Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik DCF Empfangsprobleme


von Lupin (Gast)


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Habe ein DCF Modul von Reichelt (http://www.reichelt.de/?ARTICLE=57772), 
über RC-Glied (irgendwas um 500 Ohm und dann 47µF und 100nF parallel) 
wird das Modul mit 5V versorgt, am Ausgang wackelt es aber wild rum.

Ansonsten befindet sich auf der Platine nur der AVR (mit internen RC 
oszi betrieben), ein Buzzer und ein SMPS (die sind aber beide beim 
DCF-Empfang aus geschaltet). Die internen Timer, die Buzzer und SMPS 
ansteuern lass ich auch weiter laufen, wenn die PWM nicht erzeugt werden 
soll.

Eingangsspannung wird aus einem 5V Regler genommen.

Nun frage ich mich, wodurch der Empfang noch gestört werden kann? Das 
Teil ist irgendwie verdammt empflindlich.

von Otto (Gast)


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Hallo Lupin,

mit wieviel kHz läuft Deine PWM - evtl. erreicht
die 3. oder 4. Oberwelle 77kHz und der Eingangs-
kreis des Empfängers ist nicht besonders selektiv.

Gruss Otto

von Gerald (Gast)


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unsaubere Versorgungsversorgung, Nähe  von Elektrosmog, schlechte 
Empfangslage und/oder Ausrichtung der Antenne, die Liste der möglichen 
Verursacher ist lang. Am besten erstmal getrennt von der übrigen 
Schaltung mit angeschlossener LED und Batterieversorgung testen. Der 
Empfang kann durchaus auch mal wetterbedingt einige Zeit unmöglich 
werden, je nach Entfernung vom Sender.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Womit stellst Du fest, daß der Ausgang wild wackelt?

von Lupin (Gast)


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mit meinem scope, die pulse die ich da sehe sind ungefähr ~100 ms lang 
und schauen unregelmäßig aus. hab leider kein speicheroszi, damit würde 
man das besser sehen.

von hereinspaziert (Gast)


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hmm, 100ms wären ja gerade ne übertragene 0...
Vielleicht könntest du das Signal ein wenig genauer beschreiben.

von Jörn P. (jonnyp)


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Häng einfach erst mal ne LED dran und schau ob die sauber pulst. Fall 
nicht, entferne dich mal damit von Monitoren und Fernsehern usw.

von Lupin (Gast)


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Nee der puls ist nicht sauber, das sieht man auf dem scope schon sehr 
gut.

Also hab nochmal bischen rum probiert. Wenn der AVR nicht versorgt wird, 
dann sieht das signal super aus. Sobald der AVR aktiv wird sieht das 
signal schlecht aus (sieht man auch direkt am quarz, die amplitude 
ändert sich ziemlich wild).

Am AVR hängen ja noch einiges an transistoren und so, aber nix was 
irgendwie rum schwingen könnte (der AVR sorgt eigentlich dafür, dass nix 
geschaltet ist).

Hab 8 und 1 MHz frequenz ausprobiert und auch mal versucht den AVR in 
power down zu schicken -> signal bleibt gleich schlecht.

von Michael U. (Gast)


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Hallo,

Du hast nichts zum Aufbau geschrieben, wenn Empfänger / Antenne zu nah 
am Atmel sind, versaut es ziemlich sicher den Empfang. Genauso, wie TV, 
Monitor usw, beachtlich stören können.

Jedes Signal, daß in den 77,5kHz-Bereich fällt, stört. Jedes Signal, daß 
nur stark genug ist, stört auch außerhalb von 77,5kHz, weil es einfach 
den Empfänger zustopfen kann.

Wenn also die Antenne nur dicht genug und in ungünstiger Richtung zun 
AVR ist, stört der. Dazu kommt noch, daß ja auch der Empfang des 
DVF-Signals Richtugngsabhängig ist, sich die Störungen also in 
Abhängigkeit der Ausrichtung zum DCF77 ändern...

Gruß aus Berlin
Michael



von Uwe (Gast)


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Hi!
>Wenn der AVR nicht versorgt wird, dann sieht das signal super aus.
Dein Spannungsregler schwingt nicht zufällig? Oder schenkst du deinem 
AVR nur ein Reset? Ansonsten siehe-> Michael. Achja, UB deines DCF 
Moduls haste nochmal gefiltert? (so 100R & 47uf)


Viel Erfolg, Uwe

von Marco S. (masterof)


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Ist ein LC-Filter nicht besser als ein RC-Filter?

von Gerald (Gast)


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@ Marco:  Ist es! Habe zur Spannungsreinigung sehr gute Erfahrung mit 
einer kleinen Ringkern Funk-Entstördrossel (z.B. Reichelt FED 40u mit 
Elko (1000uF) gegen Masse gemacht. Gruß Gerald

von Lupin (Gast)


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könnte ich solche störungen der versorgungsspannung denn messen? also 
mit meinem oszi sieht das sehr glatt aus (auch bei hoher auflösung)

von Aleksandar (Gast)


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Tagchen!

Also das scheint auch so ein ewiges Thema zu sein ;)

Das Hauptproblem ist bei DCF meistens nicht die Versorgung sondern 
verschiedene Stoerungen. Das DCF Modul uber ein kurzes Kabel 
anschliessen und mindestens 20-30 cm von der Schaltung entfernen und 
schauen. Eventuell noch mehr entfernen. Auch von dem Monitor, Fernseher 
und PC weiter halten.

Ich habe mit den Modulen von Con*** und von Reich*** gearbeitet. Wenn 
meine Testschaltung eine gemeinsame Masse mit dem PC hatte (USB, RS232), 
hatte das Modul von Reich*** grosse Probleme beim Empfang, beim Modul 
von dem grossen "C" gab es keine Probleme.

Gruss,
Aleks

von Lupin (Gast)


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kommt es drauf an wo das modul sitzt oder die antenne?

Das modul würde ich gerne lassen wo es ist, die antenne kann notfalls 
noch woanders hin.

von Frank (Gast)


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der Arbeitsplatz wird nicht zufällig mit Energiesparlampe oder 
Leuchtstoffröhre beleuchtet? Auch aktive Halogentrafos können sich 
negativ bemerkbar machen.

bye

Frank

von Lupin (Gast)


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na das problem tritt ja erst auf wenn der AVR versorgt wird. vorher ist 
alles okay.

Ich werd nächste woche mal ein bischen weiter probieren.

Wie funktionieren diese Empfänger eigentlich? Die geben doch auf die 
antenne einen 77.5kHz Sinus und messen dann die amplitude oder? Das 
könnte man doch auch mit einem AVR machen (frequenz über externe 
schaltung erzeugen und dann mit ADC die amplitude messen [in software 
peak werte raus suchen]) oder?

von Michael U. (Gast)


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Hallo,

@Lupin:

Du weißt, was ein Empfänger ist?

Nimm Dir ein Radio, am besten ein Taschenradio, soweit noch vorhanden, 
und höre mal auf Mittel- oder Langwelle rein, was da so an Störungen 
ankommt.
Pack das Ding in die Nähe Deiner AVR-Schaltung, höre Dir den Unterschied 
an, wenn der AVR läuft und wenn nicht.
Aus diesem Müll muß der DCF77-Empfänger mit seiner recht kleinen 
Ferritantenne das DCF77-Signal rausfiltern, so verstärken, daß es 
auswertbar wird und soll sich möglichst nicht von dem Störmüll 
beeinflussen lassen.

Das Ding ist kein Wunderteil, daß ist ein simpler Geradeaus-Empfänger 
für 77,5kHz mit einer abgestimmten Ferritantenne und 1 - 2 einfachen 
77,5kHz Quarzfiltern.

Ich hatte oben schon nach der Anordnung der Teile gefragt, dazu wissen 
wir immernoch nichts. Jetzt fragst Du:
"kommt es drauf an wo das modul sitzt oder die antenne?"

Logisch kommt es darauf an... Sogar hauptsächlich darauf...

Gruß aus Berlin
Michael


von Lupin (Gast)


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ich fragte nach dem ODER. Also ob es von der Antenne ODER dem Modul 
abhängt

von Frank (Gast)


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nicht ODER. UND muss es heissen! Die Teile bilden zusammen ein 
filigranes Gebilde um aus dem Wellenschrott das winzige DCF-Signal 
rauszufiltern.

bye

Frank

von Lazy B. (lazybee)


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Aleksandar wrote:
> Tagchen!
>
> Ich habe mit den Modulen von Con*** und von Reich*** gearbeitet. Wenn
> meine Testschaltung eine gemeinsame Masse mit dem PC hatte (USB, RS232),
> hatte das Modul von Reich*** grosse Probleme beim Empfang, beim Modul
> von dem grossen "C" gab es keine Probleme.
>
> Gruss,
> Aleks

Das kann ich bestätigen. In diesem Fall Finger weg von den 
Reicheltmodulen.

Ansonsten kaufe ich alles bei Reichelt.

LazyBee

von Lupin (Gast)


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da ich mein modul kaputt gemacht habe werd ich mal eins von conrad 
bestellen. Wie sind denn die erfahrungen mit dem ELV modul? die haben 
noch ein anderes im angebot.

von Marcel K. (viewer)


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Also ich habe immer Empfangsproblem wenn das Netzteil von meinem Laptop 
am Netz hängt (älteres IBM-Netzteil). Für die DCF-Erkennung muss ich das 
Netzteil immer aus der Steckdose ziehen, sonst klappt das mit der 
Sychronisatsion nicht. Die Geräte sind über 4m voneinader entfernt.

Gruß Marcel

von Peter (Gast)


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Hallo,

also ich habe das Modul vom C*.
Die Antenne ist ca. 3cm vom Atmel entfernt und das Teil funktioniert 
astrein.
Das einzige was ich abschalten muß ist eine PWM am Atmel, während die 
Uhr synchronisiert wird, ansonsten rennt der Atmel munter weiter.
Alles hängt auch an der gleichen Masse.

Wichtig war nur die Ausrichtung der Antenne und genügend Abstand zum 
Fernseher/Monitor/PC.
Ansonsten bin ich sehr zufrieden mit dem Con.. Modul. Das von Reichelt 
habe aufgrund der Erfahrungsberichte letzes Jahr gar nicht erst bestellt 
(war damals eh teurer).

von Peter (Gast)


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Achso, was ich noch vergaß - meine Schaltung wird von einem 
Laptop-Netzteil versorgt (3A - 20V). Ich habe auch andere ausprobiert, 
die ich gerade da hatte und einige haben ebenfalls den DCF-Empfang 
erheblich gestört.
Also da mußte ich auch etwas rumprobieren, bis ich ein vernünftiges 
gefunden hatte, welches eine 'saubere' Spannung lieferte.

von Achim C. (Gast)


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Hallo zusammen,

ich hoffe ich hole den Thread nicht zu sehr aus der Versenkung, aber ich 
habe mich heute den ganzen Tag ebenfalls damit herumgequält, ein 
sauberes Signal vom DCF-Modul (Pollin) auf dem Atmel zu bekommen.

Das Problem war, wie auch im Eingangsbeitrag beschrieben, dass sobald 
man die DATA-Leitung mit einem Pin des Atmel kontaktierte, das Signal 
statt eines sauberen 100-200 ms langem Rechteck-Pulses nur noch 100-200 
ms langes Geflatter des Datensignals auf dem Scope zu sehen war.

Nach langer Rumexperimentiererei, bei der ich mich nur der 
Spannungsversorgung und der optimalen Empfangslage des Moduls sowie 
einer abgeschirmten Datenleitung vom Modul zum µC gewidmet habe (alles 
ohne wirklichen Erfolg), hatte ich eine fast schon zu banale Idee. Ich 
hoffe sie ist nicht zu offensichtlich, um sie hier zu erwähnen, aber 
vielleicht spart sie dem einen oder anderen stundenlanges Rumprobieren:

Ein einfacher 100 nF Keramikkondensator, geschaltet zwischen DATA und 
GND (kurz vor dem Atmel) war die Lösung aller Probleme. Auf einmal war 
nicht mehr das leichteste Flattern zu erkennen sondern nur noch absolut 
saubere Pulse...

Gruß Achim

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Das ist die Holzhammermethode. Bei mir hat neben einer gesiebten Vcc das 
Absetzen der Antenne um etwa 20 cm vom Modul mittels 2 
Flachbandkabeladern zum Erfolg geführt.

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