Hallo, Nun hab ich meine ersten paar Platinen gebastelt und kann bei einigen schon haessliche veraenderungen feststellen. Das ich Flussmittel nach dem Loeten entfernen muss ist mir mittlerweile klar (sieht einfach nicht huebsch aus). Inwieweit das die Funktionalitaet beeinflusst kann ich leider nicht sagen. Am Markt sind einige Mittelchen erhaeltlich. Und einige Techniken sind quasi Standard (Verzinnen, Lackieren) Wie bereitet Ihr eure Platinen den fuer die Ewigkeit vor? mfg Hansl
Wenn's für die Ewigkeit sein soll, dann kannst Du das Ganze in Kunstharz gießen. Da ich mir bei meinen Konstrukten nicht immer soooo sicher bin, nehme ich lötfähigen, farblosen Lack und den trage ich, wie zu Omas Zeiten, mit dem Pinsel auf. Spray lackiert auch die Bauteile, die das nicht vertragen (optische), laüft dafür schlechter unter Bauteile, unter denen Leiterbahnen verlaufen. Grüße Lothar
Als Flussmittel verwende ich nur wasserlösliches Flussmittel (Citronensäurelsg in Isopropanol). Zum Schutz der Platinen tauche ich nach dem Löten die Platine in einer verdünnte Lösung von Kolophonium in Isopropanol. Chemisch Zinn hält sich nicht sehr lange, es gibt aber ein Rezept zum selber brauen bei www.progforum.com http://www.progforum.com/showthread.php?t=7043 (auf Thioharstoffbasis)bzw alkalische Zinnbad http://www.progforum.com/showthread.php?t=4187&page=9&pp=15 Gruss Dietmar www.dietmar-weisser.de
> Das ich Flussmittel nach dem Loeten entfernen muss ist > mir mittlerweile klar (sieht einfach nicht huebsch aus). Muss man nicht. Ich löte als Privatmann nach wie vor mit bleihältigem Lot und Standard-Flussmittel, da braucht man nichts entfernen. Ob die Lötstellen ästhetisch ansprechend oder durch ein Bisschen Flussmittel "verunstaltet" sind, ist mir ziemlich egal. Sieht doch normalerweise sowieso keiner. Ob ich jetzt die "deluxe"-Ausführung mit Lötstopplack, Heissluftverzinnung und Reflow-Lötung oder blankes Kupfer und handgeschnitzte Lötstellen mit Flussmittelresten habe, ist für die Funktion völlig wurscht. > Wie bereitet Ihr eure Platinen den fuer die Ewigkeit vor? Kommt es dir nur auf gutes Aussehen an oder befürchtest du irgendwelche Ausfälle wegen Leiterbahnkorrosion? Selbst wenn die Leiterbahnen aus unbehandeltem Kupfer sind, wird die Leiterplatte in normaler Raumluft jahrzehntelang halten. Das Kupfer wird zwar bald braun, aber das ist nicht wirklich funktionsstörend. Ich persönlich verzinne meine selbstgefertigten Leiterplatten mit chemisch Zinn, aber hauptsächlich wegen der verbesserten Lötbarkeit (macht sich speziell bei SMD bemerkbar). Die Lagerfähigkeit wird dadurch aber nicht verbessert, "Chemisch Zinn"-Oberflächen werden nach ein paar Monaten oder spätestens nach einem Jahr so gut wie unlötbar. Da meine Leiterplatten aber sowieso ein-zwei Tage nach dem Ätzen bestückt und gelötet werden, ist mir das relativ egal. Wenn es ein guter Oberflächenschutz sein soll (muss), würde ich als privater Elektronikbastler den "Plastik-Spray" von der Kontakt-Chemie nehmen, damit ist die Kupferoberfläche ziemlich gut gegen Korrosion geschützt. Die Lötbarkeit wird dadurch nicht besser, der Lack behindert eher den Lötvorgang, die Oberfläche bleibt aber jahrelang gleich gut. Die beste Lösung ist Fertigung beim professionellen Leiterplattenhersteller mit Lötstopplack und Vergoldung, das hat natürlich auch seinen Preis. Grüsse, Andy
>Das ich Flussmittel nach dem Loeten entfernen muss ist >mir mittlerweile klar (sieht einfach nicht huebsch aus). Ich verwende gerne ein NO-CLEAN Flussmittel, z.B. Mini-Fluxer von Stannol, der wird unmittelbar vor dem Löten auf das BLANKE Kupfer aufgetragen (Wichtig: vorher mit Poli-Block von Seno reinigen - gibt nix besseres). Kurz warten bis Flussmittel verdampft ist, dann löten und voilá - keine Rückstände (nix reinigen!). Für SMD das Beste (gibt da verschiede Stifte, kenne nicht alle). Probier's doch mal aus! Achso, wichtig ist eine konstante Löt-Temperatur, deswegen Lötstation!!! und für kleines Zeugs dünnes Lötzinn (max. 0.5 mm)
Zuallererst moechte ich mich fuer die zahlreichen und sehr informativen Antworten bedanke und mioch fuer mein spaetes Posten gleich vornweg entschuldigen. Tschuldigung, kommt nicht wieder vor :) Achja, die Ewigkeit :) Die hab ich fuer mich auf 10 Jahre Veranschlagt :) Ist zwar auch mehr Hausnummer als besonders Sinnbehaftet aber damit waehne ich mich derzeit auf der sicheren Seite. Also danke Lothar, in Kunstharzgiessen ist eine nette Idee...aber neee ;) Den Loetbaren Lack zum aufpinseln sehe ich mir mal an. Ist mir symphatischer als Sprayen, und wenn man dannach noch Aenderungen vornehmen kann - umso besser. Dieter: Wasserloesliches Flussmittel klingt sehr Interessant. Ich werkel im Moment noch mit meinem Uralt ERSA Loetfett, werd ich wohl nichtmehr Aufbrauchen. Was das verzinnen betrifft, so lass ich das einstweilen mal im Moment bastle ich eh nach der "malen, drucken, aetzen, bestuecken in einem durchgang" methode, geht sich bei den wenigen Bauteilen die ich bestuecke Wunderbar aus. Vor der Giftmischerei seh ich mal ganz ab, mir kam beim durchlesen deines 2. Links das Gruseln :) Andreas: Achso, wieder was gelernt, ich dachte mir das die Optik da einen Einblick in die nicht Einsehbare aber "sichtlich" fortschreitende Zerstoerung gibt. Entwarnung :) Und JA, ich befuerchtete eine zerstoerung. Gut also fuer die Optik ist Lackieren das Mittel der Wahl. Fuer die Funktion irrelevant. wunderbar :) Professionell fertigen wuerde mich wohl innerhalb kuerzester Zeit dazu zwingen nur noch Nudeln mit Dosentomaten zu essen :) Vonwegen, Layoutfehlern 1 Stueck Auflage und so... Geniesser: Ich verwende zur Zeit Aceton zum Reinigen der Platinen. Wo liegt der Nachteil dem gegenueber bei dem von dir erwaehntem SENO Poli-Block ? Wenns weniger Dampft, nicht so sehr Aetzend Hautschichten austrocknend ist und halbwegs Leistbar vieleilcht eine Alternative fuer mich. Jaja, die konstante Loettemperatur... muss meine Loetspitze mal wieder ins Tipsi tunken sobld ichs wieder finde, die sieht mittlerweile ein wenig nach Fleckvieh aus. mfg Hansl - Der nun viel ruhiger schlafen kann da er weiss das seine basteleien nicht Morgen schon Tod-oxidiert sind.
Nachtrag: Geniesser: Diese FLuxerstifte komment bei mir sicher in die Werkzeugkiste sobald ich bei smd angelangt bin :)
@Hans So einen Fluxerstift kann man auch für bedrahtet verwenden (ist aber nicht so viel drin, also sparsam umgehen). So andauernd wie das Kolophonium ist das Zeug natürlich Prinzip bedingt nicht (es soll ja verdunsten). Als ich bei dir "Ersa Lötfett" gelesen habe, konnte ich mir das Grinsen nicht verkeifen :). Sowas habe ich die letzten 10 Jahre nicht mehr verwendet (oder noch länger). Die konstante (nicht zu heiße) Löttemperatur ist wirklich wichtig, das weiß ich seitdem ich beides kenne (Lötstation ERSA und nicht geregelte Lötwerkzeuge einschl. Fingerdrück-Lötpistole). Aceton reinigt die Kupferoberfläche zwar auch völlig fettfrei, ABER der Polibloc (so nennt sich das Teil korrekt) schleift die Kupferoberfläche ein wenig ab (sind Glasfaserpartikel darin) OHNE sichtbare Kratzer zu hinterlassen. Das Kupfer ist danach quasi nagelneu. Aceton braucht man dann nimmer - einfach mit Fluxer drüber malen (ist wie ein Edding), kurz warten und dann löten. Nur nicht auf den Stift drücken, sonst läuft die Brühe raus und bei 10 ml Inhalt ist dann schnell Nachschub fällig (was bei 5 bis 10 EUR pro Stift bedeutet "nur noch Nudeln mit Dosentomaten essen" ;)). Kolophonium löst sich übrigens sehr gut in Aceton und lässt sich dann glasklar als Flussmittel auftragen (besser als Spiritus und nach meiner Erfahrung besser als Alkohol, letzteres geht aber auch). Aceton ist aber sehr leicht flüchtig, was die Handhabung erschwert (das Zeug büchst buchstäblich aus dem Lieblingsschraubgefäß aus).
Guten Morgen Geniesser, Hab mir den Poliboc nun mal angesehen, ist also ne art schleifstein? Das Ding ersetzt also Schritt 2 und 3 (siehe unten)? Wenn dem so ist guck ich mir das an, den Acetonverbrauch zu halbieren faende ich schon angenehm. Klar, wenn der Tonertransfer nicht gut geklappt hat muss ich dennoch mit Aceton ran, das ding ist ja sicher nciht fuer Toner und Papier geeignet. Und ja, Das ERSA Zeug ist gute 15 Jahre Alt :) Der stift is mir einstweilen dann doch ein wenig zu teuer. Aceton und Kolophonium...BRRRRRRR :) mfg Hansl Im Moment mach ich Platinen wie folgt: 1. mit Eagle Layouten, Auf Hochglanzwerbeprospekte Drucken 2. Platine mit einem Drahtschwamm(ein Topfreiniger fuer die ganz schlimm eingebrannten Nudeln) abrubbeln. 3. Mit Aceton reinigen. (das stellts mir immer die nackenhaare auf) 4. Direkttonertransfermethode vom Werbeprospekt auf die Platine. 5. Mit nem Buegeleisen mit der Einstellung "Wolle" Uebertragen. 6. Das ganze kommt dann heiss in nen Eimer Wasser mit Spueli. nach 5 Minuten rubbel ich das Papier ab. Brauche im Schnitt 2 Anlaeufe bis es passt. Wenns nicht passt zurueck zu 3. 7. 2l wasser zum sieden bringen und in einen Eimer leeren. 8. Eimer mit Natriumpersulfatlongdrink in den Heisswasser Eimer stellen 9. Platine ca 15 Minuten unter dauerschwenken(Sauerstoff) aetzen. Anschiessend wandert die Platine in den Heisswassereimer. 10.Letzte reinigung mit Aceton (Toner Entfernen) ...dieses grausige aceton 11.Bohren 12.zukuenftige Loetstellen und Bauteile mit der ERSA Pampe beschmieren. 13.Bestuecken, Loeten (0.6mm Lot, Conrad/Voltcraft LS50 "loetstation") 14.Mit einer alten Zahnbuerste und Toilettenpapier den groesstenteile des mittlerweile zu Suppe gewordenen ERSA Flussmittels entfernen.
Ich besprühe meine Platinen nach dem Ätzen und Bohren mit Lötlack von Kontakt-Chemie (auf's blanke Kupfer). Da lässt sich das Kupfer auch nach längerer Zeit noch prima löten und ist geschützt. Zum Eingiessen kann ich SYLGARD 170 von Dow-Corning empfehlen. Zwei-Komponenten-Elastomer, 50/50-Mischung.
Lötlack geht super wenn es nur ums Löten geht. Problem dabei ist die klebrige Oberfläche. Kann man zwar durch Erhitzen mildern, aber nicht ganz wegbekommen. Fingerabdrücke verunstalten die Oberfläche (besonders in warmer Umgebung, z.B. Hochsommer) und Staub bleibt gerne darauf haften. ==> Suboptimal :)
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