Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik parallelschalten von dioden


von luftmatraze (Gast)


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wieso darf man aktive bauelemente eigentlich nicht parallel schalten?
wenn ich z.B. einen brückengleichrichter mit Dioden aufbauen möchte und 
eine einzelne hält nur die hälfte des stromes aus, warum kann ich nicht 
einfach 2 dioden parallel schlten?

von Andreas K. (a-k)


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Die Durchflussspannung einer einzelnen Diode hat einen negativen 
Temperaturkoeffizienten. Sinkt also also mit bei steigender Temperatur.

Bei 2 Dioden parallel bedeutet dies: Die heissere übernimmt mehr Strom 
als die kältere. Und wird dadurch noch heisser. Überleg wohin das führt.

von Dieter Werner (Gast)


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Weil die Unterschiede in der Durchlasskennlinie - und nur auf die kommt 
es hier an - einer gleichmäßigen Verteilung des Stromes 
entgegenwirken.

von Jim (Gast)


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Das gilt aber nicht zwangsläufig für alle aktiven Bauelemente! FETs 
können in Grenzen parallel geschaltet werden.

von Willi W. (williwacker)


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Du kannst sie mit einem Vorwiderstand parallel schalten, jeweils 1 
Widerstand pro Diode. Macht man bei LEDs auch so.

Schau mal unter "LED parallel" in diesem Forum, da gibt es tonnenweise 
Abhandlungen (ist auch nur eine Diode).

Ciao

von Sebastian (Gast)


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Ich würde dir raten, nicht zu knapp zu dimensionieren, also für 2A nicht 
2x1A zu nehmen. da ist der gau schon fast vorprogrammiert.

von OlFi (Gast)


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Merksatz:     "Halbleiter sind Selbstmörder!"

gilt ganz besonders wenn man 2 Dioden parallel schaltet.


Gruß
Olaf

von Falk B. (falk)


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@ Jim (Gast)

>Das gilt aber nicht zwangsläufig für alle aktiven Bauelemente! FETs
>können in Grenzen parallel geschaltet werden.

Die haben ja auch eien POSITIVEN Temperaturkoeffizienten. Der FET mit 
mehr Strom wird heisser, worauf er einen höheren Widerstand entwicklet 
und damit weniger Strom aufnimmt. Mit Bipolaren geht das nicht, die 
haben wie Dioden einen negativen temperaturkoeffizienten. Dort hilft nur 
das einfügen eines kleinen Leistungswiderstandes mit positivem 
Koeffizienten, der regelt dass dann wieder aus. Macht aber zusätzliche 
Verluste.

MFG
Falk

von Andreas K. (a-k)


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> haben wie Dioden einen negativen temperaturkoeffizienten. Dort hilft nur
> das einfügen eines kleinen Leistungswiderstandes mit positivem
> Koeffizienten, der regelt dass dann wieder aus.

Dieser Widerstand ist in der Praxis meist kein PTC sondern ein ganz 
normaler mit einem hier vernachlässigbaren Temperaturkoeffizienten. Und 
der Temperaturkoeffizient des gesamten Gebildes wird deshalb dadurch 
nicht positiv sondern bleibt negativ.

Entscheidend ist vielmehr, dass der Spannungsabfall an diesem Widerstand 
wesentlich grösser ist als der durch Exemplarstreuung und 
Temperaturdifferenz hervorgerufene Unterschied zwischen den 
Durchflussspannungen den Dioden oder Transistoren. Im Ergebnis wird die 
unterschiedliche Strom/Leistungsverteilung dadurch auf harmlose Werte 
begrenzt. Ganz symmetrisch wird das damit auch nicht.

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