Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Haben E-Techniker überhaupt noch eine Zukunft?


von Peter (Gast)


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Hallo,
mich würde mal interesieren wie ihr das seht? Es wird doch immer mehr 
auf Computer und µCs umgesattelt kaum ein Gerät kommt noch ohne so ein 
Teil aus. Die dieskrete Schaltungstechnik reduziert sich doch häufig nur 
noch auf ein paar Kondensatoren. Was soll den der klassiche E-Techniker 
überhaupt noch machen? WIe seht ihr des Wird man diese Leute langfristig 
(15-30) überhaupt noch brauchen?
Gruß
Peter

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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(Ich nehme mal an dass du mit "E-Techniker" einen E-Technik-Ing meinst?)

Natürlich spielt klassische Schaltungstechnik eine immer kleinere Rolle 
(was nicht heißt dass Experten auf dem Gebiet überhaupt nicht mehr 
gebraucht werden); aber das spiegelt sich auch im E-Technik-Studium 
wieder. Da ist Schaltungstechnik nur eines von vielen Themen die 
behandelt werden, neben Digitaltechnik, Regelungstechnik, HF/Antennen, 
EMV, Chipdesign, digitaler Signalverarbeitung, 
embedded-Programmierung... alles Dinge die noch unter E-Technik fallen 
und so schnell nicht aussterben werden.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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und ganz nebenbei muss ja auch irgendwer diese woll-milch-säue 
entwickeln :)

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von HubiHubi (Gast)


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Hi Peter,

sicherlich wird es E-Techniker noch geben. Wobei vielleicht solltest Du 
E-Techniker ein wenig genauer definieren. Leistungselektronik (also eher 
in die Richtung was in Dein Haus kommt und größer) wird man nie mit µC 
ersetzen können. Da knallt es noch richtig wenn ein Kondensator hoch 
geht. Hier geht eher die Entwicklung in Richtung anderer Materialien wie 
zB. Superleiter die mit Flüssigstickstoff (billig) kühlbar sind um 
Verluste gering zu halten.
Bei der Elektronik hast Du Recht, es wird schon einiges von der 
klassischen Elektronik in den µC geschoben. Ob es die Beste Lösung ist, 
ist nicht immer einfach zu beurteilen. Jedenfalls werden richtige 
Elektroniker rar, also die die Dir noch ein TTL Grab aufbauen können. 
Insbesondere hochfrequente Dinge sind mit  µC und FPGAs nicht so ohne 
weiteres zu realisieren. Wenn zwei analoge subtrahiert werden sollen 
dann ist es meist schneller dies direkt mit zwei OPs zu machen, wie AD 
wandeln, Rechnen im µC und dann wieder DA wandeln.
Abgesehen davon ist Elektronik parallel. Das wirst Du spätestens merken, 
wenn Du versuchst Deinen µC Code in einen FPGA reinzubasteln (ohne IP 
Core).

Abgesehen davon, hat mir ein etwas höherer Mitarbeiter von Rheinmetall 
mal erzählt, er bräuche dringend Leute die sich mit Hard- und Software 
auskennen. Seine Software Leute behaupten immer die Hardware sei bei 
Problemen der Schuldige, währen die Hardware Leute vice versa behaupten.

Hubert

PS: In jedem E-Technik Studiengang wird mittlerweile viel Wert auf 
Informatik, Programmieren gelegt. Ein Nachrichtentechniker programmiert, 
simuliert zuerst bevor er sein GSM Protokoll in Hardware giesst, und 
auch ein Leistungselektroniker muss seine Schütze, Relais, etc. 
softwaretechnisch regeln!

von H.H. (Gast)


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Ich denke, die klassischen Berufsbezeichnungen gehen heute ineinander 
über,jeder sollte in dieser Zeit vieles können.

Wer die klassische Schaltungstechnik ( Elekro- Elektronik ) kennt,kann 
auch einen Mikro programmieren,es ist schließlich die gleiche Logik.

Ich habe in einem klassischen Handwerksbetrieb gelernt. ( vor 30 Jahren)
Heute kommt mir das damals gelernte noch zugute.

1990 habe ich Steuerungen auf einem 286 Rechner 
programmiert.(Druckerport basierendes Bussystem), das war damals schon 
schneller,als jede SPS.

Die heutigen Anforderungen,wie PC-Programmierung,SPS 
Programmierung,Mikrocontroller,allgemeine Elektronik,sind Dinge,die sich 
jeder selbst beibringen muss,sofern man es nicht gelernt hat,in der 
Industrie kommen dann noch Pneumatik und Hydraulik dazu.
Mit dem richtigen Verständnis ,ist das ja auch kein Problem.

Das lernen und begreifen fängt erst nach der Schule an.

Wir haben teilweise voll ausgebildete studierte Mechatroniker 
eingestellt.
Selbst nach einer Einarbeitungszeit waren die nicht in der Lage 
einfache,funktionierende Lösungen zu schaffen.
Das ist mit Sicherheit auf die schlechte Ausbildung,sowie mangelnde 
Praxis,und auch mangelndes Interesse zurückzuführen.

von Thomas (Gast)


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Ich studiere ET und denke darum, gut was über das Studium sagen zu 
können ;-)

Zum einen beginnt man heute im ersten Semster bereits mit 
Informatikveranstaltungen. Weiterhin wird der Bereich Digitale 
Schaltungen ebenso abgedeckt, wie Energietechnik, Nachrichtentechnik und 
Steuerungs-&Regelungstechnik. Somit wird man heute in allen Bereichen 
Ausgebildet - und alle diese Bereiche haben eine (gute!) Zukunft.

Im Bereich der Energietechnik muss das Netz modernisiert, neue 
Kraftwerke errichtet und die Kapazitäten ausgebaut werden.
Digitaltechnik wird heute in allen Bereichen eingesetzt.
Nachrichtentechnik sollte auch klar sein - heute kommunizieren alle 
Geräte mit der ganzen (Um-)Welt.
Regelungstechnik ist auch nicht mehr wegzudenken: Von der Klimaautomatik 
bis zur Leuchtweitenregelung wird z.B. im Auto alles geregelt.

Diese Liste lässt sich sicher noch viel weiter ausbauen....


@Peter: Wieso eigentlich die Frage?

von Peter (Gast)


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Hallo,
@Thomas
>> Wiso eigentlich die Frage?
Antwort 1: Es gibt einen Spruch der lautet: "Man darf nie aufhören zu 
fragen" (Weiß jemand von wem?)
Antwort 2: Ich will einfach mal wissen ob ich net einen Absteigendast 
lerne bzw später vieleicht mal Studieren will. Macht es für die 
ZukunftsCHANCEN eigentlich was aus ob FH oder Uni?
Gruß
Peter

von TechInfo (Gast)


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@Peter

Einstein

von Dipl.-Ing(FH) (Gast)


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Es fallen vielleicht die Elektroniker weg, aber dafür wird es in zukunft 
auch neue Bereiche der E-technik geben, die Mikrostrukturtechnik oder 
Nanostrukturtechnik, Nanoelektronik, Nanosystemtechnik, dasselbe alles 
noch für Mikro-. Der Etechniker wird immer Zukunft haben. Die Frage muß 
eigentlich  eher so lauten, ob Informatiker überhaupt noch Zukunft 
haben, weil deren Aufgabe wird in der Regel vollständig von Etechnik 
Ingenieuren übernommen. Nur mit dem Unterschied, daß die Ingenieure auch 
noch AHnung von der Hardware haben und nicht ihre Nächte in dunklen 
Kellerräumen mit Alufolie vorm Fenster verbringen.

von F.H. (Gast)


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Ich denke,für Leute, die Lösungen schaffen,ist die Zukunft sicher,leider 
gibt
es viele Personalabteilungen, die nicht wissen, wie man Leute einstellt, 
die Lösungen schaffen,ansonsten hätte z.B, Airbus,keine Probleme.


von Dorfler (Gast)


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ANALOGTECHNIKER SIND GEFRAGT!

von panzer (Gast)


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Genau! Siehe hier: 
http://www.interconsult.de/presse/markt-und-technik-10-2007.pdf

Altersbeschränkung aufgehoben, Arbeiten bis 67 und länger.

von mr.chip (Gast)


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An der ETH Zürich wird Elektrotechnik heute als Studiengang 
"Informationstechnologie und Elektrotechnik" angeboten. Derzeit (im 
Grundstudium) ist (nebst der Mathe) Informatik und eigentliche 
Elektrotechnik etwa gleich stark gewichtet. In den Informatikvorlesungen 
hiess es auch, dass wir gleich gut Programmieren können sollen wie 
Informatiker. Den reinen Elektrotechniker wird es also kaum mehr geben, 
dafür ein Ingenieur, der sowohl Elektronik als auch Informatik sehr gut 
drauf hat.

von Simon H. (simi)


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Dass die "klassische Schaltungstechnik" immer mehr an Bedeutung 
verliert, kann ich so nicht bestätigen.

Ja, richtig, die Ingenieure, die irgendwie TTL-Gräber zusammenbasteln 
und mit Op-Amps mal eben subtrahierende Integratoren mit eingebauter 
Logarithmierung aufbauen, die werden immer weniger. Weil das heute in 
vielen Fällen keinen Sinn mehr macht.

Die WIRKLICH schwierigen Dinge, die bleiben aber - resp. werden immer 
anspruchsvoller. Die Welt ist und bleibt analog. Und die steigenden 
Möglichkeiten der Digitaltechnik verlangen, dass die Peripherie 
ebenfalls immer besser wird. Des weiteren wird es immer anspruchsvoller, 
digitale Schaltungen (auch auf Chip-Ebene) zu designen. TTL-Gräber 
zusammenlöten, wie man es in den 80ern gemacht hat, das ist wie 
Lego-spielen dagegen. Die moderne Technik macht unseren Job nicht 
leichter, sondern VIEL anspruchsvoller.
Die GANZ GANZ GANZ guten "klassischen Elektrotechniker" sind heute 
allerdings immer mehr die PHYSIKER.

... und DA sehe ich ein "Problem" mit uns El-Ings. Vorhin wurde die ETH 
mit ihrem ITET erwähnt (wir haben damals übrigens vorgeschlagen, die 
Fachrichtung "Departement für ELektrotechnik und InformationsTEchnologie 
zu nennen, kurz: D-ELITE. Das wurde aus einem mir unbekannten Grund 
verworfen! ;-).
Das ITET wird immer mehr zum "IT......hm...... ach ja... et ist da ja 
auch noch".

Ich war der letzte Doktorand von Prof. Hugel (Elektrotechnische 
Entwicklungen und Konstruktionen). Dieser Professur wurde zuvor schon 
"Elektrische Maschinen und Antriebe" einverleibt, ein Departement, das 
weltweit führend war in seiner Forschung und Entwicklung. Jetzt gehören 
"wir" (ich bin ja nicht mehr dabei) zum LEM (Leistungselektronik und 
Messtechnik)...Während auf der IT-Seite aufgebaut wird, wird auf der 
ET-Seite zusammengelegt. Es ist eine meines Erachtens ZU starke Tendenz 
hin zum IT des ITET vorhanden.
Es ist nicht so, dass es immer weniger Aufgaben für "klassische 
Eltechniker" gibt. Aber es gibt immer weniger von ihnen!

Wie schon erwähnt: Werde ein GUTER Analogtechniker (dieses "Analog", das 
halt heute nicht mehr hip ist und man noch vieles von Hand machen muss) 
- und Du musst Dir NIE mehr (Geld-)Sorgen machen. Kein Mensch auf der 
Welt wird Dich mehr fest anstellen - weil sich Dich niemand mehr für 
eine Festanstellung leisten kann. Aber als Freelancer wirst Du ein 
Vermögen verdienen. :-)

von Daniel D. (daniel1976d)


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Ich glaube die IT / Programmierung wird immer mehr in die klassische 
E-Tech Einzug halten... Willst du wirklich Kohle machen such dir eine 
Nische und sei gut darin...

Ich bin 95 fertig geworden. Zu der Zeit war gerade der 
Nachrichtentechnik Bomm vorbei da hat uns ein Prof gesagt macht 
Energietechnik und alle haben gelaechelt... ich glaube so um 2005 waren 
die doch gefragt...

von peppi (Gast)


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> noch für Mikro-. Der Etechniker wird immer Zukunft haben. Die Frage muß
> eigentlich  eher so lauten, ob Informatiker überhaupt noch Zukunft
> haben, weil deren Aufgabe wird in der Regel vollständig von Etechnik
> Ingenieuren übernommen. Nur mit dem Unterschied, daß die Ingenieure auch

@Dipl.-Ing(FH):
Der Unterschied zwischen Softwareentwicklung und Softwareentwicklung 
(Firmware) im uC-Bereich ist doch beträchtlich.
Im uC Bereich hast oft nur 10000 Zeilen Code und selten viel mehr. Das 
ist ein kleines Projekt, das von einer Person in kurzer Zeit entwickelt 
oder besser: codiert werden kann.
Es ist ein gängiger Fehler zu glauben, das Techniken, die bei kleinen 
Projekten wirksam sind auch bei großen Projekten funktionieren.
Bei großen Softwareprojekten mit mehreren hundert Mitarbeitern, die über 
Jahre und Jahrzehnte laufen, immer wieder upgedatet und gewartet werden 
müssen kommen ganz andere Techniken zum Einsatz. Hier kommt ein 
Programmierer oft nur auf 1000 Zeilen effektiven Code pro Jahr. Da 
könnte man ja einen E-Techniker wie dich hernehmen, der 1000 Zeilen Code 
am Tag schafft und somit ca. 200 Softwareentwickler einsparen ;-)

> Teil aus. Die dieskrete Schaltungstechnik reduziert sich doch häufig nur
> noch auf ein paar Kondensatoren. Was soll den der klassiche E-Techniker

Die diskrete Schaltungstechnik wird eben immer mehr durch ICs und 
standard-Bauteile ersetzt (SmartFETs,...). Geräte und- Systemdesign wird 
allerdings
nicht soo schnell aussterben, Leiterplatten, Stecker, Isolierungen wird 
es immer geben. Schließlich hast noch die EMV, die ja immer wichtiger 
wird.
Bei höheren Schaltfrequenzen der uC, FPGA, ... wird die Abstrahlung auch 
immer höher werden.

Die Diskussion ob analog aussterben wird, gibt es schon seit den 80ern, 
Teilweise recht heftig geführt von den beiden Lagern.
Ich würde sagen: Elektronik hat Zukunft, du musst dich allerdings mit 
analogen Systemen auskennen, sowie mit digitalen Systemen, also 
Schnittstellen, uC, FPGA, Echtzeitbetriebssysteme, Treiber, 
Bussysteme,....

Software wird im Elektronik-Bereich eine immer wichtigere Rolle spielen,
weil man vom Einzel-Gerät-Gedanken weg hin zum System-Gedanken gekommen 
ist. Sprich: Geräte kommunizieren miteinander, erkennen ihre eigene 
Fehlunktion und teilen diese anderen Geräten mit, Geräte können, wenn 
sie nicht benötigt werden abgeschaltet werden, um Strom zu Sparen,...

Diese Systeme sind heutzutage weltweit vernetzt. Also ein Beispiel aus 
der Praxis: Steht eine Anlage irgendwo in Südamerika still kann hier in 
Deutschland über Internet mal eine Ferndiagnose gemacht werden, der 
Zustand aller 16000 Sensoren kann abgefragt werden. So etwas ist heute 
eigentlich schon Standard.

von naja (Gast)


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> noch für Mikro-. Der Etechniker wird immer Zukunft haben. Die Frage muß
> eigentlich  eher so lauten, ob Informatiker überhaupt noch Zukunft
> haben, weil deren Aufgabe wird in der Regel vollständig von Etechnik
> Ingenieuren übernommen. Nur mit dem Unterschied, daß die Ingenieure auch

Ich glaube nicht, dass ein Etechnicker sich mit Themen wie SOA, 
Standardsoftware wie SAP, Model Driven Software Development, Verteilter 
Verarbeitung oder Betriebssystemen auskennt. Das sind die wichtigen 
Themen der Software Entwicklung in Zukunft und der Unterschied zu 
Embedded Anwendungen ist doch groß.

von Gast (Gast)


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E-Techniker wird es immer geben, allerdings immer weniger in Deutschland 
und immer mehr in Fernost. Die Entwicklung in Deutschland und anderen 
hoch entwickelten Ländern wird auf ein Minimalmaß schrumpfen.

von hmm (Gast)


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>Die Entwicklung in Deutschland und anderen hoch entwickelten Ländern wird auf ein 
Minimalmaß schrumpfen.

Nein, denke ich nicht. Dazu muesste doch erst mal ein Pflichtenheft 
existieren. Tut es aber nicht, denn ein heutiges Projekt ist ein sich 
bewegendes Ziel, da kommen Aenderungen waehrend der Fertigstellung rein. 
Und wenn man das ausser Haus hat, so hat man nur schon wegen der 
Kommunikationswege schon verloren.

von ja genau (Gast)


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Ist meist schon schwer genug den Chinesen zu zeigen wie man das Gerät 
korrekt zusammenbaut...

von Christian R. (supachris)


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Die kopieren ja nicht mal ihre eigene Kopie richtig (gerade erlebt mit 
Touch-Screen-Controllern), wie sollen die da sinnvoll selbst was 
entwickeln? Das dauert noch Jahre. Wenn überhaupt. Eventuell werden nur 
die Kopien besser.

von mr.chip (Gast)


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> Ich glaube nicht, dass ein Etechnicker sich mit Themen wie SOA,
> Standardsoftware wie SAP, Model Driven Software Development, Verteilter
> Verarbeitung oder Betriebssystemen auskennt.

Doch, wenn er will schon. Das Studium ist heute einerseits sehr breit, 
andererseits sehr stark auf Grundlagen ausgerichtet. Somit fällt es sehr 
leicht, sich in diverse Themen aus dem gesamten 
Mathematik-Physik-Elektrotechnik-Informatik-Bereich schnell 
einzuarbeiten und die notwendigen Zusammenhänge zu verstehen.

von Gast (Gast)


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Ja haben sie, wenn sie Erfahrung mitbringen.

Nach dem Studiom haben das die wenigsten.
Somit hat man eher schlechte Karten für die aktuelle Arbeitssuche.

Manche bringen aber auch witamin B mit.

Ansonsten suchen die Unternehmen Leute mit laaanger Erfahrung.

Die heutige Jugend ist nicht zu beneiden. Im Fernsehen werden die durch 
Dieter Bohlen und Co. verarscht und in der realen Welt siehts 
hinsichtlich vernünftigem Einstieg in Unternehmen auch mau aus für die.

von Paul (Gast)


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>In den Informatikvorlesungen hiess es auch, dass wir gleich gut >Programmieren 
können sollen wie Informatiker.

Das ist Illusion. Während der 4 Jshre an der FH oder 5 Jahre an der Uni 
hat ein Informatiker 3,5 Jahre bzw. 4,5 Jahre informatikrelevante Dinge 
gelernt zu ungunsten der Hardware. Beim E-technik-Studenten ist es 
umgedreht. Wie sollen da beide das gleiche Softwareniveau haben? Im 
Bereich embedded wird aber wohl ein E-techniker Vorsprung haben, während 
die klassische PC-Programmierung beim Informatiker liegt.

Wie sich die Studieninhalte geändert haben, sieht man doch in der 
Ingenieursausbildung. Früher gab es den TH-Ingenieur, der v. a. den 
Entwicklungsingenieur für die Industrie stellte. Forschung lag bei den 
Physikern. Dann gab es noch den Fachschuling, der eher als Assistent des 
Dipl.-Ing. oder aber in der Produktion bzw. Service gedacht war.

Heute werden keine Ingenieure auf Fachschulniveau mehr ausgebildet. 
Diese Aufgagen hat heute der SGT inne. Den klassischen TH-Job macht der 
FH-Ingenieur. Der TU-Ingenieur wird heute eher in Richtung eines 
spezialisierten Physikers ausgebildet.
Wenn ich die Studieninhalte und das Niveau des TH-Studiums aus den 60ern 
bei meinem Vater sehe, kann man sicher behaupten, daß das heute jede FH 
locker bringt. Dafür hat die TU von heute mit der TH von damals nur noch 
wenig Gemeinsamkeit. Die TU stellt heute einen Physiker für E-Technik 
und nennt ihn Dipl.-Ing. (TU).

von peppi (Gast)


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>In den Informatikvorlesungen hiess es auch, dass wir gleich gut >Programmieren 
können sollen wie Informatiker.

Sei mir nicht böse, aber die Proffesoren erzählen dir in JEDEM Studium,
dass du alles kannst und du zur Geld-Elite der kommenden 
Verdiener-Generation gehören wirst. Das ist bei E-Technik nicht anders 
als bei Philosophie oder Archäologie.
Das tun sie in den Anfangslehrveranstaltungen aus reinem 
Selbsterhaltungstrieb, denn: je mehr Studenten weiterstudieren und je 
weniger auf Grund (...) abbrechen, desto mehr Stunden können sie 
schreiben
und desto mehr Geld bekommen sie dann auch.
Zumeist sind das die (wenigen) guten Rhetoriker, die sie dann auf die 
Studenten ansetzen. Ich hab mich mal zum Spaß in so eine 
Anfangsvorlesung reingesetzt und ich muss sagen: Herrlich! Welchen 
Blödsinn sie dir da verkaufen! Aber offenbar immer wieder mit Erfolg.

von micha (Gast)


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elektroniker wirds sicher immer geben. wer realisiert sonst die
schnittstellen zur peripherie? reine softwarespezialisten sind im büro
ansässig und da warscheinlich auch ausgelastet, wärend elektroniker
praktiker sind und zumindest einfache programmierungen zusätzlich zu
beherrschen haben. die reine klassisch e-technik ist differenziert zu
betrachten. automatisierungs-, it-, tk-, gebäudeleittechnik, elektronik
auf der einen seite. elektriker (wie zb. von leihfirmen gsucht) für
schalter, steckdosen eingipsen, kabel ziehen unelektronische vde-technik
die andere. die erste gruppe beherrscht natürlich die andere seite, ht
jedoch meistens dazu keine zeit. die andere gruppe ist dann die der
sog. elektrohelfer und das kann jeder der eingewiesen ist und ein
mindestverantwortungsbewusstsein hat. bin kein ing. jedoch elektro-
meister - elektronic vorw. -und weiss, wies auf der baustelleaussieht.
vg micha

von suffix (Gast)


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>Die Frage muß eigentlich  eher so lauten, ob Informatiker überhaupt noch
>Zukunft haben, weil deren Aufgabe wird in der Regel vollständig von Etechnik
>Ingenieuren übernommen. Nur mit dem Unterschied, daß die Ingenieure auch
>noch AHnung von der Hardware haben...

das typische "ständedenken".
schon mal davon gehört, dass es auch software geben soll, die sich nicht 
im embedded und hardwarenahen kontext ansiedelt?

ich bezweifle sehr stark, dass mal als ET-student von dingen hört wie:
- komplexitätstheorie (z.b. satz von savich)
- berechenbarkeitstheorie (z.b. gödelscher unvollständigkeitssatz)
- formale verifizierung (stichwort modelchecking)
- compilerbau (formale sprachen, syntax/semantik...ok, starke 
überschneidung zur theoretischen informatik)
etc.

dies sind typische informatik-themen.
wie hiess es an unserer fakultät so schön: "zum programmieren hält man 
sich einen e-techniker".
ich sag nur: es gibt viele überschneidungen und das ist auch gut so.
man sollte sich ergänzen und nicht gegeneinander arbeiten, indem man 
glaubt "besser" oder "mehr" zu können als der andere.

von P. S. (Gast)


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suffix schrieb:

> ich bezweifle sehr stark, dass mal als ET-student von dingen hört wie:
> - komplexitätstheorie (z.b. satz von savich)
> - berechenbarkeitstheorie (z.b. gödelscher unvollständigkeitssatz)
> - formale verifizierung (stichwort modelchecking)
> - compilerbau (formale sprachen, syntax/semantik...ok, starke
> überschneidung zur theoretischen informatik)
> etc.
>
> dies sind typische informatik-themen.

Lass mich raten, du hast Informatik an der Uni studiert? Dann rate du 
jetzt mal, wie haeufig man das als Anwendungsentwickler in einer Bank 
oder Versicherung braucht ;-)

von P. S. (Gast)


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micha schrieb:
> elektroniker wirds sicher immer geben.

In China.

> wer realisiert sonst die schnittstellen zur peripherie?

Das macht ein echter Informatiker doch als Hobby nebenbei :-)

von suffix (Gast)


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richtig geraten :-)
aber das war ja auch gar nicht das thema.
die these des posts, auf den ich eingegangen bin, habe ich so gedeutet, 
dass ein e-techniker ein informatiker ist, der zusätzlich noch intensive 
hardware-kenntnisse bestitzt.
dem widerspreche ich, sonst nix.
ausserdem sind wir uns einig, dass man von dem ganzen kram ausm studium 
nur ein bruchteil braucht, sowohl als inf, als auch als ET.

von micha (Gast)


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Peter Stegemann: ein richtiger informatiker ist dann eben auch 
elektroniker,
wenn er löten und auch hardwaremässig denken kann, ist doch egal wie 
sich
die genaue tätigkeitsbezeichnung mal etablieren sollte. und e-technik 
ist
so weitschweifig, dass sie nicht aussterben sollte. vg micha

von Paul (Gast)


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> ich bezweifle sehr stark, dass mal als ET-student von dingen hört wie:
> - komplexitätstheorie (z.b. satz von savich)
> - berechenbarkeitstheorie (z.b. gödelscher unvollständigkeitssatz)
> - formale verifizierung (stichwort modelchecking)
> - compilerbau (formale sprachen, syntax/semantik...ok, starke
> überschneidung zur theoretischen informatik)
> etc.
>
> dies sind typische informatik-themen.

Und ein Informatiker wird wohl keine TET, Theorie der Leitungen, EMV und 
Hochfrequenzkenntnisse haben. Beides sind Spezialisten für ihr 
Fachgebiet mit Überschneidungen. Ich entwickle Hard- und Software für 
Mikrocontroller seit 10 Jahren professionell. Aber daß ich einen PC 
programmieren könnte wie ein Informatiker würde ich nicht behaupten. 
Dafür habe ich schon Informatiker erlebt, die an einem MAX232 
gescheitert sind. Na und? Der Chirurg geht auch zum Zahnarzt bei 
Zahnschmerzen.

von suffix (Gast)


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>Und ein Informatiker wird wohl keine TET, Theorie der Leitungen, EMV und
>Hochfrequenzkenntnisse haben. Beides sind Spezialisten für ihr
>Fachgebiet mit Überschneidungen. Ich entwickle Hard- und Software für
>Mikrocontroller seit 10 Jahren professionell. Aber daß ich einen PC
>programmieren könnte wie ein Informatiker würde ich nicht behaupten.
>Dafür habe ich schon Informatiker erlebt, die an einem MAX232
>gescheitert sind. Na und? Der Chirurg geht auch zum Zahnarzt bei
>Zahnschmerzen.

richtig!
und genau so soll es auch ablaufen.
wir hatten in unserem team auch ET und INFs die sich prima ergänzt 
haben.
ich konnte mit den schaltplänen weniger anfangen und mein ET-kollege kam 
zu mir, wenn es um algorithmische fragestellungen ging.
wir haben viel voneinander und vor allem MITEINANDER gelernt.
mir ging es nur um den zitierten post, der die these aufgestellt hat, 
dass man INFs in zukunft nicht mehr brauchen würde.
das ist m.e. nicht der fall, auch andersherum nicht.

VG

von Tommi H. (drmota)


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>wie hiess es an unserer fakultät so schön: "zum programmieren hält man
>sich einen e-techniker".

Das ist der alte Irrglaube der Informatikbrüder. Am Ende sind sie dann 
Freelancer und programmieren für Frisörgeschäfte eine HTML Seite für 100 
Euro.

Nix mit Göddelsche Unvollständigkeitssätze.

Aber trotzdem ist leider für die Informatiker noch immer viel mehr 
Arbeit vorhanden als für Elektrotechniker.

von mio (Gast)


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Ich hoffe es passt hier rein. :)

Was ist denn eher zu empfehlen, ein Informatik- oder ein 
Elektrotechnikstudium? Vor dieser Wahl stehe ich momentan, beide Gebiete 
interessieren mich; zudem sind Vorkenntnisse in beiden Bereichen durch 
meine Ausbildung als IT-Systemelektroniker + persönliches Interesse 
vorhanden.
Sehr interessant finde ich embedded systems und in dem Bereich möchte 
ich auch arbeiten.

Ach, und es soll ein Unistudium werden. FH u.U. besser?

Danke. :)

von D. I. (Gast)


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Tommi Huber schrieb:

> Aber trotzdem ist leider für die Informatiker noch immer viel mehr
> Arbeit vorhanden als für Elektrotechniker.

Puh da hab ich ja nochmal Glück gehabt :)

Ein Spezialist ist eine Gitarre mit einer Saite heißts doch, egal für 
was man Spezialist ist kanns wohl nicht schaden auch in andere Sachen 
reinzuschmecken.

Btw soll ja auch Theoretiker geben die dann lieber an der Uni bleiben 
und an P=NP tüfteln ;)

von Skeptiker (Gast)


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Ich habe Kommunikationselektroniker gelernt und gleichzeitig mit 5 
anderen Azubis 1997 ein Studium angefangen. Ich habe die "klassische" 
Elektrotechnik studiert. Meine Bekannten Nachrichtentechnik, weil das ja 
die Zukunft wäre. Sie konnten nicht verstehen warum ich die 
"aussterbende" Elektrotchnik studiert habe. Damals war es einfach das 
reine Interesse meinerseits. Jetzt habe ich einen sehr guten Job im 
bereich Energietechnik.

Von meinen Bekannten sind inzwischen 2 arbeitslos, einer ist Vertriebler 
für Messgeräte, einer ist über einem Sklavenhändler bei Airbus und einer 
bei einem Landmaschinenhersteller für die Energiebordnetze zuständig. 
Keiner macht Nachrichtentechnik.

von peppi (Gast)


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> Elektrotechnik studiert. Meine Bekannten Nachrichtentechnik, weil das ja
> die Zukunft wäre. Sie konnten nicht verstehen warum ich die
> "aussterbende" Elektrotchnik studiert habe. Damals war es einfach das
> reine Interesse meinerseits. Jetzt habe ich einen sehr guten Job im
> bereich Energietechnik.

Stimmt von zwei Jahren noch sind in den Energietechnik-Vorlesungen max. 
10 Leute gesessen.
Seitdem allerdings dieser Film eines ehemaligen 
US-Präsidentschaftskandidaten sehr erfolgreich ausgestrahlt wurde und 
seit der sogenannten "Energiekrise" des letzten Jahres, habe ich 
bemerken können, dass sich im Moment ca. 50% für die Richtung 
Energietechnik, 30% für die Richtung Automatisierungstechnik, sowie 10% 
für Medizintechnik (ach ja, die Mädels) entscheiden. Bleiben 10% für 
Nachrichtentechnik (hehe...). Irgendwie muss man immer das studieren, 
das im Moment gerade nicht "in" ist.

von suffix (Gast)


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>Btw soll ja auch Theoretiker geben die dann lieber an der Uni bleiben
>und an P=NP tüfteln ;)

nicht nur P = NP, sondern auch an P != NP.
der beweis für eine dieser gleichungen ist 1Mio $ wert, könnte sich also 
schon lohnen ;)

http://www.claymath.org/millennium/P_vs_NP/

von Elektroauto (Gast)


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Hi,

hab nicht alles gelesen, was geschrieben wurde, aber soweit ich weis 
werden viele E-Ing. jetzt auch von Automobilkonzernen zur Entwicklung 
von Elektroautos gesucht. Fragt sich halt, ob das nur eine 
vorruebergehende Entwicklung ist, oder ob das Elektroauto wirklich eine 
Zukunft hat. Den "Biodiesel" Autos wurde ja auch erst eine glohreiche 
Zukunft versprochen und jetzt will keiner mehr was davon wissen, da 
Vater Staat ja die tolle Idee hatte den Biodiesel auch noch zu 
versteuern. Vielleicht wird "Autostrom" ja auch irgendwann versteuert ;)

von Tobias W. (racer01014)


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Elektroauto schrieb:
> Vielleicht wird "Autostrom" ja auch irgendwann versteuert ;)

Na da geh ich jede Wette ein, dass das so kommen wird.
Stelle sich mal einer vor, Vater Staat würde von den Autofahrern weniger 
bzw. nichts mehr am "Treibstoff" verdienen...
Woher sollen die dann die nötigen Mittel zur Steuergeldverschwendung 
hernehmen? :-)

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