Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Mega32 zerstört (?)


von Marc S. (Gast)


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Hallo,

Ich habe ein Problem mit einem Atmel Mega32.
Dieser sollte eigentlich seinen Dienst in einer kleinen Grafikkarte (für 
ein 240x128SW LC-Display) tun.

Nach dem erfolgreichen Ätzen und Bestücken der Platine war ich auch 
kurze Zeit in der Lage auf einem GLCD etwas zu bewirken (etwas text 
ausgeben, das Display vom Ramschrott zum Teil clearen....lief zwar noch 
nicht fehlerfrei, aber zeigte schonmal, dass es im Prinzip funzt).

Der Controller lief fehlerfrei auf 25 MHZ (EEPROM brauch ich eh nicht, 
und für ein paar Grafikfunktionen sicherlich ein erleichternder faktor;) 
). Die Spannung war beim Test ca 5,2V (wenn die 0,5A-HG-Bel vom LCD an 
war warens dann 5V direkt auf der platine).

Nun ist aber aus heiterem Himmel folgendes passiert: Der Controller 
scheint gar nciht mehr zu laufen ( Die gesammte Platine benötigte vorher 
ohne angehängtes LCD 60-70mA, jetzt nur noch 33mA, ~35mA waren auch der 
Wart, den die Tabelle im Datenblatt des M32 beim fortführen der Daten 
etwa ergeben hätte), Programmieren ist auch nicht mehr möglich.
Das ganze scheint während einer Programmierung passiert zu sein (Er fing 
an, sagte mir aber am ende "Write Failed", alle nachfolgenden 
Programmierversuche wurden direkt abgewiesen mit dem Kommentar "Devive 
missing or unknown Device". Ich nutze PonyProg zum Proggen.

Ich habe den 25MHZ Quarz nun gegen einen 16 MHZ getauscht, aber 
immernoch nix.

Die Fuses sind in PonyProg folgendermaßen angeklickt:
Ckopt   = angeklickt
SUT1    = nicht angeklickt
SUT0    = nicht angeklickt
CKSEL3  = nicht angeklickt
CKSEL2  = nicht angeklickt
CKSEL1  = nicht angeklickt
CKSEL0  = nicht angeklickt

Kann es sein, das die Fuses beim Fehlgeschlagen Programmieren komplett 
falsch neu gesetzt wurden ?


vielleicht weis ja einer hier wo das Problem liegen könnte. An sich 
würde ich mir ja ne neue Platine basteln (einen M32 hab ich zum Glück 
noch da), aber es wäre natürlich überhaupt nicht gut, wenn der gleiche 
Fehler direkt wieder auftreten würde, und zudem ist eine solche Platine 
immer mit nicht wenig Arbeit verbungen....

Mit freundlichen Grüßen,

Marc S.

von Schorsch (Gast)


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Cool, über 56% übertaktet --> ohne Worte

von Karl H. (kbuchegg)


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> Der Controller lief fehlerfrei auf 25 MHZ

> Nun ist aber aus heiterem Himmel

So heiter ist der Himmel aber auch wieder nicht.
Du hast das Teil weit ausserhalb der Spezifikation
betrieben. Das war eigentlich abzusehen.

> Ich habe den 25MHZ Quarz nun gegen einen 16 MHZ getauscht

Ich sach mal so: Wenn du dein Auto gegen einen Baum fährst,
dann ist es kaputt. Auch wenn du hinterher den Baum fällst
und stattdessen einen Busch dort pflanzt.
Kaputt ist kaputt.

von Frank (Gast)


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Da hat der Klügere wohl mal wieder nachgegeben...

von Oliver (Gast)


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Soo teuer sind die Dinger ja nicht. Also pack den nächsten rein, und 
weiter gehts.

Alternativ kannst du ja einen 644P oder 324P einsetzen, falls du die 
irgendwo kriegen kannst. Die sind pinkompatibel und bis 20MHz 
spezifiziert.

Oliver

von Peter D. (peda)


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Übertakten beim Betrieb ist möglich, beim Proggen aber nicht.

Ich hatte mal nen alten 8MHz AVR ins STK gesteckt und nochn 11MHz Quarz 
drin. Der hatte sich dann beim Proggen so verstellt, daß nur noch 
HV-Proggen half und die Signaturbytes waren danach auch alle 0x00.


Peter

von Marc S. (Gast)


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Oki, danke :)


@ Peter D.
Werd ich das ding also zu testzwecken nur mit 16 MHZ betreiben und nur 
bei Bedarf im endgultigen layout die Taktraten erhöhen...das man die nur 
im Betrieb und nciht beim Proggen ocen darf war mir nicht bewusst. Bevor 
ich mich ans takten gemacht habe hab ich mal geschaut, ob die µCs denn 
problemlos übertaktet werden können, in keinem Thread war ein hinweis 
diesbezüglich zu finden.

@Oliver
teuer sind sie nciht (wobei ein student für 4,50€ schon fast nen ganzen 
tag leben kann ;)).
Aber ich hab das ding in SMD verwendet (im Dip ist das ding so groß wie 
meine ganze platine), also muss ich mich mal wieder im keller 
verkriechen und ein neues board basteln, da ich das ding nicht 
vernünftig ent-, geschweide denn einen neuen dann auf die lötstellen 
wieder drauflöten könnte.Bei der gelegenheit kann ich auch gleich noch 
ein paar schönheitsfehler auf dem board beseitigen...

Ich hätte auch gern die höher spezifizierten Versionen genommen, nur bei 
Reichelt haben die die leider noch nicht.

von ??? (Gast)


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das ablöten geht mit ner Heissluftpistole aus dem Baumarkt ganz super!

von Marc S. (Gast)


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hmm....da gibts dann zwei probleme:

1. ist der mega nicht das einzige SMD-Bauteil, da sind noch ein paar 
0603er Kondensatoren und anders kleinzeug in der nähe

2. habe ich keine Heissluftpistole (das letzte mistding ist irgendwann 
rauchlos abgeraucht)

3. Hab ich sorgen, einen neuen Controller da so wieder 
draufzulöten.....der wird doch viel zu heiss, oder ?

von Oliver (Gast)


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Kannst das Teil auch mit einer Gehäuseseite des Megas an einer
z.B. scharfen Tischkante ansetzen und dann nicht zimperlich auf
die Kante der Platine schlagen. Sehr oft scheren die TQFPs dabei sauber
von der Platine ab und Du kannst einen neuen drauflöten. Da das Teil 
sowieso hin ist, kannste ja nicht viel kaputtmachen.

von Uwe .. (uwegw)


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dünnen Kupferlackdraht nehmen, unter der Pinreihe durchschieben, und 
dann die Pins der Reihe nach erwärmen, dabei den Draht zu Seite 
rausziehen, sodass Pin und Pad getrennt werden. Das ist meine 
Lieblingsmethode, wenn es mit dem Bügeleisen nicht klappt.
Noch mehr Vorschläge gibts hier:
http://www.mikrocontroller.net/articles/SMD_L%C3%B6ten#Entl.C3.B6ten_von_SMD-Bauteilen

von Heinrich (Gast)


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Mit einem Skalpell die Beine einfach abschneiden.
Gehört etwas Erfahrung und Mut dazu, aber funzt hier immer wieder prima.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Alternativ die Beinchen mit nem Dremel absägen. Aber vorsichtig!

von Dirk (Gast)


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Mit Entlötlitze und einem feinem Schraubendreher hat es bei mir auch 
schon ein paar Mal funktioniert...

von Henrik J. (henrikj)


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Ich bevorzuge die große Masse. Alle Seiten des QFP mit reichlich!!! 
Lötzinn benetzen. Dabei werden natürlich alle Pins miteinander 
verbunden. Macht aber nix.  Und jetzt alle Seiten nacheinander erwärmen. 
Wenn du an der 4. Seite angekommen bist, darf die 1. noch nicht wieder 
fest sein. Und dann kannst du das Teil entweder abschlagen oder mit der 
Pinzette abnehmen.

Vorteil: Funktioniert immer!
Nachteil: Je nachdem wie nah Komponenten an dem IC sind, können bei 
unsauberer Arbeitsweise diese mit abgelötet werden. Das IC ist danach 
(habs noch nie ausprobiert) höchstwahrscheinlich gehimmelt. Das Lötzinn 
speichert die Wärme. Durch die große Menge wird die gespeichert und 
immer sauber ins IC geleitet, was dadurch wohl den Hitzetod erleidet.

von Marc S. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Danke für die vielen Tips! Ich habs nu aber auf die sichere Art gemacht 
wie man dem Anhang entnehmen kann ;) Funktioniert nu auch einwandfrei 
mit 16 MHZ...

hab im Keller eh ne "Fertigungsstraße" stehen (alles was ich zum 
Belichten, Ätzen, Böhren, Feilen, etc.  brauche steht immer bereit 
nebeneinander), das Ätzbad is ne Spezialkonstruktion von mir...innerhalb 
ner halben stunde ist die Suppe warm. Damit is ne Platine binnen 1-2h 
komplett fertig :)

und alles was auf der Oberseite des Boards war konnte noch perfekt 
wiederverwendet werden. Die Bauteile auf der Obreseite kosten (dank 
DCDC) etwa doppelt so viel wie der Controller selber ^^

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