Hallo, ich stehe am Ende meines Studiums und habe nun als Diplomarbeitsthema den Bau eines Frequenzumrichters angeboten bekommen. Prinzipiell finde ich das Thema interessant. Die Hardware ist kein Problem (hab ich schon mal mit nem Pic als Steuerung gemacht). In die notwendige Regelungstechnik lese ich mich gerade ein. Mein Problem ist nun, dass ich für diese Arbeit (Zeit 6 Monate) einen TriCore1796 einsetzen soll. Diese Arbeit wäre also auch die Einführung des TriCore am Lehrstuhl. C-Kenntnisse sind bei mir ansatzweise vorhanden. Nur hab ich bisher fast ausschließlich mit PICs gearbeitet die ich in Assembler gefüttert habe. Da gibt es ja viele Beispiele auf der sprut Seite. Gibt es für den TriCore auch eine Seite mit Beispielprogrammen? (Lerne am besten mit Beispielen)? Oder habt Ihr andere Links, die für mich interessant wären? Was ist in dem Starterkit drin? Kann man damit lernen? Wäre für ein paar Ratschläge wirklich dankbar. Bin am überlegen, ob ich annehmen soll. Wäre ein schönes Thema, fürchte mich aber davor, dass ich irgendwo nicht weiterkomme, weil es halt keine so tolle Seite gibt, wo steht, dass man genau da einen Haken machen muß (auch wenn keiner weiß warum)... wäre dankbar für etwas Futter viele Grüße Jens warum) und
Hallo Jens, der Tricore ist ja kein normaler µC. Sondern da ist auch noch ein DSP drin. Deren programmierung unterscheidet sich grundlegend zum normaler µC. Zu TriCore selbst kann ich Dir leider nichts sagen wir setzen Texas ein. Aber so einen FU mit ein bißchen einlesen zu entwickeln, ist schon ergeizig. Ich weiß wovon ich rede, da ich nichts vernünftiges gelernt habe :-)) beschäftiges ich mich beruflich mit so was. Wo schreibst Du die Arbeit, wäre interessant auch das Ergebnis einmal zu sehen, also wenns soweit ist. Grüße hans-Josef
>C-Kenntnisse sind bei mir ansatzweise vorhanden. Nur >hab ich bisher fast ausschließlich mit PICs gearbeitet die ich in >Assembler gefüttert habe. >Da gibt es ja viele Beispiele auf der sprut Seite. Mit den Vorraussetzungen würde ich sagen: Lass es einfach sein. In 6 Monaten schaffst du es nicht 'C' zu lernen UND einen neuen Prozessor zu verstehen. Ganz zu schweigen von den Problemchen die man dann auch noch so mit der IDE, dem Compiler/Assembler und den Soft/Hardware-Debuggern bekommen kann. Aber ich will dich nicht davon abhalten es zu versuchen ! Wenn der Proff dir auch bei gescheitertem Projekt ne gute Note gibt ist das ok. Falls nicht musst du dein schlechtes Zeugnis ein Leben lang vorzeigen. Also überleg dir gut was du tust ! Man kann sich für seine Diplomarbeit auch einfachere Projekte vornehmen.
Hi, im Tricore ist kein DSP drinnen, sondern der Controller hat u.a. Eigenschaften eines DSPs, z.B. einen MAC-Befehl. Der Kern kann zwei Befehle parallel ausführen, wenn sie geeignet angeordnet sind (macht der Compiler). Über getrennte Busse können gleichzeitig Befehl und Daten geholt werden - aber auch nur, wenns richtig gemacht ist. Dennoch denke ich persönlich, dass er noch ne ganze Ecke von DSPs entfernt ist. Die stärken des Tricore sind komplexe Steuerungsaufgaben. Was speziell den TC1796 kompliziert macht sind die vielen internen Busse. Die Ports z.B. kann man nur über einen 16-Bit-Bus ansprechen (sinnvollerweise über die LFI-Bridge). Das dauert dann sehr lange. Deshalb verwendet man dafür Komponenten, die an diesen Bus angeschlossen sind, z.B. Timer, DMA oder PCP. Der PCP ist ein eigener 16-Bit-Controller, der im meines Wissens im Moment nur in Assembler programmiert werden kann und von der Leistung schon fast einen 80C166 rankommt. Für zeitkritische Aufgaben sollte er aber benutzt werden. Schau Dir einfach mal die Übersicht bei Infineon an (TC1796_ds_V0.7.pdf). Auch wenn der Tricore nicht einfach ist kann man schöne Sachen damit machen. Mit einem der beiden (oder auch beiden) Timer-Arrays (GPTAx) kann man z.B. zusammen mit dem PCP recht einfach eine Phasensynchrone PLL aufbauen. Daran hängen dann 32 GTCs und 64 LTCs die z.B. Ports hoch aufgelöst Phasengekoppelt ein und ausschalten können usw. Das passiert dann alles ohne Eingriff des Haupt-Kerns. Auf dem läuft dann z.B. die eigentliche Steuerung etc. Zudem unterstützt der Tricore so Sachen wie einen Not-Aus per HW. Mit einem PIC kann man den Tricore fast nicht mehr vergleichen. Da der Kern 32-Bittig ist fallen so Sachen wie Paging usw. weg. Befehle können gemischt 16-/32-Bittig sein und werden linear abgearbeitet - das ist nicht selbstverständlich und wird bei Problemen richtig knifflig. Der Controller lässt sich leicht im System debuggen. Wenn Du irgendeine höhere Programmiersprache kannst sollte C kein Problem sein. Wie Holger aber schon sagte denke ich auch, dass die Einführung des Controllers sehr nervig werden könnte. Bis Du Compiler, Debugger und Entwicklungsumgebung am Laufen hast können die 6 Monate locker rum sein. Erkundige dich vorher was es alles gibt. Wenn es keinen am Institut gibt der sich mit Tricore auskennt wird es schwer an praxisnahe Infos zu kommen. Im Netz habe ich z.B. noch keine Selbstbauprojekte gefunden. Da dass bei uns alles fix und fertig eingerichtet war kann ich nicht sagen wie schwierig es wird, stelle mir es aber ultra stressig vor. Bei uns beschäftigen sich darauf spezialisierte Leute damit. Ich muss z.B. nur in C programmieren und hab nur bei Problemen mit so Sachen wie Timer zu tun. Zudem verwenden wir einen einfacheren Tricore ohne die vielen Busse und PCP. Software lässt sich meines Erachtens aber nicht einfach zwischen den verschiedenen Tricores portieren. Wenn du eine Programm für einen andere Tricore auf deinem System verwendest nutzt Du bei weitem nicht die Performance deines Controllers. Gehen Zugriffe über die falschen Bridges bricht sie sogar ein. Eine Diplomarbeit über das Einrichten der Entwicklungsumgebung zu schreiben ist sehr undankbar! Es könnte sich lohnen wenn du an der Uni bleiben willst und dann selbst Diplomarbeiten mit dem System betreuen könntest. Als Pluspunkt fällt mir noch ein, dass Du nach der DA bestimmt gefragt bist, es dürfte noch nicht so viele Tricore-Experten auf dem freien Arbeitsmarkt geben. Wenn Du's wirklich annehmen solltest schau dass Du einen Kurs spendiert bekommst. Da hast Du nach einer Woche einen guten Überblick und kannst erste Programme in C schreiben und sparst Dir Wochen/Monate damit. Grundsätzliches Wissen sollte aber vorhanden sein. Ich kannte vorher schon einige uCs und DSPs verschiedener Hersteller und konnte so sehr viel vom Kurs mitnehmen. Gruß, Yupp
Hallo plottermeier, vielleicht eine kleine Info für dich. Die Firma HighTec www.hightec-rt.com bieten einen GNU basierenden Compiler und das Echtzeitbetriebssystem PXROS für den TriCore an. Die Tools sind für Unis kostenlos und sind für Windows und Linux verfügbar. Schicke einfach eine Email an demo@hightec-rt.com und dann bekommst du einen ftp-Download Link für die aktuelle Version. Auf unserer Webseite sind im Downloadbereich auch Application Notes und Dave Beispiele für TriCore verfügbar. Ab nächster Woche wird auch ein PWM-Beispiel auf Internetseite verfügbar sein. Seit kurzem bietet die Firma HighTec auch ein TC1796 Board, das zusätzlich Ethernet, USB 2.0 und Anschluss für eine SD-Karte hat und ein entsprechendes Power-Board zur Ansteuerung von Motoren. (http://www.hanser-automotive.de/aktuell/article/hightec-und-pls-praesentieren-tool-chain-fuer-tricore-derivate/) Schick einfach eine Email an demo@hightec-rt.com und dann schauen wir, wie wir dich bei deiner Diplomarbeit unterstützen können.
Hallo, Danke für die Antworten. @ Hans Josef Danke für Deine Antwort. In Kiel soll die Sache steigen. Das mit den DSP-Funktionen ist für mich nicht weiter von Bedeutung. Im Hinblick auf die Arbeit des Lehrstuhls vermute ich, dass in weiteren Arbeiten mein Umrichter mit Funktionen erweitert werden würde, wo diese zum Einsatz kämen. Bei meiner (möglichen) Arbeit ginge es zunächst einmal darum, per PWM ein Drehstromsystem nachzubilden und einige Analogwerte einzulesen. (Also das, was ich mit meinem Pic schon kann). Dann soll das ganze mit einigen Regelungen erweitert werden, die in einer Spezialvorlesung schon behandelt wurden. Das kann mein Pic dann nicht mehr, aber bei einem vernünftigen C-Compiler sollte es doch kein Hexenwerk sein, wenn ich die Formeln kenne, diese zu realisieren. @ holger Hallo, danke für Deinen Kommentar (aúch wenn es natürlich nicht das ist, was ich hören wollte). Das ist halt eine Befürchtung. Aber die Anregung, sich mal mit dem Prof über Ziele und Erwartungen und die Möglichkeit, dass aus oben genannten Gründen nach 6 Monaten kein fertiges Gerät auf dem Tisch steht, zu unterhalten, ist gut. @ Yupp Hallo, das sind ja schon ein paar handfeste Infos. Wie gesagt, ich muß das Teil nicht gleich optimal nutzen, aber wenn es solche Funktionen für z.B. eine gute Arbeitsaufteilung hat, dann wär es natürlich auch sinnvoll, diese zu verwenden. Die Idee, dass man mit einer solchen DA wertvoll für den Lehrstuhl sein könnte, ist natürlich dabei. Werd morgen mal auf die Suche nach dem pdf gehen. Wo gibt´s denn solche Kurse? @ Mario Hallo, danke für die Infos. Nach so etwas habe ich gesucht. Erstmal eine Lampe blinken lassen, oder vielleicht sogar eine fertige PWM. Das sind Beispiele, mit denen man weitermachen kann. Ich überlege, mir ein Testboard zuzulegen und vor Annahme des Themas schon einmal herumzuspielen. Wenn ich mit der Soft klarkomme und vielleicht schonmal ein Drehstromsystem ohne Regelungen usw. hinbekommen habe, wäre es leichter für mich dass Thema anzunehmen. Dann sollte ich mir aber schon ziemlich sicher sein, da würde Kohle für alle anderen Bastelprojekte draufgehen (na ja, ist dann ja eh keine Zeit mehr für...). Würde Euch dann mal anmailen. Mal schauen. Einfache DA-Themen gibt´s hier eh nicht, aber dieses finde ich zumindest interessant. viele Grüße an Euch alle von der Ostseeküste Jens
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