Wie der Titel schon sagt, würde mich interessieren, wo ihr Euer Wissen im Bereich Embedded Systems/Mikrocontroller her habt? Studium? Direkt im Job erlernt? Hobby/Selbststudium daheim? Hintergrund ist der, das mich das Arbeitsfeld reizen würde, aber im Studium bekommt man das Wissen nicht vermittelt. (Ich studiere Informatik/Elektrotechnik Mischstudiengang). Firmen verlangen aber in entsprechenden Stellenanzeigen meistens Erfahrung mit Mikrocontroller/Embedded-Systems-Programmierung. Wo soll man die hernehmen?
Ich habs aus meinem HIWI-Job neben dem Studium und durch meine Neugierde :) Mittlerweile bin im gleichen Team als Dipling fest angestellt.
Neugierde ist eine unheimliche Motivationsquelle. Und im Zeitalter des I-Net gibt es ja nahezu keine Grenzen mehr.
Naja, bissi was in der Schule gelernt, bissi was privat dazu....
Also ich bin letztes Jahr mit meinem Elektrotechnikstudium fertig geworden und das einzige, was mir während des Studiums über µC beigebracht wurde ist, dass es diese gibt. Hab mir daher alles selbst beigebracht bzw. beibringen müssen, zuerst hobbymäßig und anschließend beruflich, wobei ich hier fast nur mit Hardware zu tun habe.
Meinen ersten "Computer" bekam ich nach der Wende, als ich ca 10 war. Seither habe ich BASIC, PASCAL und ASM programmiert. Ein Projekt auf Arbeit machte es nötig, eine KLEINE Schaltung zu bauen, die RS232 gelesen, gerechnet und ausgegeben hat. Das war ein MEGA8 und so kam ich zu Controllern.
"Also ich bin letztes Jahr mit meinem Elektrotechnikstudium fertig geworden und das einzige, was mir während des Studiums über µC beigebracht wurde ist, dass es diese gibt." Oha, ein wenig mehr sollte es schon sein. Aber in der Regel sieht es wirklich so aus, dass allein mit Vorlesungswissen in dem Bereich kein Blumentopf zu gewinnen ist. Bei mir sahs folgendermassen aus: - Ein wenig Vorwissen aus kläglichen Versuchen ein wenig Assembler mit dem C64 zu programmieren - Grundlagen Rechnerachitektur (Einführung Digitaltechnik, Mikroprogrammierung usw. alles recht allgemein gehalten) im Grundstudium (Uni) - Überblick über den 8085 mit Assemblerprogrammierung (FH), Wahlpflichtfach mit auf diesen Prozessor basierenden µC wurde angeboten, aber von mir nicht belegt - C Programmierung (FH) - Ein wenig 8086 Assembler um einen Kommilitonen eines anderen Studienfaches bei ner Übungsaufgabe zu helfen - Diplomarbeit mit PIC - halbes Jahr Mitarbeit als Projektunterstützung an der FH, ebenfalls PIC - Vor 1,5 Jahren den aktuellen Job angenommen. Schaltungslayout und Programmierung Renesas R8C und M16C Hobbymässig hab ich mit Elektronik nicht viel am Hut. Suche Ausgleich eher in anderen Dingen.
Huhu Julian, > Hintergrund ist der, das mich das Arbeitsfeld reizen würde, aber im > Studium bekommt man das Wissen nicht vermittelt. Stimmt garnicht... ich hatte Mikrocontroller im Fach Mikroprozessorelektronik. Allerdings halt auch alles in Grenzen... wenn man etwas wirklich koennen will muss man viel in Eigenregie machen, was aber an sich kein Problem ist ;) In den neuen Studiengaenen (Bachelor) is das an meiner FH alles wegrationalisiert worden das stimmt allerdings... die Ausbildung wird halt schlechter, wenn man sich an Amis orientiert. lg, Michael
Ich halte es auch für einen gewaltigen Fehler den "Dipl.-Ing." (ein deutsches Markenzeichen) abzuschaffen. Das hängt vermutlich mit der Globalisierung zusammen.
Habe mein Wissen aus den Vorlesungen Mikrorechentechnik (HC11/HC12), Mikrorechnerstrukturen (68332), Digitale Signalverarbeitung (TMS320C2000 und DSP56F805) und Hardwarenahes C. Während des Großen Belegs (PIC) und in der Diplomarbeit (80C167). Bis jetzt im Beruf (Atmel AVR, ARM, und vor allem MSP430). Also ich kann nicht sagen, daß bei mir mit µC-Vorlesungen gegeizt wurde. Dafür fand ich VHDL zu kurz.
Lesen Lesen Lesen. Bücher, Zeitschriften, Internet. Und natürlich Learning by Doing
"Ich halte es auch für einen gewaltigen Fehler den "Dipl.-Ing." (ein deutsches Markenzeichen) abzuschaffen. Das hängt vermutlich mit der Globalisierung zusammen." Nein, das hängt mir der EU zusammen. Wenn man innerhalb der EU Freizügigkeit und gegenseitiges Anerkennen der Abschlüsse realisieren will, muss man eben auch die Ausbildung vereinheitlichen. Gruss Axel
Ich hab mein Wissen aus dem Tutorial auf dieser Seite ;-) Hab grad den Job gewechselt und muss mir das jetzt selber beibringen, weil wir das im Studium erst im nächsten Semester behandeln.
@Axel: Ich halte das Argument EU für eher vorgeschoben von den Politikern. Warum war man nicht konsequent und hat den 4jährigen Bac. (hons.) und den darauf aufbauenden Master genommen? Das wäre das wahre Äquivalent zum Dipl (FH) und Dipl. (Uni) mit dem Vorteil der Durchlässigkeit. So wurde der 3jährige Bac. eingeführt, der nur eins soll: Sparen am Studenten! Schließlich soll das ja der Standardhochschulabschluß werden. Übrigens hätte man gar nicht so viel ändern müssen, sondern das Modell "Gesamthochschule" mit Diplom 1 und 2 (siehe Uni Kassel) ausbauen müssen. Außerdem das praktische Semester an der FH weg, dafür Vorlesung. Praxis habe ich das ganze Leben, aber Lehre nicht mehr.
STS: Nun, in anderen Ländern ist das eben so. Man mag jetzt darüber streiten, ob man das alles übernehmen muss, aber wenn man international ausgerichtete Studenten haben will, muss man die Abschlüsse wohl gegenseitig anerkennen und vergleichbar halten. Wobei ich auch noch nie gehört hätte, dass ein Dipl.-Ing. im Ausland Probleme wegen mangelnder Abschlüsse hätte. Ich kenne nur Firmen, die gerne deutsche Dipl.-Ings. eingestellt haben. Im universitären Bereich mag das aber anders sein. Gruss Axel
Der Dipl.-Ing. ist weltweit anerkannt und gefragt und wird auch entsprechend bezahlt (außer in D vielleicht). Dieser verblödete, geldvernichtende und korruptionsfördernde Moloch EU zerstört mehr und mehr alt bewährte Strukturen.
> Ich hab mein Wissen aus dem Tutorial auf dieser Seite ;-)
Ja, genau so ging es mir auch. Keine Bange, der Einstieg ist schwer und
unübersichtlich, aber dann wird plötzlich alles sehr schnell viel
klarer. Ich war kaum über das mit-dem-AVR-eine-LED-blinken-lassen
hinaus, da kam ein Projekt in der Firma in dem ein recht umfangreihches
uC-Programm benötigt wurde, die Aufgabe habe ich bekommen "weil ich
schon mal was mit uC gemacht habe", hat alles wunderbar geklappt, mit
Interrupts, I2C, 1-wire Bus per Software emuliert,
Echtzeitanforderungen, Tasks mit verschiedenen Prioritäten. Vom Mega16
waren am Ende 9k mit Programmcode gefüllt (in C programmiert). War viel
Arbeit, hab aber extrem viel gelernt.
Also klein anfangen mit dem Tutorial, dann sich ein eigenes Projekt
überlegen und immer ein neues Feature des uC nach dem anderen
ausprobieren und einsetzen.
Viel Spass beim basteln.
Randy
>Wie der Titel schon sagt, würde mich interessieren, wo ihr Euer Wissen >im Bereich Embedded Systems/Mikrocontroller her habt? Wir hatten an der Schule mal was mit einem Z80, in einer Uebung. Mehr waere drin gewesen, der Lehrer hat mir aber nicht gelegen. Nach der Schule kam der 8086 dann raus. Ich hab mir dann das Datenbuch fuer die CPU plus Periheriechips (3cm dick) zugelegt, und einen Satz Chips, und hab mir daraus ein System gebaut. Dauerte Monate, und am Ende hatte ich ein System, da konnte man mit drehbaren Hexschaltern und ein paar Tastenschaltern das RAM beschreiben. Damit hab ich dann das Programm eingegeben, wenn was lief, wurde der Code mit einem externen Programmer in ein EEPROM gebrannt. Auch dort musste der Code am Frontpanel als Hex eingegeben werden. Assembler gab's damals noch nicht, jede Zeile ASM code musste ich ueber die Codetabelle im Manual codieren. Nach einiger Zeit hatte ich dann einen Editor zusammen, der konnte Tastatureingaben auf dem LCD anzeigen und editieren. Ich hab dann abgebrochen, weil ich meine Zeit fuer anderes brauchte. Was es damals als Dev Tool gab war das MCS86 von Intel, revolutionaer, und schweineteuer. 50kEuro oder so. Nachher kamen dann die ersten PC auf den Markt, fuer 10k euro das Stueck, mit Floppy und ohne Software natuerlich. Es ging dann nochmals 2 Jahre, da konnte ich einen PC mit einem 8088 fuer 1700 Euro kaufen, die 10MB HD fuer 1k Euro extra. ... Ja, ist schon eine Weile her.
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