Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Antworten beim Vorstellungsgespräch


von Michael (Gast)


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Hallo,

bei Vorstellungsgesprächen wird man ja gerne gefragt, welche positiven 
und negativen Eigenschaften man so hat. Habe echt keine Ahnung, was man 
da antworten sollte. Wenn ich sage, dass ich am wochende gerne lange 
schlafe, dann legen die das ja doch so aus, dass ich voll die 
Schlafmütze bin. Was würdet ihr daher als passende Antwort geben, ohna 
dass man sich selbst die Karten legt?

danke Euch

Gruß

Michael

von Juppi (Gast)


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Du reißt dir die ganze Woche über den Arsch für die Firma auf, dann 
wirst du wohl am Wochenende mal länger schöafen dürfen. Wenn die Firma 
sich daran stört, solltest du eh weitersuchen.

Ist meine Meinung!

von Erwin (Gast)


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"Ich habe schon technische Zusammenhänge wieder vergessen, die andere 
noch
nie gewußt haben!"
Diese Antwort kommt immer gut. ;-)

Aber mal im Ernst: In einer Zeit, in der Blender, Fetzer und 
Selbstdarsteller gefragt sind und nur noch potemkinsche Dörfer aufgebaut 
werden, kann man nur noch "auf den Schlamm hauen", um eine Chance zu 
haben.
So lange sogenannte oder auch Personalchefs, die meist nicht wissen, wie 
herum man einen Hammer anfaßt die Entscheidungen treffen gilt: Trommeln, 
was das Zeug hält!

Wissen, Können und Kollegialität sind sekundär, Hauptsache, die Krawatte 
sitzt und die Haare liegen.

meint Erwin

von Juppi (Gast)


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> Wissen, Können und Kollegialität sind sekundär, Hauptsache, die Krawatte
> sitzt und die Haare liegen.

Wobei...hmm...ja, dem stimme ich eigentlich zu 100% zu unter der 
Voraussetzung, dass der potentielle Arbeitgeber ein Dienstleister ist 
oder (und?) es sich um ein größeres Unternehmen handelt. Da ist es 
außnamslos so, dass die Bewerbungsunterlagen sowie die Klamotten top 
sein müssen und man genau den Blödsinn abschwallt, denn der Personfuzzi 
am besten zuschleimt.

Gott, wie ich das hasse, so bin ja grad mal gar nicht. Wahrscheinlich 
mußte ich deshalb ein paar Bewerbungen mehr schreiben...

von Michael (Gast)


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Hmmm, die haben es ja nicht anders verdient, als dass sie von oben bis 
unten angesülzt werden, mit dem Kramms, den sie am liebsten hören 
wollen, diese Personalfuzzies. Was wollen die denn so alles wissen? habe 
leider noch keine erfahrungswerte.

gruß

von Irritierter (Gast)


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Was mich bei der ganzen Problematik stört: Alle hier wissen um den 
Unsinn, der gefragt wird und das z.T. sinnentlerrte Handeln der Firmen - 
aber trotzdem breitet es sich aus. Können wir wirklich sicher sein, daß 
wir es sind, die Recht haben und die anderen falsch ticken?

von TechInfo (Gast)


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Mit "negativen" Seiten ist ja nicht gemeint dass du am Wochenende lang 
schläfst oder ein kleines Genital hast.

Da geht's um deinen Charakter. Du solltest zwar möglichst ehrlich sein, 
aber natürlich nicht erzählen dass du ein schlechter Teamplayer bist. 
Auf der anderen Seite solltest du nicht zu stark aufs Klötzchen hauen. 
Wenn du dir irgendeine positive Eigenschaft zuschreibst, solltest du das 
auch etwas untermauern können.

Zum Beispiel wenn du sagst du wärst teamfähig, auch angeben dass du 
während deinem Studium Projektaufgaben im Team abgewickelt hast, oder 
dass du einen Teamsport betreibst.

Willst du mit schneller Auffassungsgabe und Lernfähigkeit angeben, 
solltest du erwähnen dass du in einem Praktikum dich in ein sehr 
kompliziertes Gebiet schnell eingearbeitet hast.

Wenn du einfach nur auf's Klötzchen haust ohne was dahinter zu haben, 
können die dich sehr schnell auseinander nehmen.

Es sei denn du bist im Selbstdarstellen so gut, dass du jeden Personaler 
mit deinem Auftreten allein schon so beeindruckst, dass deine 
Fähigkeiten eh egal sind und du durch geschicktes Lenken des Gesprächs 
Fragen nach deinem Charakter ausweichen kannst. So Leute soll's ja auch 
geben. Dann hast du gute Karten.

Ansonsten gilt wie überall im Leben: Mit Selbstvertrauen auftreten und 
sich nicht von den Schwätzern aus der Perso unterbuttern lassen.

Wenn du ein bißchen Sicherheit gewinnen willst, frag deine Eltern, 
Freunde und dich selbst, was sie an dir mögen und was nicht, welche 
positiven und negativen Eigenschaften du hast.

Dann machst du eine Liste dadraus, und überlegst dir bei den positiven 
Sachen, WARUM das so ist. Das muss ja gar nicht alles 100% stimmen oder 
total plausibel sein, Hauptsache du hast etwas zu erzählen fürs 
Gespräch. Das macht locker.

von Tobi O. (der_ossi)


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Naja ich habe zwar in meinem Vorstellungsgespräch auch angegeben, dass 
ich im Studium Teamaufgaben gelöst habe, aber dabei habe ich gleich auch 
gesagt, dass das ganze im Studium anders abläuft und wohl wenig mit dem 
Wort "Team" im Unternehmen zu tun hat. Genauso, wie die 
Programmierkenntnisse aus dem Studium einfach unzureichend waren. 
Studieren heißt ja auch nicht Lernen, sondern es heißt Lernen zu 
Lernen... Und das musst du in dem Vorstellungsgespräch rüberbringen.

Außerdem sollte man auf "Ja/Nein" Fragen immer ziemlich ausführlich 
antworten.

Desweiteren kommt es auch sehr auf die Stitzposition an. Wenn du zu 
verkrampft da sitzt bringt dir das keine Pluspunkte. Außerdem wird man 
dann selber schnell nervös. Ich lehne mich immer an die Lehne an. Dafür 
ist die Lehne ja auch gebaut... Ist ja kein Hocker... Das heißt aber 
nicht, dass ich mich da so richtig bequem reinfleze... Aber das macht 
einen auch selbst entspannter

Man sollte auch nicht um einen Spruch verlegen sein, der denen zeigt, 
dass du schlagkräftig bist (verbal).

Bei meinem Vorstellungsgespräch hatte ich noch einen riesen Vorteil: 
Mich hat keiner aus HR befragt, sondern die Angestellten aus der 
Abteilung. Die Stellen keine Fragen, was denn meine Vorteile und 
Nachteile sind. Die interessiert Fachwissen.

gruss
Tobias

von Matrix (Gast)


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Mich würde mal interessieren was für "Fachfragen" im Gespräch so von der 
Entwicklungsabteilung gestellt werden. Bewerbe mich im Bereich der 
Embedded- und Windows Programmierung.

Ich möchte mich so gut es geht auf das Gespräch vorbereiten, aber ich 
weiss nunmal nicht was für Fachwissen da abgefragt werden kann und jetzt 
den ganzen Stoff (vom Studium) nocheinmal durchgehen is etwas knapp.

Also ich stelle mir ja folgende Fachfragen vor, z.B.:

- Überblick über die Diplomarbeit
- Unterschied von statischen und globalen Variablen
- Aufbau des CAN-Frames
- Funktionsweise von Schrittmotoren
- Arbeitsweise von Transistoren?

Kommt das so in etwa hin? Oder sind das noch speziellere Fragen die auf 
mich zu kommen? Muss ich da vielleicht auch ne kleine Softwareaufgabe 
lösen?

von Matrix (Gast)


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P.S: Ich hab technische Informatik studiert

von Tobi (Gast)


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>Unterschied von statischen und globalen Variablen

Das ist ein recht banaler Punkt, wollte ich gerade sagen, aber da fällt 
mir was auf: Was ist denn eine statische Variable?  Das gibt es doch gar 
nicht, oder ? Du meinst sicher lokale Variablen.

von Matrix (Gast)


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>Das ist ein recht banaler Punkt, wollte ich gerade sagen, aber da fällt
>mir was auf: Was ist denn eine statische Variable?  Das gibt es doch gar
>nicht, oder ? Du meinst sicher lokale Variablen.

Nee es gibt in C, globale, lokale und auch statische Variablen.
Eine statische Variable ist so ein Mittelding von globaler und lokaler 
Variable. Statische Variablen werden (wie lokale Variablen) innerhalb 
einer Funktion deklariert, behalten aber auch noch nach 
Funktionsaussprung ihren  aktuellen Wert (wie globale Variablen).

ok, handelt sich wohl wirklich um ne banale Frage. Die Frage wurd mir 
damals gestellt als ich ein Vorstellungsgespräch für ein Praktikum 
hatte. Ist mir nur so grad wieder eingefallen, aber ich könnt ich mir so 
eine Frage auch für eine Festanstellung vorstellen.

Also mich würde mal interssieren was für Fragen euch beim 
Vorstellungsgespräch so gestellt wurden, damit ich ungef. weiss, was da 
auf mich zukommt.

von Tobi (Gast)


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Ach du meinst den Typ "static"? Jetzt komme ich wieder drauf. Es ging um 
das Problem des stacks, wodurch die Varibablen nur temporär exisiteren. 
Der Speicherplatz der Variablen ist hier glaube ich statisch.

Trotzdem ist es lustig: Eine statische Variable ist ja gewissermassen 
eine unveränderliche Veränderliche. :-)

Zu Deinen Fragen:

Es ist sehr unterschiedlch, was die Leute fragen. Die Entwicklungsleiter 
fragen meist eher in Richtung Kommunikation, die beisitzenden Team- und 
Projektleiter eher in Richtung Technik. Wichtig ist, daß Du "groß genug" 
rüberkommst, aber keinenesfalls besser, als man Dich einschätzt. Sonst 
fühlen sich viele geprellt. Das ist leider etwas komisch: Jeder will 
gute Leute, aber eben nicht direkt neben oder unter sich.

Wichtigste Regeln:

1) Symphatie erzeugen, freundlich bleiben auch bei kritischen und 
komischen Fragen
2) genau eine Nouance zurückhaltender sein, als die Frager
3) optimistisch und interessiert rüberkommen
4) den anderen nicht direkt korrigieren

von Andre (Gast)


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Eine "gute" neg. Eigentsch. ist z.B. ungedult. Oder z.B. schlechte 
Englisch aussprache. Ist auch nicht die Welt.

Zu static:

static kann auch ausserhalb v. Funktionen sein. Dann wird die Var. 
'static' kompiliert. D.h. man kann nicht von extern drauf zugreifen. 
(nur innerhalb d. Source files)

von Deutschlehrer-Rahul (Gast)


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>Eine "gute" neg. Eigentsch. ist z.B. ungedult. Oder z.B. schlechte
>Englisch aussprache. Ist auch nicht die Welt.


Parodie, Übertreibung, Versehen oder etwa auch eine negative 
Eigenschaft?

von Unbekannter (Gast)


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Ganz schlecht ist es, nicht mit der Unfähigkeit des Gegenübers zu 
Rechnen, bzw ihm zuviel zuzutrauen. So kommt es z.B. vor, daß man bei 
der VDO sitzt, eine Frage zu einem bestimmten Bauteil gestellt bekommt, 
daß man erklären soll, weil es der Herr X in der Runde nicht kennt und 
man meint, es sei nur eine Fangfrage und man müsse nun wie in der Schule 
umfangreich erklären, was das Bauteil so kann. Denn dann stellt sich 
herraus, daß der Herr, der sich Projektleiter für Automotve nennt, 
tatsaechlich nicht weiss, was das Bauteil so macht und man steht als 
Oberlehrer dar.

Dann wird es nix mit dem Job!

von Matrix (Gast)


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@unbekannter:
und was war das für ein Bauteil, wenn ich fragen darf?

von Birger Z. (nohelp)


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Hab heute ein Vorstellungsgespräch gehabt und glaub ich nicht die ideale 
Figur abgegeben. Ich bin am Ende immer über mich erstaunt, wie die es 
schaffen mich solange bestimmte Dinge zu fragen bis sie merken, dass da 
und dort Unerfahrenheit oder Defizite existieren. Wie soll ich damit 
konstruktiv umgehen? Als relativer Berufsanfänger sehe ich mich mit 
Fragenkomplexen überhäuft, auf die ich vielleicht als langjähriger Profi 
sinnvoll antworten kann. Locker bleiben? Das lese ich häufig, nur es 
fällt mir schwer. Wie sind da so eure Erfahrungen?

von Georg (Gast)


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Du sagst einfach, daß das dein Knowhowgrenze ist. Dann geben Sie Ruhe!

von Wasser (Gast)


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>Hab heute ein Vorstellungsgespräch gehabt und glaub ich nicht die ideale
>Figur abgegeben. Ich bin am Ende immer über mich erstaunt, wie die es
>schaffen mich solange bestimmte Dinge zu fragen bis sie merken, dass da
>und dort Unerfahrenheit oder Defizite existieren. Wie soll ich damit
>konstruktiv umgehen? Als relativer Berufsanfänger sehe ich mich mit
>Fragenkomplexen überhäuft, auf die ich vielleicht als langjähriger Profi
>sinnvoll antworten kann. Locker bleiben? Das lese ich häufig, nur es
>fällt mir schwer. Wie sind da so eure Erfahrungen?

Sag denen die Wahrheit, bleib cool. Du bist Anfänger und wenn die nen 
Profi suchen sollen die auch nen Profi bezahlen. Und wenn denen das 
bewußt wird, wissen die nicht mehr, wie die damit konstuktiv umgehen 
sollen. Daher keine Panik.

von AC/DC (Gast)


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>- Überblick über die Diplomarbeit
>- Unterschied von statischen und globalen Variablen
>- Aufbau des CAN-Frames
>- Funktionsweise von Schrittmotoren
>- Arbeitsweise von Transistoren?

So differenzierte Fragen stellen die sehr selten.
Dann schon eher:
-hatten Sie Spaß am Thema der Diplomarbeit?
-In welcher Programmiersprache man sich am besten auskennt
 und ob man Erfahrung mit dem z.B.Compiler von Fa.yxz hat?
-Betriebsystemkenntnisse? (Unix,Linux,Windows,Mac...)
-Mit welchem Prozessor(oder Familie) man vertraut ist.
-Ob Erfahrung mit Schrittmotoren in welchen Anwendungen
 vorhanden sind?
-Erfahrung mit diskreten aktiven Bauteilen? (Bipolar,Fet...)

Bei einem Vorstellungsgespräch Detailbeschreibungen zu verlangen
würde den Geschrächspartner u.U. schnell in Schwierigkeiten bringen
wenn du mehr weißt als er. Daher werden meist Fragen mit groben Inhalten
gestellt auf die man dann ein plausible Antwort erwartet. Wenn du es 
nicht
weißt kannst du auch ausweichend antworten.z.B.
Mit Servomotore babe ich schon mal yxz gebaut...
oder ..... ich habe mich in der Vergangenheit mit abc beschäftigt.
Mehr will der Fragesteller meist nicht wissen und wechselt
meist schnell das Thema.
Wenn deine Anworten nur mit Ja/nein/weiß nicht enden wird deinem
Gesprächspartener schnell langweilig und beendet das Gespräch
mit dem Satz:
Danke für das Gespräch,wir melden uns.... und das wars dann.
Beim nächsten Gesprächspartner machste es dann besser.

von Sonnenschein (Gast)


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Hallo

Mir ist es bisher noch nie passiert, dass fachliche Fragen gestellt 
wurden. Was jedoch immer kam: "Erzählen Sie und doch etwas über sich" 
oder "Stellen Sie sich doch mal vor". Dumm finde ich die Frage: "Warum 
bewerben Sie sich gerade bei uns?". Vor allem bei kleineren Unternehmen 
über die es kaum Informationen gibt. Was soll man denn da sagen? 
Marktleader ist nicht, gute Presse ist nicht, die Produkte findet man 
vielleicht auch woanders... Ich habe schon gesagt: "Bis ich die Stelle 
gefunden habe wusste ich gar nicht das es Sie (Firma) gibt" 
(sinngemäss). Da haben die Personaler fleissig Fragen gelernt und wissen 
nicht wann sie die sinnvoll stellen können.

Was die Firmen auf jeden Fall sehen wollen ist Begeisterung. Dann trauen 
sie dir auch zu, dass du dich schnell einarbeitest. Bei Gesprächen mit 
späteren Vorgesetzten findet der schnell raus ob du passt. Der muss gar 
keine Fachfragen stellen. Einfach ein Thema anschneiden und schauen ob 
du dazu etwas sagen kannst reicht völlig aus um dein Interesse zu 
prüfen. Mir hat mal einer nach einer Absage gesagt, ihm habe die 
Begeisterung etwas gefehlt. Kommt aber auch sehr auf das gesamte 
Gespräch an. Wenn man lauter Fragezeichen im Kopf hat und im Gespräch 
keine positiven Punkte an der Stelle finden kann, kann man auch nicht 
Begeistert sein. Insofern passt dann auch die Absage, die ist ja 
praktisch von beiden Seiten.

Ein gutes Training können auch Jobmessen sein. Hier kann man ganz 
unverbindlich mit Personalern reden und auch mal kritische Fragen 
stellen oder sich Tipps holen. Manchmal springt auch schon ein konkretes 
Stellenangebot dabei heraus.

Auch ist es wichtig, aus vorangegangenen, vielleicht negativen 
Gesprächen zu lernen. Welche Fragen wurden gestellt und warum hatte ich 
keine, eine schlechte Antwort. Vielleicht erstellt man sich auch ein 
Profil von sich selbst. Schreibt auf, was man kann und wo man Lücken 
hat, was man möchte und was man nicht möchte. Wenn man sich darüber klar 
ist kann man sicher viel entspannter in ein Vorstellungsgespräch gehen.

Ich habe mich auch oft über aktuelle Themen aus einem Bereich informiert 
und die dann angesprochen um Interesse zu zeigen.

von Birger Z. (nohelp)


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Danke für die bisherigen Antworten. Es gibt ja diese endlosen 
Fragenkataloge, die man in Büchern/Netz nachlesen kann. Dennoch finden 
die immer wieder Fragen, auf die ich nicht ohne länger Nachdenken eine 
passable Antwort finde. Was soll man z.B. auf die Frage "Was heißt für 
Sie Qualität?" denn auf die Schnelle antworten? Das ist doch schon fast 
ein Aufsatzthema, über die Menschen ganze Doktorarbeiten verfasst haben. 
Mit solchen Fragestellungen werde ich nicht so richtig warm.

von Sonnenschein (Gast)


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Hallo

Man kann sich nicht auf alle Fragen vorbereiten. Du wirst merken, dass 
sich immer wieder Fragen finden mit denen du nicht gerechnet hast. Was 
man aber tun kann, ist sich zu informieren. Wirbt ein Unternehmen damit, 
qualitativ hochwertige Sensoren herzustellen, dann kann man vielleicht 
schon aus der Werbung auf der Homepage ablesen was sie damit meinen.
Qualität bedeutet, dass etwas seinen Zweck im vorgegebenen Rahmen 
erfüllt. Das kann auf die Haltbarkeit, die Genauigkeit, Zuverlässigkeit 
etc. bezogen sein. Es bedeutet also, dass das entsprechende Produkt die 
Erwartungen des Kunden erfüllt oder sogar übertrifft. Qualität = 
zufriedener Kunde. Zugegeben, ich musste auch ein paar Sekunden 
überlegen. In einem Gespräch ist das schon eine unangenehm lange Pause.

Man kann bei manchen Fragen durch ein "Hmmmmmmm" oder durch die 
Wiederholung eines Fragen(teils) Zeit gewinnen.

Was würdet ihr denn auf die Frage "Streben Sie eine Führungsposition 
an?" antworten?

Beispiele:
Antwort 1: Ja, ich übernehme gerne Verantwortung und kann mir das sehr 
gut vorstellen

Interpretationsmöglichkeiten:
- Der hat Ehrgeiz
- Der will nach oben und gar nicht den Job
- Der will meinen Job

Antwort 2: Nein, ich möchte entwickeln, über eine Führungsposition denke 
ich noch nicht nach

Interpretationsmöglichkeiten:
- Der hat keinen Ehrgeiz
- Ihm macht der Job Spass
- Mangelndes Selbstvertrauen
- Kellerkind

Nur mal als Beispiel. Natürlich gibt es noch viele weitere Antworten und 
Interpretationsmöglichkeiten.

von Controller (Gast)


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Ihr macht zuviel Geschiss!  Nettes Gesicht machen, das reicht!

von Bewerber (Gast)


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Also ich hatte acuh schon verschiedene Gespräche. Alle haben damit 
angefangen, dass der Perosnaler oder Abteilungsleiter was über sich und 
die Firma erzählt hat. Dann sollte ich was über mich erzählen, 
Lebenslauf, Diplomarbeit usw.

Noten hat sich 1 von 10 angeschaut. Tiefe Fachkenntnisse wurde nur bei 
einem Automobilhersteller abgefragt ala "Zeichen sie mal einen Open 
Collector Transistor" usw. Ansonsten lief es so ab, dass mal zu einem 
Themengeiebt gefragt wurde ob Grundkenntnisse vorhanden sind. Die 
meisten wissen schon, dass man nach dem Studium nicht die Erfahrung hat. 
Was sie aber rausfinden wollen ist, wie schon gesagt, ob man an der 
Firma und dem Job interessiert ist...

von Sonnenschein (Gast)


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Ich kann bestätigen das auf Noten nicht lange herumgeritten wird. Falls 
ein Fach für die Stelle wichtig ist wird nachgefragt. Ein Bild machen 
sich die Personaler aber schon aus den Noten und leiten daraus 
Interessen ab. Eine schlechte Note kann man aber durchaus erklären. 
Jeder wird es verstehen wenn man sagt man habe einen schlechten Tag 
gehabt oder eine Klausur erwischt die ungewöhnlich schwer war. Mit 
belegten Wahlfächern kann man versuchen so eine Note auszubügeln. Im 
Gespräch kann das auch so gesagt werden. Wenn man sich schon vorstellen 
kann, dass nach dieser Note gefragt wird, kann man sich auch schon eine 
Erklärung zurechtlegen. Das ist bei vielen Schwachstellen so. Einen 
"ungeraden" Lebenslauf wird man ebenfalls erklären müssen.

von mr.chip (Gast)


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> Noten hat sich 1 von 10 angeschaut.

Wenn die Noten nicht stimmen, dann wird man ja auch kaum eingeladen...

von Kurt (Gast)


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Eine mögliche Antwort:

"Meine Schwäche ist,
zu dieser Frage keine Antwort zu haben.
Meine Stärke ist - dies zuzugeben"

~Kurt

von Bewerber (Gast)


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Na das ist ja mal geil ;-)

von Chris (Gast)


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Darf man aber nicht als Mathematiker machen, sonst legen die dir das so 
aus, dass du kein Logik-Verständnis hast. ;-)

von Sören H. (dersoe)


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Ich will jetzt keinem Angst machen, aber mal ein Extrembeispiel für ein 
richtig fieses Vorstellungsgespräch geben:
Ich hatte mich damals in einer kleinen Entwicklungsfirma (ca. 20 Leute) 
für eine Diplomarbeit beworben. Und ich war einigermaßen überrascht, als 
mir Tatsächlich eine ganze Liste voller Fachfragen gestellt wurde. 
Inklusive nach vorne an die Tafel gehen und Schaltungen sowie Umrechnung 
von Dez. nach Hex. anmalen. Dazu gabs dann sehr hilfreiche Kommentare 
wie "das erwarten wier aber schon, dass ein Bewerber diese wirklich 
einfache Aufgabe lösen kann!" wenn mal was nicht gewusst wurde.
Später habe ich dann von einem Kommilitonen erfahren, dass er bei der 
gleiche Klitsche war. Zu ihm sagten sie irgendwann: Wir brechen das 
Gespräch an dieser Stelle mal besser. Das wird leider nichts mit der 
Stelle.
Wenn man solche Gesprächspartner erwischt hat, kann man
a) froh sein, dass es nicht geklappt hat und
b) das ganze Gespräch möglichst schnell vergessen
Für's Selbstbewusstsein ist sowas natürlich worst case :-(

Was ich damit sagen will: Dumpfbacken gibt es leider überall, und wenn 
man welcher erwischt hilft's nur den Kopf zu schütteln - in der 
Gewissheit, dass das nächste Gespräch besser wird ;-)

Gruß
Sö

von Sonnenschein (Gast)


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Hallo

In extremen Gesprächen, wenn man sicher ist, nichts mehr gewinnen zu 
können, kann man ruhig auch mal selbst das Gespräch abbrechen und die 
Fahrtkosten einfordern. Oder man macht sich einen Spass und stellt 
selbst ein paar unangenehme Fragen, die von einem Personaler nur schwer 
beantwortet werden können.

von Jorge (Gast)


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Wenn sie dich mögen wirst du genommen, wenn sie dich nicht mögen nicht. 
Meistens ist nur der äussere Eindruck wichtig und das könntest du im 
Freundeskreis oder bei sonem Coacher üben.

von Birger Z. (nohelp)


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Ich war nach meinem gestrigen Termin auf jeden Fall nicht selbstbewußter 
- eher im Gegenteil. Und dass ich da eher unter Strom stand, hat man mir 
bestimmt angemerkt. Rein theoretisch weiß ich auch, dass es eigentlich 
um Stresserzeugen und Test der Belastbarkeit geht. Diesen Test bestehe 
ich nur nicht und falle leider immer wieder drauf rein, das so halbwegs 
locker zu nehmen. Zur Information, das waren keine reinen Personaler 
sondern schon Personen aus den Fachabteilungen. Werde wohl noch etwas 
Bewerbungstraining machen müssen, um da sicherer zu werden.

von Ratze (Gast)


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Tja, so isses. hier ist mein Beitrag:

Ich sah mich auch schon einmal einer Reihe von Fragen gegenüber und da 
ich auf einem breiten Gebiet arbeite, fehlte mir oft das Wissen für 
genau diese Frage. Ich habe dann irgendwann einmal die Nase voll gehabt 
und angefangen, Gegenfragen zu stellen. Auf die hatten die jeweils gar 
keine Antwort, oder die falsche.

Da ich damit natürlich jegliche Einstellung verhindert habe, war es mir 
dann egal und ich habe dann irgendwann mal die Fragerei abgebrochen und 
beahauptet, ich hätte jetzt gleich noch ein Gespräch und jetzt keine 
Zeit mehr.

Das heisse war, daß ich dann kurze Zeit später tatsächlich in der Nähe 
ein Gespräch hatte und dort auch angefangen habe. Das Gespräch lief 
vollkommen normal und es gab auch mehr Geld. Bin dann morgens oft noch 
bei denen am Gebäude vorbei (etwas längerer Anfahrtsweg, aber was tut 
man nicht alles für die Seele) und grüße die Fastkollegen per 
Handwinker. NAchdem gegenüber eine Cafeteria aufgemacht hat, treffen 
sich dort immer die Leute aus verschiedenen Firmen und ich traf öfters 
den damaligen Projektleiter und Beisitzer. Einmal liess ich es mir nicht 
nehmen, ihn öffentlich vor seinen Kollegen und Geschäftspartnern zu 
blamieren: Ich lief vorbai, und rief "Ah, Hallo Herr H., wie läufts ? 
Wie ich höre, haben Sie Ersatz für mich gefunden, Gratuliere. Ich 
wünsche noch viel Glück bei Ihren Projekten. Ach ja - wissen Sie jetzt 
eigentlich inzwischen, was eine Laplacetrtansformation ist?"  (Er hatte 
was ganz anderes nicht gewusst, aber mit dem Spruch konnte ich ihm 
besswer eine verpassen! Hehehe...

von Birger Z. (nohelp)


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Tolle Geschichte! War bestimmt gut für die Seele.

Ist mein Gesprächspartner gegenüber denn nun mein Freund oder Feind? 
Deine Satisfaktion geht schon Richtung Feind. Aber ich möchte doch eher 
nicht beim Feind anfangen.

von Spötter (Gast)


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Antworten beim Vorstellungsgespräch:

Jaa , aber sicher doch !!!

von David (Gast)


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als die fähigkeiten eines abteilungsleiters daran zu messen ob er sich 
mit laplace transformation auskennt, ist wohl das falsche, dafür hat er 
ja dann dich...

von Ratze (Gast)


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Es war nicht der Abteilungsleiter, sondern ein Entwickler, der mich 
einfach mit seinem Wissen ausgequetscht hatte, obwohl er selber 
genausoviele Lücken hatte, den Arroganten miemte ("setzen wir hier 
vorraus") und den man wegen seiner super Fähigkeiten später zum 
Projektleiter gemacht hatte.

Machmal glauben die Leute, ausgerechnet das, was sie selber wissen, sei 
das Mass aller Dinge. Hätten sie wirklich Überblick, wüssten sie, daß 
selbst sehr gut informierte Ingenieure nur wenige Prozente des 
Grundlagenwissens überscauen.

von mr.chip (Gast)


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> Machmal glauben die Leute, ausgerechnet das, was sie selber wissen, sei
> das Mass aller Dinge. Hätten sie wirklich Überblick, wüssten sie, daß
> selbst sehr gut informierte Ingenieure nur wenige Prozente des
> Grundlagenwissens überscauen.

Und genau deswegen ist es wichtig, seine Fähigkeiten gut verkaufen zu 
können. Weil nämlich die anderen nicht mehr wissen, sondern darauf 
angewiesen sind, einem zu glauben.

von AC/DC (Gast)


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@ A^=b;b^=a;a^= B;
>Ist mein Gesprächspartner gegenüber denn nun mein Freund oder Feind?

Ist ja drollig das du dir diese Frage überhaupt stellst?

Einem Freund kann man vertrauen, geht mal einen saufen, oder vergnügt
sich zusammen z.B. beim Fußball usw.

Ein Arbeitgeber ist immer ein Feind, sogar der schlimmste den man sich
vorstellen kann noch vor der EX und dem Staat.
-Er hält dich nur aus, solange du für ihn nützlich bist.
-Das du von ihm Geld bekommst ist eine Zumutung unter missachtung
 seiner Gnade das du bei ihm arbeiten darfst um sein Vermögen
 zu mehren.
-Und der Verzicht auf deine Dienste ist ohnehin vom ersten Tag deiner
 Belästigung schon beschlossene Sache. Es mangelt nur an der Methode
 deines unblutigen Abgangs.

Ein Arbeitnehmer ist eben die klassische Opferrolle.

Na, wer ist nun dein Feind?

von Thomas Ulrich (Gast)


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Ich habe eher den Eindruck, daß Arbeitgeber druchaus meine Freunde sind. 
Sie bringen mir Geld, Wissen, eine angenehme und warme Arbeitsstelle und 
teilweise kostenlosen Kaffee.

Als Feinde mache ich mehr und mehr den Staat aus, der uns 
"Besserverdiener" als Melkkuh ansieht, die man ausnehmen kann.

Ebenso sind die Personalbüros und Vermittler immer öfters Feinde, weil 
sie zwsichen mir und dem Kunden stehen, wie ein Klotz!

von Avr N. (avrnix) Benutzerseite


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Ich würde nicht Freund sagen, sondern Zweckgemeinschaft, Freundschaft 
ist was anderes, wenn ein Dreckig geht weiss man  was Freundschaft ist 
und da trennt sich der Chef schnell von dir wenn er kann, den wo Geld im 
Spiel ist hört die Freundschaft auf.

von Oli (Gast)


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Relativ hartes abkloppfen auf Fachwissen im Bewerbungsgespräch, wie bei 
Sören, hab ich auch schonmal erlebt.
Undabei ging es lediglich um eine Werkstudententätigkeit in den 
Semsterferien, mit optionaler Beschäftigung während des anschließenden 
Semesters ... bei lediglich 7,50 Euro Sklavensold in der Stunde 
(süeddeutscher Raum, allerdings nur peripher am nächsten Ballungszentrum 
;). Ich hab dann sogar für 6 Wochen dort gearbeitet, bin aber gegangen, 
weil mir die meisten Leute dort und das Klima eher 
unheimlich/unsymphatisch waren. Und die schlechte Bezahlung hatte mich 
vom ersten Tag weg eh genervt, weil ich fast nur produktive Sachen 
gemacht und wenig dabei gelernt habe.

Bei den Gesprächen in diesem Frühjahr, als frischer Absolvent, gings nie 
um Fachfragen. Mich gut verkaufen und symphatisch rüberkommen sollte ich 
da nur.

von Jungingenieur (Gast)


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Ja, ich habe auch schwer den Eindruck, daß ich bei meinen beiden Stellen 
vorwiegemd aus Symphathie eingestellt wurde. Bewerber hatten die genug. 
Besonders bei meiner ersten Stelle, wo ich ja Anfänger war und noch 
nicht viel konnte. War eibn kleines Taam.

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