Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik starkstrom in impulsen schalten


von Daniel (Gast)


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Hallo Leute,

Ich habe einen Trafo aus einer alten Mikrowelle mit 3 Spulen,
die sich den magnetischen Fluss teilen.
Eine ist die Primärspule, die den mag. Fluss erzeugt,
eine für die Hochspannung .. ca 2 kV
und eine mit 4 Windungen für Hochstrom .. wie viel weiss ich nicht,
schätzungweise 20-30 Amper.

Ich will einen Glühfaden ständig beim Glühen halten,
idealerweise auch die Glühstärke steuern.
Mein Problem ist, dass die Eisennägel eine Zeitlang zum
Aufglühen brauchen, dann aber immer und immer heisser werden
bis sie durchbrennen.
Anscheinend wirkt sich sogar die Widerstandserhöhung des Eisens
beim Glühen negativ aus, weil damit immer mehr Leistung am
Eisen abfällt und immer heisser wird. Eigentlich wäre
ein Material mit dem negativen Temperaturkoeffizienz besser
geeignet, oder?

Man könnte den Strom in die Primärspule kleiner machen und
einen Widerstand vor Primärspule schalten. Damit wird
die Energie im mag. Fluss kleiner, aber 2 Probleme bleiben.
Erstens wird Energie an einen Widerstand verheizt
(17 Watt Widerstand mindestens). Zweitens weil das ganze
irgendie sehr unlinear ist, wird Glühfaden entweder
gar nicht glühen oder es schmilzt durch.

Andere Idee, bei der ich nicht weiss wie ich sie am besten umsetze,
ist, den Strom impulsartig zu schalten. Durch Impulsbreite könnte
man perfekt steuern, denk ich zumindest.
Was für Möglichkeiten gibt es diesen relativ hohen Strom zu schalten?
Ich kann mir im Moment nur ein Relay vorstellen, aber ich hätte lieber
etwas Halbleitern.


Grüsse, Daniel

von axelr.[DG1RTO] (Gast)


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..Glühfaden
..Eisennägel

???

Glühfaden == Eisennagel?
Sollen die Eisennägel glühen? Stell mal bitte einen Zusammenhang her, 
den wir nachvollziehen können

Danke
AxelR.

von Sascha (Gast)


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Du steuerst den Trafo per Phasenanschnitt primaerseitig an oder die Last 
(Gluehdraht) per PWM sekundaerseitig.

Dann brauchst du einen Sensor, der entweder die Temperatur des Drahtes 
(Nagel) ermittelt (z.B. ein Thermoelement) oder einen Sensor, der das 
vom Nagel emitierte Licht misst (Fototransitor o.ae.)

Ein Regler (ein einfacher P-Regler) duerfte hier ausreichen) steuert 
dann den Trafo so an, dass die Temperatur des Nagls kosntant bleibt.

Ohne Sensor koennte man versuchen die Stellgroesse z.B. per Tabelle 
vorzugeben. Z.B. am Anfang max. Strom, der dann immer mehr reduziert 
wird.

von Magnus Müller (Gast)


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> Dann brauchst du einen Sensor, der entweder die Temperatur des Drahtes
> (Nagel) ermittelt (z.B. ein Thermoelement) oder einen Sensor, der das
> vom Nagel emitierte Licht misst (Fototransitor o.ae.)

"Das vom Nagel emittierte Licht"

...dass ich soetwas noch erleben darf ;)

von Daniel (Gast)


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ich will eigentlich keine Regelung
simple Steuerung durch pulsierenden 30 Amp sollte ausreichen
ich denke halbe Sekunde 30 Amp, 1 Sekunde 0 Amp sollte ok sein

aber ich kann doch keinen Transistor nehmen, der 30 Amp
vom C zu E überlebt. Oder meint ihr besser die Primärseite
zu und abschalten?

von zonendoedel (Gast)


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Moin moin,

Nägelglühen hab ich zu meinen Musikerzeiten immer mit dem selbstgebauten 
PA-Verstärker gemacht. Gewissermassen als Härtetest.

Und wech...

von Marius S. (lupin) Benutzerseite


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30 ampere ist doch nix, da gibt es FETs und IGBTs die machen weitaus 
mehr...

von Stefan P. (pauli003)


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Hallo!

Ist dir eigentlich klar, daß neben der Heizwicklung noch eine 
HOCHSPANNUNGSWICKLUNG mit ca. 3kV Spitzenspannung liegt ?!?!?!?!?!?

Falls nicht, rate ich dir dringend ab, mit dem Trafo zu arbeiten.
Falls ja, gibt es m.E. nur eine Lösung: Bevor du anfängst Nägel zu 
braten, entferne die Hochspannungswicklung (müßte bei Kammerwicklung zu 
machen sein).

Dann erst geht's weiter:

So wie ich die Mikrowellentrafos in Erinnerung habe, würde ich eher von 
10 A max. Dauerstrom sekundär ausgehen.

Dann kann man gut schalten, vielleicht mit einem Triac auf der 
Sekundärseite?

Ich glaube nicht, daß der Eisennagel durchbrennen wird.
Manchmal klebt mir beim Schweißen die Elektrode fest und selbst die 
brennt nicht durch, sondern wird nur ziemlich heißt, vielleicht 1000°C.

Eisendrähte (besonders in mit Wasserstoff gefüllten Glasrohren) wurden 
früher als Strombegrenzer verwendet.

Mein Rat:

1. Weg mit der Hochspannungswicklung
2. Schließ dann erstmal nen Nagel an, schau, was passiert, und dann 
haben sich Deine Bedenken evtl in Luft aufgelöst.



von Wiebel (Gast)


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Ich glaube nicht das ein Durchschnittlicher Nagel (9-Inch?) bei 20A 
durchglüht. Ein Nagel hat aber eine so hohe Wärmekapazität, dass du mit 
einer Impulsweite von >1sek hinkommen müßtest. In dem Bereich wäre ja 
sogar ein primärseitiges Relais denkbar.
Ich wäre auch auf jeden Fall dafür das "Vom Nagel emittierte Licht" als 
Regelgrösse zu benutzen, eleganter geht's nicht. ;)
IGBTs sind hier gar nicht nutzbar wegen dem Spannungsabfall von >2V, 
aber es gibt da schon mächtige FETs die das abkönnen, im Zweifelsfall 
einfach ein paar parallelschalten.

von MR (Gast)


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nimm eine 12 autobatterie dann leuchtet der nagel wie nix .
Stefan Pauliuk hat recht du spielst mit deinem leben.

von Rolf Magnus (Gast)


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> nimm eine 12 autobatterie dann leuchtet der nagel wie nix .

Da leuchtet im Zweifelsfall ja auch ein Schraubenschlüssel.

> IGBTs sind hier gar nicht nutzbar wegen dem Spannungsabfall von >2V,

Sind ja auch für viel höhere Spannungen gedacht. Für die niedrigen 
gibt's eh schon genügend FETs.

> aber es gibt da schon mächtige FETs die das abkönnen, im Zweifelsfall
> einfach ein paar parallelschalten.

Och, 20A schaffen doch schon fast die kleinen im SO8-Gehäuse. "Mächtige 
FETs" fangen doch frühestens so bei 200A an.

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