Forum: Digitale Signalverarbeitung / DSP / Machine Learning Gitarren Effekt


von Horst R. (horst_regen)


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Hallo

Ich würde gerne eine "Distortion", sprich eine Verzerrung meines 
Gitarrensignals mittels dsp realisieren. Ich denke dabei an ein 
asymmetrical clipping. Nur bin ich leider blutiger Anfänger und blicke 
bei der Hardware nicht durch. Hat jemand eine Idee was am besten wafür 
geeignet wäre? Villeicht ein dsPIC?

von nixcheck (Gast)


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asimetrical clipping könnte so was wie unsymmetrisches abschneiden oder 
unsymmetrisches in die Begrenzung fahren heiße. DSP wäre da etwas 
überzogen. ein - zwei OP’s , etwas Widerstände, Poti, Kondensator 
sollten reichen.
Gruß

von horst_regen (Gast)


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Ja genau das mein ich. Mir ist klar, dass dies analog einfacher zu lösen 
wäre. Es geht mir dabei eher um erste Erfahrungen mit einem dsp.

von nixcheck (Gast)


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Ich habe keine Ahnung von DSP (nixcheck)  könnte mir aber vorstellen das 
das selbst mit einem uC noch machbar währe. Ich lege mich mal fest: mit 
einem  dsPIC sollte das machbar sein (Mein Effektgerät aus den 90 ern 
hat sicher weniger Rechenleistung klingt aber super) Einen gescheiten 
codec brauchst du natürlich auch noch. Aber für dich  als Musiker sollte 
eigentlich das Audio DSP Projekt von TheMason hier in den Artikel 
interessant sein. Schau dir das mal an.

von TheMason (Gast)


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@horst

ich habe mal mit delphi einen distortion programmiert.
du übersteuerst das signal einfach (faktor 10-100) so das das signal 
"schön" clippt (wichtig ist dabei das es nicht "überläuft"). dann nimmst 
du die lautstärke etwas zurück (6-12 db), sodass das geclippte signal 
nur etwas leiser wird. man kann auch einfach das audiosignal auf einen 
festen wert begrenzen (bei 16 bit z.b. auf -2000 - +2000) und dann 
verstärken.
sich das anzuhören ist nicht sehr schön. der trick ist dabei einen 
tiefpass filter (12-36db/okt) nachzuschalten.
dieser filter bewirkt das sich die verzerrte gitarre wie über einen 
gitarrenverstärker anhört, denn es wird nur der begrenzte freuenzgang 
des lautsprechers "simuliert". man kann dann mit nachgeschalteten 
filtern (glockenkurven bzw. peak filtern) den lautsprecher modelllieren 
(wird bei di-boxen so gemacht) und kann sich so seinen eigenen marshall 
amp "bauen". (obs nachher so klingt ist die frage. aber so wäre der 
ansatz)
das mit einem uC zu machen geht sicherlich auch. allerdings muß man sich 
dann mehr gedanken um den filter machen. iir klingt da (dank der 
phasenschweinereien) meiner meinung nach etwas besser.

gruß
rene

von TheMason (Gast)


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@nixcheck

danke für den hinweis auf mein projekt :-)
hab mich mit meinem projekt auch mal an einen distortion versucht. der 
klingt allerdings noch nicht überzeugend (habs allerdings nicht mit 
einer gitarre probiert).

von pumpkin (Gast)


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von horst_regen (Gast)


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danke sehr nett ... klingt ja interessant, werd mich da einmal 
durcharbeiten =), bleibt nur noch die Hardwarefrage. Hätte jemand einen 
Vorschlag, nicht allzu teuer??

von pumpkin (Gast)


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Mmmmh, die Frage nach der hardware ist nicht pauschal zu beantworten. Es 
kommt darauf an wieviele gainstages du hintereinander 'simulieren' 
willst und wieviel gain die haben sollen. Normal haben die Teile 
ordentlich gain, aber wenn man das mit einfließen lassen möchte kommt 
man um eine genaue Verarbeitung nicht herum: floating point. Auch die 
Filter können hohe Auflösungen vertragen. In meinem Projekt (vier gain 
stages) habe ich alles mit 16Bit Festkomma berechnet und schnell 
festgestellt, dass die effektiven Bits nicht ausreichen (was eigentlich 
von vorne herein hätte klar sein müssen). Willst du erstmal nur eine 
(oder vllt zwei) stages machen, kannst du das sicherlich mit einem µC 
realisieren (z.B. über look-up-tables). Da Filter mit im Spiel sein 
werden sollte man aber nochmal genau nachrechnen wie schnell es 
tatsächlich gehen muss.

pumpkin

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