Forum: Platinen Proma Ätzgerät doppelplusungut?


von Jim (Gast)


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Hallo,

ich will grad wieder mal eine Platine ätzen und schalte mein Ätzgerät
(das günstige von Reichelt) an. Was passiert? Der Stopfen aus dem
Sprudelschlauch kommt raus und es ist Schluss mit Bläschen. Der Schlauch
ist an dem Ende schon recht rissig. Zudem sind die braunen Gummis (nicht
die schwarzen) halb weggeätzt. Da sind nur noch Stümpfe übrig. Und das
nach einem halben Jahr? Ich nehm das Ding nur zwei drei Mal im Monat,
wie kann das sein? Ist das bei euch auch so?

von Thomas (Gast)


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Machst Du das Gerät nach dem Ätzvorgang sauber?

Den Sprudelschlauch spüle ich nach dem Ätzen immer durch, und reinige 
diesen richtig.

von Tom (Gast)


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Ist die Ätzanlage für dein Ätzmittel geeignet? Ansonsten ist das aber 
glaube normal, dass diese Schläuche mit der Zeit spröde und rissig 
werden.

von Jim (Gast)


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Ähhhh saubermachen? Die siffige Brühe da rausschütten? Or nö! Warum 
verbauen die nix was länger hält? Statt Gummiringchen Drähte und einen 
porösen Schlauch aus Acryl, Polystyrol, PE? Muss ja nicht teflon sein!

von Thomas (Gast)


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Ja, ich meine die Flüßigkeit daraus schütten.

Was meinst Du wohl, was mit dem Kupfer passiert was von den Platinen 
geätzt wird? In die Luft auflösen tut sich das jedenfalls nicht.
Wenn Du Pech hast, setzt sich das ganze Zeug ab (dieser Schlamm!) -> je 
nach Sättigung natürlich.
Die Löcher des Sprudelschlauches verstopfen doch dann wie Hölle! Du 
kannst natürlich auch die Flüßigkeit drinnen lassen und nur den Schlauch 
entnehmen...

von Jim (Gast)


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Schlamm? Mit was ätzt Du? Wie soll denn aus Natriumpersulfat und reinem 
Elektrolytkupfer irgendwelcher Schlamm werden? Bei mir ist das Zeug 
immer bis zum Ende klar wir Kloßbrühe, nur blau halt...

von Michael (Gast)


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Hallo Jim,

was genau ist das denn fuer ein Aetzgeraet? Das Kuevettenaetzgeraet? 
Also beim Lesen draengt sich mir ein bisschen der Verdacht auf, dass Du 
Eisen-III-Chlorid zum Aetzen verwendest? Falls ja dann waere es 
natuerlich kein Wunder, wenn sich Dein Aetzgeraet aufloest, da es nicht 
dafuer geeignet ist. Da war bei meinem allerdings ein grosser 
Warnaufkleber drauf.

Gruesse,
Michael

von Peter S. (stachow)


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wenn das natriumpersulfat schön blau ist solltest du das dringend mal 
wechseln. dann ist das schön mit kupfer gesättigt und äzt auch nicht 
mehr so gut. wenn ich ätze, ätze ich immer mehrere platienen, danach 
reinige ich immer mein ätzgerät. ist aber auch ein selbstgebautes. bei 
solchen "billig" angeboten würde ich das aber auch auf alle fälle so 
machen!

von Jim (Gast)


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Also ich hab das Ätzgerät 1. Ich ätze mit NaPS, wieso drängt sich denn 
hier ein Verdacht auf FeCl3 auf? Ich krieg doch gar keinen Schlamm, da 
würde ich eher an solchen denken. Blau ist das NaPS übrigens schon nach 
zwei drei Platinen, ich wechsel das wenn die Zeiten zu lang werden, 
nicht wenn das blau ist. Und die Ätzlösung da raus zu nehmen seh ich gar 
nicht ein. Ich investier doch keine halbe Stunde pro Platine um das Ding 
sauber zu machen. Zudem stand in der Anleitung nichts von rausnehmen 
drin. Mir ist jedoch aufgefallen, das Reichelt Ersatz-Luftverteiler für 
günstige 8 Ocken vertickert. Die wissen anscheinend das es da eim 
Problem gibt.
Aber mal ganz ehrlich: es kann einfach nicht sein dass der Luftverteiler 
eines Ätzgerätes jedes halbe Jahr den Geist aufgibt. Ich kauf mir doch 
auch nicht jedes halbe Jahr eine neue Lüftung für mein Auto wei die 
auseinanderbricht!

von Uwe .. (uwegw)


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Das preiswerte Material ist halt nicht dafür ausgelegt, jahrelang im 
Ätzmittel zu hängen. Es unterliegt durch die Chemikalien einem gewissen 
Verschleiß. Bessere Matrialien, die dauerhaft beständig sind, kosten 
leider viel mehr.

Zum Ablassen nehme ich eine kleine Handpumpe (so eine wie Pollin 
Best.Nr. 850 027, ich hab mein vom Marktkauf). Damit sauge ich die 
Flüssigkeit an, ziehe dann den Schlauch ab, und lasse sie dann per 
Schwerkraft zurück in den Kanister fließen. Dann die Küvette mit Wasser 
spülen, trocknen lassen, fertig.

von Christian H. (chris07011985)


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Das mit der Handpumpe ist ne sehr gute idee! Funktioniert das auch bei 
kleinen Gefäßen? Bekommt man so ne pumpe auch noch woanders her? (4,5 
Euro versandkosten sind schon heftig)
Ich habe mein ätzgerät selbst gebaut (Inhalt ca 1,2 Liter) und hatte 
bisher immer sauerei beim umfüllen bzw. entleeren des ätzgerätes.

vielen dank,

christian

von déjà vu (Gast)


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>Ich habe mein ätzgerät selbst gebaut (Inhalt ca 1,2 Liter) und hatte
>bisher immer sauerei beim umfüllen bzw. entleeren des ätzgerätes.
einen (duennen) schlauch mit wasser fuellen, ein ende mit dem daumen 
zuhalten und richtung tieferstehendes lagergefaess halten, das andere 
ende in die aetzbruehe, daumen loslassen und dreimal laut "blaise pascal 
ist der king!!111einsELF" rufen.
so braucht man nicht mal ne pumpe zum ansaugen.

von Christian H. (chris07011985)


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Hey,
hab das gerade mal probiert, das geht wirklich wunderbar. Aber ist auch 
klar: wenn der schlauch genügend klein im durchmesser ist, reicht der 
druck im gefäß allemal aus. Hätte man auch selbst drauf kommen 
können...das geld für die pumpe wäre somit gesparrt.

vielen dank,

christian

von déjà vu (Gast)


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funktionieren tuts auch mitm gartenschlauch oder dicker; im zweifelsfall 
gehen dann ein paar tropfen wasser daneben, wenn man sich ungeschickt 
anstellt.
der gravierende nachteil dicker schlaeuche ist die unnoetige verduennung 
der aetzfluessigkeit. das liesse sich beheben, indem man den (leeren) 
schlauch insgesamt in die aetzfluessigkeit taucht und nur ein ende ein 
paar cm rausgucken laesst. dann daumen drauf, schlauch richtung 
lagergefaess, daumen weg und schwupps fliesst die bruehe. allerdings 
saut man auf die art garantiert ein paar tropfen, die aussen am schlauch 
runterlaufen, daneben.
naja, man kann ja mal in der kueche mit ein paar schuesseln wasser 
ueben, und sich selbst ein urteil bilden... :)

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Mal so generell zu diesem Aetzgeraet. Also als "Billigware" wuerde ich 
es fuer 100EUR nicht bezeichnen. In der Anleitung steht, dass man die 
Aetzfluessigkeit bis zu einem Monat im Geraet belassen kann und danach 
austauschen sollte. Ich denke der Betrieb ist problemlos moeglich, wenn 
man sich an diese Angaben haelt. Und dass Verschleissmaterial nicht ewig 
halten kann ist ebenfalls klar, dann muss man halt mal nachbessern. Da 
das Kupfer in der Aetzbruehe geloest vorliegt und das Natriumpersulfat 
im "Ruhezustand" inaktiv ist (Gitterentalpie wird nicht erreicht -- 
dadurch ist ja auch das Aufheizen noetig), sehe ich kein grosses Problem 
darin die Fluessigkeit laenger im Geraet zu belassen (was das Handbuch 
ja auch bestaetigt). Also um ehrlich zu sein ich seh hier grad das 
Problem nicht...?

Michael

von Christian R. (supachris)


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Ich hatte in meiner selbstgebauten Ätzanlage auch diesen Luftschlauch 
von Isel, das ist vielleicht ein Murks. Diese billigen Gummis lösen sich 
nach einiger Zeit auf. Der Schlauch hält wesentlich länger. Mit einem 
kleinen Stück Silikonschlauch statt der Gummis gehts viel besser.

Und Ätzbrühe rausnehmen is eh besser, bei längerem nicht benutzen 
kristallisiert das gerne mal aus dann und zerstört den Schlauch. Also 
zumindets bei mir im Keller wars so.

Seit ich mit Salzsäure und H2O2 ätze, hab ich diese ganzen Probleme 
nicht mehr, insgesamt viel besser als NaPS.

von Peter S. (stachow)


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wo und wie werdet ihr eigentlich die gesättigten chemikalien los?

von Johannes M. (johnny-m)


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Peter S. wrote:
> wo und wie werdet ihr eigentlich die gesättigten chemikalien los?
Ich weiß nicht, wo Du herkommst, aber in Deutschland gibt es mobile 
Schadstoffsammelstellen (Schadstoffmobil), bei denen man das Zeug 
abgeben kann...

BTW: Ich hatte Jahrelang ein ISEL-Ätzgerät 2. Die einzigen echten 
Probleme, die ich in relativ langer Zeit damit hatte, bezogen sich auf 
die Rückschlagventile an den Luftschläuchen (die man ersatzweise aber 
für wenig Geld im Aquarienzubehörhandel/Zoogeschäft bekommt) und auf den 
Platinenhalter (der auch als Ersatzteil nicht die Welt kostet). Die 
Gummibändchen am Luftverteilerschlauch haben sich auch bei mir schon 
nach kurzer Zeit aufgelöst, aber das ganze war zusätzlich noch mit 
Kabelbindern gesichert und hat immer noch schön zusammengehalten. Ich 
weiß nicht, ob die die Kabelbinder mittlerweile weglassen.

Zum Abpumpen hab ich mir für ein paar Pfennige damals so ne 
Standard-Handpumpe aus dem Kfz-Zubehör ("Kraftstoffpumpe") zugelegt, 
nachdem ich vorher auch mit der "wassergefüllter-Schlauch-Methode" 
gearbeitet hatte.

von Christian H. (chris07011985)


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Hier bei mir in der Nähe (Rhein-Main Gebiet) gibt es einen Recyclinghof, 
die nehmen chemikalien in kleinen Mengen an ohne das man was dafür 
bezahlen muss. Ansonsten ist soweit ich weiss Bundesweit ein 
Schadstoffmobil unterwegs, die müssten das auch annehmen. Ansonsten 
kannst du dich ja mal bei deiner Gemeinde erkundigen, die wissen da 
sicherich auch weiter.

Zu  déjà vu :
Also dass es mit einem Gartenschlauch funktioniert waage ich ja zu 
bezweifeleln, bei nem wirklich großen gerät vielleicht aber bei kleinen 
sicherlich nicht da da der Schweredruck einfach nicht ausreicht.

christian

von Johannes M. (johnny-m)


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Christian H******* wrote:
> Zu  déjà vu :
> Also dass es mit einem Gartenschlauch funktioniert waage ich ja zu
> bezweifeleln, bei nem wirklich großen gerät vielleicht aber bei kleinen
> sicherlich nicht da da der Schweredruck einfach nicht ausreicht.
Ich kann auch in Sachen Schlauchmaterial nur empfehlen, mal bei einem 
ortsansässigen Kleintierzubehörladen, Abteilung Zierfische 
vorbeizuschauen. Die haben i.d.R. für nicht allzu viel Geld Schläuche in 
allen Größen und Farben da...

von Christian H. (chris07011985)


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Johannes M. wrote:
> Ich kann auch in Sachen Schlauchmaterial nur empfehlen, mal bei einem
> ortsansässigen Kleintierzubehörladen, Abteilung Zierfische
> vorbeizuschauen. Die haben i.d.R. für nicht allzu viel Geld Schläuche in
> allen Größen und Farben da...
Genau so ist es, heute gekauft: 2m , 1,75 Euro

von Jim (Gast)


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Also die Chemikalien nimmt mir das Abwasser ab. Wie in der Anleitung 
beschrieben mit NaOH ausfällen, abfiltrieren und wegkippen. Da ist so 
gut wie kein Kupfer mehr drin. Und den getrockneten Feststoff sammle ich 
und geb ihn irgendwann wenn ein Kilo voll ist ab. Oder ich vertick es 
bei Ebay als Kupferoxid (techn.) ;-))

von déjà vu (Gast)


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>Zu  déjà vu :
>Also dass es mit einem Gartenschlauch funktioniert waage ich ja zu
>bezweifeleln, bei nem wirklich großen gerät vielleicht aber bei kleinen
>sicherlich nicht da da der Schweredruck einfach nicht ausreicht.
das hat mit der groesse des gefaesses ueberhaupt nichts zu tun. solange 
das eine gefaess tiefer steht als das andere gefaess, wird die 
fluessigkeit zum tieferstehenden "transportiert".

http://de.wikipedia.org/wiki/Hydrostatisches_Paradoxon

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