Folgende Situation: 1 Frikadelle in der Mikrowelle bei 600W ist in 1 Minute ausreichend erwärmt. Nun wollte ich zwei Frikadellen erwärmen und dachte mir, dass hier 2 Minuten erforderlich wären. Dumm gelaufen, ich habe den Prozess nicht beobachtet und nach zwei Minuten waren die Frikadellen recht stark dehydriert. Gibt es da eine Faustformel zur Ermittlung der Zeit? Beide Frikadellen hatten gleiches Gewicht und gleiche Form.
Immer nen deckel drauf und zur not nen bischen wasser auf den teller ich mach meine frikadellen immer 2-3 min ;) g0nz00
Ich glaube 2 Fikadellen genau so lange wie eine nur wenn eine Frikadelle so groß ist wie 2 dann länger.
Da du die doppelte Energiemenge brauchst um die doppelte Masse zu erwärmen, braucht man die doppelte Zeit, wenn die Leistung gleich bleibt. Es passt also was du gemacht hast. Das Problem liegt vermutlich also an der Zeit. Lösung: beide einzeln erwärmen. Wenn man näherungsweise annimmt, dass die Frikadelle zu 100% aus Wasser besteht, dann kann man mit dessen Wärmekapazität und der Leistung der Mikrowelle die Zeit aurechnen, um einen bestimmten Temperaturunterschied zu erziehlen.
Dachte da die Frikadellen aber nebeneinander liegen und die mikrowelle ja die gesammte Fläche des Drehtellers gefeuert das die zeit dort gleich bleibt. Die meiste Mikrowellenleistung geht vorbei. wie z.B. eine lampe diese leuchtet einen durchmesser von 30cm aus, und der teil der die Frikadelle ausleuchtet erwärmt diese und der Teil der Vorbei geht erwärmt den Teller oder wird reflektiert. wenn ich demnach 2 frikadellen oder 3 nebeneinander lege wird nun die leistung aufgenommen die die andere Frikadelle nicht erreicht. kann mich aber auch irren ist nur eine teorie die in meinem kopf umherschwirrt. Benutz das Ding nur ...
Ich vermute, das die Senderöhre etwas Aufwärmzeit braucht, um richtig Wärmeleistung abzugeben. Deshalb braucht sie für die zweite Bulette nicht so lange...
Das Magnetron hat eine direktgeheizte Kathode, Aufheizzeit etwa 2-3s (man hört diese am Trafogeräusch). Die reflektierten Strahlen wandern ziemlich kompliziert umher, da alles mehrfach refelktiert wird. Man kann aber davon ausgehen, dass der größte Teil davon wirklich genutzt wird. Man kann die Leistung einer Mikrowelle übrigends mit haushaltsüblichen Mitteln sehr genau messen: Ein Glas Wasser in die Mikrowelle stellen, für eine bestimmte Zeit einschaltung und anhand der Wassermenge, Temperaturerhöhung und Zeit die Leistung berechnen.
g0nz00 - klingt plausibel. Geht man nun aus, dass das Magnetron immer die selbe Leistung abgibt folgt folgendes: Der Wirkungsgrad der Mikrowelle steigt mit zunehmendem Füllfaktor der GarRaums, offtopic: Der Füllfaktor ist eine Funktion von Frikadellenanzahl, Frikadellenvolumen und Garraumvolumen Der Wirkungsgrad ist eine Funktion des Füllfaktors Die Endtemperatur ist eine Funktion aus Strahlungsleistung der Mirkowelle, Füllfaktor und Zeit. rho = f(n, V_frikadelle, V_mikrowelle) Eta = f(rho) teta = f(rho, eta, P_mikrowelle,Epsilon, rho_Frikadelle, t) Folglich ist es möglich, die Endtemperatur in einem Schaubild ( bei Konstanter Eingangsleistung der Mikrowelle, gegebener Frikadellendichte, Frikadellenmasse, und bekannten eielektrischen Eigenschaften einer Frikadelle ) über der Frikadellenanztahl darzustellen.
Probier das doch einfach aus: Stell ein Glas Wasser in die Mikrowelle, schalte ein paar Minuten ein, mess dann die Temperatur. Danach das gleiche mit 2 Gläsern. Wenn beide halb so warm sind, passt deine Theorie nicht, wenn beide wärmer als halb so warm sind wie das einzelne, hast du recht.
Hi Leute! Ich würde das auch so sehen: Die Leistungsverteilung in einer Mikrowelle ist ja nicht linear gleichverteilt und vorallem nimmt ne kleine Frikadelle nicht die ganze Leistung auf. Gut sehen kann man das wenn man nen nasses Thermopapier (ausm Fax oder so) auf den Boden der Mikrowelle legt und diese einschaltet. dann färbt sich das Papier schneller an den Stellen dunkel wo ne "hohe überlagerung" und so "viel Wärme" (=> viel leistung) zur verfügung steht. daher ist der ansatz mit der doppelten zeit zwar gedanklich richtig wenn die frikadelle (wir sagen "fleischpflanzerl") die ganze leistung aufnimmt. dies tut sie aber nicht. just my 2 cents jan
Ergänzung zu Jan Dressler: Im Mikrowellen-Garraum bilden sich durch hin- und rücklaufende Wellen stehende Wellen mit Energieknoten und -bäuchen aus (in mehreren Dimensionen). Wenn im Wellenlaufbereich Stoffe stehen, die Energie absorbieren, wird dieser Effekt schwächer. Ein Stoff im Garraum beeinflusst also die Energieverteilung in diesem Raum. Eine einfache lineare Rechnung mit der Leistung ist daher nicht möglich. Es kann deswegen auch sein ,dass Wasser an einer Stelle heißer wird als (in gleicher Menge und gleichem Glas) als nur wenige cm daneben oder höher ..
Habe gerade mal einen Versuch gemacht. Drei identische Gläser wurden mit je 200ml Wasser befüllt, alle drei Proben hatten eine Ausgangstemperatur von 24,6°. Übrigens Wasser aus der Kaltwasserleitung nach genügend langem Ablaufenlassen, offensichtlich liegt hier irgendwo ein Isolierproblem vor denn ich hätte mit einer deutlich niedrigeren Temperatur gerechnet. Aber egal... Die erste Probe habe ich in der Mikrowelle 60s erhitzt, die Temperatur betrug dannach 49,5°, es liegt somit eine Temperaturerhöhung von 24,9° vor. Dann wurde die zweite und dritte Probe zusammen 120s erhitzt. Die zweite Probe hatte dannach eine Temperatur von 47,3° und die dritte Probe von 44,8°. Mal zur ersten Probe. Wasser hat eine spez. Wärmekapazität von
Für die Energie ergibt sich dann
und für die Leistung schließlich
Setzt man die Wärmekapazität, die Masse von 0,2kg sowie die Zeit von 60s ein, so erhält man schließlich eine Leistung von 347W. Kann das stimmen? Die Leistungsangabe der Mikrowelle beträgt 600W, demnach hätte sie einen Wirkungsgrad von 58%. Mir ist natürlich klar, dass das Glas usw. noch mit in die Berechnung aufgenommen werden müsste, aber wirkt sich das noch nennenswert aus?
Das die Energieverteilung in der MW nicht linear ist läßt sich schon daher vermuten, dass alle MWs mit drehenden Tellern ausgestattet sind. Wer den Versuch wagen will lege eine Pizza in die schnelle Welle und beobachte den Auftau- und Erwärmprozess bei abgeschalteter Drehfunktion. Daher kommt auch die Warnung der Hersteller das Futter aus der Welle vor dem Verzehr erst ein paar Minuten stehen zu lassen. Das hat den Grund, dass sich die Wärmenester im Futter etwas verteilen können. Ich habe mal eine thermographische Aufnahme von einer Pizza aus der Welle gemacht, wenn ich sie wiederfinde poste ich sie noch. Da waren Stellen von 20Grad neben Stellen mit 220Grad. Sah böse aus und seither esse ich auch kein Mikrowellenfutter mehr. Die Lösung für das Bouletten-Problem ist aber einfach. Wirf die Mikrowelle weg und kauf eine neue von Miele. Da kann man inzwischen das Gewicht der Nutzlast eingeben und das gewünschte Ergebnis und Leistung und Zeit berechnet der Computer. ;-)
Der Garraum ist groß genug, dass unterschiedliche Wellenmoden darin in Resonanz sein können. Abbildungen findet man vielleicht mit "Hohlraumresonator" und "Schwingungsmoden". Nach kurzem Googlen habe ich nur was aus der Akustik gefunden: http://www.sengpielaudio.com/Rechner-raum-moden.htm Mein zylindrischer Hohlraumresonator für 900 MHz (Normalsterbliche siehen hier nur eine Keksdose) ist hier abgebildet: http://www.mikrocontroller.net/attachment/16583/E010_Resonator_900MHz.png
Jupp wrote: > Die erste Probe habe ich in der Mikrowelle 60s erhitzt, die Temperatur > betrug dannach 49,5°, es liegt somit eine Temperaturerhöhung von 24,9° > vor. > > Dann wurde die zweite und dritte Probe zusammen 120s erhitzt. Die zweite > Probe hatte dannach eine Temperatur von 47,3° und die dritte Probe von > 44,8°. Das ergibt also für das erste Glas 24,9°C/Minute, für das zweite 22,7°C/Minute und das dritte 20,2°C pro Minute. Damnach ist (zumindest bei Gläsern mit Wasser) die Leistung nicht größer, wenn mehr Platz ausgenutzt wird. Man kann also normalerweie davon ausgehen, dass der größte Teil der erzeugten Mikrowellen auch sinnvoll genutzt werden. > Die Leistungsangabe der Mikrowelle beträgt 600W, demnach hätte sie einen > Wirkungsgrad von 58%. Mir ist natürlich klar, dass das Glas usw. noch > mit in die Berechnung aufgenommen werden müsste, aber wirkt sich das > noch nennenswert aus? Glas beeinflusst die Leistung kaum, denn es bleibt kalt. Erst wenn das Glas >500°C heiß wird, wird es leitfähig und erhitzt sich noch weiter. Da kann man dann lustige Versuche mit machen... Der Wirkungsgrad beträgt laut Wikipedia 50-60%, das passt gut zu deiner Messung. Da sieht man mal wieder, wie die Hersteller lügen: Sie geben nicht die abgegebene Leistung an, sondern die Leistungsaufnahme.
ich habe den versuch wiederholt und kann alles bestätigen. problematisch wird die anwendung der formel allerdings bei fischfrikadellen und makrelenfüsschen. durch den höheren anteil von kohlenstoffionen im fett, werden die mikrowellen je nach plazierung im garraum abgelenkt. dann ist der erste bissen warm und der zweite dann plötzlich noch kalt.
Wegen solchen netten Beiträgen liebe ich diese Forum. Einfach Klasse !! Schönes WE... P.s: Gibt schon eine Doktorarbeit über die Erwärmung von Frikadellen in der Mikrowelle ? 8-))))
Es waren übrigens fleischlose Buletten bestehend aus Grünkern- und Gemüsepampe, die haben sowas von eklig geschmeckt. Die besten Buletten gibt's immer noch bei meiner Mutter und dieser ganze abgepackte Kram ist irgendwie schlecht. Das erinnert mich an den Film "Brust oder Keule" mit Louis de Funès: Gummihühner, Plastikspinat...
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