Hallo! Ich möchte ein Rechtecksignal mit etwa 100kHz bis 200kHz über eine Kabelstrecke schicken, wobei das Rechtecksignal über einen Übertrager eingekoppelt wird. Damit wird gewährleistet, dass der Gleichspannungsanteil weg ist und eine galvanische Trennung vorhanden ist. Problem ist nur, dass das eingekoppelte Rechteck nach dem Übertrager auch noch ein Rechteck sein sollte. Auf was muss ich da beim Kauf des Übertragers achten? Wo bekommt man solche Übertrager? lg Thomas
Hmm, "Eingekoppelt", du willst also das Signal zusätzlich zu einer (Gleich-) Spannungsversorgung über ein (Langes?) Kabel übertragen? Zeig mal ein kleines Schaltbild, wie du dir das vorgestellt hast. und ums Vorweg zu nehmen: Ein Rechteck kriegst du am Ende sicher nicht mehr raus. Du solltest wg. Reflektionen etc noch nichtmal ein Rechteck einspeisen, sondern bestenfalls "Trapeze" mit limitierter Slew-Rate. Am Empfänger lässt sich dann mit nem Schmidt-Trigger evtl wieder ein halbwegs sauberes Rechtecksignal erzeugen. /Ernst
Ja genau... ich möchte über zwei Leitungen ein differentielles Signal übertragen und eine Gleichspannung, ähnlich wie dies beim PoE passiert. Dass am Ausgang nicht das gleich raus kommt wie am Eingang rein geht hab ich mir fast gedacht, aber so lange es einem Rechteck ähnlich sieht, wird es funktionieren, denn in meiner Anwendung ist nicht nur die Flanke von Bedeutung sondern vor allem der Spannungspegel von logisch 0 und 1. Schaltbild habe ich leider noch nicht, es geistert momentan nur die Idee in meinem Kopf herum.
[zitat] und ums Vorweg zu nehmen: Ein Rechteck kriegst du am Ende sicher nicht mehr raus. Du solltest wg. Reflektionen etc noch nichtmal ein Rechteck einspeisen, sondern bestenfalls "Trapeze" mit limitierter Slew-Rate. [/zitat] besser gleich reflektionen vermeiden.. Anfang: Leitungswiderstandsanpassung zB 50 Ohm Leitung 50 Ohm Koxial Kabel Ende: 50 Ohm Last ---> keine Reflektionen, die das Signal verbiegen möglichst hohe Pegel verwenden zB +-12V wie bei rs232 und am ende eine entsprechende Auswertescahltung die aus dem Signal auf jeden Fall ein Rechteck macht (z.B. Schmitt Trigger http://de.wikipedia.org/wiki/Schmitt-Trigger#Anwendung)
PoE ist vielleicht ein schlechtes Beispiel, das braucht ja min. vier Adern, du willst mit zwei auskommen, oder? Ich würd dann erstmal die Übertrager weglassen, und das Nutzsignal über einen Kondensator ein- bzw auskoppeln.
Dafür eignet sich ein Ringkern mit Material-77-Ferrit am besten. Und doch, man bekommt ein Rechteck rüber. Sogar sehr gut, warum auch nicht? Man muss nur einen guten Treiber haben. Dafür eignet sich entweder eine Komplementärstufe MOSFETs oder eben UCCs von TexasInstruments. Im Anhang ist ein Bild von dem Signal nach meinem Übertrager bei 312kHz mit 470 Ohm belastet. Daniel
Daniel R. wrote:
> Und doch, man bekommt ein Rechteck rüber. Sogar sehr gut, warum auch nicht?
Nach wievielen Metern Kabel ist das Oszi-Bild aufgenommen?
Das Bild wurde etwa bei 0,5m aufgenommen. Bei mir wird das Signal erzeugt und über den Übertrager geschickt, welcher dann eine 230V MOSFET-Halbbrücke ansteuert. Daniel
@Ernst Bachmann: Es können auch 4 Adern sein, an dem soll es nicht scheitern, da es ohnehin zwei differentielle Adernpaare sind. @Daniel R: Wo bekommt man solche Ringkerne? Die sind doch auch nur für bestimmte Frequenzen ausgelegt oder? Habs vorerst mal mit einem LAN-Übertrager probiert und ab 300kHz bekomm ich das Rechteck auch relativ schön drüber. Je geringer jedoch die Frequenz wird desto verschliffener wird das Rechteck, bis schlussendlich nur noch kleine Haifischzacken übrigbleiben
Also ich hab meinen Ringkern aus einem "Ferrit-Überraschungspaket" von Pollin. Ansonsten gibts die auch bei Reichelt. Material 77 sollte für den Frequenzbereiche gut funktionieren. Nicht jeder Ferritkern besteht aus dem Material. Vielleicht hattest Du einen aus anderem Material. Manchmal findet man die auch in PC-Netzteilen. Aber Vorsicht! Die meisten Ringkerne darin sind Eisenpulverkerne und sind somit völlig nutzlos für Deine Anwendung. Manchmal hat man Glück...
@rooney: Vermutlich hast Du bei den niedrigen Frequenzen den Kern in Sättigung getrieben... die Kerngröße muss stimmen. Bei Buerklin gibt es schöne Kerne, mit Datenblättern, wenn ich mich recht erinnere.
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