Guten Abend! Ich bin für mein 15MHz Scope (Philips PM 3206) auf der Suche nach neuen Tastköpfen. Bei Pollin gibt es welche für ~13€ / Stück. Leider ohne Typenbezeichnung. Hat irgendjemand erfahrung mit den Dingern? Anfassqualität wäre interessant. Alternativ würden für mich die Testec LF 312 in Frage kommen, bei Reichelt 20,45€ / Stück. Die sehen auf den Bildern schonmal ~3Mrd. mal wertiger aus, aber es muss ja nicht wirklich so sein. :-) Da die Preisdifferenz für mich leider im Moment eine ganze Menge ist, bin ich unentschlossen. Also wenn mir jemand was zu den Pollin-Tastköpfen oder zu den LF 312 sagen kann, oder einen anderen Hinweis für mich hat: ich würde mich freuen! Gruß
Wenn du etwas aufs Geld schauen musst, bau dir lieber einen 10:1 Passiv Tastkopf selber. Bei 15 MHz ist das alles noch nicht sehr kritisch und du lernst vor allem sehr viel dabei über den Umgang mit HF-Signalen. Für Messungen auf dem Steckbrett im Niederspannungsbereich ist diese Lösung für ca. 3€ allemal gut genug. Wie das geht wurde schon mindestens 5-6mal hier in den Foren besprochen, einfach etwas suchen. Wenn du gerade kein passendes 50Ohm Koax Kabel zur Hand hast, kannst du auch ein 75Ohm Antennenkabel nehmen, du misst ja nicht mit 50Ohm Abschluss am Oszi. Kalibriert wird mit dem Testsignalausgang deines Oszis, bzw. wenn der keinen hat mit einem kleinen HC14 Rechteckgenerator bei 1KHz und 1MHz.
Die Tastköpfe von Pollin tuns ja erst mal. Allerdings kann man keine große Lebensdauer von ihnen erwarten. Der Innenleiter aus Widerstandsdraht ist nur folgendermaßen kontaktiert: Der Innenkontakt des Steckers besteht aus einem ca. 10mm langen Stift, der in die Schaumstoffisolierung des Innenleiters gesteckt ist und so am Widerstandsdraht des Koaxkabels anliegt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass so etwas lange Kontakt halten kann. Wer nur gelegentlich auf ein Scope schaut, kann vielleicht damit zurechtkommen. Aber mit der Zeit wird der Schaumstoff durch die vielen Bewegungen des Kabels schlapp und dann gibt es Wackelkontakt am Innenleiter Wenn Du Pech hast, ist der Tastkopf schon nach einem halben Jahr hinüber. Ich hatte Pech bei einem, der andere ist ein Jahr alt. Ansonsten hängt es wesentlich vom Aufwand ab, wie der Knickschutz an Tastkopf und Stecker gemacht ist und das ist schon in Korrelation zum Preis. Es wirkt sich positiv auf die Lebensdauer aus, wenn Bewegungen des Kabels schon vor dem BNC-Stecker am Scope abgefangen werden und auch am Tastkopf das Kabel wenig abgeknickt wird, dann kann auch ein Pollin-Tastkopf lange halten.
Ich habe den Tastkopf von Pollin und kann mich nicht beklagen. Erfüllt seine Funktion, was erwartest du denn sonst von einem Tastkopf? Sorgfältig umgehen muss man mit denen sowieso, egal ob billig oder teuer.
ps: Die "Anfassungsqualität" ist für den Preis überraschend gut. Also die Verarbeitung insgesamt ist nicht schlecht. Das Kabel ist bis zu einem gewissen Punkt flexibel, kann aber bei roher Gewalt geknickt werden. Was dann passiert, kann ich aber nicht sagen, möchte es nicht ausprobieren. =)
Ein anderer Qualitätsunterschied liegt im Material des Tastkopfs. Der Kunststoff des Pollin-Tastkopfs besteht aus einem recht niedrig schmelzenden Material. Beim Messen ist der Lötkolben nie sehr weit und Manchen stört es, wenn eine leise Berührung des Tastkopfs mit dem Kolben schon eine bleibende Macke hinterlässt oder Zinnspritzer am Kabel haften bleiben. Auch das Material eines Scope-Kabels kann Mist sein. Ich habe schon Tastköpfe (nicht den von Pollin )gehabt, wo nach einem Jahr der Weichmacher des Kabelmantes als grüne Brühe im Kabel die Kupferdrähte weggefressen hat. @maxim Der Pollin-Tastkopf ist meiner Meinung nach in Ordnung und ich verwende zwei davon ständig, da ich mir nichts Teureres leisten kann oder will, aber man muss seine Grenzen schon sehen. Grüße aus Neu-Ulm, Peter
Guten Abend! Vielen Dank für eure Antworten! Meine Beführchtung war vor Allem, dass sich der Tastkopf beim Anfassen in seine Einzelteile auflöst. (Was bei Pollin-Artikeln ja durchaus mal sein kann . . . ) Natürlich gehe ich mit meinem Werkzeug und den Messgeräten gut um, und wenn man mit den Köpfen ordentlich arbeiten kann, ist das ja auch ok. Selbstbau klingt auch interessant. Werde ich mal machen, wenn ich einen "richtigen" Tastkopf habe, und dann vergleichen. :-) Vielen Dank nochmal! Gruß, David
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