Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Crosstalk zwischen R+/- u TX+/- kein Problem?


von Bernd S. (mms)


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Hallo,

wenn zwischen RD+/- und TD-/+ verstärkt Crosstalk auftritt, da die 
Leiterbahnen sehr nah beieinander liegen, macht das nichts, oder? Da 
dieser Fehler (existiert auf beiden Leitern) im Ethernet PHY 
weggerechnet werden kann?

lieg ich da in meiner annahme richtig?

Bernd

von Falk B. (falk)


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@ Bernd Schuster (mms)

>wenn zwischen RD+/- und TD-/+ verstärkt Crosstalk auftritt, da die
>Leiterbahnen sehr nah beieinander liegen, macht das nichts, oder? Da

???
Zwischen Plus und Minus eines differentiellen Paares gibt es keinen 
"echten" Crosstalk. Also treten dort auch keine Probleme auf.

Aber zwischen RX und TX kann es schon Crosstalk geben, und das ist 
problematisch.

>dieser Fehler (existiert auf beiden Leitern) im Ethernet PHY
>weggerechnet werden kann?

Nein.

>lieg ich da in meiner annahme richtig?

Nein.

MfG
Falk

von Bernd S. (mms)


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>Zwischen Plus und Minus eines differentiellen Paares gibt es keinen
>"echten" Crosstalk. Also treten dort auch keine Probleme auf.

genau das meinte ich auch... das zwischen RD und TD ein größerer Abstand 
mit GND sein sollte, ist mir klar.

Bernd

von Bernd S. (mms)


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noch eine frage: ist die Verwendung einer Leiterbahn, die 50 Ohm 
Impedanz aufweist, gut zu verwenden für RD, TD, TX und RX Signale? Oder 
ist es besser 60 - 75 Ohm zu verwenden?


Bernd

von The D. (devil_86)


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Willst du die Leiterbahn extra so auslegen, damit du auf eine bestimmte 
Impedanz kommst.
Dann muss aber das Basismaterial immer genau gleich hoch sein, deine 
Leiterbahn genau gleich breit so wie geplant......

von Bernd S. (mms)


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ganz genau nicht unbedingt (50, 55, 60 Ohm), aber zumindestens in der 
nähe - also nicht 50 Ohm wenn sie 100 Ohm sein sollte.

Bernd

von The D. (devil_86)


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Ich weiß nicht, macht man das??

von Falk B. (falk)


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@ Bernd Schuster (mms)

>noch eine frage: ist die Verwendung einer Leiterbahn, die 50 Ohm
>Impedanz aufweist, gut zu verwenden für RD, TD, TX und RX Signale? Oder
>ist es besser 60 - 75 Ohm zu verwenden?

Immer die Impedanz des verwendeten Standards, bei Ethernet sind das 100 
Ohm differentiell.

MFG
Falk

von Bernd S. (mms)


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und auf welchen wert gehst du immer? weil auf einer leiterplatine 100 
Ohm und gleichzeitig 60 Ohm zu realisieren geht nicht (wenn man nicht 
gerade richtig breite leiterbahnen haben möchte)?

Bernd

von Falk B. (falk)


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@ Bernd Schuster (mms)

>und auf welchen wert gehst du immer? weil auf einer leiterplatine 100

Auf den richtigen, da ich solche Sachen nur im professionelem Umfeld 
mache.

>Ohm und gleichzeitig 60 Ohm zu realisieren geht nicht (wenn man nicht
>gerade richtig breite leiterbahnen haben möchte)?

Dann halte die Leitungen möglichst kurz und mach den Wellenwiderstand so 
nah wie möglich zur Forderung.

MfG
Falk

von Bernd S. (mms)


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beim normalen datenbus oder adressbus sowie steuersignale und 
Quarzanbindung welche impedanz verwendet man dort im prof. umfeld?

Bernd

von Falk B. (falk)


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@ Bernd Schuster (mms)

>beim normalen datenbus oder adressbus sowie steuersignale und

Bei den meisten kleineren uC ist das unkritisch. Also AVR, 8051 & Co 
brauchen dort kein impedanzrichtiges Layout. Bei grösseren (PowerQick, 
grosse ARM, wasweissich) kann es bisweilen notwendig sein, wenigstens 
für eine paar weniges Signale (Bustakt, RD, WR). SDRAM ist ein 
Grenzfall. Wenn DDR-RAM und ähnliches ins Spiel kommt, dann sind 50/100 
Ohm praktisch Plicht.

>Quarzanbindung welche impedanz verwendet man dort im prof. umfeld?

Die sind praktisch kurz und im niederen Frequenzbereich, dass auch hier 
die Impedanz keine nennenswerte Rolle spielt.

Wellenwiderstand

MFG
Falk

von Bernd S. (mms)


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>wenigstens für eine paar weniges Signale (Bustakt, RD, WR). SDRAM ist ein
>Grenzfall.

ich arbeite mit einem 32Bit-ARM und teilweise mit 2ns Rise-Time (z.B. 
CLK-Signale).

Auf welche Impedanz sollte man diese Signale routen (50 oder 100 Ohm) 
oder ist das egal und es hängt nur von der richtigen Terminierung ab, 
wenn die Leiterbahnlänge im Vergleich zur Rise-Time die kritische Länge 
erreicht? Und wenn diese kritische Länge nicht erreicht wird, dann 
spielt die richtige Impedanz keine tragende Rolle?

Bernd

von Falk B. (falk)


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@ Bernd Schuster (mms)

>>wenigstens für eine paar weniges Signale (Bustakt, RD, WR). SDRAM ist ein
>>Grenzfall.

>ich arbeite mit einem 32Bit-ARM und teilweise mit 2ns Rise-Time (z.B.
>CLK-Signale).

Das ist schon recht flink.

>Auf welche Impedanz sollte man diese Signale routen (50 oder 100 Ohm)
>oder ist das egal und es hängt nur von der richtigen Terminierung ab,

Ja, ist mehr oder weniger egal, solange die Terminierung an den 
Wellenwiderstand angepasst ist.

>wenn die Leiterbahnlänge im Vergleich zur Rise-Time die kritische Länge
>erreicht? Und wenn diese kritische Länge nicht erreicht wird, dann
>spielt die richtige Impedanz keine tragende Rolle?

Richtig, dann wirkt die Leitung wie eine örtlich eng begrenzte Kapazität 
ohne Laufzeiteffekte.

MFg
Falk

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