Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Nachrichtenlaufzeile unten beim Fernseher ausblenden


von Matthias (Gast)


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Hallo,

ich suche eine Möglichkeit, die Laufzeilen unten am Bildrand bei manchen 
Sendern auszublenden, weil sie mich meist stören.

Ich dachte, dazu die Sync-Zeilenimpulse mit einen µC zu zählen und wenn 
eine bestimmte Zeilenzahl erreicht ist, einfach die RGB-Ansteuerung auf 
schwarz oder eine andere Farbe fest zu setzen. Die Höhe könnte man über 
2 Tasten festlegen.

Das ganze sollte ohne Eingriff in den Fernseher funktionieren, nur über 
die Scartbuchse, also wie ein Paytvdecoder.

Hat schon mal jemand sowas realisiert oder hat Tipps für mich? Ein 
Fertiggerät konnte ich bisher nicht finden.

Gruß
Matthias

von Micha R. (michaavr)


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Ja das müßte gehen, wenn die TV-Signale permanent auf der Scartbuchse 
ausgegeben werden, auch wenn du im AV-Mode bist.

Dein Ansatz mit den Zeilen zählen ist richtig. Du must dann dafür 
sorgen, solange die Laufschrift nicht ausgeblendet werden soll, du die 
Signale in der Skartbuchse verbindest (Rot-Ausgang zum Rot-Eingang, Grün 
und Blau, Sourd usw.).

Wenn sie ausgeblendet werden sollen, darfst du die Signate nicht 
weitergeben.

Aber wie gesagt: Das funktioniert nur, wenn du auf AV schaltest und die 
Signale vom TV-Programm weiterhin an der Skart-Buchse anstehen. Sonst 
geht es ohne Eingriff ins Gerät nicht.

von Matthias (Gast)


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Ich habe die Scart-Thematik noch nicht ganz verstanden. Können die 
RGB-Pins nur als Eingang oder nur als Ausgang oder beides verwendet 
werden?
Div. googeln brachte widersprüchliches zu Tage.

Die ersten Premiere-Decoder (analog) wurden auch nur an einer 
Scart-Buchse angesteckt und hatten selbst keinen Antennenanschluß. Sie 
müssen ja auch das unverschlüsselte Signal auf der Scartbuchse 
abgenommen, und das neu generiert Signal wieder zurückgespeist haben. 
Wie ging das?

Andere Variante wäre, 2 Scartbuchsen zu verwenden (Mein Fernseher hätte 
3 zur Verfügung).

Gruß
Matthias

von Michael U. (Gast)


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Hallo,

wenn die Scartbuchse sich halbwegs "normgerecht" verhält, geht es auch 
beim empfangenen Fernsehprogramm.

Es gint einen Eingang "Schnelleintastung" (Blanking, RGB,...) Pin 16.
Der schaltet bei Spannungen über 1V auf die RGB-Eingänge um.
Das passiert sofort, also auch zeilenweise.

Wenn jetzt noch die RGB-Pins mit Schwarzpegel belegt werden, sollte es 
so gehen.

Sync-Impulse aus FBAS-Out mit LM1881 erzeugen, abzählen und bei den 
gewünschten Zeilen Pin 16 von 0V auf 5V schalten und das Bild wird 
dunkel.

Bei mehreren Scartbuchsen ist normalerweise nur die erste komplett 
beschaltet.

Gruß aus Berlin
Michael

von Micha R. (michaavr)


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Der punkt ist, wenn du z.B. Pro7 rein machst und dann auf AV gehst, dann 
muß irgendwo auf der Skartbuchse das TV-Signal liegen von Pro7, sonst 
geht es nicht.

Mag sein, daß einige Skartbuchsen nur als Ausgang und andere nur als 
Eingang mit den Signalen belegt sind. Aber die nützen dir dann in deinem 
Fall nichts.

Du brauchst das Signal am Skart, auch wenn du auf AV gehst. Sonst 
kannste kein Signal weitergeben.

von Tobias Paul (Gast)


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Es heißt Scart und nicht Skart. Skart erinnert mehr an Skat.
Nur mal so nebenbei.

von Micha R. (michaavr)


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das war ein Schreibfehler!

von Thomas K. (thomas_k)


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Wieso sollte er auf AV gehen? Wo ist das Problem?

Wiki:
"SCART is bi-directional regarding standard composite video and analog 
audio. A television set will typically send the antenna audio and video 
signals to the SCART sockets all the time and watch for returned 
signals, to display and reproduce them instead. This allows 
"transparent" set-top boxes, without any tuner, which just "hook" and 
pre-process the television signals."

von Michael U. (Gast)


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Hallo,

@Thomas Kropf: naja, das Problem ist wohl vor allem, daß sich keiner mit 
der Scartbuchse beschäftigt hat. ;)

Er kann 3V nehmen, - an GND, + über 4,7k Schutzwiderstand an Pin 16 der 
Buchse und das TV-Bild sollte verschwinden.

Wenn das klappt, die Buchse passend beschaltet und er kann anfangen zu 
basteln.
Wenn nicht... Pech... anderen TV nehmen.

PS: für Probleme mit dem Fernseher, die sich dadurch ergeben, fühle ich 
micht nicht verantwortlich. Was die Hersteller speziell aus Fern-Ost da
teilweise unter Scart-Beschaltung verstanden haben, ist mir unklar.

Ansonsten die nötigen Infos im Netz zusammensuchen, ist alles zu finden.

Gruß aus Berlin
Michael

von Matthias (Gast)


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Die Lösung mit LM1881 scheint mir vielversprechend. Ich werden aus dem 
Datenblatt noch nicht ganz schlau, wie man das H-Sync separiert. Im 
Composite Sync (Pin 1) sollte es mit drin sein. Vermutlich kann es im 
Zusammenhang mit V-Sync (Pin 3) ausgekoppelt werden?

Ich glaube, mir fehlen noch paar Detailkenntnisse zu den exakten 
Impulsverläufen beim Fernsehbild, werde dazu nochmal lesen/googlen 
müssen.

Gruß
Matthias

von Jadeclaw D. (jadeclaw)


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Bei vielen TV-Geräten und Videorecordern gibt es eine Einstellung 
"Decoder", diese ist für jedes gespeicherte Programm separat 
einstellbar, damit läßt sich dann das komplette Videosignal durch ein 
externes Gerät schleusen. Aber Achtung, RGB wird NICHT zum 
Durchschleusen ausgegeben, da die RGB-Anschlüsse nur 1 mal an der Buchse 
anliegen und grundsätzlich bei TV-Geräten als Eingänge beschaltet sind. 
Videorecorder haben keine RGB-Eingänge, da die Signalverarbeitung dieser 
Geräte keine separaten Farbkanäle benötigt. Das heißt, man muß das 
FBAS-Komplettsignal bearbeiten und daher nicht nur Zeilen zählen, 
sondern die Schwarzblockade anhand der Horizontalpulse rechtzeitig für 
jede Zeile wieder aufheben. Und, Videoleitung nicht auf 0Volt ziehen, 
Untergrenze ist 0.7Volt (Schwarzpegel), alles darunter wird vom TV als 
Synchronimpuls angesehen. Fernseher sind zwar ziemlich tolerant 
gegenüber Normabweichungen, es geht aber auf die Bildstabilität und 
Qualität.
Achja, Ton nicht vergessen, der geht bei Decoder-Einstellung meist auch 
durch das externe Gerät.

Gruss
Jadeclaw.

von Matthias (Gast)


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@Jadeclaw

Meinst Du damit, dass das komplette FBAS-Signal neu erzeugt werden muss?

Ich denke, das schafft ein normaler 8Bit µC nicht so ohne weiteres. Oder 
kann man in den Original FBAS-Stream zur richtigen Zeit (Zeile X) noch 
was an dem Bildsignal manipulieren?

Gruß
Matthias

von Jadeclaw D. (jadeclaw)


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Nein, das Signal nicht neu erzeugen, sondern einige µSekunden nach dem 
Horizontalpuls die Videoleitung auf 0.7V klemmen und einige µSekunden 
vor dem nächsten Horizontalpuls die Leitung wieder freigeben.
Das ist für einen AVR, der mit 16MHz rennt, recht problemlos zu 
schaffen, wenn man nicht gerade Bascom zum Programm erstellen benutzt.
Die entsprechenden Timings gibt es hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fernsehsignal
Auszutasten ist der aktive Bereich (sichtbarer Zeilenteil.)

Der SCART ist hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Scart

Gruss
Jadeclaw.

PS: Schwarzpegel ist übrigens 0.3 Volt, nicht 0.7V.

von Matthias (Gast)


Angehängte Dateien:

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ja, das habe ich jetzt verstanden, müsste gehen. Ich würde als 
Umschalter einen 4066 nehmen, wo zwischen dem Original-FBAS und dem 0.3V 
umgeschaltet wird. Das Umschaltsignal für den 4066 kommt vom µC. Etwa so 
wie auf der Skizze (nur Prinzip!).

Gruß Matthias

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