Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik PIC oder ATMEL?


von Severino (Gast)


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Ich habe bisher einige Projekte mit PICs realisiert (PIC16C55, 
PIC12F675, PIC16F876/877) und frage mich manchmal, ob die PIC nach wie 
vor das "richtige" sind, oder ob es etwas Besseres gibt. Natürlich muss 
ich das schliesslich für mich entscheiden, und ich weiss, letztlich ist 
es oft eine philosophische Frage.
Dennoch:
Gibt es hier jemand, der sowohl PIC als auch ATMEL (AVR) aus Erfahrung 
kennt und mir kurz aus seiner Sicht die Vor- und Nachteile der ATMEL AVR 
Mikrocontroller gegenüber den PICs aufzählen kann?
Besten Dank im Voraus.

Severino

von König Europas (Gast)


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Programmierst du in Assembler? Oder in einer Hochsprache wie "C" oder 
"Java"?

von Frank (Gast)


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nimmt sich Beides nix. Je nach persönlichen Vorlieben hat man sich eben 
auf die eine oder andere Variante eingeschossen und schwört natürlich 
darauf. Ich bastel mit beiden Sorten Controllern rum und kann so rein 
vom Look&Feel keinen bevorzugen. Es gibt immer wieder mal Momente wo man 
z.B. nen Atmel in der Mache hat und sich denkt, das geht aber beim PIC 
schöner. Passiert aber genauso auch umgekehrt. Kauf dir einfach mal ein 
paar Atmels und etwas Technik dazu und probiers selbst.

bye

Frank

von Severino (Gast)


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Ich programmiere in Assembler, werde aber für ein anstehendes Projekt 
wohl auf C wechseln, da ich wohl um Flisskommaarithmetik und 
Stringverarbeitung nicht herum komme. Werde dazu entweder den 16F877A 
oder einen PIC18Fxxxx einsetzen. Das Ganze ist dafür nicht sehr 
zeitkritisch...

von Severino (Gast)


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@ Frank

Danke für Deine Antwort. Natürlich bin ich mit den PICs ziemlich 
vertraut, und beim AVR müsste ich etliches neu lernen. Wenn da keine 
bedeutenden Vorteile zu erwarten sind, bleibe ich halt lieber bei den 
PICs und ihren Macken, die man mit der Zeit allerdings kennen und 
hasslieben gelernt hat.

Was mir bei den PICs gefällt, ist die Vielfalt an Typen, so dass man 
irgendwie immer einen passenden findet, ohne zuviel Leistung zu kaufen.
Ich entwickle auch beruflich und dort geht es in die 
Tausender-Stückzahlen, so dass der Preis auch eine Rolle spielt.

Severino

von Frank (Gast)


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sowas findest du bei den Atmels auch. Und grad wenn du auf Auswahl an 
Schnittstellen und anderer Hardwaregimmicks wert legst kann es doch 
nicht schlecht sein auch die Atmels in die Auswahl mit einbeziehen zu 
können. Probiers einfach mal. Mit dem Eva-Board von Pollin hast du einen 
brauchbaren Einstieg der nicht viel kostet und auch einige Controller 
bietet Pollin an. Ein Vorteil der mit zu Atmels einfällt ist, dass es 
brauchbare Programmiersprachen als Freeware gibt (wenn man nicht nur in 
Assembler rummachen will).

bye

Frank

von EZ8-ENCORE (Gast)


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Ich bekomme immer eine gewisse Ehrfurcht vor den
Leuten die den Code mit z.B Pic 16F8xx mit z.B
Floating Point da rein bekommen.
Ich denke dan auch immer an das BANK-switching,
un den kryptischen Zonk-Code.
Auch in der IRQ Verwaltung bekomme ich immer
Beklemmungen.


Ich bin froh nichts mehr im 8Bitter simple I/O,ADC
Bereich mit PIC ausser dspPic,PIC-USB machen zu müssen.
Die Pic-Datenblätter lese ich gerne um mit dem
Atmel noch weiter zu kommen.

Gruss, EZ8-ENCORE.

von Gerhard (Gast)


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Hallo Severino

für die PIC18 bietet Microchip den C-Compiler als Studentenversion 
kostenlos an:

http://www.microchip.com/stellent/idcplg?IdcService=SS_GET_PAGE&nodeId=1406&dDocName=en010014&part=SW006011

Noch besser sind natürlcih die 16-bitter dsPIC30. Dafür gibt auch ne 
C-Studentenversion. Die PIC30 sind aber noch nicht sehr verbreitet (bei 
den Händlern)


Gerhard

von HubiHubi (Gast)


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@Severino

Ich habe einen Kommilionen der hat recht viel mit Pic gemacht und steigt 
gerade auf Atmel um. Wenn ich es recht verstehe sind die Anzahl der 
Timer im Atmel besser und der Stack. Der Stack im Pic soll wohl bei 
komplexeren Programmen mit vielen Programmaufrufen eher mal überlaufen. 
Ist wohl ein Designproblem des µC. Desweiteren ist ein Vorteil der 
Atmels der freie C-Compiler. Auf der anderen Seite steht wohl die 
bessere Unterstützung des Supports von Microchip sowie die bessere 
Software wie auch der sehr gute I2DC in Circuit Debugger.

PIC vs. Atmel also mehr oder weniger eine Frage des Geschmacks und der 
Anwendung. Ich denke mal fürs Hobby ist ein freier C compiler schon ein 
Argument, in professionellen Umgebungen ist das Geld für eine C Compiler 
schon eher mal vorhanden.

Ich persönlich programmiere die Atmegas, werde mich aber demnächst mal 
mit den Texas MSP430 auseinandersetzen. Diese µC (16 Bit) haben einen 
verdammt geringen Stromverbauch und sind in verdammt vielen Dingen 
verbastelt. Also wenn Du etwas für Deine berufliche Weiterbildung machen 
willst ist dieser µC auch sehr interessant, weil er halt auch eine hohe 
Verbreitung hat.

von Severino (Gast)


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@ Gerhard

Danke für den Tipp. Wie gesagt, die ganzen PICs kenne ich recht gut, 
einige aus Erfahrung, andere aus den Dokumentationen.
Ich habe auch Kits wie PICDEM 2 Plus, dsPICDEM und andere. Die PICs 
bekomme ich ohne Probleme, da ich wie gesagt auch beruflich damit zu tun 
habe. So ist auch die Frage nach Kosten für C-Compiler nicht 
vordergründig.

Meine Frage, vereinfacht, wäre: Haben die AVRs besondere 
Eigenschaften, welche die PICs nicht haben, und deshalb einen Umstieg 
wert wären, mit allem Aufwand (zwei Plattformen, zwei 
Entwicklungssysteme inkl. Tools etc. kennen müssen)?

Ich meine damit nicht eine Tabelle, welcher AVR und welcher PIC mehr 
Flash-Memory hat, welcher mehr I/O-Pins hat etc, sondern eher 
qualitative Merkmale wie Architektur, Zuverlässigkeit des Herstellers, 
Konsistenz der Dokumentationen, anderes?

Severino

von Yussew (Gast)


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> Noch besser sind natürlcih die 16-bitter dsPIC30.

Die sind zwar nicht schlecht, ich finde es aber schade, dass Microchip 
selbst bei diesen Teilen ihre Taktpolitik beibehalten hat. Auch bei 
diesen wird der Takt intern durch vier geteilt. Eigentlich nicht weiter 
schlimm, nur bei 30 MIPs laufen die Dinger intern halt mit 120 MHz mit 
der Konsequenz, dass sie tierisch viel Strom verbrauchen und ordentlich 
warm werden. Das können andere Hersteller definitiv besser.

Aber darum geht ja nicht. Ich bevorzuge die AVRs, weil sie eben kein 
Banking und keine interne Taktteilung haben und weil es unbeschränkte, 
kostenlose Entwicklungstools dafür gibt. Außerdem scheinen sie doch sehr 
viel günstiger zu sein, als entsprechende PICs.

Wenn ich allerding USB-Connection (z. B. HID) brauche, benutze ich ganz 
gerne den PIC18F?550. Denn für diese Familie gibt es ein kostenloses 
USB-Framework von Microchip, reinbrennen und schon kann es losgehen.

von rene (Gast)


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Severino,
ich hab mal was mit den PIC gemacht, mich dann lange über das 
Registerbanking und die 16bit IDE geärgert und dann auf den AVR 
umgestiegen. Das ist über 10 Jahre her. Jetzt verwende ich wieder AVR & 
dsPIC. Der AVR hat 3 indexregister, da kann man auch in ASM schon 
gescheit operieren. Weiter gibt's beim AVR 16, (abzüglich der 6 byte für 
indexregister) general register, sowie nochmals 16 reduzierte general 
purpose register. Waehrend beim PIC alles über das Worrking register 
laeuft. Der ADC beim PIC ist schneller, der PIC hat den Quartz div 4, 
der AVR div 1. Dh ein 64MHz PIC ist so schnell wie ein 16MHz AVR.

Der Rest(Preise, Tools, In-circuit programming..) ist in etwas gleich.

R

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