den Takt ja auch im Interface erzeugen und komplette 
MIDI-Fileinformationen mit den zugehörigen Delta-Time-Werten übertragen, 
aber wie gesagt, das ist Zukunftsmusik.
Vorerst wollte ich eigentlich den MIDI-Taktzähler vom Keyboard auswerten 
um eine Karaoke-Software mit Songtextanzeigen auf dem PDA automatisch 
durchlaufen zu lassen.
Die PDA-Software funktioniert auch schon, bloss muss ich im jetzigen 
Zustand ein serielles Schnittstellenkabel von meinem MIDI/RS232-Adapter, 
der am Keyboard hängt, zum PDA hin verlegen und das würde ich mir gern 
sparen. Wozu hat man denn heutzutage WLAN :-)

P.S.: Wieso sind solche Module eigentlich immer so s..teuer?
Da kauf ich mir doch gleich einen zweiten PDA und baue den als 
WLAN/MIDI-Interface um ;-)

Gruss aus Helvetien
Christian

von Karl H. (kbuchegg)


Lesenswert?

Ich sag nur: TCP/IP ist packetorientiert!

D.h. der TCP/IP Stack sammelt Bytes bis ein Packet
beisammen ist und das wird dann weggeschickt. Wenn
in einer bestimmten Zeit kein Packet zustande kommt,
wird das was da ist auf die Reise gebracht.

Das Stichwort dazu lautet: <Mist, jetzt hab ich den
Namen vergessen. Wie hies noch mal der Algorithmus?>

von Karl H. (kbuchegg)


Lesenswert?

Karl heinz Buchegger wrote:

> Das Stichwort dazu lautet: <Mist, jetzt hab ich den
> Namen vergessen. Wie hies noch mal der Algorithmus?>

Habs wieder:
Der 'Nagle-Algorithmus'.

Für Karaoke Songtexte wirds gehen. Musik stell ich mir
allerdings interessant vor.
Obwohl: Der Nagle lässt sich auch abschalten. Dann wird allerdings
'das Netz' mit kleinen Packeten überschwemmt.

von FBI (Gast)


Lesenswert?

Hi,

der Timeout beim 'Nagle' ist übrigens 200ms (zumindest unter Win).
Und dann gibts da auch noch sowas wie 'delayed ack', und das läßt sich 
leider nicht abschalten (ebenfalls zumindest unter Windows nicht AFAIK).

CU Frank

von Frank (Gast)


Lesenswert?

wie wärs mit Blauzahn statt WLAN? Das funktioniert. Eine kleine Box 
dazwischen die RS232 in Blauzahn wandeln kann und fertig. Musik hab ich 
damit zwar noch nicht gemacht, aber für einen MIDI-Monitor auf einem 
Loox hats schonmal gereicht.

bye

Frank

von Roland (Gast)


Lesenswert?

Hi Frank,

wie wandelst Du das BT Signal nach MIDI um ?

Als Musiker hatte ich auch schonmal die Idee die Patches an meinen 
beiden Keyboards beim Live-Einsatz vom Pocket PC aus einzustellen. Das 
hätte schon Vorteile, da ich dann im Prinzip nach jedem Song immer nur 1 
Gerät bedienen müsste...

Ansonsten würde mich interessieren, welche Software Du verwendest.

Grüsse Roland

von Christian Schifferle (Gast)


Lesenswert?

@Frank:
BlueTooth wäre schon auch eine Alternative. Allerdings ist die 
Programmierung der WinSock-Schnittstelle (für mich) deutlich einfacher 
bzw. ich hab' noch nie versucht, eine BT-Schnittstelle anzusprechen 
(schäm).

Dein Projekt mit dem Loox würde mich aber schon interessieren!

Gruss
Christian

von Christian Schifferle (Gast)


Lesenswert?

@Frank:

Habe mittlerweile herausgefunden, dass BT ja auch über die 
WinSock-Schnittstelle programmiert werden kann, somit wäre das schon mal 
kein Problem mehr.

Ich würde mich aber freuen, wenn du mir noch ein paar Hinweise zu deiner 
Hardware (MIDI<->Bluetooth) angeben könntest. Hast du da ein käufliches 
Modul verwendet oder von Grund auf selber was gebaut?

Gruss
Christian

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.