Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Mit oder ohne Krawatte?


von Randy (Gast)


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Hallo,

ich werde mich in ein paar Monaten um einen neuen Job bewerben, als 
Dipl.Ing. E-Technik nach 4 Jahren im Beruf (bin jetzt 31 Jahre). Als ich 
direkt nach der Diplomprüfung bei den Vorstellungsgesprächen war dachte 
ich mir: So'n Blödsinn, ich bewerbe mich ja nicht als Consulter oder 
CEO, dann brauche ich auch nicht so aussehen. Also Stoffhose, Hemd, 
keine Krawatte. Und die Praxis schien mir recht zu geben, nie saßen mir 
Personen gegenüber die eine Krawatte dran gehabt hätten, auch bei 
Siemens und ähnlichen Läden. Auch nicht z.B. der Abteilungsleiter, der 
(bei einem Gespräch) nur kurz reinschaute (wohl weil er an Ende 
unterschreiben würde, aber die Entscheidung ansonsten seinem 
Gruppenleiter übeließ). Bei den Personalern in den Gesprächen könnte ich 
es nicht sagen, die waren alle weiblich. Ich hätte mich also overdressed 
gefühlt wenn ich nach den Bekleidungstipps vom VDE o.ä. gegangen wäre.
Jetzt ist das schon eine Weile her, und ich ein paar Jahre älter. 
Bewerben werde ich mich aber wieder um eine "schnöde Ing. Stelle", also 
nicht Gruppen-, Projektleiter oder sowas.
Ich habe keine Krawattenfobie, will aber das richtige Maß finden beim 
Dresscode für die Bewerbung. Und nicht wie ein Schreibtischtäter 
rüberkommen der nur Papier produzieren kann, denn meine Stärken liegen 
im löten und es im Labor zum-laufen-zu-bringen während andere noch mit 
simulieren beschäftigt sind.

Randy

von Gast (Gast)


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Du hast dich doch schon entschieden? Was soll also die Frage. Wie man 
sich kleidet, ist keine Frage des persönlichen Geschmacks, sondern der 
Etikette. Wenn du deinem Gegenüber keinen Respekt zeigen willst, dann 
tue es nicht. Lass einfach die Krawatte weg und bewirb dich in Jeanshose 
oder im modischen Lumpenlook.

von Schorsch (Gast)


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>Also Stoffhose, Hemd, keine Krawatte.

So habe ich das auch immer gemacht. Mir war immer wichtig, dass ICH ich 
wohlfühle.

Bei Siemens hatte ich mich mal beworben und bereits in der Einladung zum 
Vorstellungsgespräch stand, dass Businesskleidung erwartet wird. Schön, 
ich ging trotzdem ohne Kravatte hin. Eine Zusage bekam ich nicht, ist 
abe auch nicht schlimm.

von michi (Gast)


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am besten du schaust wie sich die firma in der öffentlichkeit 
präsentiert.
zieh dich so an, wie die leute zb. auf der homepage der firma angezogen 
sind.

von Jorge (Gast)


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Dein Anzug wird beim Löten leiden.

von Axel (Gast)


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Immer mit.

Ausziehen kannst du die immer noch, Hemd hochkrämpeln, Knopf öffnen, 
einen Witz über Deinen Anzug machen. Steht Dir alles offen.

Aber Du kannst nicht zurück zum Auto gehen und die Kravatte holen.

Und als Ing. kann es immer mal passieren, dass Du zum Kunden musst und 
da angemessen gekleidet sein solltest. Wenn Du das schon im 
Bewerbungsgespräch nicht bringst, wird das wohl später auch nichts. Das 
wäre zumindest die Erwartung des Personalers.

Ich würde jedenfalls niemanden einstellen, der sich nicht mit Anzug und 
Kravatte vorstellt. Das ist so etwa das Mindeste, was ich als Engagement 
erwarten würde. Und wenn schon vor der Einstellung das Engagement sich 
auf dem Niveau von "Die Zeit, mir eine Kravatte umzubinden ist mir der 
Job nicht wert" liegt, wird das wohl später nicht besser werden.

Gruss
Axel

von yalu (Gast)


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Du solltest beim Bewerbungsgespräch mindestens so gut angezogen sein,
wie deine Gesprächspartner von der Firma, denn:

Du stehst bei der Vorstellung im Mittelpunkt, um dich dreht sich
alles. Für dich ist das ein besonderer Tag, da du dich wahrscheinlich
nur einmal (oder zumindest nicht so schnell wieder) bei dieser Firma
bewirbst.

Für deine Gegenüber (Abteilungsleiter, Personaler usw.) hingegen ist
das genz normaler Alltag. Die verarzten u.U. am gleichen Tag noch drei
andere Bewerber und am nächsten Tag noch ein paar. Deswegen können sie
auch etwas legerer auftreten, auch wenn sie das nicht übertreiben
sollten, da sie ja immerhin ihre Firma repräsentieren, die ihrerseits
einen guten Eindruck auf den Bewerber machen will.

Also: Wenn du eine Stufe besser gekleidet bist als deine Gegenüber,
ist vollkommen korrekt (musst ja nicht gerade mit Frack und Zylinder
antanzen). Wenn du aber eine Stufe schlechter dastehst, kommt das
ziemlich komisch.

Ich bin persönlich auch alles andere als ein Krawattenfetischist. Mir
wäre es deswegen auch egal, wie ein Bewerber zu mir käme, wenn ich
Peronaler wäre, solange er einigermaßen gepflegt aussieht.

Aber wenn ich als Bewerber in einem Bewerbungsgespräch, wo nur ein
einziger der Gesprächspartner eine Krawatte trägt, selber ohne da
sitzen würde, würde ich mich nicht besonders gut fühlen.

von Yeah (Gast)


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>Ich würde jedenfalls niemanden einstellen, der sich nicht mit Anzug und
>Kravatte vorstellt. Das ist so etwa das Mindeste, was ich als Engagement
>erwarten würde.

Glücklicherweise sehen das die meißten Personaler anders.

Grundregel: NIE besser angezogen sein, als der Chef, auch nicht beim VG.

von Josef ( Gast ) (Gast)


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Yeah

Woher weiß ich wie der Chef angezogen ist , vielleicht Säkretärin 
ausspionieren.


MfG

Josef

von yalu (Gast)


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> Grundregel: NIE besser angezogen sein, als der Chef, auch nicht beim
> VG.

Du solltest vielleicht nicht gerade das Brioni-Schild aus deinem Anzug
heraushängen lassen oder, wenn sich's nicht verstecken lässt, einfach
"C&A" drüberpinseln. Dann klappt das schon, auch wenn der Chef
vielleicht gerade seine lockeren Tag hat und etwas bequemer
daherkommt.

von sega (Gast)


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>Grundregel: NIE besser angezogen sein, als der Chef, auch nicht beim VG

Dem würde ich beipflichten, wobei es der Chef sicher verzeiht, wenn man 
im VG besser angezogen ist. Mir ist es mehrfach passiert, daß ich bei 
Kundengesprächen besser da sass, als der Chef. Das hat mir sehr 
geschadtet, lag aber am Ende doch an ihm, da er einfach underdressed 
war: Es kamen Amis und Japaner!

In einem anderen Fall hatte ich mit den Offiziellen von Bosch und Texas 
Intruments zu tun. Da war ich bereits in der Firma und hatte so gut wie 
nie eine Krawatte an (Hatte auch sonst keiner). Beim ersten Gespräch 
hatte ich die Krawatte dabei, habe sie aber ausgezogen, sls die Herren 
an der Toreinfahrt waren:

Von denen hat keiner nie und nimmer eine Krawatte gehabt, als er zu uns 
kam.

>Und als Ing. kann es immer mal passieren, dass Du zum Kunden musst und
da angemessen gekleidet sein solltest.

Das ist ein anderer Fall!

Ich habe immer ein sehr gepflegte Hose und ein sauberes, farbiges und 
modisches Hemd an. Das geht für beide Situationen. Entweder habe ich nur 
das Hemd und eine Krawatte, oder nur das HEmd und ein lockeres Sacko, 
das auch in Jeans-Umgebungen nicht auffällt.

von Axel (Gast)


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"Glücklicherweise sehen das die meisten Personaler anders."
Woher weisst Du das ?

"Grundregel: NIE besser angezogen sein, als der Chef, auch nicht beim 
VG."

DAS ist, wie ich schon schrieb, gar kein Problem. Im Gespräch Kravatte 
ausziehen ist kein Problem, im Gespräch Kravatte anziehen geht nicht. 
Davon abgesehen hat jeder Chef Verständniss dafür, wenn Du im 
Bewerbungsgespräch anständig gekleidet bist. Aber evtl. hat nicht jeder 
Verständniss dafür, dass Du es nicht bist. Ich habe jedenfals noch nicht 
gehört, dass jemand einen Job wegen einer Kravatte nicht bekommen hat.

"Von denen hat keiner nie und nimmer eine Krawatte gehabt, als er zu uns
kam."

Es gibt da schon einen Unterschied zwischen Kunde und Lieferant.

"Das ist ein anderer Fall!"

Nein, das ist auch eine Bewerbungssituation.

Gruss
Axel

von Yeah (Gast)


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> "Glücklicherweise sehen das die meisten Personaler anders."
> Woher weisst Du das ?

Weil ich gute Kontakte zu Personalabteilungen einiger Firmen habe, 
darunter Dienstleister und internationale Großunternehmen.

von Axel (Gast)


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"Weil ich gute Kontakte zu Personalabteilungen einiger Firmen habe,
darunter Dienstleister und internationale Großunternehmen."

Deine vergeblichen Bewerbungsversuche zählen wohl nicht als Referenz :-)

Gruss
Axel

von Yeah (Gast)


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Nö, eigentlich nicht. Ich habe nur drei Bewerbungen geschrieben, wobei 
zwei Zusagen kamen.

von Bewunderer (Gast)


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So langsam fass’ ich es nicht. Da haben wir hier ein Forum voller 
(angehender) Ingenieure und Techniker, die entweder schon mal Ihre Firma 
vor der Pleite gerettet haben und/oder aus einer Rolle Blumendraht jedes 
beliebige elektronische Gerät entwickeln können, aber mit der Kleidung 
im Bewerbungsgespräch völlig überfordert sind.
Wie schon einige Vorredner bemerkt haben: wenn man nicht explizit 
aufgefordert wird, in ungewaschenen Joggingklamotten zu erscheinen, ist 
Jackett, Krawatte und Stoffhose ein Muss. Ich bin mit dieser 
Vorgehensweise bei meinen nun 15Jahre zurückliegenden 
Bewerbungsgesprächen sehr gut gefahren.
In der Schweiz war ich sogar bei einer größeren Firma einmal der einzige 
mit Jackett und Krawatte, dieses wurde aber nicht negativ ausgelegt, 
zumindest habe ich damals ein Jobangebot bekommen.
Soweit also zu den Latrinenparolen, man dürfe nie besser gekleidet sein 
als der Chef.
Hinweis: es gib einen Unterschied zwischen ordentlicher Kleidung und 
Snobismus.

Yeah mag andere Erfahrung haben, diese aber als Referenz zu definieren 
wäre mir als Jobsuchender zu riskant.

von Yeah (Gast)


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Blödsinn.

von Bewunderer (Gast)


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@Yeah,

"Weil ich gute Kontakte zu Personalabteilungen einiger Firmen habe,
darunter Dienstleister und internationale Großunternehmen."

OK, Du hast recht. Supermänner wie Du können tragen was sie wollen.

von Yeah (Gast)


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Sag ich doch.

von Der Hubert (Gast)


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Beim Bewerbungsgespräch rausputzen und dann nach der Unterschrift in den 
gleichen Lumpen rumlaufen, wie der Rest .... ;):D

von Horst Gschwandtner (Gast)


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Ich würde sagen "Scheiß auf die Krawatte".

Ordentlich gekleidet reicht - du bewirbst Dich als DI und nicht als 
Türklinkenputzer (=Verkäufer/Vertreter).

von sega (Gast)


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Nochmal: Dem Chef gegenüber overdressed zu sein, ist im VG kein Problem- 
wohl aber im täglichen Alltag. Wenn der Kunde erst Dir die Hand gibt und 
dann dem Chef, weil Du ihm wichtiger erscheinst, hast Du verloren.

Im VG ist leicht overdressed angesagt!

von Gast (Gast)


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Don't feed the Troll.

von Paul Baumann (Gast)


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Nein. Don´t feed the Krawatte! ;-)
Hoffentlich fühlt sich jetzt keiner auf den Schlips getreten. :-)

Paul

von Gast (Gast)


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Wie wärs mit einer Fliege?

von M. M. (miszou)


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Hi

es wird echt Zeit das dieser Klamotten Blödsinn mal aufhört. Ich glaub 
die Unterdrückung hört nie auf. Jeder soll doch tragen was er will ohne 
gleich das der Gegenüber mit Psycho Dreck daher kommt. "Der hat keine 
Krawatte an, dem ist der Job nicht wichtig", hallo wer hat den so einen 
Scheiß jemals in die Welt gesetzt. Auch wenn ich mit einer Jeans zum VG 
kommen würde, hab ich immer noch genau so viel Respekt vor dem Gegenüber 
wie im Anzug.


Ich gebe die Hoffnung nicht auf das diese Oberflächlichkeiten irgendwann 
aussterben.

Ist ja schlimmer wie in der Schule, der hat keine Markenklamotte also 
gehört der nicht zu uns. Die Leute die so viel Wert auf Kleidung legen 
sind wohl aus dem alter noch nicht raus gekommen.

In meinen Augen gibt es nur einen sinnvollen Dresscode. Bei drehenden 
Maschinen eng anliegende Kleidung, falls mit schweren Sachen hantiert 
wird Stahlkappen in die Schuhe, beim Schweißen keine kurzärmligen 
Klamotten...
alles andere ist ist Privarsache.

Sorry für Offtopic, aber das musste ich mir von der Seele schreiben.


Gruß
MISZOU


P.S.: OK ich gebs ja zu, falls mal ein Unfall passiert kann eine 
Krawatte doch sehr nützlich sein, um evtl eine Blutung zu stillen in dem 
man etwas abbinden kann, aber sonst...

von Chris (Gast)


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Meine Meinung - mehr braucht man zum Beitrag von M. M. nicht zu sagen 
...

von Gast (Gast)


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>Jeder soll doch tragen was er will

Jeder kann doch tragen was er will. Jedoch muss er auch damit rechnen, 
dass nicht jeder akzeptiert, was der andere trägt. Wo ist nun das 
Problem? Wenn einer aufgrund unpassender Kleidung keinen Job bekommt, 
kann er doch mit hoch erhobenen Haupt stolz nach hause gehen "Wenigstens 
habe ich getragen, was ich wollte"

So, wie jemand die Freiheit hat, die Kleidung zu wählen, können andere 
(Personen, Gesellschaftskreise) eben wählen, ob sie diese Person 
akzeptieren oder nicht. Niemand zwingt hier irgendjemanden zu 
irgendetwas.

von Daniel (x2) (Gast)


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>Auch wenn ich mit einer Jeans zum VG kommen würde, hab ich immer noch genau >so 
viel Respekt vor dem Gegenüber wie im Anzug.

Das mag ja sein aber irgendwelche Regeln müssen doch gelten. Du könntest 
beim VG auch KEINEM "Guten Tag" sagen. Selbst dann könntest du 
behaupten, du hast den gleichen Respekt wie mit der Begrüßung.

Es ist halt eine Form von Anstand und öffentlicher Zurschaustellung von 
Wille. :-)

von M. M. (miszou)


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Hi

Ohne Regeln geht es natürlich nicht. Anzug ist nunmal die Regel, aber 
keine Regel oder Form von Anstand. Alte Angewohnheiten (vor allem die 
schlechten ;-) ) lassen sich nur sehr schwer verändern.

Mann muss sich halt damit abfinden. Aber mit Anstand, hat es für mich 
nichts zu tun. Zu der Zeit als ich mich stofflich kastrieren musste, hab 
ich es einfach als Arbeitkleidung hingenommen.
Dewegen hängen die Sachen auch in meinem Kleiderschrank direkt neben dem 
alten Blaumann.

Zur der Begrüßung, ich finde das ein etwas schlechtes Beispiel. Man 
grüßt doch eh immer weil man jemanden einen schönen/guten Tag wünschen 
will.
Und da spielt es für mich keine Rolle, ob da einer im schicken Anzug 
vorbei läuft oder jemand in Latzhose...

öffentlicher Zurschaustellung <== genau mehr ist es nicht.


Gruß MISZOU

von Axel (Gast)


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"Anzug ist nunmal die Regel, aber keine Regel oder Form von Anstand."
Eben. Und es hat leider keinen Sinn, hier jemandem zu raten, es einfach 
ohne zu probieren.

"Zu der Zeit als ich mich stofflich kastrieren musste, hab ich es 
einfach als Arbeitkleidung hingenommen."

Nun, wir reden hier über ein kleines Halstuch. Das für ein paar Stunden 
umzubinden mit ein paar anständigen Klamotten ist doch nun wirklich 
nicht so schlimm.

Manche tun ja so, als sollten sie mit einer Dornenkette rumlaufen.

Gruss
Axel

von Daniel (Gast)


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vor einem vorstellungsgespräch informiert man sich über die firma, dabei 
müsste diese frage eingentlich beantwortet werden...
grundsätzlich würd ich einen teuren anzug mit kravatte bei einer 
kleineren firma nicht empfehlen, bei grossfirmen siehts wieder anders 
aus...
(bei den 2 vorstellungsgesprächen welche ich bin anhien hatte, hatte ich 
das einte mal annzug und kravatte an, das andere mal jeans und 
pulover...)

von Olaf (Gast)


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> Nun, wir reden hier über ein kleines Halstuch. Das für ein paar Stunden
> umzubinden mit ein paar anständigen Klamotten ist doch nun wirklich
> nicht so schlimm.

Das Problem ist einfach das weder im Tietze&Schenk noch im Horowitz&Hill 
irgendwo steht wie es benutzt wird. :-)

Olaf

von pumpkin (Gast)


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Krawatte? Damit man möglicherweise mit dem BWL-Bewerber um 13Uhr 
verwechselt wird? Niemals!

von reflection (Gast)


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Hehe, machts wie ich, ich war jedes Mal im Militärdienst als ich mich 
vorstellen ging, da stellt sich die Frage nach dem Anzug gar nicht lol 
Hat immer bestens geklappt mit dem grünen Anzug!

Greets

von Jens (Gast)


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In der Firma, bei der solcherlei Oberflächlichkeiten entscheidend sind, 
wär ich absolut fehl am Platze. Zum Glück geht der Trend hin in ein 
krawattenloses Zeitalter (außer vielleicht bei den Japanern). Das Teil 
steht für mich allein für Engstirnigkeit, Zwang und Einengung...

von Olaf (Gast)


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> Zum Glück geht der Trend hin in ein
> krawattenloses Zeitalter (außer vielleicht bei den Japanern).

Noe, auch dort geht der Trend zur Abschaffung weil es im Sommer sehr 
heiss ist. Allerdings gibt es dort noch viel zutun.

>> Das Teil steht für mich allein für Engstirnigkeit, Zwang und Einengung...

Ich wuerde da jetzt keine Lebensphilosphie draus machen, aber es ist 
einfach ein Zeichen von Dummheit Menschen nach Aeusserlichkeiten zu 
beurteilen.

Wisst ihr was ich wirklich schlimm finde? Die Salesdroiden die schon 
seit drei Tagen im besten Anzug auf dem Messestand rumstehen um ihr 
Zeugs anzupreisen, aber so uebel stinken das einem schwindlich wird weil 
sie halt seit drei Tagen denselben Anzug an haben. Da hilf dann nur Luft 
anhalten und schnell weitergehen.

Olaf

von Randy (Gast)


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> Nun, wir reden hier über ein kleines Halstuch. Das für ein paar Stunden
> umzubinden mit ein paar anständigen Klamotten ist doch nun wirklich
> nicht so schlimm.

Mir ging es nicht darum dass es für mich so schlimm wäre so ein Teil 
anzuziehen, sondern wie man im Bewerbungsgespäch damit rüberkommt, sich 
also schon optisch von den typischen Schreibtichtätern abzusetzten.

> Krawatte? Damit man möglicherweise mit dem BWL-Bewerber um 13Uhr
> verwechselt wird? Niemals!

Als Essenz der Diskussion ziehe ich heraus dass ich mit Krawatte 
auftauchen werde, falls in der 4ma ein Korintenkaker dabei ist, aber 
ansonsten so leger als möglich, damit ich nicht mit dem BWLer von 13Uhr 
verwechselt werde.

> Das Problem ist einfach das weder im Tietze&Schenk noch im Horowitz&Hill
> irgendwo steht wie es benutzt wird. :-)

Dazu ist doch das Internet erfunden worden, damit auch die Techniker 
rausfinden können wie sowas geht. (Und Krawattenknoten muß ich 
tatsächlich nochmal nachlesen... zum Glück schreibe ich hier mit nem 
Nick)

Randy

von Stefan Helmert (Gast)


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Hallo,

es ist doch so: Wenn der Bewerber nicht genommen wird, muss doch die 
Firma irgend eine Ausrede finde, wieso er nicht genommen wird. Wenn man 
ohne Krawatte auftaucht heißt es eben: "Dem ist seine Freiheit sich 
anzuziehen wie er will wichtiger als sein Job." Taucht er mit Krawatte 
auf, so ist er besser gekleidet als der Chef und ihm wird vorgeworfen 
überheblich zu sein. Schließlich müssen doch ein paar 
Alibie-Vorstellungsgespräche laufen, dass es nicht so auffällt, wenn 
sich der Personalchef dann doch für seine unfähige Verwandtschaft 
einstellt.

von Solig (Gast)


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"dann doch für seine unfähige Verwandtschaft einstellt."

Viele werden jetzt sagen, daß kann sich keine Firma erlauben. Ich kann - 
zurückglickend auf über 20 Jahre aktive Tätigkeit in unseren Firmen - 
aber sagen, daß dem oft so ist! Personalbesetzer melden neue Stellen 
IMMER erst den eigenen Leuten, sodaß deren Bewerbungen früher 
eintrudeln, ferner werden BW anderer Personen schonmal zur Seite gelegt.

Personalabteilungen machen oft mehr ihr eigenes Spiel in den Firmen.

von Bewerber (Gast)


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Hallo zusammen. Ich habe morgen ein Vorstellungsgespräch und überlege ob 
ich eine Krawatte anziehen soll oder nicht. Ich bewerbe mich um eine 
Ingenieursstelle. Anzug habe ich. Die Frage ist, ob dann noch ne 
Krawatte unbedingt dazugehört. So wie es durchgeklungen ist, kann man 
mit Krawatte eigentlich nichts falsch machen oder?

Ev. mache ich mich auch nur ein bischen verrückt grade (blöde 
Nervosität) ;))

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Ja, ich würde auch Krawatte tragen. Wie jemand weiter oben schrieb: 
ausziehen kannst Du sie immer noch.

Natürlich ist es blöd, dass man auf Äußerlichkeiten schaut, aber:

das erste, was man von jemandem sieht, ist nun einmal seine Hülle und 
eine erste Einschätzung läuft im Kopf innerhalb von Sekunden 
vollautomatisch ab - dagegen kann man sich (leider) nicht wehren.

Mit entsprechend "schlechter" Kleidung hast Du schon auf dem Weg von der 
Tür zum Bewerberstuhl einen Negativstempel kassiert - ganz ohne Chance, 
das durch innere Werte wettzumachen.

Außerdem finde ich auch, dass man ruhig zeigen sollte, dass das 
Bewerbungsgespräch für einen wichtig ist - indem man ihm einen 
kleidungsmäßigen Rahmen gibt. Auch das signalisiert dem Gegenüber: mir 
ist es ernst - und zwar schon, bevor man etwas gesagt hat.

Kleider machen Leute - zumindest in den ersten 10 Sekunden. Den 
Startvorteil würde ich nicht verschenken!

Chris

von Bernd (Gast)


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@Bewerber,

mit Anzug und Krawatte kannst du bei Vorstellungsgespräch und bei 
Terminen mit Kunden nicht viel Falsch machen. Außer der Kunde hat dich 
zum Tennis- oder Golfspielen eingeladen ;-).

Viel Erfolg,
Bernd

von Bewerber (Gast)


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Hallo Chris und Bernd,

Vielen Dank für die Tipps und Hinweise. Ich denke ich werde die Krawatte 
einfach mal anziehen. Nun muss ich nur noch meine Nervosität in den 
Griff bekommen. Ihr habt nicht zufällig gute Tipps diesbezüglich :P


Grüße ;-)
Der Bewerber

von Panzer H. (panzer1)


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Trink nen Baldrian ;-)=

von Thomas B. (escamoteur)


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Hallo,

ich denke es kommt immer auch auf die Branche an und für was für ne 
Stelle man sich bewirbt und es gibt auch noch andere akzeptable 
Kleidung.

Im technischen Umfeld halte ich eine gute Stoffhose, ein dünner 
Rollkragen Pulld oder rauch ein offenes Hemd, aber auf jeden Fall mit 
gutem Sakko drüber auch für ok. Ach ja, ein paar GUTE Schuhe sind 
manchmal mehr wert als eine Krawatte.

Wenn Du Dich bei der Auswahl Deiner Garderobe eher unsicher bist, dann 
bist Du mit Anzug, weißem Hemd und einer nicht zu auffälligen Krawatte 
sicherlich am besten bedient.

Viele Grüße

Thomas Burkhart

von Vorname N. (logout-name)


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Hallo!

Ich möchte noch etwas zu deiner Beruhigung beitragen:
Sei du selbst. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen!
Wenn sie dich so nehmen, dann haben beide gewonnen. Du, weil du dich 
nicht verstellen musst und die Firma, weil sie das bekommen was sie am 
Vorstellungsgespräch gesehen haben.
Ich habe mich in meiner "Karriere" an vier Orten beworben, vier mal 
eingeladen worden und dann vier mal eingestellt. Immer als 
Entwicklungsingenieur. Zuletzt bei einem grossen deutschen Autobauer. 
Ich bin nie mit Krawatte aufgekreutzt. Beim letzten Gespräch war auch 
keiner mit Krawatte. Allerdings hätte die Krawatte auch nicht dazu 
geführt, dass ich nicht genommen worden wäre.
Ich mag mich noch erinnern, als ich nach dem Studium mich auf meinen 
ersten Job beworben habe. Damals bin ich mit Jeans, T-Shirt und 
Turnschuhen gegangen. Die zwei "Gesprächspartner" waren beide im Anzug 
mit Krawatte, war trotzdem ein sehr lustiges und unterhaltsames 
Gespräch, die haben am Schluss gesagt, sie hätten auch nicht dem 
Herausputzenswahn verfallen sollen (so dem Sinn nach). Aber für einen 
zukünftigen Vorgesetzten ist es auch nicht lustig, wenn er am 
schlechtesten gekleidet ist. Ich arbeitete danach 4 Jahre dort. Ich habe 
nie mehr jemanden mit einer Krawatte in der Firma gesehen, auch wenn 
Bewerber kamen.

Geht einfach so wie ihr euch wohlfühlt. Wenn es daran scheitert dass man 
eine Krawatte trägt oder nicht würde ich der Stelle nicht nachtrauern!

von Master S. (snowman)


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na, ich halt das so, dass ich mich bei einem VG ein bisschen besser 
kleide als ich später bereit bin zu arbeiten. das ist ehrlich und hat 
den vorteil dass sowohl der cheff sieht, wer ich wirklich bin als auch 
für mich, dass im falle er mich wegen der kleidung nicht nimmt, es auch 
die falsche stelle für mich gewesen wäre.

ich habe mich damals ohne krawatte mit hemd (oberster knopf offen), 
stoffhosen und jacked beworben bei einer firma mit >26'000 mitarbeiter 
weltweit und habe die stelle schnell bekommen (damals hatte es zu wenig 
stellen für El-Ings). heute arbeite ich im sommer mit kurzen hosen und 
t-shirt (95% der zeit), ausser wenn besuch kommt dann jeans mit 
polo-shirt oder ich zu "kunden" muss (ok, dann natürlich im anzug).

von Bernd (Gast)


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@Bewerber,

das ganze ist ein Geschäft. Sie möchten etwas von dir (sonst hätten Sie 
dich nicht eingeladen) und du willst etwas von Ihnen. Überleg dir was du 
von der Firma erwartest und was du bereit bist zu geben. Was sie von dir 
Erwarten weißt du in etwa, und den Rest werden Sie dir schon sagen. Dann 
gilt es sich zu einigen. Du bist nicht das Kanninchen und die Firma ist 
nicht der Löwe.

Viel Erfolg,
Bernd

von Peter Nidetzky (Gast)


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Also, auch wenns niemand glauben will, ich hatte in Deutschland 
insgesammt 4 Vorstellungsgespräche, meist kleine/mittlere Unternehmen 
aber auch bei Atmel in Heilbronn. NIEMALS hatte ich eine Kravatte an! 
Ich hatte nicht mal eine auf Reserve in meinem frischgewaschenen BMW. Es 
kommt drauf an, wo du hingehst. Bei Siemens, OK da bist du durch ohne 
ABER: Stilvoll und markant zu sein lohnt sich meistens und nicht ob man 
einen billigen Anzug von der Stange an hat. z.B. ein perfekt sitzendes, 
frisch gebügeltes Hemd und ein Jacket und Stoffhose, farben gedeckt: 
aber eben keine Kravatte. Ich wurde jedesmal zu einem 2. Gespräch 
eingeladen und habe 3 von 4 Zusagen bekommen und tatsächlich dort ein 
paar Jahre gearbeitet. Als Entwickler. Für Stellen mit Kundenkontakt: 
Strick umbinden!

von oszi40 (Gast)


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...Über Risiken fragen Sie Ihren Briefträger oder ...

Ob Herr Postel eine Anwort dazu hätte ?  :-)
http://www.vaeternotruf.de/gert-postel.htm

Kleider machen Leute, auch Fachleute ?

von Bewerber (Gast)


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Hallo zusammen,

Hab die Stelle :))

Ich habe direkt vor Ort eine Zusage erhalten. Ob ich die Stelle auch 
nehme ist allerdings noch nicht klar. Wie auch immer: Ich war der 
einzige der einzige im Raum der ne Krawatte an hatte. Fühlte mich auch 
ein bischen übertrieben angezogen so mit Anzug und Krawatte. Aber wie 
auch immer, es war jedenfalls kein Grund für ne Absage. Und wenn ich 
dort anfange zu arbeiten, werde ich normale Klamotten anziehen ;))

Grüße
Der Bewerber

von Mr.Mister (Gast)


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"Mit oder ohne Krawatte? "

Ohne! Ich sehe hier 30 Ingenieure, davon 4 Doktoren aber weit und breit 
keine Krawatte.

von Toby (Gast)


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@Mr. Mister,

trefft Ihr euch jeden Morgen zum Vorstellungsgespräch, oder wie ??

Toby

von Snob (Gast)


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Ich gehe nur mit Fliege aus dem Haus..

von Axel (Gast)


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>Bei Siemens, OK da bist du durch ohne [Krawatte]

Auch bei Siemens hat in den Entwicklungsabteilungen keiner mehr eine 
Krawatte an. Die meisten haben nicht einmal mehr ein Hemd, sondern 
tragen T-Shirt mit Jeans. Nicht wenige kommen da im alten Pulli, 
Cordhose und Holzfällerhemd.

Jeans und Schlabberlook ist angesagt. Bin seit Jahten regelmäßig bei 
Siemensabteilungen zu Gast, beschäftigt oder von / für sie beauftragt.

von Stuten Andy (Gast)


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Dann haben die wohl keinen Respekt vor dir und halten es auch nicht für 
sehr wichtig...wenn bei uns jemand mit Verantwortung vorbeischaut, sind 
die Beteiligten immer mit Anzug unterwegs...

Zum Gespräch: Immer mit Krawatte. Sie verursacht keine Schmerzen, sieht 
gut aus und kann später wieder abgenommen werden...

Ohne Krawatte hat das ganze was vom Zuhälter...fehlt nur die 
Brustbehaarung und ein Goldkettchen.

von Ultimativer Tippgeber (Gast)


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Zu dem Them Krawatte habe ich schon mal was geschrieben und wiederhole 
es gern:

Ich arbeite als Projektingenieur und habe alle 3-6 Monate ein neues 
Projekt. Dazu muss ich etwa 3-4 Vorstellungsgespräche machen, bzw mache 
sie, um genug Auswahl zu haben, wenn man das so nennen darf. Ich hatte 
auf diese Weise 30 Bewerbungsgespräche in den letzten 3 Jahren mit 
insgesamt 60 direkt beteiligten Leuten. Es handelte sich jeweils um 
Projekleiter, Entwickler und teilweise den Gruppen- oder 
Abteilungsleiter. Hinzu kommen Leute, die ich geplant im Laufe der 
Firmenvorstellung treffe.

Ich schätze die auf rund 100! Ich kann mich nicht errinnern, daß da mal 
einer eine Krawatte anhatte. Wenn, dann ist es ein Typ vom Marketing 
gewesen, bei dem wir reingeschaut hatten oder es ist der Typ, der mich 
dort vorstellte (wenn ich das nicht selber getan habe).

Ferner war ich in den letzten 3 Jahren in mindestens 50 Besprechungen 
drin, wo externe Entwickler, Lieferanten oder Entwicklungspartner mit am 
Tisch sassen. Um mal die aktuellen aus den letzten Projekten zu nennen: 
Es handelte sich um :

Continentale Ingolstadt, Automtive Component Gruppe
Texas Instruments, Analog-AICS, Erlangen Tennenlohe
Altera Europe, Hardcopy ASIC Gruppe
Siemens A/D, ASIC Entwicklung Nürnberg/Fürth
Fraunhofer Erlangen, Algorithmik
Universität Mannheim Lehrstuhl digitaltechnik
Universität München / Infineon ASIC Gruppe

Von diesen ebenfalls geschätzten 50-60 Leuten hatte bestenfalls ein Hand 
voll eine Krawatte!

Wer als Elektronikentwickler heute mit Krawatte zum Gespräch auftaucht, 
zeigt, daß er noch nie viel Kontakt mit Elektronikabteilungen hatte.

Anzüge und Krawatten tragen bei denen nur die Repräsentanten vor allem 
auf Messen.

von Paul Baumann (Gast)


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Wer keine Krawatte trägt, kann sich auch nicht auf den Schlips getreten 
fühlen. ;-)

Alte kirgisische Volksweisheit

MfG Paul

von Ultimativer Tippgeber (Gast)


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Weiter oben kann man den Sinn lesen:

Der Vorgesetzte darf in keinem Fall underdressed sein.

von 3369 (Gast)


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Ich pass mein auftreten den Leuten an. Bei einer Uni Spin-off kann ich 
mit T-Shirt vorbei gehen, wenn ich weiss, der Ansprechpartner kommt im 
handgesponnen Wollenpuli, genuegt ein T Shirt, wenn ich nichts weiss, 
mit Kravatte.

von Paul Baumann (Gast)


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Spin off?? Hör auf zu spinnen. ;-)

Paul
(bei den Temperaturen undressed)

Schei.... DENGLISCH!!

von Krawattenhasser (Gast)


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Mit oder ohne Krawatte?

Für Opportunisten ( man will ja i.d.R. die Stelle ) => Mit !!!

Für Alternative ( man bedenke jedoch, bereits Lenin erkannte, dass 
Märtyrer die Gesellschaft eher nicht weiterbringen ) => Ohne !!!

Gruss

von Berliner (Gast)


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Man sollte immer das tragen, was man dann auch im Berufsleben trägt. Als 
"normaler" Ing. ja wohl eher Jeans und Hemd. Sonst bekommt der Chef am 
ersten Arbeitstag gleich nen Schock: "Huch wie sehen Sie denn aus?" ;)

von Harry B. (Gast)


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Sehe ich auch so. Ing und Krawatte schliessen sich aus.

von mr.chip (Gast)


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Das ist ja wirklich mal witzig:
Für die einen scheint es ohne Krawatte nicht zu gehen, andere halten sie 
für komplett überflüssig bis unangebracht.

Was jetzt? :-)

von Unwichtiger (Gast)


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Berliner schrieb:

"Man sollte immer das tragen, was man dann auch im Berufsleben trägt. 
Als
"normaler" Ing. ja wohl eher Jeans und Hemd. Sonst bekommt der Chef am
ersten Arbeitstag gleich nen Schock: "Huch wie sehen Sie denn aus?" ;)"

Es ging doch um das Vorstellungsgespräch.
Krawatte ist dann wohl zweckmässig. -

Im Berufsalltag wird man wohl zweckmässigerweise ( jedenfalls am Anfang 
) das anziehen, was die direkten Kollegen ( im Fall der 2-Mann-Firma der 
Chef ) auch tragen.

Oder, geht jemand zu seiner Trauung im Blaumann bzw. Kittelschürze ???

von Berliner (Gast)


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Toller Vergleich.

Ich wollte damit nur sagen, dass man sich im Gespräch so präsentieren 
sollte, wie man dann auch täglich gesehen wird.
Ich hab nach fast allen Vorstellungsgesprächen ein Job-Angebot bekommen, 
obwohl ich "nur" Jeans, Hemd und Anzugschuhe an hatte.

Muss halt jeder für sich entscheiden, ob er den Chef "blenden" will.

von Unwichtiger (Gast)


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"Ich wollte damit nur sagen, dass man sich im Gespräch so präsentieren
sollte, wie man dann auch täglich gesehen wird."

Wer's so macht, dem wird der Chef ewig dankbar sein, zumal auch er seine 
Firma ungeschönt und völlig objektiv präsentieren wird ... !

Leider nicht ganz auszuschliessen, dass der einzige Chef für einen 
derartigen Bewerber der "Liebe Gott" sein wird !!!

Gruss

von Gast (Gast)


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>"Ich wollte damit nur sagen, dass man sich im Gespräch so präsentieren
>sollte, wie man dann auch täglich gesehen wird."
>
>Wer's so macht, dem wird der Chef ewig dankbar sein, zumal auch er seine
>Firma ungeschönt und völlig objektiv präsentieren wird ... !
>
>Leider nicht ganz auszuschliessen, dass der einzige Chef für einen
>derartigen Bewerber der "Liebe Gott" sein wird !!!

Ich kapiere nicht, was diese Zeilen ausdrücken sollen.

von mr.chip (Gast)


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> Ich kapiere nicht, was diese Zeilen ausdrücken sollen.

Ich glaube, da will jemand sagen, dass er im Alltag dermassen schlecht 
gekleidet ist, dass ihn niemand anstellen würde :-)

von Krawatten sinnvoll? (Gast)


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Hallo!

Bin heute in der Zeitung auf einen Bericht gestoßen indem von einem 
krawattenfreien Tag  am 21.10.08 die Rede ist!
Jetzt hab ich ein bisschen zu dem Thema gegoogelt und würde gerne eure 
Meinung dazu hören, was haltet ihr davon?
Denkt ihr es ist sinnvoll so einen Tag ins Leben zu rufen?

Es gibt sogar schon eine Website dazu (falls es jemanden interessiert 
www.krawattenfrei.at)wo man sich als Befürworter outen kann!
Ich bin kein begeisterter Krawattenträger, deshalb würde mich schon 
interessieren ob durch solche Aktionen vielleicht ein Umdenken 
stattfindet?

Grüsse

von fast so (Gast)


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Ich halte gar nichts davon. Diewelchen , die im Zug immer mit der 
Kravatte unterwegs waren, waren die Banker, und von denen braucht's nun 
einen ganzen Satz weniger.

von Sonnenschein (Gast)


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Was sagt ihr denn eurem zukünftigen Chef, wenn er fragt ob ihr 
normalerweise in diesem Aufzug (Anzug) arbeiten wollt?

von Skua (Gast)


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Krawatten sind dazu da Selbstverleugnungswillen zu Demonstrieren und 
erzeugen bei mir immer Mistrauen.

von Daniel D. (daniel1976d)


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So habe ich das auch immer gemacht. Mir war immer wichtig, dass ICH mich
wohlfühle...
Egomanisch oder?
Nuechtern betrachtet geht es aber nicht darum das sich der Kandidat 
wohlfuehlt... Dafuer ist ja immer noch der normale Arbeitstag da...

Bei mir in der Firma sind keine Jeanshosen erlaubt... Habe mich aber nie 
dran gehalten... bin aber auch nicht aufgestiegen... ;)

Grusse

von Joe (Gast)


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wollt ihr Manager werden? Dann zieht Euch Cordhosen an :D Hab schon 4 
Firmen hinter mir und jedesmal hatte der CEO & Co. ne Cordhose an ;-) 
ich glaub das ist ne Stufe höher als Krawatte :D

von Wandler (Gast)


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Ja ja, die liebe "Kleiderordnng".
Solange die Klamotten nicht stinken ist (fast) alles o.k..
Nur mag ich keine nackten Männerbeine in Shorts im Sommer sehen.
Ansonsten ist es wie immer im Leben. Der eine mag blonde Frauen, der 
andere Brünette.
Früher nur mit Jeans im Büro rumgelaufen, jetzt finde ich Anzüge schön.
Who cares? ICH und nur ICH muss mich wohlfühlen.
Wenn sich jemand im Anzug unwohl fühlt soll er Jeans tragen. Bringt der 
Firma ja nichts, Leuten etwas aufzuzwingen die dadurch nicht motiviert 
sind, weil sie zu etwas gezwungen werden.
Nur eins gilt: gepflegt sein, nicht stinken! "Weisser Schnee" auf den 
Schultern ist auch nicht schön.
Guten Abend

von Pemil (Gast)


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> Mir war immer wichtig, dass ICH ich
> wohlfühle.
So sollte es sein.

> am besten du schaust wie sich die firma
> in der öffentlichkeit präsentiert.
Die Fassade muss nichts mit dem zu tun haben, was dahinter passiert. 
Hier wollten (sollten) auch die meisten für die Internet-Portraits 
Krawatte tragen. Im "normalen Tagesgeschäft" findet man jedoch gar 
keine!

> Ich pass mein auftreten den Leuten an.
Ja genau, immer schön in gebückter Haltung in den Hintern kriechen.

Mal ganz davon abgesehen dass ich nie (freiwillig) einen Job annehmen 
würde, bei dem eine Krawatte Pflicht ist, kann ich keinen Personaler 
verstehen, der auf so etwas Wert legt. Da gibt es doch genügend andere 
Gründe sich für oder gegen jemanden zu entscheiden.

Das man ordentlich und gepflegt zu einem Gespräch geht versteht sich. 
Aber was will man mit dem tragen einer Krawatte beweisen?

von Stefan (Gast)


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Seh ich auch so, hatte auch nie eine Krawatte an, ein schickes Hemd mit 
passender Hose und Schuhen hat mir immer gereicht. Wenn man dazu eine 
gepflegte Erscheinung (Saubere Hände, gewaschene Haare...) hat und sich 
noch gut verkaufen kann, dann sollte nichts gegen eine Einstellung 
stehen..achja, Pünktlichkeit ist auch noch so ein Punkt.

von Axel (Gast)


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Dann soll man aber auch nicht heulen, wenn andere angeblich völlig 
unrealistische Gehaltsangaben von >> 60k/Jahr angeben.

Gruss
Axel

von Mr. X (Gast)


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Ach, wer braucht schon eine Krawatte.
Muskelshirt und Trainingshose reichen doch völlig aus. Ich bin Ingenieur 
und arbeite mit dem Kopf. Wie ich dabei aussehe tut doch nix zur Sache 
!!!111elf!!1!

von Peter (Gast)


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> Wie man
> sich kleidet, ist keine Frage des persönlichen Geschmacks, sondern der
> Etikette. Wenn du deinem Gegenüber keinen Respekt zeigen willst, dann
> tue es nicht.
Die Krawatte aus Ausdruck von Respekt? LOL!

von Ing-Dom (Firma: OpenKNX) (sirsydom)


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Ich hatte in letzter Zeit einige Vorstellungsgespräche (Absolvent..) und 
war immer mit Krawatte unterwegs. Der erste Eindruck ist immer prägend, 
und der wird nunmal vom Äußeren bestimmt.

In meinen über 10 Gesprächen hatten die meisten keine Krawatte an, Hemd 
ja, aber dann offen, Polunder drüber, oder sogar ein Poloshirt.

Trotzdem sehe ich Krawatte und Jacket für jemanden der > 40k verdienen 
will als absolutes MUSS an. Interesse und Respekt sollte man schon 
zeigen, und das tut man in dem man Wert auf sein Äußeres legt.

Der Erfolg gibt mir recht, bisher nur Zusagen. Ich schieb das aber nicht 
nur auf die Krawatte ;)

von sdf (Gast)


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Das seh ich auch so. Wenn mich die Krawatte meinem Ziel näher bringt, 
warum sollte ich sie dann nicht nutzen.

Ich würde das pragmatische sehen, wenn ich mich wo bewerbe.

von Pemil (Gast)


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Ohje. Von mir aus kann sich jeder kleiden wie er möchte, auch 
Ars**kriechen ist erlaubt, sofern man selbst damit leben kann.
Aber das...

> Wenn du deinem Gegenüber keinen Respekt zeigen willst,
> dann tue es nicht.

...sorry, dass ist doch schon fast krank.

von mr.chip (Gast)


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> In meinen über 10 Gesprächen hatten die meisten keine Krawatte an, Hemd
> ja, aber dann offen, Polunder drüber, oder sogar ein Poloshirt.

Verlieren jedenfalls kann man mit Kravatte nichts. Vielleicht denkt der 
eine oder andere Personaler zwar, er habe einen Blender vor sich - aber 
mit entsprechendem Verhalten kann man das ja schnell entkräften. Und 
sollte die Kravatte mal wirklich deplaziert sein, so wird einem dies 
sicher als kleine Übermotivation verziehen.

von Nikita (Gast)


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Bei mir steht auch die Bewerbungsphase an und die Entwicklungsabteilung 
in der ich zur Zeit Diplomarbeit schreibe ist der Meinung mit Krawatte 
und Jacket. Selber im Alltag haben sie aber höchstens ein Hemd an.

Ich finde ein schönes langärmliges Hemd, Stoffhose und Lederschuhe 
sollten doch gut genug aussehen. Dan spart man wenigstens das Geld für 
Jacket und Krawatte.

Unsicher macht mich das aber schon, dass so viele bei einem Entwickler 
das Erscheinungsbild eines Verkäufers erwarten. Ich selber empfinde das 
für mich als unangebracht, schließlich bin ich Absolvent und habe keine 
langjährige Berufserfahrung.

Je nachdem wie ihr euch entschieden habt, ob jetzt mit Krawatte oder 
ohne, habt ihr es dann auch so auf dem Bewerbungsfoto getragen?

von Gast T. (Gast)


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Hallo Nikita,

schon in einigen Beiträgen oben wurde es ja erwähnt, dass man mit der 
Kleidung auch etwas seinen Willen kund tut ob einem der Job wichtig ist 
oder eben nicht. Ob man den Willen allerdings einzig an einer Krawatte 
"aufhängen" kann?

Ich trage keine Krawatte und würde es auch in einem Vorstellungsgespräch 
nicht machen, es passt einfach nicht zu mir, ich fühle mich dann 
verkleidet. Wenn eine Firma wegen fehlender Krawatte mich nicht nimmt 
würde ich in diese Firma nicht passen. Ich bin Entwickler kein 
Verkäufer.
Das blöde ist, man hat es bei der Bewerbung u.a. auch mit Personaler zu 
tun und nicht nur mit Entwicklern. Und es gibt eben Berufsgruppen die 
mehr auf Äusserlichkeiten achten. Denoch denke ich dass auch die 
Personaler bei einem Gespräch die Inneren Werte sehen.

Wobei ich aber dazu sagen muss, dass ich mit einer ordentlichen 
Stoffhose, einem dunklen dezentem Hemd oder einem schwarzen Rolli und 
ein Jaket durchaus einigermaßen ansehlich zu einem Vorstellungsgespräch 
kommen würde. Soll heißen, ich würde nie zu einem Bewerbungsgespräch in 
meinen Alltagsklamotten gehen (Jean & Freizeithemd). Es muss eben zum 
eigenen Typ passen, man muss sich wohl fühlen und es ist das pers. 
"Highend" in Sachen Bekleidung. Das ist meine art meinen Willen 
auszudrücken - verkleiden gehört meiner Meinung nach nicht in die 
Kategorie "Respekt".

Ich denke es ist auch eine Sache der Ehrlichkeit sich nicht zu so weit 
zu "verkleiden" dass man sich nicht mehr wohl fühlt. Wer mich so nicht 
akzeptiert, will mich nicht wirklich, sondern will, dass ich ihm etwas 
vorspiele.

Grüße T.

von Take it easy (Gast)


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Das hängt davon ab, ob sich der Job geldmäßig oder sonstwie lohnt.
Wenn das nicht der Fall ist und Du damit leben kannst nicht eingestellt 
zu werden, mußt Du Dich auch nicht jeglicher Zwangskonvention der BWLer 
beugen.

von Alf (Gast)


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Ich habe bisher beim Vorstellungsgespräch immer eine Krawatte getragen. 
Gern habe ich das nicht gemacht. Ich sehe das als Höflichkeit und 
Ehrerweisung dem potentiellen Arbeitgeber gegenüber. Man macht sich 
chick, weil der andere etwas besonderes ist.

Es gibt meiner Meinung nach 2 Typen bei denen, die darauf verzichten: 
Die ahnungslosen Naiven, die sich keine Gedanken darüber machen und 
nicht wissen, dass man eigentlich eine anzieht. Auf der anderen Seite 
gibt es die Selbstbewussten, die bewusst darauf verzichten.

von Berliner (Gast)


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Ich zähle wohl zur zweiten Sorte ;)

Der Arbeitgeber bei dem ich arbeiten will, achtet beim 
Vorstellungsgespräch nicht darauf ob ich eine Krawatte trage...man muss 
sich auch ohne Krawatte gut darstellen können, ist meine Meinung :)

von Nuker (Gast)


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Als Ingenieur macht man mit Krawatte nichts falsch, selbst wenn der Chef 
keine trägt.

Underdressed (im vgl zum Chef) ist dagegen ein Risiko.

von Oliver N. (neufranke)


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>Underdressed (im vgl zum Chef) ist dagegen ein Risiko.

Underdressed??? Ich sage "overdressed" - gerade im Vergleich zum Chef, 
ist ein grosser Fehler, wie ich mehrfach beobachten konnte und musste.

EIN GROSSER FEHLER!

Mein Problem: Ich kleide mich schon seit meiner Schulzeit mit modischen 
Hemden und guten Hosen, trage öfters auch eine bunte Krawatte und sehe 
halt modern und modisch aus. Warum soll ich dies ausgerechnet im Beruf 
nicht tun, wenn ich auch in der Freizeit so rumlaufe und sich Frauen 
z.T. extra frisieren und schminken, nur um zum Bäcker zu gehen.

Nur weil viele Ingenieure aussehen, wie die Waldschrate und in den 
letzten Lumpen herumlaufen, muss ich das nicht auch tun.

von Sabine (Gast)


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> und sich Frauen
> z.T. extra frisieren und schminken, nur um zum Bäcker zu gehen.

Wenn Frauen das machen, sind sie notgeil. Normal ist das nicht. Das 
passiert höchstens während der Zeit des Eisprungs.

von MasterIng (Gast)


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Hi,

habe morgen ein VG für ne Stelle als Senior-SW-Entwicklungsing. bei nem 
Siemens-Standortleiter (> 3000 Mitarbeiter) und überlege auch stark, ob 
mit oder ohne Krawatte (Anzug aber obligatorisch). Denke aber, dass ich 
mich FÜR die Krawatte entscheide (ist auch ein hohes Tier,oder?).

Wünscht mir Glück ;-)

von Marco -. (Gast)


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Ich wollte eigentlich auch ohne Krawatte gehen aber mir wurde geraten 
eine zu tragen, da es ein modisches Accessoieres sei. Eine Krawatte hat 
wohl nix mehr mit Overdressed zu tun. Hat auch anscheinend nicht 
geschadet.

von Rudi Rüssel (Gast)


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ein freund von mir hat letztens den job gewechselt.
er war mit jeans und lausigem hemd unterwegs beim VG(eigene aussage).
sein chef sagte ihm neulich, dass falls er in anzug und krawatte 
gekommen wäre, er diesen job niemals bekommen hätte.

was soll man dazu sagen?
ich finde so eine aussage und einstellung ziemlich daneben, denn wie 
soll man sich als bewerber bitteschön verhalten?
sollte man jede firma vorher kurz anrufen und nachfragen ob die kleidung 
ein KO-kriterium ist bzw. ob man nun mit krawatte erscheinen soll oder 
nicht?
so ein schwachsinn sollte auf keinen fall überhand nehmen.
eine basisregelung wäre doch das mindeste, damit die bewerber nicht 
durch das tragen eines anzugs schon ausscheiden!

bei solchen "entscheidern" wie diesem "chef" kommt mir das kotzen.

von P. S. (Gast)


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Rudi Rüssel schrieb:

> so ein schwachsinn sollte auf keinen fall überhand nehmen.
> eine basisregelung wäre doch das mindeste, damit die bewerber nicht
> durch das tragen eines anzugs schon ausscheiden!

Stimmt. Es muss endlich ein Bewerbungsgespraechsbekleidungsgesetz her.

von Gast9 (Gast)


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"dass falls er in anzug und krawatte
gekommen wäre, er diesen job niemals bekommen hätte."

Gab's da auch eine Begründung dazu, oder war das nur so eine Laune des 
AG? Der AG muss schon eine seltsame Einstellung haben, wenn er Leute nur 
deshalb, weil sie in angemessener Kleidung zum Vorstellungsgespräch 
erscheinen, kategorisch aussortiert.

Also für ein Bewerbungsgespräch ist auf jeden Fall dunkles Jacket mit 
passender Hose (keine Jeans!) oder Anzug angemessen. Ich persönlich 
würde inzwischen auch eine Krawatte tragen. Der von Dir genannte Fall 
ist sehr selten. Von Akademikern darf ein ordentliches Auftreten 
erwartet werden. Dazu gehören z.B. auch ein "Mindeststandard" der 
Körper- und Mundhygiene sowie eine ordentliche Frisur.

von Modefreak (Gast)


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Hallo.

Ich finde das Erscheinungsbild vieler Ingenieure gräßlich. Ich bin 
selber Ingenieur und lege SEHR viel Wert auf stylisches Äußeres. Ich 
meine hier nicht das nachrennen von akuellen Trends. Es geht eher darum 
passende (nicht zu groß und nicht zu klein) Kleidung zu tragen, die auch 
farblich aufeinander abgestimmt ist.

Wenn ich sehe wie Kollegen (auch Führungskräfte) mit viel zu großen 
Jackets rumlaufen kann ich nur den Kopf schütteln. Auch sehr beliebt 
sind Motivkrawatten, dabei gibt es so tolle Krawatten. Wenn ich mir die 
Schuhe von manchen angucke kann man auch nur verzweifeln. Anstatt sich 
mal vernünftig rahmengenähte Oxfordschuhe zu kaufen wird ein 
Plastikschuh von Deichmann gekauft.

Viele Ingenieure (Männer) haben einfach garkein Gefühl für Mode. Dieses 
Forum ist der lebende Beweis dafür. Kleidung sollte nicht nur mMn nicht 
nur praktisch sein sondern auch gut aussehen. Andere Nationen haben das 
wesentlich mehr Feingefühl (Italienische Männer z.B.).

Meiner Meinung nach ist es nie falsch ein gutgschnittenen Anzug mit 
Krawatte zu tragen. Es zeigt auch das man schon in der Lage ist sich 
vernünftig zu kleiden.

Gruß

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Rudi.

> ein freund von mir hat letztens den job gewechselt.
> er war mit jeans und lausigem hemd unterwegs beim VG(eigene aussage).
> sein chef sagte ihm neulich, dass falls er in anzug und krawatte
> gekommen wäre, er diesen job niemals bekommen hätte.
>

Das kenne ich. :-)

> was soll man dazu sagen?
> ich finde so eine aussage und einstellung ziemlich daneben, denn wie
> soll man sich als bewerber bitteschön verhalten?

Das ist eben ein übles Kommunikationsproblem.

Wenn die Firma einen Vollnerd oder eine Laborratte sucht, und es kommt 
jemand in piekfeinem Zwirn, dann dann entspricht er eben nicht dem Bild 
eines Vollnerds oder einer Laborratte. Cheffs müssen aus Zeitgründen in 
extrem engen Kategorien denken. Wenn nun etwas nicht in die Kategorie 
passt, nicht groß drüber nachdenken, weg damit.

Management by Kölsch "Kenn mer nit, wolln mer nit, foot damit."

Es sollte also irgendwie schon genauer in der Stellenbeschreibung 
stehen, wie man sich den idealen Bewerber vorstellt. Ich habe aber noch 
nie explizit gelesen: "....wir suchen einen Nerd, der...."
Personalbearbeiter können sich eben sehr schlecht in Nerds hineindenken 
und passende Stellenanzeigen formulieren.

> sollte man jede firma vorher kurz anrufen und nachfragen ob die kleidung
> ein KO-kriterium ist bzw. ob man nun mit krawatte erscheinen soll oder
> nicht?

Im Prinzip ja, aber.....

1) Laufen sie damit ja Gefahr, das sich jemand genau auf diese Situation 
einstellt, und sie auf den besten Schauspieler hereinfallen.....sie 
wollen also die leute so "entsprechend ihrer Persönlichkeit" wie 
Möglich. Darum machen sie nicht gerne eine feste Aussage.

2) weiss derjenige am Telephon nix von der tieferen intention, und gibt 
seine persönliche, als absolut empfundene, Vorstellung wieder. Je nach 
Person eben "ist schnuppe" bis "nur im Anzug".

> so ein schwachsinn sollte auf keinen fall überhand nehmen.
> eine basisregelung wäre doch das mindeste, damit die bewerber nicht
> durch das tragen eines anzugs schon ausscheiden!

Es gibt eben kein sinnvolles Kriterium. Sie wollen auf die Tour eben 
auch Leute ausschliessen, die nicht zum Job passen. Und ein Job, wo ich 
im Anzug rumlaufen müsste, wäre auf Dauer nichts für mich.
Klar, wenn mir das Wasser bis zum Hals steht, würde ich auch versuchen, 
zu schauspielern, aber gerade das will die Firma ja nicht, weil 
Schauspielern verdammt anstrengend ist, und letztlich der 
Arbeitsleistung abträglich ist. Ok, Vertrieb ist da wohl eine 
Ausnahme....


> bei solchen "entscheidern" wie diesem "chef" kommt mir das kotzen.

Nöö. Nicht weil ich das toll finde, sondern weil ich mir keine bessere 
Alternative vorstellen kann.

Das Problem ist übrigens im Ruhrgebiet am kleinsten......in Berlin musst 
Du vermutlich auch als Aushilfspommesbräter auf dem Kietz Dein 
Vorstellungsgespräch im Anzug machen und in Bayern wirds ohne 
Trachtenanzug mit Gamsbart nix, mal abgesehen davon, das Dich der 
falsche Dialekt eh disqualifiziert.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

http://www.dl0dg.de

Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression.
Jeder echte Wettbewerb ist ruinös. Darum beruht jede funktionierende 
Wirtschaft auf Schiebung.

von MaWin (Gast)


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> akuellen Trends

Bei Anzug und Krawatte ?

Das ist doch gerade der Trick von diesen Uniformen.
Es gibt keine wirklichen Trends, keine Mode,
die Klamotten sind seit 100 Jahren praktisch unverändert,
sie sind uniform damit sich die Leute nicht voneinander
unterschieden. Denn wer nicht auffällt, fällt wenigstens
nicht unangenehm auf, meint er.

von Gast9 (Gast)


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"Und ein Job, wo ich im Anzug rumlaufen müsste, wäre auf Dauer nichts 
für mich."

Dir ist der Unterschied zwischen Vorstellungsgespräch und Arbeitsalltag 
aber schon klar?

von Modefreak (Gast)


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@MaWin

Auch bei Anzügen gibt verschiedene Stile. Anzüge unterscheiden sich 
wesentlich im Schnitt (1-Reiher 2-Reiher, 2-Knopf, 3-Knopf, tailliert, 
nicht tailliert hohes Revers, ....) und auch in der Stoffqualität.
Italienische Anzüge haben ein ganz anderen Schnitt als englische.

Anzug ist nicht Anzug. Ich würde nie einen Anzug bei C&A oder H&M oder 
Karstadt kaufen. Ich kaufe meine Anzüge bei einem sehr guten 
Herrenaustatter der die Anzüge dann auchz konektioniert.

Dazu kommt außerdem wie man die Accessoires kombiniert. Braune Schuhe, 
Schwarze Schuhe + passender Gürtel, Einstecktuch, usw...

von Gast9 (Gast)


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"Meiner Meinung nach ist es nie falsch ein gutgschnittenen Anzug mit
Krawatte zu tragen. Es zeigt auch das man schon in der Lage ist sich
vernünftig zu kleiden."

ACK!

von Sense (Gast)


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Rudi Rüssel schrieb:
> er war mit jeans und lausigem hemd unterwegs beim VG(eigene aussage).
> sein chef sagte ihm neulich, dass falls er in anzug und krawatte
> gekommen wäre, er diesen job niemals bekommen hätte.
> was soll man dazu sagen?

Der AG/die Abteilung gehört also zu den "Krawattenlosen" :-)
Zwei Möglichkeiten sehe ich:

(1) Der Bewerber trägt immer Anzug und Krawatte --> paßt nicht zu den 
vorhandenen Kollegen

(2) Der Bewerber trägt nur zum VG Anzug und Krawatte, weil er meint 
(oder ihm gesagt wurde), das müsse so sein --> mangelndes 
Selbstbewußtsein und/oder Poser --> will niemand

Wo ist das Problem ? Ich kenne kaum eine Entwicklungsabteilung, wo die 
Insassen NICHT aussehen, als wären sie nur auf der Durchreise zum 
nächsten Baggersee/Skihügel. Das ist normal, da ist effizient, und es 
schafft eine angenehme, relaxte und damit kreativitätsfördernde 
Atmosphäre.

von Gast9 (Gast)


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"Anzug ist nicht Anzug. Ich würde nie einen Anzug bei C&A oder H&M oder
Karstadt kaufen. Ich kaufe meine Anzüge bei einem sehr guten
Herrenaustatter der die Anzüge dann auchz konektioniert."

In meinem früheren Leben ;-) habe ich meine Anzüge immer bei C&A oder 
Kaufhof gekauft. Vor einem Jahr habe ich mir dann einen schlichten, 
dunklen Anzug beim Herrenausstatter gekauft. Seitdem weiß ich, woher der 
kleine Preisunterschied kommt. Top Service, bei dem sich ein Mitarbeiter 
wirklich darum bemüht, einen optimal passenden Anzug zu finden. Dann kam 
noch die hauseigene Schneiderin, die die notwendigen Änderungen markiert 
hat.
Das Ergebnis ist ein perfekt passender Anzug, der zu den meisten 
Gelegenheiten passt.
Und ja, irgend wie fühle ich mich in Anzug mit Krawatte nicht unwohl. 
Ich verstehe nicht ganz, woher die massive Ablehnung vieler Männer 
kommt. Mit passenden Schuhen (sehr wichtig!), ordentlicher Frisur, 
passendem Hemd mit passender Krawatte, wirkt man doch sehr viel 
professioneller. Das müsste doch auch dem schlimmsten Anzugsmuffel vor 
dem Spiegel auffallen.

Aber gerade unter den Ingenieuren gibt es durchaus eine große Zahl, die 
irgendwo ein Problem mit schöner, gepflegter Kleidung haben. Warum auch 
immer.

Und dieses öde Gelaber von wegen Uniformität, mangelnder Kreativität 
etc. geht mir so langsam auf den Keks. Nur weil mir ein ansprechendes 
Äußeres wichtig ist, heißt das noch lange nicht, dass ich meine 
Individualität aufgegeben habe.

von Gast9 (Gast)


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"(2) Der Bewerber trägt nur zum VG Anzug und Krawatte, weil er meint
(oder ihm gesagt wurde), das müsse so sein --> mangelndes
Selbstbewußtsein und/oder Poser --> will niemand"

Schade, dass in das Tragen angemessener Kleidung so oft Unsinn 
hineininterpretiert wird. Für mich zeugt es von Respekt, wenn ich bei 
einem so wichtigen Termin wie einem Vorstellungsgespräch in gepflegter 
Kleidung erscheine. Das Tragen entsprechender Kleidung zu bestimmten 
Anlässen hat auch etwas mit Sozialverhalten zu tun. Ich habe hier in .de 
z.B. noch nie erlebt, dass auf einer Beerdigung jemand im Hawaihemd 
erschienen ist.


"Das ist normal, da ist effizient, und es"

Warum ist es effizient, in unpassender Kleidung herumzulaufen?

"schafft eine angenehme, relaxte und damit kreativitätsfördernde
Atmosphäre."

Warum schafft unpassende Kleidung eine kreativitätsfördernde Atmosphäre?

von MaWin (Gast)


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> wesentlich

sind die Unterschiede nicht. Laß mich also deine Beitrag korrigeren:

Auch bei Anzügen gibt verschiedene Stile. Anzüge unterscheiden sich
minimal im Schnitt (1-Reiher 2-Reiher, 2-Knopf, 3-Knopf, tailliert,
nicht tailliert hohes Revers, ....) und auch in der Stoffqualität.
Italienische Anzüge haben einen leicht anderen Schnitt als englische.

Anzug ist nicht Anzug. Ich würde nie einen Anzug bei C&A oder H&M oder
Karstadt kaufen. Ich kaufe meine Anzüge bei einem sehr guten
Herrenaustatter der die Anzüge dann auchz konektioniert.  Der passt dann 
zwar mangels falscher weil nicht dehnbarer und dem Körper mitgehender 
Materialwahl für Kleidung auch nicht, aber ich kann immer behaupten daß 
er zumindest teuer war.

Mangelnde Unterschiede der Hauptbekleidung lassen so unwesentliches 
wichtig werden wie: Braune Schuhe, Schwarze Schuhe + passender Gürtel, 
Einstecktuch, usw...

Sorry, wer Anzug trägt, ist so was von unmodern, sondern 
stockkonservativ, da tut es nicht mal das weisse Jackett oder Lagerfelds 
Handschuhtick, obwohl beides natürlich schon den Mut eines Anzugträgers 
übersteigen würde, man würde ja plötzlich auffallen. Nichts tut der 
Anzugträger weniger gern.

von Sense (Gast)


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Gast9 schrieb:
> "Meiner Meinung nach ist es nie falsch ein gutgschnittenen Anzug mit
> Krawatte zu tragen. Es zeigt auch das man schon in der Lage ist sich
> vernünftig zu kleiden."

Was ist "vernünftige Kleidung" ?

Vernünftige Gründe bei der Auswahl von Kleidung sind meiner Einschätzung 
nach
- der Bedeckung von Blöße (Schamgefühl)
- der Abwehr von Kälte/Hitze/Regen/sonstigen Widrigkeiten

Für Performancekünstler oder balzende Mitmenschen lasse ich Ausnahmen 
gelten.

von Rudi Rüssel (Gast)


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Modefreak schrieb:
> Ich finde das Erscheinungsbild vieler Ingenieure gräßlich. Ich bin
> selber Ingenieur und lege SEHR viel Wert auf stylisches Äußeres. Ich
> meine hier nicht das nachrennen von akuellen Trends. Es geht eher darum
> passende (nicht zu groß und nicht zu klein) Kleidung zu tragen, die auch
> farblich aufeinander abgestimmt ist.
>
> Wenn ich sehe wie Kollegen (auch Führungskräfte) mit viel zu großen
> Jackets rumlaufen kann ich nur den Kopf schütteln. Auch sehr beliebt
> sind Motivkrawatten, dabei gibt es so tolle Krawatten. Wenn ich mir die
> Schuhe von manchen angucke kann man auch nur verzweifeln. Anstatt sich
> mal vernünftig rahmengenähte Oxfordschuhe zu kaufen wird ein
> Plastikschuh von Deichmann gekauft.
>
> Viele Ingenieure (Männer) haben einfach garkein Gefühl für Mode. Dieses
> Forum ist der lebende Beweis dafür. Kleidung sollte nicht nur mMn nicht
> nur praktisch sein sondern auch gut aussehen. Andere Nationen haben das
> wesentlich mehr Feingefühl (Italienische Männer z.B.).
>
> Meiner Meinung nach ist es nie falsch ein gutgschnittenen Anzug mit
> Krawatte zu tragen. Es zeigt auch das man schon in der Lage ist sich
> vernünftig zu kleiden.

Ich finde die Fachkompetenz vieler Mode-Heinis-Ingenieure gräßlich. Ich 
bin selber Ingenieur und lege SEHR viel Wert auf fachliche Kompetenz. 
Ich meine hier nicht das PowerPoint-Präsentieren. Es geht eher darum 
seine Fachkompetenz sachlich vorzutragen, die auch andere leicht 
nachvollziehen können.

Wenn ich sehe wie Kollegen (auch Führungskräfte) mit absolut 0-Plan 
rumlaufen kann ich nur den Kopf schütteln. Auch sehr beliebt sind 
Dampfpflauderer, dabei gibt es so tolle Bücher wo man sich reinlesen 
könnte. Wenn ich mir die Dummheit von manchen angucke kann man auch nur 
verzweifeln. Anstatt sich mal nicht nur Gel ins Haar zu schmieren und 
Affen-Lack-Oxford-Schuhe zu tragen, könnte man fachlich den Betrieb auf 
Vordermann bringen. Viele Ingenieure (Männer) haben einfach garkein 
Gefühl für Weiterbildung. Dieses Forum ist der lebende Beweis dafür. 
Weiterbildung sollte nicht nur mMn nicht nur darin bestehen, dass man 
3Std Morgens versucht eine farblich abgestimmte Kleidung zu tragen um 
damit seinem Vorgesetzten in den Arsch zu kriechen.
Meiner Meinung nach ist es nie falsch ein gutgschnittenen Anzug gegen 
Fachwissen einzutauschen. Es zeigt auch das man schon in der Lage ist 
wenigstens 1+1=2 zustande zu bringen.

SCNR

von Modefreak (Gast)


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@Gast9
Stimme Dir voll und ganz zu.

@MaWin
Du hast keine Ahnung von Mode.

"Mangelnde Unterschiede der Hauptbekleidung lassen so unwesentliches
wichtig werden wie: Braune Schuhe, Schwarze Schuhe + passender Gürtel,
Einstecktuch, usw..."

Das liegt daran weil Du nicht darauf achtest. Würde Dich Mode wirklich 
interessieren würde Dir sowas auffallen. Gerade diese Kleinigkeiten 
machen es oft auf, ob der Stil perfekt ist oder nicht (z.B. Gürtel immer 
in der Farbe der Schuhe -> passende Uhr, ...)

"Sorry, wer Anzug trägt, ist so was von unmodern, sondern 
stockkonservativ,"

Was hat Stil mit konservativ zu tun. Um Deiner Defintion zu entsprechen 
bin ich lieber konservativ, dafür aber verdammt gut gekleidet.

von Rudi Rüssel (Gast)


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Gast9 schrieb:
>> "dass falls er in anzug und krawatte
>> gekommen wäre, er diesen job niemals bekommen hätte."
>
> Gab's da auch eine Begründung dazu, oder war das nur so eine Laune des
> AG?

begründung war, dass er nicht ins team gepasst hätte, also dass die 
anderen wohl auch alle ohne anzug gekommen wären.
aber woher soll das ein bewerber wissen, wenn er nicht gerade ein paar 
der kollegen schon kennt?

von Rudi Rüssel (Gast)


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Modefreak schrieb:
> Was hat Stil mit konservativ zu tun. Um Deiner Defintion zu entsprechen
> bin ich lieber konservativ, dafür aber verdammt gut gekleidet.

definier mal "gut" :-)
ist genauso sinnfrei wie sich über musik zu streiten.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Gast9:

> Dir ist der Unterschied zwischen Vorstellungsgespräch und Arbeitsalltag
> aber schon klar?

Ja. :-)

Und ein mir bekannter Personalchef sagt: "Man erkennt Leute, die in 
Führungspositionen drängen, am eleganten Anzug. Führungspositionen 
liegen Dir nicht, also lass den Anzug weg." Meine Erfahrung gibt seiner 
Aussage recht. Es mag aber viele Personalchefs geben, denen Leute, die 
keine Führungsposition anstreben, suspekt sind. Oft genug zu recht.....

Das allerallerdümste was ich machen kann, ist, zu versuchen, eine 
Persönlichkeit vorzustellen, die ich nicht bin. Und selbst wenn das 
anfänglich klappen sollte, werden die Probleme anschliessend um so 
schlimmer.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

http://www.dl0dg.de

Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression.
Jeder echte Wettbewerb ist ruinös. Darum beruht jede funktionierende
Wirtschaft auf Schiebung.

von Sense (Gast)


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> Für mich zeugt es von Respekt, wenn ich bei
> einem so wichtigen Termin wie einem Vorstellungsgespräch in gepflegter
> Kleidung erscheine.

Die Alternative zum Anzug ist NICHT notwendigerweise eine abgewetzte 
Cordhose und ein beige-kariertes Hemd.

> Das Tragen entsprechender Kleidung zu bestimmten
> Anlässen hat auch etwas mit Sozialverhalten zu tun. Ich habe hier in .de
> z.B. noch nie erlebt, dass auf einer Beerdigung jemand im Hawaihemd
> erschienen ist.

Wie wäre es denn mit schwarzen Jeans, schwarzem T-Shirt, schwarzen 
Turnschuhen, jeweils in einer gewaschenen, gebügelten, nicht abgewetzen 
Variante ? Das von Dir angesprochene Sozialverhalten hat (außer offenbar 
für Dich) mit einem Anzug nichts zu tun.

> Warum schafft unpassende Kleidung eine kreativitätsfördernde Atmosphäre?

Dein Anzug ist in der Entwicklung unpassend, weil er Dir keinerlei 
Vorteil bringt. Du investierst Zeit und Geld in eine Show, die für Deine 
Arbeit nicht von Belang ist. Du hast Hemmungen, Dich bei einem 
überfüllten Meeting auf dem Boden zu lümmen. Wenn Du Dich mit Kaffee 
bekleckerst, stehst Du danach zehn Minuten fluchend vor dem Waschbecken. 
Du geht mittags zur Reinigung, statt mit Deinen Kollegen zum Essen. Du 
bist sauer, weil die Kollegen für Dich die Einrichtung einer 
Mädchentoilette fordern. Und 1000+ andere Gründe.

von MaWin (Gast)


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> Du hast keine Ahnung von Mode.

Das war doch die Geschmacksverirrung,
die im nächsten Jahr schon "out" ist,
und nach 10 Jahren als oberpeinliche
Verhaltensauffälligkeit gilt
"Plateauschuhe und Tapetenmusterhosen
der 70er Jahre".

Ich bin ein Freund authentischer Kleidung,
falls dir das was sagt, und wenn der Chef als
wahrer Motorradfreak in der Lederkombi kommt,
ist mir das sehr lieb, aber Hauptsache
praktisch.

Es gibt einige sehr wenige, die auch im Anzug
authentisch sind.

von Gast5 (Gast)


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> Warum schafft unpassende Kleidung eine kreativitätsfördernde Atmosphäre?

"Dein Anzug ist in der Entwicklung unpassend, weil er Dir keinerlei
Vorteil bringt."

Darf in der Entwicklung nur Kleidung getragen werden, die "Vorteile" 
bringt?


"Du investierst Zeit und Geld in eine Show, die für Deine
Arbeit nicht von Belang ist."

Zeit? Wann?

"Du hast Hemmungen, Dich bei einem
überfüllten Meeting auf dem Boden zu lümmen."

Unfug.

"Wenn Du Dich mit Kaffee bekleckerst, stehst Du danach zehn Minuten 
fluchend vor dem Waschbecken."

Wenn ich nicht gerade einen Blaumann trage, würde ich mich über eine 
Tasse Kaffee auf meiner Oberbekleidung immer ärgern. Du nicht?

"Du geht mittags zur Reinigung, statt mit Deinen Kollegen zum Essen."

Nochmal Unfug.


"Du bist sauer, weil die Kollegen für Dich die Einrichtung einer
Mädchentoilette fordern."

ACK! ;-)


"Und 1000+ andere Gründe."

Schon klar...

von Modefreak (Gast)


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@Gast5
Ich glaube die Diskussion hier kann man sich sparen. Du siehst ja wie 
hier diskutiert wird.

von Sense (Gast)


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Gast5 schrieb:
> würde ich mich über eine Tasse Kaffee auf meiner Oberbekleidung
> immer ärgern. Du nicht?

Nein, denn mein schwarzes T-Shirt kann ich selbst waschen und trocknen, 
was ich darüber hinaus nach 16h Tragzeit sowieso täte, außerdem 
verkündet es meine Unfähigkeit, unfallfrei Kaffee zu trinken, nur bei 
äußerst intimen Gesprächen.

Da siehst Du zumindest mit Deinem Sakko und Deinem Schlips alt aus.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Modefreak.

> @Gast5
> Ich glaube die Diskussion hier kann man sich sparen. Du siehst ja wie
> hier diskutiert wird.

lach Ein "Modefreak" ist auch nur eine Sonderform von Nerd, wenn auch 
sozial aktzeptierter.

Wir sind für unsere ästhetischen Vorstellungen ganausowenig 
verantwortlich wie für unsere religiösen Vorstellungen oder einen 
schizoiden Schub, nämlich überhaupt nicht. Es passiert Einfach. ;-)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

http://www.dl0dg.de

Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression.
Jeder echte Wettbewerb ist ruinös. Darum beruht jede funktionierende
Wirtschaft auf Schiebung.

von Gast5 (Gast)


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"lach Ein "Modefreak" ist auch nur eine Sonderform von Nerd, wenn auch
sozial aktzeptierter."

Es geht hier nicht um irgendwelche Modefreaks (auch wenn sich ein 
Diskussionsteilnehmer sich hier so nennt).
Es geht darum, dass von einigen alles, was kleidungstechnisch über 
verwaschene, durchgesessene Jeans und ausgeleierte T-Shirts, kombiniert 
mit ausgelatschten Schuhen hinausgeht, als modischer, uniformer, 
gehirnbereiter Schnickschnack abgetan wird. Und das ist für diejenigen, 
die das tun, einfach nur peinlich.

Nach Eurer Theorie wären fettleibige cellulitegeplagte Damen mit fetten 
Haaren und Mundgeruch auch genau so attraktiv wie normalgewichtige, 
gepflegte Frauen.

Ach, was rege ich mich auf. Wenn man nicht zwischen totalen Modefreaks 
und Leuten, die sich einfach angenehm kleiden möchten und minimale 
Ansprüche an ihre positive Wirkung auf andere stellen, unterscheiden 
kann, dann halt nicht.

von Mark B. (markbrandis)


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Rudi Rüssel schrieb:
> ein freund von mir hat letztens den job gewechselt.
> er war mit jeans und lausigem hemd unterwegs beim VG(eigene aussage).
> sein chef sagte ihm neulich, dass falls er in anzug und krawatte
> gekommen wäre, er diesen job niemals bekommen hätte.
>
> was soll man dazu sagen?

Dass es völliger Schwachsinn ist. Es kann sich durchaus mal die 
Gelegenheit ergeben, dass ein Angestellter - ja, auch ein 
"Entwickler-Nerd" - die Firma bei einer entsprechenden Gelegenheit 
(Messe, Besuch eines Kunden, Besuch bei einer anderen Firma, großes 
festliches Firmenjubiläum, ...) nach außen hin würdig vertreten soll. 
Das geht in Anzug und Krawatte nun mal besser als in der 
Standardingenieursbekleidung. Dass man als Entwickler im normalen 
Berufsalltag keinen Anzug trägt, tut der Sache doch überhaupt keinen 
Abbruch. So flexibel sollte ein Mensch schon sein, dass er zu 
verschiedenen Anlässen verschiedene Kleidung tragen kann.

Ich jedenfalls gehe zum Vorstellungsgespräch immer in Anzug & Krawatte 
und bin damit bisher noch nie schlecht gefahren.

von Daniel F. (df311)


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Sense schrieb:
> Wo ist das Problem ? Ich kenne kaum eine Entwicklungsabteilung, wo die
> Insassen NICHT aussehen, als wären sie nur auf der Durchreise zum
> nächsten Baggersee/Skihügel. Das ist normal, da ist effizient, und es
> schafft eine angenehme, relaxte und damit kreativitätsfördernde
> Atmosphäre.

kenn ich, aber bei meinem arbeitgeber läuft praktisch die gesamte 
belegschaft (ca. 80 personen) so rum. nur die zwei vorstände + ein 
abteilungsleiter tragen ein (normales) hemd zur jean. krawatte habe ich 
keine mehr gesehen seit zum letzte mal besuch von deutschen kollegen da 
war ;-)

Modefreak schrieb:
> Das liegt daran weil Du nicht darauf achtest. Würde Dich Mode wirklich
> interessieren würde Dir sowas auffallen. Gerade diese Kleinigkeiten
> machen es oft auf, ob der Stil perfekt ist oder nicht (z.B. Gürtel immer
> in der Farbe der Schuhe -> passende Uhr, ...)

genau das ist - bei mir - der springende punkt: mode interessiert mich 
einen feuchten schon wissen was. wenn ich eine uhr tragen möchte, dann 
entweder meine puls-uhr oder meine casio mit höhenmesser, ... mein 
gürtel hat genau zwei aufgaben: hose dort halten wo sie ist und 
hingehört (und damit meine ich nicht UNTER dem hintern, sondern darüber) 
und meinen schlüsselanhänger und mp3-player tragen. die schuhe sind dazu 
da, um fußstrecken bequem und verletzungsfrei zurückzulegen und werden 
im büro gegen hausschuhe getauscht...

der langen rede kurzer sinn (und wie auch mal ein vortragender an der 
uni gesagt hat): man(n) soll seine kleidung der umgebung anpassen, dann 
hat man ein problem weniger.

(p.s. ich kenne KEINEN uni-lehrende/professor/dekan der - außer für 
gaanz wichtige sachen wie promotions-feiern, sponssionen o.ä. einen 
anzug trägt)

von Mark B. (markbrandis)


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Daniel F. schrieb:
> (p.s. ich kenne KEINEN uni-lehrende/professor/dekan der - außer für
> gaanz wichtige sachen wie promotions-feiern, sponssionen o.ä. einen
> anzug trägt)

Die gibt es wohl. Ich kann mich da an einen Mathematik-Professor 
erinnern, der mittlerweile freilich im Ruhestand ist. Die 
Ingenieurs-Profs sind in aller Regel hemdsärmelig ;-)

von Sense (Gast)


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Gast5 schrieb:
> Nach Eurer Theorie wären fettleibige cellulitegeplagte Damen mit fetten
> Haaren und Mundgeruch

Wenn ich so eine in einem Labor fände, ginge ich davon aus, daß sie da 
sitzt, weil sie kompetent ist, während die andere ...

> normalgewichtige, gepflegte Frauen.

... das erst beweisen müßte. Wenn sie dann auch noch ein "schickes 
Köstumchen" trüge, wäre das sehr, sehr schwer.

Mit den männlichen Entsprechungen verhält es sich ebenso.

> sich einfach angenehm kleiden

Wenn Du das tragen von Anzug und Krawatte als angenehm empfindest, zeugt 
das doch nur davon, wie sehr Du Dich völlig sinnfreien "Trends" oder 
sogenannten "Konvetionen" unterordnest. Das ist ekelhaft.

> minimale Ansprüche an ihre positive Wirkung auf andere stellen

Wenn Du für eine positive Wirkung auf Andere einen Anzug benötigst, dann 
tust Du mir sehr leid.

von MaWin (Gast)


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> Nach Eurer Theorie wären fettleibige cellulitegeplagte
> Damen mit fetten Haaren und Mundgeruch auch genau so
> attraktiv wie normalgewichtige, gepflegte Frauen.

Nach UNSERER Theorie nicht, aber nach deiner schon.
Wenn Sie denn nur einen Anzug trägt !

> Mit passenden Schuhen (sehr wichtig!), ordentlicher Frisur,
> passendem Hemd mit passender Krawatte, wirkt man doch sehr viel
> professioneller.

Meinst du. Immerhin sagst du "wirkt".
So lange derjenige nicht den Mund aufmacht.
Denn dann wird es oft peinlich.
Nicht umsonst wird hier eine ganze Gattung
Ahnungsloser als "Schlipsies" bezeichnet.
Man hat seine Erwartungshaltung also schon
an das äussere Erscheinungsbild angepasst.
Da ist die Uniform des Anzugs ein Nachteil,
falls man es wirklich mal fachlich drauf hat.
Aber man bemüht sich ja immer, möglichst vorurteilsfrei
auf Leute zuzugehen, auch auf Anzugträger.
Auch wenn von deren Seite Vorurteile meist schon vom
äusseren abgeleitet werden.
Glücklicherweise merkt man sich die Leute nicht so,
ein Schlipsi sieht aus wieder Andere, eine ganze Herde
von Pinguinen geht jeden Mittag zur Kantine, da weiss
man morgen schon nicht mehr ob man ihn schon kennt oder
nicht.

von Gast5 (Gast)


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"> Nach Eurer Theorie wären fettleibige cellulitegeplagte Damen mit 
fetten
> Haaren und Mundgeruch

Wenn ich so eine in einem Labor fände, ginge ich davon aus, daß sie da
sitzt, weil sie kompetent ist, während die andere ...

> normalgewichtige, gepflegte Frauen.

... das erst beweisen müßte. Wenn sie dann auch noch ein "schickes
Köstumchen" trüge, wäre das sehr, sehr schwer.

Mit den männlichen Entsprechungen verhält es sich ebenso."

Wie hat sich bei Dir diese IMHO etwas seltsame Ansicht entwickelt?


"> sich einfach angenehm kleiden

Wenn Du das tragen von Anzug und Krawatte als angenehm empfindest, zeugt
das doch nur davon, wie sehr Du Dich völlig sinnfreien "Trends" oder
sogenannten "Konvetionen" unterordnest. Das ist ekelhaft."

Also jetzt halte Dich bitte mal ein wenig zurück! Nur weil man bestimmte 
Konventionen nicht kategorisch ablehnt, ordnet man sich noch lange nicht 
unter. Konventionen existieren nicht im luftleeren Raum. Außerhalb des 
Geschäftsbetriebs haben Konventionen oft soziale Gründe. Konvention ist 
z.B. auch, in Anwesenheit anderer Personen nicht zu furzen und zu 
rülpsen!
Letzten Endes ging es ja auch um die angemessene Kleidung bei einem 
Vorstellungsgespräch. Und was an einem ordentlichen Hemd und einer 
Stoffhose im Arbeitsalltag so schlimm sein soll, musst Du mir erst 
einmal verdeutlichen. Mit Deiner Abneigung gegen gepflegte Kleidung 
erfüllst Du ja auch wieder bestimmte Konventionen.

"> minimale Ansprüche an ihre positive Wirkung auf andere stellen

Wenn Du für eine positive Wirkung auf Andere einen Anzug benötigst, dann
tust Du mir sehr leid."

Ich muss Dir absolut nicht leid tun, nur weil ich der Meinung bin, dass 
die Einhaltung gewisser ästhetischer Ansprüche einem nicht zum Nachteil 
gereicht.

von zladdi (Gast)


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Daniel F. schrieb:
> die schuhe sind dazu
> da, um fußstrecken bequem und verletzungsfrei zurückzulegen und werden
> im büro gegen hausschuhe getauscht...

....warum nicht gleich mit jogging-anzug zur arbeit kommen ?

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo zladdi.

>> die schuhe sind dazu
>> da, um fußstrecken bequem und verletzungsfrei zurückzulegen und werden
>> im büro gegen hausschuhe getauscht...
>
> ....warum nicht gleich mit jogging-anzug zur arbeit kommen ?

Siehsse, so unterschiedlich ist das Bequemlichkeitsempfinden. Ich laufe 
überall, auch zu Hause, mit Arbeitssicherheitsschuhen rum. :-)

Billig, robust, langlebig und praktisch. Aussehen.....mmmh, der aktuelle 
Turnschuhlook ist nicht mein Ding, aber es gibt immer noch die 
klassischen Formen aus dem Bergbau bzw. der Schwerindustrie. Als Farbe 
bevorzuge ich schwarz. Schwarze Schucreme hervorragender Qualität in 
Tuben habe ich bei ebay für seeehr kleines Geld bekommen. :-)

Der Werksverkauf von Elten ist hier übrigens um die Ecke.....

Achja.....nach aktueller DIN sind mittlerweile alle Sicherheitsschuhe 
antistatisch. Mikrocontroller mögen das. ;-)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

http://www.dl0dg.de

Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression.
Jeder echte Wettbewerb ist ruinös. Darum beruht jede funktionierende
Wirtschaft auf Schiebung.

von Sense (Gast)


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Gast5 schrieb:
> Wie hat sich bei Dir diese IMHO etwas seltsame Ansicht entwickelt?

In 35 Jahren Berufspraxis. Ganz von selbst.

> Also jetzt halte Dich bitte mal ein wenig zurück!

Nein.

> Nur weil man bestimmte Konventionen nicht kategorisch ablehnt, ordnet
> man sich noch lange nicht unter.

In diesem Falle genau das.

> in Anwesenheit anderer Personen nicht zu furzen und zu rülpsen!

Beides ist eine Belästigung, denen das Opfer nicht entgehen kann, wie 
z.B. auch laute HipfHüpfMusik in der UBahn. Diese Konvention hat also 
logische, nachvollziehbare Gründe.

> Und was an einem ordentlichen Hemd und einer
> Stoffhose im Arbeitsalltag so schlimm sein soll

Gar nichts. Es geht um Anzug und Kravatte. Nicht um Stoffhose und Hemd.

> weil ich der Meinung bin, dass die Einhaltung gewisser ästhetischer
> Ansprüche einem nicht zum Nachteil gereicht.

Meine ästhetisches Empfinden sagt "ekelhaft".
Meine Lebenserfahrung sagt "Volldepp, BWLler, Banker, Poser, Politiker, 
Schmarotzer".

von Gastino G. (gastino)


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M. M. schrieb:
> Ich gebe die Hoffnung nicht auf das diese Oberflächlichkeiten irgendwann
> aussterben.

Oberflächlich ist doch der, dem schon die Etikette eines 
Vorstellungsgespräches zu viel sind...

> Ist ja schlimmer wie in der Schule, der hat keine Markenklamotte also
> gehört der nicht zu uns. Die Leute die so viel Wert auf Kleidung legen
> sind wohl aus dem alter noch nicht raus gekommen.

Blödsinn. Es gibt einfach Anlässe, bei denen man sich bestimmten Regeln 
unterwerfen muss. Das hat mit dem Gehampel um Marken rein gar nichts zu 
tun. Und wem es schon beim eigenen Vorstellungsgespräch zu viel ist, 
wenn er sich entsprechend kleidet, der wird es auch bei anderen Anlässen 
nicht tun. Und nichts ist peinlicher, als wenn man bei angemessen 
gekleideten Geschäftspartnern oder Kunden ankommt und hat dann so ein 
oder zwei Kollegen dabei, die angezogen sind, als müsste Mutti ihnen 
noch die Schuhe zubinden.

von P. S. (Gast)


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Und nichts ist peinlicher, als wenn man bei angemessen gekleideten 
Geschäftspartnern oder Kunden ankommt und hat dann so ein oder zwei 
Kollegen dabei, die angezogen sind, als waeren sie italienische Gigolos.

von Alex S. (alex_muc)


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Bewerbungen immer mit Anzug, Hemd und Krawatte!

Warum? Meine Erklärung:

1. Krawatte kommt von dem Erkennungszeichen kroatischer Söldner 
(croatta) die sich vor jeder Schlacht ein rotes Tuch einfach geknotet um 
den Hals legten.............eine Bewerbung ist auch ein Test bzw. eine 
Art Schlacht, Du möchtest ja auch als Sieger hervorgehen und genommen 
werden ;)

2. Neben der obigen Funktion, des sich erkennens bzw. des dazu gehörens 
(der franz. Adel hat die Krawatte damals in Europa en vogue gemacht), 
hat eine Krawatte auch etwas mit Ehrerbietung zu tun, soll heissen es 
macht einen Anlass (Bewerbungsgespräch) feierlicher oder etwas 
besonderes. Es wäre ein Frevel sein eigenes Bewerbungsgespräch durch 
unpassende Garderobe herab zu würdigen.

Wie gesagt, meine Meinung..........

Grüße,

Alex

von Rick-NRW (Gast)


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Von einem Kollegen:

Er stellt sich vor im modernen schicken Anzug (kein Nadelstreifen) mit 
Krawatte.

1. Firma: Selbst der Chef läuft im Schlabberpulli rum und er wird wie 
ein Außerirdischer angeschaut. Absolut Overdressed

2. Firma: Alle laufen im feinsten Nadelstreifenanzug rum und er wird wie 
ein Außerirdischer angeschaut. Absolut underdressed.

Krawatte gehört dazu, aber eine andere als auf dem Bewerbungsfoto (nach 
Meinung mancher Personaler), es sei denn man ist soooo unverschämt gut, 
das man den Job auch bekäme, wenn man nackt auftauchen würde. (Aber wer 
ist das schon)

Nadelstreifenanzug, bin ja kein Bänker.

von Backflow (Gast)


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Das Erscheinen ohne Krawatte bei einem Vorstellungsgespräch ist für 
viele hier aus folgendem Grund von unschätzbarem Vorteil:

Wird man nicht genommen, kann man das ganz locker auf die fehlende 
Krawatte schieben, und überhaupt will man in einem Laden, der soviel 
Wert auf oberflächliches BWF-Gehabe legt, nicht arbeiten.

Das erspart dann die Auseinandersetzung mit den wahren, eigenen 
Schwächen bzw. Unzulänglichkeiten.

von P. S. (Gast)


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Ich weiss, warum's in Deutschland bergab geht.

von Gastino G. (gastino)


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Bernd Wiebus schrieb:
> Und ein mir bekannter Personalchef sagt: "Man erkennt Leute, die in
> Führungspositionen drängen, am eleganten Anzug. Führungspositionen
> liegen Dir nicht, also lass den Anzug weg."

Das ist die beste Möglichkeit, den Job nicht zu bekommen. Entweder hat 
der Mann keine Ahnung oder er will Dich verarschen. Bei einem 
Vorstellungsgespräch ist ein Anzug Standard.

von Gastino G. (gastino)


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Backflow schrieb:
> Das Erscheinen ohne Krawatte bei einem Vorstellungsgespräch ist für
> viele hier aus folgendem Grund von unschätzbarem Vorteil:
>
> Wird man nicht genommen, kann man das ganz locker auf die fehlende
> Krawatte schieben, und überhaupt will man in einem Laden, der soviel
> Wert auf oberflächliches BWF-Gehabe legt, nicht arbeiten.
>
> Das erspart dann die Auseinandersetzung mit den wahren, eigenen
> Schwächen bzw. Unzulänglichkeiten.

Das trifft es wohl am besten.

von Mr. T (Gast)


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Gastino G. schrieb:
> Das ist die beste Möglichkeit, den Job nicht zu bekommen. Entweder hat
> der Mann keine Ahnung oder er will Dich verarschen. Bei einem
> Vorstellungsgespräch ist ein Anzug Standard.
Falsch. Bei DAX-Unternehmen und größeren Mittelständlern schon, aber 
neben der Krawatte müssen dort die Zeugniss Over the Top sein. Sprich, 
maximal ein Viertel bis 1/3 der Abgänger kann dort landen. Die anderen 
müssen ihr Glück in Klitschen versuchen, wo oft der Chef noch nicht mal 
ein Anzug anhat. Und bei Werkstattrundführungen muss die Krawatte oft 
ausgezogen werden. Bei Vorstellungsgeprächen, wo mir die Anreise nicht 
seitens des Arbeitgebers bezahlt wird, komme ich aus Prinzip nicht mit 
Anzug. Mit Hartz ist ein guter Anzug eh schwierig und bei Regen oder 
Schneematsch und längeren Laufstrecken (nicht jeder Abgänger hat reiche 
Eltern und ein eigenes Auto) ist das Fiasko im Anzug perfekt. Eine 
Stelle als Ingenieurabsolvent zu bekommen, funktioniert nur mit 
wohlhabenden und unterstützenden Eltern.

von Gastino G. (gastino)


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Mr. T schrieb:
> Die anderen
> müssen ihr Glück in Klitschen versuchen, wo oft der Chef noch nicht mal
> ein Anzug anhat. Und bei Werkstattrundführungen muss die Krawatte oft
> ausgezogen werden.

Werkstattrundführungen? Mich hat man während eines 
Vorstellungsgespräches noch nie durch eine Werkstatt geführt. Schon gar 
nicht durch eine, in der man seine Krawatte ausziehen müsste. Wo 
bewirbst Du Dich denn?

Aber wie schon oft geschrieben: Das Vorstellungsgespräch ist immer eine 
Vorstellung beiderseits. Genauso wie der Bewerber durch fehlenden Anzug 
zeigt, dass er zu blöde oder nicht Willens ist, sich einfachsten 
Etiketten anzupassen, so zeigt auch der im Gammel-Look auftretende 
potentielle Chef, dass er es im zwischenmenschlichen Bereich wohl nicht 
so ganz genau nehmen wird.

von Mr. T (Gast)


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Gastino G. schrieb:
> Werkstattrundführungen? Mich hat man während eines
> Vorstellungsgespräches noch nie durch eine Werkstatt geführt. Schon gar
> nicht durch eine, in der man seine Krawatte ausziehen müsste. Wo
> bewirbst Du Dich denn?

In Deutschlands mittelständischen Maschinenbaufirmen (Unternehmensgröße 
maximal um die 100, meistens eher deutlich weniger). Kurze 
Werkstattrundführungen gab es bei mir zweimal während des "2. 
Vorstellungsgesprächs" und in einem Betrieb auch einmal gleich beim 1. 
Mal.
Krawatte ab, Jackett aus und Helm auf. Ein Chef erzählte mir auch, dass 
sich mal "vor einiger Zeit" ein interessierter Bewerber mit seiner 
Krawatte in dem Bohrfutter einer Standbohrmaschine verfangen hatte. Aber 
er hatte Glück und die Krawatte riss sehr schnell ab. War aber räumlich 
auch sehr eng dort.

von Hunziker (Gast)


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Mr. T schrieb:
> Eine
> Stelle als Ingenieurabsolvent zu bekommen, funktioniert nur mit
> wohlhabenden und unterstützenden Eltern.

Der Zusammenhang zwischen Eltern und Stelle erschließt sich mir nicht. 
Es kann helfen, wenn die Eltern wohlhabend sind und Unterstützung ist 
immer von Vorteil. Aber ohne etwas in der Birne zu haben und ohne Willen 
eine Stelle zu bekommen, nutzt das alles auch nichts.

So eine Aussage ist lediglich eine Ausrede, um sich weiter in 
Selbstmitleid und Resignation zu suhlen.

von Elektrotechniker (Gast)


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Natürlich geht man mit Krawatte dorthin. Was ist denn peinlicher? Man 
geht pikfein zum Bewerbungsgespräch und die Gastgeber tragen Jeans, oder 
aber: Die Gastgeber sind pikfein angezogen und man selbst trägt Jeans. 
Deswegen wird dir keiner den Kopf abreißen, denn du musst wissen, dass 
die selbst mal in dieser Situation waren (sofort es nicht die Inhaber 
sind) und nicht wussten, wie man sich dort in der Firma kleidet.

Bei der Arbeit empfiehlt es sich sowieso nicht, weil schon genug Unfälle 
passierten, in denen Krawatten und Lötkolben eine Rolle spielten.

von horst (Gast)


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Gastino G. schrieb:
> Aber wie schon oft geschrieben: Das Vorstellungsgespräch ist immer eine
> Vorstellung beiderseits. Genauso wie der Bewerber durch fehlenden Anzug
> zeigt, dass er zu blöde oder nicht Willens ist, sich einfachsten
> Etiketten anzupassen, so zeigt auch der im Gammel-Look auftretende
> potentielle Chef, dass er es im zwischenmenschlichen Bereich wohl nicht
> so ganz genau nehmen wird.

Diese Aussage stimmt ganz offensichtlich nicht, ansonsten bräuchte das 
Thema keinen 3 Jahre und mehrere hundert Beiträge langen Thread zur 
Diskussion.

von Gastino G. (gastino)


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horst schrieb:
> Diese Aussage stimmt ganz offensichtlich nicht, ansonsten bräuchte das
> Thema keinen 3 Jahre und mehrere hundert Beiträge langen Thread zur
> Diskussion.

Diese "Logik" ist keine...

von horst (Gast)


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Gastino G. schrieb:
> horst schrieb:
>> Diese Aussage stimmt ganz offensichtlich nicht, ansonsten bräuchte das
>> Thema keinen 3 Jahre und mehrere hundert Beiträge langen Thread zur
>> Diskussion.
>
> Diese "Logik" ist keine...

Etwas als "Wahrheit" darzustellen, wie du es tust, das aber über mehrere 
Jahre von mehreren dutzend Leuten kontrovers diskutiert wird, jedenfalls 
auch nicht...

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Also ich würde an der Stelle die Zeugen Jehovas als Beispiel anführen. 
Auf den Fotos in diesen "Wachturm"- bzw. "Erwachet"-Heftchen sind die 
alle mit Anzug und Krawatte dargestellt und diese haben die besten 
zwischenmenschlichen Beziehungen. Das erkennt man daran, dass sie jeden 
Menschen besuchen und sie großzügig ihrem Glauben teilhaben lassen.
;)

Aber  bedenkt bitte, dass die Krawatte nicht das einzige in eurem 
Berufs-Leben ist. Wichtig ist auch, ob der Anzug schwarz oder dunkelblau 
sein soll. Welche Schuhe sollte man zum Bewerbungsgespräch tragen?
Achso ganz wichtig: Bevor man zum Bewerbungsgespräch eingeladen wird, 
steht ja noch die schriftliche Bewerbung an. Da gibt es unheimlich viel 
zu beachten: Zeilenabstand, Schriftart, Schriftstil, Schriftgröße, 
Absatzabstand, Randbreite. Gerade die Randbreite ist eine besonders 
harte Nuss. Wenn man die Bewerbung ausdruckt, kann sie von der 
eingestellten abweichen, je nachdem wie "mittig" das Blatt im Drucker 
liegt, also unbedingt nachmessen und gegebenenfalls nochmal drucken!
Aber das sollten wir in einem extra Thread diskutieren, sonst wird das 
zu unübersichtlich.
;)

von Gast2 (Gast)


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"Etwas als "Wahrheit" darzustellen, wie du es tust, das aber über 
mehrere
Jahre von mehreren dutzend Leuten kontrovers diskutiert wird, jedenfalls
auch nicht..."

Es ist einfach so, dass allgemeiner Konsens über die Gepflogenheiten im 
Umgang miteinander existiert. Dazu gehört auch die Frage der Kleidung. 
Und es gibt Mitmenschen, die sich solcher Gepflogenheiten entziehen. 
Gründe gibt es dafür sicher verschiedene.

Ein gepflegtes Erscheinungsbild, ordentliche Kleidung, regelmäßige 
Körper- und Mundhygiene sind nicht, wie einige uns glauben machen 
möchten, Zeichen von Uniformität, Mitläufertum oder Dekadenz, sondern 
ein Zeichen von sozialer Reife und Integration. Ich kann darin beim 
besten Willen nichts Negatives entdecken.

Wenn ich in einem Anzug mit Krawatte zum Vorstellungsgespräch erscheine, 
zeige ich darin Interesse an dem angebotenen Arbeitsplatz und Respekt 
gegenüber meinem Gesprächspartner.

Ich halte es für bedenklich, dass hier im Forum derartige 
Selbstverständlichkeiten diskutiert werden müssen und von verschiedenen 
Leuten tatsächlich in Frage gestellt werden. In diesem Lichte gewinnen 
dann die Diskussionen um nicht vorhandene Chancen auf dem Arbeitsmarkt 
ein ganz anderes Gewicht.

von horst (Gast)


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> Es ist einfach so, dass allgemeiner Konsens über die Gepflogenheiten im
> Umgang miteinander existiert.

Ganz offensichtlich ist es nicht allgemeiner Konsens, ansonsten müsste 
man nicht so lange darüber diskutieren...

von Gastino G. (gastino)


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Gast2 schrieb:
> Ich halte es für bedenklich, dass hier im Forum derartige
> Selbstverständlichkeiten diskutiert werden müssen und von verschiedenen
> Leuten tatsächlich in Frage gestellt werden. In diesem Lichte gewinnen
> dann die Diskussionen um nicht vorhandene Chancen auf dem Arbeitsmarkt
> ein ganz anderes Gewicht.

Das trifft die Sache sehr gut.

Es kann natürlich auch sein, dass manche anderen empfehlen, bei einem 
Bewerbungsgespräch ihre besondere Individualität und ihre 
Nichtangepasstheit zu demonstrieren, damit sie selber bessere Chancen 
haben.

von Gastino G. (gastino)


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horst schrieb:
> Ganz offensichtlich ist es nicht allgemeiner Konsens, ansonsten müsste
> man nicht so lange darüber diskutieren...

Es gibt auch bei den simpelsten Dingen Leute, die eine vom allgemeinen 
Konsens abweichende Meinung vertreten. Das heißt aber noch lange nicht, 
dass das Thema sonderlich umstritten wäre.

von kohlehole (Gast)


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horst schrieb:
>> Es ist einfach so, dass allgemeiner Konsens über die Gepflogenheiten im
>> Umgang miteinander existiert.
>
> Ganz offensichtlich ist es nicht allgemeiner Konsens, ansonsten müsste
> man nicht so lange darüber diskutieren...

Doch, es ist allgemeiner Konsens.
Aber hier diskutiert nicht die Allgemeinheit, sondern ein paar 
Kontra-Hansel, die sich wundern, wenn sie keinen Job bekommen, obwohl 
sie doch sooo toll löten können.

von Stefan K. (stefan82)


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Hallo zusammen!
Also mir muss das Gegenüber bei einem Bewerbungsgespräch einfach 
authentisch sein. Ich würde einen noch so ordentlich gekleideten 
Bewerber mit Krawatte nicht nehmen wenn ich das Gefühl habe, dass er 
sich darin verkleidet vorkommt. Man hat dabei einfach oft die Frage im 
Hinterkopf was der Bewerber einem denn vllt. sonst noch vorspielt. Man 
merkt einfach sehr schnell ob das Gegenüber diesen Stil gewohnt ist, 
oder nicht.

Wenn sich mir hingegen jemand vorstellt, der dem Anlass entsprechend mit 
Hemd und anständiger Hose (von mir aus auch nur eine schwarze anständige 
Jeans) gekleidet ist, keine Krawatte trägt, dabei aber authentisch und 
ehrlich rüber kommt, ist die fehlende Krawatte keinerlei Kriterium. 
Wichtiger ist halt immer ob der Bewerber menschlich ins Team passt und 
welche fachliche Eignung er mitbringt.

Man sollte vllt. auch bedenken, dass man eigentlich immer ca. 6 Monate 
Probezeit hat. Sollte der eigene Kleidungsstil den Vorstellungen des 
Unternehmens vollständig widersprechen, ist das Beschäftigungsverhältnis 
vermutlich eh bald wieder Geschichte, da es schlicht unwahrscheinlich 
ist, dass man sich seine ganze Beschäftigungszeit jeden Tag für ca. 8 - 
10h/Tag verkleiden will.

Gruß,

Stefan K.

von Bärnt (Gast)


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Modefreak schrieb:
> Ich kaufe meine Anzüge bei einem sehr guten
>
> Herrenaustatter der die Anzüge dann auchz konektioniert.

"Konektioniert"?

Steckt er die Teile des Anzuges zusammen? Gibt es denn wirklich 
Verbinder für Arme und so Zeux? Kenn ich nicht, würde aber Sinn machen - 
kann man das Sakko mitunter auch als Weste tragen.

von Stefan K. (stefan82)


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ROFL

och nee Leute ...

ich vermute einfach mal, dass ihr gemeinsam auf der Suche nach dem Verb 
"konfektionieren" seid.

Übrigens die beste Seiden-Krawatte bringt gar nichts, wenn die 
Arbeitssprachen Deutsch und Englisch nicht in Wort und Schrift 
beherrscht werden ...

von Mark B. (markbrandis)


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Stefan K. schrieb:
> Übrigens die beste Seiden-Krawatte bringt gar nichts, wenn die
> Arbeitssprachen Deutsch und Englisch nicht in Wort und Schrift
> beherrscht werden ...

Das stimmt so einfach nicht. Man kann mit absolut miserablem Englisch 
Ministerpräsident eines Landes werden. Oder Abteilungsleiter in einem 
großen Konzern. Beispiele dafür gibt's genug ;-)

von Bärnt (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Das stimmt so einfach nicht. Man kann mit absolut miserablem Englisch
>
> Ministerpräsident eines Landes werden

Man wird wohl eher zum Außenminister wie Westerwave  bzw. designierten 
EU-Kommissar "konektioniert."

von Gastino G. (gastino)


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Stefan K. schrieb:
> Hallo zusammen!
> Also mir muss das Gegenüber bei einem Bewerbungsgespräch einfach
> authentisch sein. Ich würde einen noch so ordentlich gekleideten
> Bewerber mit Krawatte nicht nehmen wenn ich das Gefühl habe, dass er
> sich darin verkleidet vorkommt. Man hat dabei einfach oft die Frage im
> Hinterkopf was der Bewerber einem denn vllt. sonst noch vorspielt. Man
> merkt einfach sehr schnell ob das Gegenüber diesen Stil gewohnt ist,
> oder nicht.

Leute, trennt Euch doch einfach mal von der naiven Vorstellung, dass das 
Bewerbungsgespräch 1:1 auf die Arbeitswelt später übertragbar ist. Nur 
weil Ihr vielleicht im Anzug bzw. Brautkleid heiratet, rennt Ihr noch 
lange nicht täglich als Verheiratete mit dem Anzug herum.

Der Anzug beim Vorstellungsgespräch ist dem Anlass angemessener 
Konsens, kein Ausdruck persönlicher Vorlieben oder der eigenen 
Persönlichkeit.

> Wenn sich mir hingegen jemand vorstellt, der dem Anlass entsprechend mit
> Hemd und anständiger Hose (von mir aus auch nur eine schwarze anständige
> Jeans) gekleidet ist, keine Krawatte trägt, dabei aber authentisch und
> ehrlich rüber kommt, ist die fehlende Krawatte keinerlei Kriterium.
> Wichtiger ist halt immer ob der Bewerber menschlich ins Team passt und
> welche fachliche Eignung er mitbringt.

Wenn jemand gern das Risiko eingehen möchte, Deinen Rat anzunehmen und 
von der allseits anerkannten und praktizierten Norm nach unten abweichen 
will, dann bleibt ihm nur die Hoffnung, dass der potentielle Chef seine 
inneren Werte auch erkennt. Er erkennt aber auch gleichzeitig, dass sein 
Gegenüber Probleme mit allgemein anerkannten Normen hat. Entweder kennt 
er sie nicht oder sie sind ihm egal.

> Man sollte vllt. auch bedenken, dass man eigentlich immer ca. 6 Monate
> Probezeit hat. Sollte der eigene Kleidungsstil den Vorstellungen des
> Unternehmens vollständig widersprechen, ist das Beschäftigungsverhältnis
> vermutlich eh bald wieder Geschichte, da es schlicht unwahrscheinlich
> ist, dass man sich seine ganze Beschäftigungszeit jeden Tag für ca. 8 -
> 10h/Tag verkleiden will.

??
Wieso wird immer und immer wieder der Fehler gemacht, das 
Vorstellungsgespräch in das Arbeitsleben zu projizieren?! Mal abgesehen 
davon, dass die wenigsten Ingenieure ihr ganzes Leben lang nur im 
Frickelkeller sitzen, von Kunden und anderen Lebewesen streng 
abgeschirmt...

von Gastino G. (gastino)


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Mark Brandis schrieb:
> Das stimmt so einfach nicht. Man kann mit absolut miserablem Englisch
> Ministerpräsident eines Landes werden. Oder Abteilungsleiter in einem
> großen Konzern. Beispiele dafür gibt's genug ;-)

Finde ich an sich nicht schlimm. Schlimm ist aber, dass der Oettinger in 
seiner ihm eigenen opportunistischen Manier vor nicht allzu langer Zeit 
die deutsche Sprache als Sprache, die nur noch in der Familie und nicht 
mehr im Arbeitsleben gesprochen wird, herabgesetzt hat. Wenn solche 
Schwätzer dann in Englisch solche Komplettversager sind, ist das 
bezeichnend.

von Stefan K. (stefan82)


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Gastino G. schrieb:
> Der Anzug beim Vorstellungsgespräch ist dem Anlass angemessener
> Konsens, kein Ausdruck persönlicher Vorlieben oder der eigenen
> Persönlichkeit.

Denke mal eher, dass der "angemessene Konsens" von dem Du schreibst 
darin besteht, dass man weiß sich einem Anlass entsprechend zu kleiden 
und zu benehmen. Ich persönlich empfinde "Overdressed" jedoch als 
ähnlich schlimm wie "underdressed" (und damit meine ich keine 
Unterhosen! ;-) )

Beispiele:
Bewerbung in einer Entwicklungsabteilung  => Hemd / Hose
Bewerbung in der Fertigung / Produktion => Hemd / Hose

Bewerbung im Vertrieb => Krawatte und Anzug nicht egal
Bewerbung im Marketing / Personalbereich => Krawatte und Anzug nicht 
egal

Das man bei einem Vorstellungsgespräch hingegen nicht mit einem 
Bandshirt, zerissener Hose und verdreckten Stiefeln vom letzten W.O.A 
auftaucht sollte hingegen selbst erklärend sein. Bin halt nur der 
Meinung das Anzug und Krawatte nicht zur ultimativen Vorschrift gehören.

von Mark B. (markbrandis)


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Gastino G. schrieb:
> Leute, trennt Euch doch einfach mal von der naiven Vorstellung, dass das
> Bewerbungsgespräch 1:1 auf die Arbeitswelt später übertragbar ist. Nur
> weil Ihr vielleicht im Anzug bzw. Brautkleid heiratet, rennt Ihr noch
> lange nicht täglich als Verheiratete mit dem Anzug herum.

Genau so ist es.

Auch leitende Angestellte mit Projektverantwortung tragen nicht 
unbedingt jeden Tag Anzug und Krawatte; wenn aber der Kunde zu Besuch 
kommt oder man zu ihm hinfährt, dann schon.

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Stefan K. schrieb:
> Das man bei einem Vorstellungsgespräch hingegen nicht mit einem
> Bandshirt, zerissener Hose und verdreckten Stiefeln vom letzten W.O.A
> auftaucht sollte hingegen selbst erklärend sein. Bin halt nur der
> Meinung das Anzug und Krawatte nicht zur ultimativen Vorschrift gehören.

Musste gerade etwas schmunzeln, weil ein Kumpel sich in dem so 
beschriebenen Outfit (nagut, die verdreckten Stiefel waren Turnschuhe 
und die Jenas war vielelicht nicht zerrissen) beworben hat und die 
Stelle bekommen hat. Wohlgemerkt bei einem größeren Versandhaus für 
Rockmusik und -zubehör.

von Gastino G. (gastino)


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Stefan K. schrieb:
> Denke mal eher, dass der "angemessene Konsens" von dem Du schreibst
> darin besteht, dass man weiß sich einem Anlass entsprechend zu kleiden
> und zu benehmen. Ich persönlich empfinde "Overdressed" jedoch als
> ähnlich schlimm wie "underdressed" (und damit meine ich keine
> Unterhosen! ;-) )

Mit Anzug bist Du nicht overdressed. Ein Anzug wäre overdressed im 
normalen Entwicklungsbetrieb.

> Beispiele:
> Bewerbung in einer Entwicklungsabteilung  => Hemd / Hose

Viel Spaß. Du machst immer wieder den Fehler, Bewerbungsgespräch und 
Arbeit am Arbeitsplatz miteinander zu vermischen. Beides sind 
verschiedene Dinge. Für beide gibt es gewisse, allgemein anerkannte 
Normen, die am Arbeitsplatz sehr viel weiter gefasst sind als bei einem 
Vorstellungsgespräch. Ich habe extra wegen diesem dauernden 
Missverstehen das Beispiel Hochzeit genannt: Das, was man da 
üblicherweise auf einer Hochzeitsfeier trägt (auch als Besucher), hat 
mit dem Ehe-Alltag später nichts zu tun.

> Das man bei einem Vorstellungsgespräch hingegen nicht mit einem
> Bandshirt, zerissener Hose und verdreckten Stiefeln vom letzten W.O.A
> auftaucht sollte hingegen selbst erklärend sein. Bin halt nur der
> Meinung das Anzug und Krawatte nicht zur ultimativen Vorschrift gehören.

Formuliere es lieber als Wunsch. Dann kommt es hin. Es gibt auch keine 
"ultimative Vorschrift". Es gibt einen allgemeinen Konsens, an den man 
sich halten sollte, sofern man die Aufmerksamkeit eher auf inhaltliche 
Dinge lenken will.

von P. S. (Gast)


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Gast2 schrieb:

> Ein gepflegtes Erscheinungsbild, ordentliche Kleidung, regelmäßige
> Körper- und Mundhygiene sind nicht, wie einige uns glauben machen
> möchten, Zeichen von Uniformität, Mitläufertum oder Dekadenz, sondern
> ein Zeichen von sozialer Reife und Integration. Ich kann darin beim
> besten Willen nichts Negatives entdecken.

Dieser Diskussionsstil ist unsachlich, polemisch und genau das, was man 
sich von Krawattenhanseln so erwarten kann - und wie ich es leider jeden 
Tag im Beruf erlebe. Und leider wird die Diskussion von einer Seite 
schon die ganze Zeit so betrieben. Ihr macht mit Sicherheit ordentlich 
Karriere mit eurer Einstellung, aber menschlich seid ihr unterste 
Schublade. Pfui Deibel!

von Gastino G. (gastino)


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Peter Stegemann schrieb:
> Dieser Diskussionsstil ist unsachlich, polemisch und genau das, was man
> sich von Krawattenhanseln so erwarten kann - und wie ich es leider jeden
> Tag im Beruf erlebe. Und leider wird die Diskussion von einer Seite
> schon die ganze Zeit so betrieben. Ihr macht mit Sicherheit ordentlich
> Karriere mit eurer Einstellung, aber menschlich seid ihr unterste
> Schublade. Pfui Deibel!

Soll das jetzt ein schlechter Scherz sein?
"Krawattenhanseln", "menschlich seid ihr unterste Schublade" usw. - das 
ist unsachlicher und polemischer Diskussionsstil und nicht das, was Du 
da zitiert hast.

von P. S. (Gast)


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Gastino G. schrieb:

> Soll das jetzt ein schlechter Scherz sein?
> "Krawattenhanseln", "menschlich seid ihr unterste Schublade" usw. - das
> ist unsachlicher und polemischer Diskussionsstil und nicht das, was Du
> da zitiert hast.

Ein Geisterfahrer? Hunderte!

von Gastino G. (gastino)


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Peter Stegemann schrieb:
> Ein Geisterfahrer? Hunderte!

Damit hast Du Dein Problem treffend dargestellt. Wem nichts anderes 
einfällt, als mit "Krawattenhanseln" und "menschlich seid ihr unterste 
Schublade" zu argumentieren, disqualifiziert sich ohnehin als 
ernstzunehmender Diskussionspartner. Zumal Du auch im Rest des Forums 
nicht gerade durch brauchbare Beiträge auffällst.

von Gast2 (Gast)


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>Dieser Diskussionsstil ist unsachlich, polemisch und genau das, was man
>sich von Krawattenhanseln so erwarten kann - und wie ich es leider jeden
>Tag im Beruf erlebe. Und leider wird die Diskussion von einer Seite
>schon die ganze Zeit so betrieben. Ihr macht mit Sicherheit ordentlich
>Karriere mit eurer Einstellung, aber menschlich seid ihr unterste
>Schublade. Pfui Deibel!

Ich bin derjenige, der das Posting Deiner Meinung nach "verbrochen" hat. 
Ich würde mich nun doch sehr freuen, wenn Du Deine Beschimpfungen auch 
begründen könntest. Dabei wäre es hilfreich, wenn Du die Sätze, die Dich 
jeweils so in Rage gebracht haben, kommentieren würdest. Danke.

von P. S. (Gast)


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Gast2 schrieb:

> Ich bin derjenige, der das Posting Deiner Meinung nach "verbrochen" hat.
> Ich würde mich nun doch sehr freuen, wenn Du Deine Beschimpfungen auch
> begründen könntest.

Ganz klassisch, selbst mit der grossen Kelle austeilen, aber beim 
Einstecken eine Primel. Wodurch fuehltest du dich denn so derbe 
beschimpft?

Muss ich jetzt wirklich erklaeren, warum es polemisch ist, wenn man aus 
der Abneigung gegen Krawatten seinem gegenueber gleich mangelnde Hygiene 
und soziale Dysfunktion unterstellt?

von Gast2 (Gast)


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>> Ich bin derjenige, der das Posting Deiner Meinung nach "verbrochen" hat.
>> Ich würde mich nun doch sehr freuen, wenn Du Deine Beschimpfungen auch
>> begründen könntest.
>
>Ganz klassisch, selbst mit der grossen Kelle austeilen,

wo bitte habe ich mit der großen Kelle ausgeteilt? Ich bin eigentlich 
der Typ, der möglichst nie mit der großen Kelle austeilt. Deshalb bitte 
ich Dich im ein kurzes Zitat.

>aber beim Einstecken eine Primel.

Mimose ;-)

>Wodurch fuehltest du dich denn so derbe beschimpft?

"Krawattenhanseln", "menschlich seid ihr unterste
Schublade.", "Pfui Deibel!"

Oder sollten das etwa Komplimente sein?

"Muss ich jetzt wirklich erklaeren, warum es polemisch ist, wenn man aus
der Abneigung gegen Krawatten seinem gegenueber gleich mangelnde Hygiene
und soziale Dysfunktion unterstellt?"

Du solltest versuchen, keine Intention in Texte reinzuinterpretieren, 
die dort nicht vorhanden ist. Lies mein Posting bitte nochmals durch.

Warum Du noch immer nicht zwischen der Kleidung beim 
Voirstellungsgespräch und der Kleidung im Berufsalltag unterscheiden 
willst, wundert mich übrigens.

von P. S. (Gast)


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Gast2 schrieb:

> "Krawattenhanseln", "menschlich seid ihr unterste
> Schublade.", "Pfui Deibel!"
>
> Oder sollten das etwa Komplimente sein?

Nein, das ist ehrliche Verachtung gegenueber der Geisteshaltung, die 
hier repraesentiert wird.

> Du solltest versuchen, keine Intention in Texte reinzuinterpretieren,
> die dort nicht vorhanden ist. Lies mein Posting bitte nochmals durch.

Schlechtes Kurzzeitgedaechtnis?

"Ein gepflegtes Erscheinungsbild, ordentliche Kleidung, regelmäßige
Körper- und Mundhygiene sind nicht, wie einige uns glauben machen
möchten, Zeichen von Uniformität, Mitläufertum oder Dekadenz, sondern
ein Zeichen von sozialer Reife und Integration."

Worum ging es nochmal? Ach ja, um die Krawatte.

> Warum Du noch immer nicht zwischen der Kleidung beim
> Voirstellungsgespräch und der Kleidung im Berufsalltag unterscheiden
> willst, wundert mich übrigens.

Wundert mich, dass du dich ueber Dinge wunderst, zu denen ich mich nie 
geaeussert habe. Aber auch das ist hier ja usus, mehr mit sich selbst zu 
diskutieren als mit dem Gegenueber.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Peter Stegemann schrieb:
> Gast2 schrieb:
>
>> Ein gepflegtes Erscheinungsbild, ordentliche Kleidung, regelmäßige
>> Körper- und Mundhygiene sind nicht, wie einige uns glauben machen
>> möchten, Zeichen von Uniformität, Mitläufertum oder Dekadenz, sondern
>> ein Zeichen von sozialer Reife und Integration. Ich kann darin beim
>> besten Willen nichts Negatives entdecken.
>
> Dieser Diskussionsstil ist unsachlich, polemisch und genau das, was man
> sich von Krawattenhanseln so erwarten kann - und wie ich es leider jeden
> Tag im Beruf erlebe. Und leider wird die Diskussion von einer Seite
> schon die ganze Zeit so betrieben. Ihr macht mit Sicherheit ordentlich
> Karriere mit eurer Einstellung, aber menschlich seid ihr unterste
> Schublade. Pfui Deibel!

Polemisch und beleidigend sind da nur die letzten sechs Zeilen.

Peter? Geh Dich mal ausschlafen und morgen schauste Dir Dein 
Geschreibsel nochmal in Ruhe an.

Guts Nächtle,
Chris D. (kein "Krawattenhansel")

von Gast2 (Gast)


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>Nein, das ist ehrliche Verachtung gegenueber der Geisteshaltung, die
>hier repraesentiert wird.

Die Bedeutung des Begriffs "Verachtung" ist Dir aber schon klar?

>Schlechtes Kurzzeitgedaechtnis?
>
>"Ein gepflegtes Erscheinungsbild, ordentliche Kleidung, regelmäßige
>Körper- und Mundhygiene sind nicht, wie einige uns glauben machen
>möchten, Zeichen von Uniformität, Mitläufertum oder Dekadenz, sondern
>ein Zeichen von sozialer Reife und Integration."
>
>Worum ging es nochmal? Ach ja, um die Krawatte.
>

Was ist an meiner Einstellung, dass ein gepflegtes Erscheinungsbild, 
ordentliche Kleidung, Körper- und Mundhygiene Zeichen sozialer Reife und 
Integration sind, verachtenswert?

von P. S. (Gast)


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Gast2 schrieb:

> Was ist an meiner Einstellung, dass ein gepflegtes Erscheinungsbild,
> ordentliche Kleidung, Körper- und Mundhygiene Zeichen sozialer Reife und
> Integration sind, verachtenswert?

Das gleiche Spiel wurde hier schon ein paar Mal getrieben. Es geht hier 
um Krawatten. Schwubs wird dick aufgetragen mit Koerperhygiene und 
grundlegenden Problemen beim Sozialverhalten. Und wenn sich jemand 
darueber aufregt, wird scheinheilig gefragt, was an Koerperhygiene und 
angemessenem Sozialverhalten falsch sei. Da muss euch natuerlich jeder 
Recht geben und die Anderen stehen doof da, an den Kontext erinnert sich 
nach drei Posts natuerlich keiner mehr. Und dass du und gastino dieses 
gnadenlos ausnutzt und dieses Spiel wieder und wieder treibt und die 
Einstellung den anderen Diskutanten gegenueber, das verachte ich.

Und das, Chris, tue ich auch noch morgen frueh.

von Gast2 (Gast)


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Mir geht so langsam der Hut hoch! Hier wurden zuerst die Kravattenträger 
mit Verachtung gestraft, und das mehrfach! Falls Du jetzt Quellen 
verlangen möchtest, lies diesen Thread nochmal durch! Wenn man nun 
darstellt, dass Kravattenträger keine Dummschwätzer sind, die ihre 
Unfähigkeit hinter dem Schlips verstecken möchten, kommt jemand wie Du 
daher und wettert wild drauf los. Du hättest in meinem Posting auch den 
Abschnitt

"Wenn ich in einem Anzug mit Krawatte zum Vorstellungsgespräch 
erscheine,
zeige ich darin Interesse an dem angebotenen Arbeitsplatz und Respekt
gegenüber meinem Gesprächspartner."

lesen sollen!

Und dass allgemein ein ordentliches Erscheinungsbild und regelmäßige 
Körperhygiene durchaus nicht verkehrt sind, wird man hier wohl noch 
äußern dürfen, selbst wenn es nicht unbedingt notwendig ist, um OT zu 
bleiben.

Also, wo genau ist das Problem?

von P. S. (Gast)


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Gast2 schrieb:
> Mir geht so langsam der Hut hoch! Hier wurden zuerst die Kravattenträger
> mit Verachtung gestraft, und das mehrfach! Falls Du jetzt Quellen
> verlangen möchtest, lies diesen Thread nochmal durch!

Hm, eigentlich verlangst du ja dauernd Quellen. Die ich fleissig 
liefere. Aber die staendige Zitiererei wird doch irgendwann langweilig. 
Da du jetzt deinen polemischen Ausfall mit vorherigen Angriffen 
entschuldigst, gehe ich mal davon aus, dass du dir der Qualitaet deiner 
Aussage inzwischen bewusst bist.

> Und dass allgemein ein ordentliches Erscheinungsbild und regelmäßige
> Körperhygiene durchaus nicht verkehrt sind, wird man hier wohl noch
> äußern dürfen, selbst wenn es nicht unbedingt notwendig ist, um OT zu
> bleiben.

Allerdings laesst mich diese Scheinheiligkeit dann doch wieder daran 
zweifeln. Vieleicht bist du auch nur nicht gewohnt, dass man deinen 
Worten Gewicht beimisst? Nun, seinen Diskussionsgegner ernst zu nehmen, 
ist doch wohl eine Frage des gegenseitigen Respekts, den man seinen 
Mitmenschen schuldet. Das wird wohl niemand ernsthaft bezweifeln 
koennen?

von Gastino G. (gastino)


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Gast2 schrieb:
> Also, wo genau ist das Problem?

Dass Du Deine Zeit mit dem verschwendest. Ich habe von Peter Stegemann 
bis jetzt noch keinen konstruktiven Beitrag hier gesehen. Seine 
Strategie, bei solchen Diskussionen zu provozieren und dann die 
Tatsachen zu verdrehen ist immer dieselbe.

von Gästchen (Gast)


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Als E-Techniker brauchste dich nicht zum Pinguin zu machen, denn du bist 
kein BWL-ler. Dass man damit Respekt von der Firme und Stelle zeigt? Na 
ich weiß nicht. Das kann schnell nach hinten los gehen: viele schliessen 
daraus Präsenz-Neurose und die Neigung zum Schaumschläger. Als BWL-ler 
wäre es ein Muss, aber sonst brauchste dir keinen Kopf darüber zu 
zerbrechen.

von Billy (Gast)


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Also ich würde auf jeden Fall mit Krawatte und auch mit Anzug.
Ich kenne es so, dass man sich so kleiden soll, wie man die Firma nach 
außen hin repräsentieren würde.
Wie man dann später in der Firma rumrennt, wenn man erst einmal 
angestellt ist, ist eine andere Frage, aber da kann man sich ja danach 
richten, wie die anderen gekleidet sind.

von Gast1 (Gast)


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>viele schliessen daraus Präsenz-Neurose und die Neigung zum Schaumschläger.

OK, dann lass es halt. Kein Personalverantwortlicher wird bei einem 
Vorstellungsgespräch mit einem Ingenieur es negativ bewerten, wenn 
dieser eine Krawatte trägt! Wenn überhaupt, dann wird es negativ 
bewertet, wenn keine Krawatte getragen wird.

"Viele" hier im Thread mögen das ander sehen. Allerdings interessiert 
das da draußen einfach niemanden.

von Wolfgang Moltek (Gast)


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Es gibt da ein gutes Sprichwort:
Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Schnauze halte!

Ich arbeite nun schon 15 Jahre in der Personalabteilung und bin u.a. für 
die Bewerber zuständig. Sobald der Bewerber durch die Tür kommt, weiß 
ich schon, ob er sich in seinem Anzug wohlfühlt. Die meisten Bewerber 
die eine Krawatte anhaben, fühlen sich unwohl und wirken verkrampft - in 
diesem Fall wäre ein erscheinen ohne Krawatte um einiges besser.

meine Meinung:
Eine Jeans, Hemd und ein Sakko drüber und schon ist der angehende 
Techniker ausreichend sauber angezogen. Sein auftreten erscheint locker 
und sicher zugleich.

Was ich damit sagen möchte, wer sich mit Krawatte nicht wohlfühlt, dann 
lasst sie lieber weg.

Mir freundlichen Grüßen
Wolfgang Moltek

von Keine Memme (Gast)


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Wolfgang Moltek schrieb:
> Was ich damit sagen möchte, wer sich mit Krawatte nicht wohlfühlt, dann
> lasst sie lieber weg.

Wer sich wegen einer Krawatte so unsicher fühlt, dass er im 
Vorstellungsgespräch nicht mehr klar kommt, den sollte man also 
einstellen? Ja nee, is klar...

von Keine Memme (Gast)


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...und der kommt auch bestimmt mit anderen, ungewohnten Sizuationen ganz 
toll zurecht ;-)

von Gastino G. (gastino)


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Wolfgang Moltek schrieb:
> Ich arbeite nun schon 15 Jahre in der Personalabteilung und bin u.a. für
> die Bewerber zuständig. Sobald der Bewerber durch die Tür kommt, weiß
> ich schon, ob er sich in seinem Anzug wohlfühlt. Die meisten Bewerber
> die eine Krawatte anhaben, fühlen sich unwohl und wirken verkrampft - in
> diesem Fall wäre ein erscheinen ohne Krawatte um einiges besser.

Schon mal daran gedacht, dass das "Verkrampfte" an der Situation und 
nicht an der Krawatte liegen könnte?

von p-man (Gast)


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Keine Memme schrieb:
> Wer sich wegen einer Krawatte so unsicher fühlt, dass er im
> Vorstellungsgespräch nicht mehr klar kommt, den sollte man also
> einstellen? Ja nee, is klar...

Ich habe ne komische Hemdgröße. L ist mir zu weit, M ist mir am Kragen 
zu eng, aber der erst passt - das hat zur Folge, dass ich bei meinen 
M-Hemden eigentlich nie den obersten Knopf zumachen kann. Wenn ich es 
doch versuche, naja, zu eng halt; drückt etwas die Luft weg, was 
wirklich ein unangenehmes Gefühl ist, was mir auch in einem 
Vorstellungsgespräch passiert ist, als ich nämlich erst beim Betreten 
des Geländes beim Zuknöpfen merkte, huch, da ist etwas zu eng.

Vielleicht lieber in slim-fit beim C&A kaufen!

Und einmal habe ich auch erst viel zu spät gemerkt, dass ich eine 
Beerdigungskrawatte anhatte. Sehr dunkelgrau mit schwarzen Streifen.

Dann lieber ohne.

von Owner (Gast)


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Als Gründer und Inhaber einer mittelständischen Firma shcaue ich mir die 
Bewerber auch öfter mal persönlich an. Aus einem mittlerweile reichen 
Erfahrungsschatz kann ich sagen, dass es mir egal ist, ob der Bewerber 
eine Krawatte trägt oder nicht. Wichtig ist der Gesamteindruck, den der 
Mensch hinterlässt, der mit uns den Arbeitsalltag bestreiten möchte. 
Allerdings sollte die Kleidung gepflegt sein, denn der erste Eindruck 
zählt. Auf den im Unternhemen üblichen Dresscode kann man den Bewerber 
auch nach der Einstellung noch hinweisen - wichtig ist, wie gesagt, dass 
der Stil zur Person passt. Ob jemand verkeidet ist, erkennt man sehr 
schnell, und fragt sich dann, warum er das macht...Be yourself, zeigt 
eine freundliche, offene Einstellung, Freude auf die neuen 
Herausforderungen, Commitment und ein insgesamt gepflegtes 
Erscheinungsbild - dann klappts auch mit der Bewerbung!

von Reiner (Gast)


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p-man schrieb:
> Ich habe ne komische Hemdgröße. L ist mir zu weit, M ist mir am Kragen
> zu eng, aber der erst passt - [...]
>
> Vielleicht lieber in slim-fit beim C&A kaufen!

Man könnte auch zu einem vernünftigen Herrenausstatter gehen, denn 
zwischen L und M gibt es noch einige Zwischengrößen. Ausserdem sieht es 
in meinen Augen wie frisch aus der Hecke gekrochen aus, wenn jemand eine 
L-Statur hat aber dennoch ein M-Hemd trägt. Vor allem der 
Stoff-Rettungsring um den Bauch geht gar nicht.

Wenn man ein Modell aus dem Vorjahr nimmt, ist man mit ca. 30€ dabei. 
C&A ist da also nicht wesentlich billiger. Und wenn man sich einmal 
vernünftig vermessen lassen hat, kann man auch im Internet kaufen.

Über Krawatte kann man sich sicherlich streiten, aber beim Rest siehe 
Vorpost von Owner: Ordentlich sollte es schon sein.

von besserwisser (Gast)


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Wenn man nur zu den Vorstellungsgesprächen Anzug + Krawatte anzieht ist 
es bei vielen so, das sie sich unwohl fühlen und daher verkrampft 
rüberkommen. Daher nicht nur zu den Vorstellungsgesprächen Anzug + 
Krawatte anziehen.


p-man schrieb:
> Ich habe ne komische Hemdgröße. L ist mir zu weit, M ist mir am Kragen
> zu eng, aber der erst passt - das hat zur Folge, dass ich bei meinen
> M-Hemden eigentlich nie den obersten Knopf zumachen kann. Wenn ich es
> doch versuche, naja, zu eng halt; drückt etwas die Luft weg, was
> wirklich ein unangenehmes Gefühl ist, was mir auch in einem
> Vorstellungsgespräch passiert ist, als ich nämlich erst beim Betreten
> des Geländes beim Zuknöpfen merkte, huch, da ist etwas zu eng.

Je nach hersteller haben Hemden unterschiedliche Schnitte und 
Passformen. Also probier mal andere Hersteller ausser C&A (mal ganz 
abgesehen von deren tollen Qualität). Was bringt mir ein Hemd das nicht 
passt und scheiße aussieht? Da sind dann selbst 10 € zu teuer.
Ab 35 € + Versand gibt es auch nach Maß gefertigte Hemden in guter 
Qualität. Die sollten dann  passen.

von IGBT (Gast)


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Ich bin mir da auch nicht sicher, also schreibe ich nur meine 
Erfahrungen:

Gepräche im Freizeitanzug (Jeans, Pullover bzw. T-Shirt, Turnschuhe): 
nur Zusagen,

Gespräche im Anzug mit Kravatte (schwarzer Anzug, schwarze Schuhe, 
einfarbiges blaues Hemd, schwarze Kravatte) -
Absagen und Zusagen

Ich vermute es ist individuell - man kann es so oder so falsch oder 
richtig machen -

von Jurij H. (kebabfreund)


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Ich finde man sollte passend zur Stelle angezogen sein, etwas ordenlcher 
als man sonst zur Arbeit kommen würde.
So hab ich das von Professoren, Personalern und Firmeninhabern gesagt 
bekommen.

So bin ich als Informatiker auch immer in Jeans und Shirt / Hemd zum 
Gespräch aufgetaucht.

Muss auch sagen dass Typische Anzug-Krawatte-Berufe mir nicht zusagen.

von Name ist Wurscht (Gast)


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Jeans, schöner Ledergürtel und weißes T-Shirt reingesteckt. Meindl 
Stiefel an den Füßen. Das bin ich nun mal.

von Ich wer sonst (Gast)


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Es geht selbst für Nicht-Krawatten-Jobs und Nicht-Krawatten-Träger auch 
mit guten Jeans, gutem Hemd, Krawatte und sportlichem Sacko.
Muss ja nicht direkt ein Anzug sein, den man dann nie wieder anzieht.

von klaus (Gast)


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Habe meine ersten Bewerbungsgespräche schön mit Krawatte, Hemd und Anzug 
sowie passender Anzug-Hose bestritten. Habe mich darin absolut unwohl 
gefühlt. Das beeinflußt einen unbewußt und wird von anderen auch sicher 
wahrgenommen. Aus den Jobs wurde nichts. Irgendwann habe ich diese 
ganzen dämlichen Bewerbungsratgeber in die Ecke geschmissen und mein 
persönliches Wohlfühl-Bewerbungsoutfit erstellt: Anzug darunter guter 
Pulli, gute Jeans und schwarze Schuhe. Also ohne Krawatte, Hemd und 
Anzughose. Das sieht imho gepflegt aus, aber stinkt nicht nach 
Business-Kasper. Habe mich darin gleich sehr wohlgefühlt, obwohl 
vielleicht ungewöhnlich. Mit dem Job hat es im übrigen damit auch 
geklappt. Bei einem Kumpel hats auch ganz ohne Anzug prima geklappt.

Mein Fazit: Gepflegtes AUTHENTISCHES Erscheinungsbild, fachlich etwas 
drauf haben und freundlich sein, dann klappt es!

von mike (Gast)


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ich denke eine fliege würde viel besser passen...

von Klaus Ratgeber (Gast)


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Anzug + hohe Gehaltsförderung = ?
Anzug + niedriger Gehaltswunsch = ?
T-Shirt + hohe Gehaltsförderung = ?
T-Shirt + niedriger Gehaltswunsch = ?

Auf dem Papier haben alle gleiche BE und Qualifikationen. Angestellt 
wird jedoch in 88,675% aller Fälle der: Anzug + hohe Gehaltsförderung. 
Weil man davon ausgeht, dass der Mann geschäftlich und nicht 
ingenieurmäßig was taugt und der Gehaltsförderung nach von seinen 
Stärken überzeugt ist. Der ist meine Erfahrung.

von thisamplifierisloud (Gast)


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Eine Uli-Stein-Krawatte har mir bislang immer gute Dienste geleistet.
Es ist einerseits ne Krawatte für die Etikette und andererseits
locker genug. Dunkle Hose,, helles Hemd, hellgraues lockeres Sakko.

Immerhin hab ich in 12 Jahren schon 3x damit nen Job als Ing. gekriegt. 
:-)

von Bewerber 30j (Gast)


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Herrje,

hier ist eine Grundsatzdiskussion entstanden bei einem Thema, das viele 
Lösungen kennt. Auch in einer speziellen Branche wie der 
Entwicklungsabteilung im Ingeneurswesen. Ich selbst bin beispielsweise 
ein Freund der Krawatte, erkenne aber an, dass die Krawatte in vielen 
alltäglichen Situationen altbacken oder übertrieben wirken kann. Da bei 
mir ein Bewerbungsgespräch im Marketingumfeld ansteht, denke ich 
momentan über einen "Krawatteneinsatz" nach. Auf der Website meines 
Zielunternehmens tragen selbst die Vorstände keine Krawatte bzw. auf den 
Mitarbeiterfotos ist gezielt der leere Kragen sichtbar. Ich werde mich 
also so (ver)kleiden wie das d o r t die Norm ist. By the way lehrt uns 
der Pragmatismus, dass man bei Fragen zu denen sich keine einheitliche 
Lösung finden lässt eine Unterscheidung einführen sollte. "Rettet die 
Krawatte, aber lasst den Pulli am Leben".

Greets

von Frank B. (f-baer)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2057409:
> Auf Baustellen ist eine Krawatte so überflüssig wie bei dem Pabst ein
> Doppelbett.

Na, wenn man sich den Pressespiegel der letzten Monate ansieht, dann 
hinkt der Vergleich etwas.

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