Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Z80-Projekt


von Rudi (Gast)


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Ich hab einen alten Traum wahrgemacht und den guten alten Z80 wieder zum 
Leben erweckt. Damals, als der Z80 durchaus noch aktuell war wollte ich 
immer einen Computer selbst bauen. Nun habe ich es endlich mal 
fertiggebracht. Nach heutigem Gesichtspunkt nichts weltbewegendes - Z80 
mit 4 MHz, 8 kByte ROM/SRAM und eine 16C550 UART. Trotzdem ist es schon 
etwas besonderes wenn ein paar verlötete Bauelemente auf einmal zum 
Leben erwecken und daraus etwas abstrakteres, der "Computer" wird. 
Speziell wenn man ihm die "Seele" eingepflanzt hat und ein wohlbekanntes 
Monitorprogramm auf dem Bildschirm erscheint und man wieder in der Z80 
Maschinensprache schreibt - das hat schon was vom "Zauberlehrling" an 
sich. Die Macht, die "Materie" "durch das Wort" und den Willen zum Leben 
zu erwecken.
http://www.knoerig.de/elektronik_de.html#Z80Comp

von Carsten P. (papa_of_t)


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Saubere Arbeit und netter Gehäusevorschlag :-) An Deinem Arbeitsplatz 
sehe ich mit einiger Beruhigung, daß folgender Effekt nicht nur bei mir 
auftritt: "Arbeite stets so, daß der Platz an der Vorderkante des 
Basteltischs gerade noch für die Platine ausreicht. Falls nötig, enge 
dazu den zuviel vorhandenen Platz durch gerade nicht gebrauchte 
Gegenstände ein. Angeschlossene Kabel kann man nach vorn vom Tisch (in 
Richtung eigener Stuhl) hängen lassen - eigenet sich prima, um bei 
Aufstehen zu prüfen, ob das Ganze einen Sturz aus 80 cm Höhe verträgt.." 
;-)

von Stephan (Gast)


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ach ja,,,, schön wars´s irgendwie.
Wenn auch nicht immer ganz einfach.

von Peter D. (peda)


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Und wenn Du jetzt noch ne PIO und ne CTC draufsetzt, kannste es auch 
schon wie nen Single-Chip 8051 benutzen (o.k. den MAX232 muß man beim 
8051 auch noch extern dranpappen).


Peter

von Sebastian Heyn (Gast)


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Finde es super,

schade das es keine avr mit externem rom gibt um noch mehr flash oder am 
dran anzuschließen...

von Rudi (Gast)


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Ein ATtiny2323 stellt diesen Computer locker in den Schatten. Wie gesagt 
- es war die Erfüllung eines alten Traums und durch die Unterbringung in 
einer Plexiglasbox ist es irgendwie auch die Dokumentation eines 
bedeutenden Abschnitts der Computergeschichte. Deshalb wollte ich auch 
noch einen MC68000-Computer und vielleicht noch einen 8086-Computer 
bauen. Obwohl beim 68000-Computer die Kabelbäume so langsam höher werden 
als die Chips.... Auch das ich zwei EEPROMs zu programmieren habe wird 
nicht einfach sein. Dafür habe ich dann aber wohl den schönsten CISC zur 
Verfügung der je gebaut wurde....

von A.K. (Gast)


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> den schönsten CISC zur Verfügung der je gebaut wurde....

Ich seh schon, du hast noch nie eine VAX oder eine NS32000 gesehen. DAS 
sind CISCs, dagegen ist Z80 fast schon RISC-ähnlich.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Mit "schönster CISC" war nicht Z80, sondern 68k gemeint.

Was übrigens den schönsten aller 8-Bit-Prozessoren unterschlägt: 6809

von Karl H. (kbuchegg)


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Rufus t. Firefly wrote:

> Was übrigens den schönsten aller 8-Bit-Prozessoren unterschlägt: 6809

Was hat der? Blümchen am Gehäuse? Frei nach dem Motto:
Unser(e) Dorf(CPU) soll schöner werden :-)

von Willi W. (williwacker)


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Habt Ihr was gegen 4-Bitter ? gescherzt

Warum baut nicht mal einer einen IBM360/370 nach, habe ich im Studium 
kennen gelernt, darauf lief der meiner Meinung nach beste Assembler. 
Konnte auch schon 32 bit und passte mühelos in jede Villa (mit 
Peripherie wie Lochkartenleser, Schreibtischgroßer Drucker, etc).

Meine Diplomarbeit habe ich teilweise in Fortran und Assembler auf dem 
Z80 gemacht. Damals hatte ich mir, um wenigstens einige Teile zu Hause 
entwickeln zu können, einen ZX81 mit Speichererweiterung 16k (das sind 
0,00016GB) gekauft. Ausgabe auf dem häuslichen Fernseher. TFTs haben 
auch ihre Vorteile.

Ciao

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Speichererweiterung 16k (das sind 0,00016GB)

O nein, eine Null mehr: 0.000016 GB.


> Blümchen am Gehäuse?

Nein. Einen der leistungsfähigsten Befehlssätze für einen 
8-Bit-Prozessor, eine recht orthogonale Architektur und schön viele 
Register. Und im Gegensatz zu manchen heutzutage beliebten 
Microcontrollern bereits die Fähigkeit, 16-Bit-Werte zu verarbeiten.
(Gut, keine Division und Multiplikation nur mit zwei 8-Bit-Operanden. 
Aber immerhin.)

von A.K. (Gast)


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Es gab für 6809 sogar eine externe MMU, um "echte" Betriebssysteme mit 
mehr Speicher basteln zu dürfen. Hab auch noch eine 6809 CPU rumliegen, 
nie verwendet. Aus der etwas zu spät (ca. anno 8086) auftauchenden 6809 
ist letztlich die Controller-Familie 68*11 entstanden, leicht 
eingedampft (ein Adressregister musste dran glauben) aber insgesamt 
recht ähnlich.

von A.K. (Gast)


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Apropos Schönheit: Nachdem mir bei blättern durch Segor aufgefallen war, 
dass dort noch das uralt-Kuriosum CDP1802 zu kriegen ist, habe ich mir 
unlängst eine simples System damit gebaut. Musste sein. War immerhin der 
erste CMOS-Mikroprozessor. Und so grauenvoll umständlich zu 
programmieren, dass es schon wieder irgendwie reizvoll ist.

Der hat anderen Varianten solcher Historienspielereien allerdings eines 
Voraus: einen Bootloader in Hardware, ohne nennenswertem externem 
Aufwand. Keine EPROM-Orgie nötig. Ein völlig ROM-loses System, das vom 
PC per serieller Schnittstelle befüllt wird. Spass m Rande: Als Quelle 
von CPU-Takt, seriellem Takt und Timer-Interrupt dient ein Tiny25, der 
wohl um die 100mal schneller ist als der Kollege daneben.

von Rudi (Gast)


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Gut, das mit der "besten 8-Bit-CPU" habe ich wohl in Unkenntnis des 6809 
geäußert.

PS: Hat mal jemand aus Spaß eine CPU aus Logikchips selbst gebaut?  Ein 
4-Bit-RISC-Kern (allerdings als 1-Adreß-Maschine) dürfte eigentlich 
nicht zu schwer sein.

von A.K. (Gast)


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Einen 32Bitter(!) gab es vor 1-2 Jahren hier mal. Und Dennis Kuschel 
(http://www.mycpu.thtec.org/) hat sich einen 6502-ähnlichen Rechner 
gebaut.

Beide haben dabei allerdings nicht rein auf Logik gesetzt. Zwar 
jeglicher klassischer programmierbarer Logik abhold, habe sie sich dann 
doch etwas selber belogen, indem sie Speicherbausteine (EPROMs oder 
RAMs) als Ersatz komplexer Gatterblöcke verwendeten.

von elko (Gast)


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hi
is zwar schon ein wenig her aber ich habe auch mal einen selbst gebaut 
6809 1Mhz PIO ACIA 4*16k frei bestückbar mit Ram/Eprom alles auf einer 
Europa. Ein-Ausgabe mit einer 16er Tastatur und LCD Display.
Und zum schnelleren rechnen noch nen Aritmetikprozessor  (man war der 
Teuer) auf einer kleinen Zusatzplatine über einen Erweiterungsbus.

Zuerst einen Assembler für den Prozessor auf PC in C geschrieben.
Dann das Betriebssystem mit Monitor geschrieben und auf EProm
und anschließend einen Basicinterpreter implementiert.
Später hatte ich Zero Power Rams eingesetzt um sich das Brennen zu 
ersparen.

War sehr interessant und lehrreich noch dazu.

von Marius S. (lupin) Benutzerseite


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lol einen >64 kbyte großen RAM auf Europakarten aus Logikbausteinen 
aufgebaut, das will ich sehen :-)

von A.K. (Gast)


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Es geht nicht um die RAMs selber. Sondern um Kram wie ALUs oder 
Befehlsdekoder per EPROM oder RAM. Bewusst auf PALs/CPLDs/... zu 
verzichten, dafür aber EPROMs einzusetzen (ein ROM ist flexibler als 
eine kombinatorisches PALs) ist zwar vom Aufwand her verständlich, aber 
eben etwas Selbstbetrug.

von elko (Gast)


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wer sprach von aus Logikbausteinen natürlich
4* 16K static Ram pinkompatibel mit Eprom

von Tobias P. (hubertus)


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@elko:
Was war denn das für ein Arithmetikprozessor?
Das wäre interessant zu wissen... Damit könnte man sicherlich einige 
ganz interessante Dinge anstellen.

Grüsse
 Tobias

von A.K. (Gast)


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Der 32bitter: Beitrag "CPU Selbstbau"

von elko (Gast)


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@ Tobias
habs jetzt nicht mehr genau im Kopf irgendwie 29xx  von, ich glaube, 
AMD hat damals rund 200 DM gekostet

von Tobias P. (hubertus)


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@elko:
Muss mal schauen.... wäre sicher ein interessantes Bastelobjekt. Was 
kann der so?

gruss

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