Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Ladezustand von NiCd Akkus ermitteln?


von Paul H. (powl)


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Hi!

In meiner Schaltung befinden sich 3 250mAh NiCd Akkus in Reihe die diese 
mit Spannung versorgen. Steckt man das Netzteil an werden die Akkus von 
der Schaltung getrennt.

Irgendwie möchte ich nun herausfinden wie viel Saft in den Akkus drin 
ist um diese ggf. neu aufzuladen. Falls der Akku noch halb voll ist 
möchte ich ihn natürlich nicht gleich neu aufladen da zu einer Aufladung 
auch immer eine vorherige Entladung gehört. Somit würde ich wertvolle 
Akkulebenszeit verschwenden wenn ich die Schaltung nur mal kurz vom Netz 
trenne und sie sich gleich wieder neu aufläd. Ich möchte allerdings die 
Aufladung auch nicht immer mit einem Taster starten bzw. stoppen müssen. 
Da die Leute die dieses Ding hinterher verwenden nicht soviel Ahnung von 
Akkus haben möchte ich dass das ding möglichst intelligent mit den Akkus 
umgeht.

Reicht eine Spannungsmessung unter Last? Oder muss ich den 
Spannungsabfall unter einer bestimmten Last in einer bestimmten Zeit 
messen? Oder muss ich etwa die Entladekurve in dieser Zeit auswerten?

Habe mir die Entladekurve mal aufgezeichnet, sieht ja n bissel 
unpraktisch aus. http://powl.dyndns.org/fader/spannung.jpg

mfg PoWl

von mo (Gast)


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Hallo Paul,

anhand deines schönen Messschriebes kannst du ja die Gesamtlaufzeit 
deiner Schaltung ermitteln. Wie wäre es, wenn du einfach die Laufzeit 
mitloggst. Dann hättest du eine Entscheidungsgrundlage, ob es mal wieder 
Zeit ist, die Akkus vollzuladen.

Gruß
mo

von StinkyWinky (Gast)


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Habe mal gesehen, dass das jemand mit einem Ah-Zähler gelöst hat. War 
aber relativ aufwändig. Z.B. musste man die Initialisierung speziell 
gestalten, um zu prüfen, ob jemand eine neue Batterie oder Akku 
eingelegt hatte etc. etc.

von Paul H. (powl)


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StinkyWinky wrote:
> Habe mal gesehen, dass das jemand mit einem Ah-Zähler gelöst hat. War
> aber relativ aufwändig. Z.B. musste man die Initialisierung speziell
> gestalten, um zu prüfen, ob jemand eine neue Batterie oder Akku
> eingelegt hatte etc. etc.

Ja, das ist das Problem. Man könnte einfach die Betriebszeit mitloggen 
und dann entsprechend bestimmen wann der Akku einen bestimmten Füllstand 
unterschritten hat. Wenn aber die Kapazität beim Altern des Akkus oder 
nach vielen Ladungen allmählich zu sinken beginnt wird das ganze auch 
ungenau wobei sich hier auch die Frage stellt was nun ungenauer ist, 
eine Füllstandsmessung oder die Zählermethode. Leider lässt diese 
Methode auch nur Akkus mit bekannter Kapazität zu, also nur mein 250mAh 
akkus, wenn ich meine fetten 850mAh Akkus einsetze funktioniert das 
ganze nicht mehr.

Ausserdem was passiert bei einer unterbrochenen Ladung? Werden dann die 
Betriebsstunden wieder dazugezählt? ;-)

Alles irgendwie ne sehr labbrige Angelegenheit. Fällt das 
Spannungskriterium völlig aus? Ich hab schon gesehen dass sich die Akkus 
nach ner Zeit wieder von ihrem Spannungstief erholen und bei einer 
lastlosen Messung noch ziemlich Spannung haben. Die müsste dann doch 
aber recht schnell zusammenbrechen oder? Kann ich hier dann mit ner 
Spannungsmessung was anfangen?

mfg PoWl

von jack (Gast)


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>Kann ich hier dann mit ner Spannungsmessung was anfangen?

Schau Dir mal eine Entladekurve von NiMh-Akkus an.
Verläuft nach dem Anfangs-Spannungsabfall ziemlich flach oder?

von jack (Gast)


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Bei NiCd ist es nicht ganz so flach, aber trotzdem kann bei einer
bestimmten Spannung der Ladezustand zwischen 70 und 30% liegen.

von Uhu U. (uhu)


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Das Problem ist leider ziemlich schwierig.

Was ich mir vorstellen könnte:
Ein lernfähiges System, das Zeit und Spannung mißt und sich an den 
Alterungsprozeß des Akkus anpaßt.

Verfeinerung: Man man macht einen ähnlichen Klimmzug auch mit dem 
Ladevorgang und bestimmt so zumindest in einer einigermaßen brauchbaren 
Näherung, wieviel bei einer partiellen Laden zugeflossen ist.

Der Software-Aufwand ist aber alles als unerheblich...

Richtig eklig wirds aber, wenn mehrere Zellen im Spiel sind: Man muß den 
Zirkus dann für jede Zelle extra machen und für die Berechnung der 
verfügbaren Ladung die des schwächsten Kandidaten als Maß aller Dinge 
heran ziehen, um Inversladung zu vermeiden.

Aber deine Frage lautet: "Ladezustand von NiCd Akkus ermitteln?"

Das geht zum Glück sehr einfach: Man entlädt den Akku vollständig und 
mißt, wieviel man noch raussaugen konnte.

Aber ich vermute, daß du es so genau nun doch nicht wissen willst...

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Bei NiMH hat sich eine stetige Ladung mit kurzen Pulsen (max. 1:10) 
bewährt, die zur Ladeschlußspannung hin immer kürzer werden, sozusagen 
ein "Schnecken"-PWM mit 10-100Hz. Damit kannst Du die Akkus auch ohne 
Entladezyklus immer wieder nachladen, ohne daß nachteilige Effekte 
auftreten. Die Akkus können so auch lange Zeit am Netz verbleiben, ohne 
Schaden zu nehmen. Es muß nur darauf geachtet werden, daß die 
Ladeschlußspannung (ca. 1,45V pro Zelle) nicht überschritten wird.

von JensG (Gast)


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@ Travel Rec.
Es ging hier aber jetzt um NiCd, nicht NiMH. Und da dürfte wohl dein 
Verfahren sicherlich ebenfalls den Memory-Effekt verursachen.


Also ich hatte mal in der Vergangenheit auch darüber Gedanken gemacht 
(realisiert habe ich es aber bis jetzt  noch nicht). Aber trotzdem mal 
so als Idee:
- man nehme zwei Akkusätze (evtl. mit halber Kapazität, wenn Platz ein 
Problem ist) (beide sind voll als Ausgangszustand)
- zuerst läuft die Schaltung auf Akku A, bis er irgendwann die 
Endladeschlußspannung zeigt
- dann wird umgeschaltet auf Akku B, und es wird irgendwie dem Benutzer 
kenntlich gemacht, daß jetzt ein Akkusatz leer ist
- Benutzer schließt Netzteil an - dies lädt nun den leeren Akku A auf, 
und versorgt evtl. auch gleichzeitig noch die Schaltung
- wenn irgendwann Akku B leer ist, gehts genau andersherum.

Das ganze müsste natürlich irgendwie microcontrollergesteuert sein oder 
so, um manuelles Eingreifen zu vermeiden.

Ein Nachteil wäre auf den ersten Blick zumindest, daß meist immer ein 
Akkusatz nur teilgeladen ist. Dies vermeidet aber sicherlich ganz gut 
den memory-Effekt, weil ja nur der wirklich leere Akku geladen wird. 
Somit auch keine sinnlosen Entladerunden vor dem Laden, was im ganzen 
die Lebensdauer allgemein erhöhen dürfte.
Damit hast Du aber auch zumindest eine 50% Ladeerkennung (wenn einer der 
Akkus leer ist, haben wir ja noch 50%).

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Dumme Frage: warum nimmt man 250mAh NiCd Akkus, wenn man für etwas mehr 
Geld 800mAh NiMH-Akkus nehmen kann, die 3x länger halten und keinen 
Memory-Effekt haben und auch noch einfacher geladen werden können?
/Dumme Frage

von Uhu U. (uhu)


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Travel Rec. wrote:
> Dumme Frage: warum nimmt man 250mAh NiCd Akkus, wenn man für etwas mehr
> Geld 800mAh NiMH-Akkus nehmen kann, die 3x länger halten und keinen
> Memory-Effekt haben und auch noch einfacher geladen werden können?
> /Dumme Frage

Ein Grund wäre das bessere Entladeverhalten bei niedrigen Temperaturen.

von JensG (Gast)


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ich wollte ja nur exakt sein, und der Ausgangsfragestellung entsprechen 
;-)

von JensG (Gast)


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oder bessere Hochstromfähigkeiten (was hier aber jetzt nicht gefragt 
sein dürfte )

von Paul H. (powl)


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Ich brems euch mal bevor ihr mir hier noch abhebt ;-) Also danke 
schonmal für die vielen Ideen!

Also ich mag nur ein Akkupack einbauen :-) Das ganze soll ein kleiner 
LED-Fader werdern auf den man irgendwelche Glassachen draufstellen kann. 
Für gemütliche Abende soll man das ding eben auch mal per Akku betreiben 
können. Einige von euch mögen nun meinen dass die Akkulebensdauer hier 
vielleicht nicht so wichtig sei aber ich mach mir lieber einmal jetzt 
richtig Gedanken über ein gescheites Ladeverfahren. Dann kann ich es 
auch für Zukünftige Anwendungen benutzen.

Also mit meinem jetzigen Wissensstand habe ich folgende Optionen:

- Merken ob der akku bereits leer war und dann beim nächsten Netzbetrieb 
automatisch aufladen. Macht er dann halt auch nur wenn er komplett leer 
ist, dafür spart man sich je nachdem das vorherige Entladen.

- Manuelles Aufladen, total doof, jedesmal auf nen Taster drücken wenn 
man den Stecker reinsteckt und der Meinung ist der Akku sei alle.


Also so wies aussieht muss ich das wohl nach der hier erstgenannten 
Methode machen. Naja.. falls man mal unbedingt einen vollgeladenen Akku 
haben möchte kann man den ja per Tastendruck manuell aufladen.

mfg PoWl

von Karl H. (kbuchegg)


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Paul Hamacher wrote:
> - Merken ob der akku bereits leer war und dann beim nächsten Netzbetrieb
> automatisch aufladen. Macht er dann halt auch nur wenn er komplett leer
> ist, dafür spart man sich je nachdem das vorherige Entladen.

Damit dürftest du dann in der Praxis in die Situation laufen, dass
der Akku immer dann leer ist, wenn du ihn brauchst :-)

von Paul H. (powl)


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Karl heinz Buchegger wrote:
> Damit dürftest du dann in der Praxis in die Situation laufen, dass
> der Akku immer dann leer ist, wenn du ihn brauchst :-)

Genau das wollte ich vermeiden. Leider hat sich im laufe des Threads 
noch keine Lösung gezeigt.

Fällt jemandem noch was ein? Das mit dem "Ladekonto" klappt nicht 
wirklich gut da der Fader je nach funktion unterschiedliche Ströme 
verbraucht. Wird alles zu aufwändig und naja.. gebastelt.

von Roland (Gast)


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Hallo,
alles Geblubbere...

Da nimmt ein Battery Fuel Gauges IC von TI. Das ist genau was du 
brauchst.

siehe:

http://focus.ti.com/paramsearch/docs/parametricsearch.tsp?family=analog&familyId=412&uiTemplateId=NODE_STRY_PGE_T


mfg
Roland

von Marco S (Gast)


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Hallo Paul.

Um den Ladezustand (SOC) bei Akkus anzuzeigen, gibt es mehrere Methoden.

1. Ruhespannungsbestimmung: Es gibt einen Zusammenhang zwischen 
Ruhespannung und SOC. Dieser ist jedoch bei NiMH sehr klein, und zudem 
weissen Nickel-Systeme noch ein Verhalten auf, das als Hysterese 
bezeichnet wird. Das heisst, die Ruhespannung hängt davon ab, ob zuvor 
geladen oder entladen wurde. Damit ist diese Methode äußerst ungünstig.

2. Modellbasiertes Verfahren: Du baust ein Batteriemodell aus 
Wideständen, Kondensatoren, idealen Halbleitern, Spannungsquellen etc., 
misst von der Batterie Spannung, Strom und Temperatur und gleichst die 
Messdaten an das Batteriemodel mittels eines Kalman-Filtes an. Wenn du 
ein gutes Modell hast, einen fetten DSP einsetzt, so kannste den SOC 
recht genau bestimmen.

3. Bilanzierendes Verfahren: Messe einfach die Ladung, die aus dem Akku 
fliesst. Dabei misst du zuerst an einem vollgeladenen Akku bis zum Ende. 
Hieraus erhälst du einen Vergleichswert, aus dem du den SOC einigermaßen 
bestimmen kannst.

Weitere Methoden sind Gegenstand der Forschung, und messen z.B. die 
Impedanz der Zellen aus, oder wenden Neuronale Netze auf Spannung, Strom 
und Temperaturmesswerte an.

Durch Teilzyklierung, d.h. laden bis 1.5 V und entladen bis 1.2 V, 
bricht die Kapazität der Nickelzelle dramatisch ein.

Für deine Anwendung kannst du dir überlegen, ob du ca. 4€ in so einen 
Ladungszählerchip steckst. Oder ganz anders, ob du in Zellen 
investierst, die etwas mehr dauerüberladungsfest sind, und die einen 
Konstantstrom abbekommen, solange das Gerät am Netz hängt.

Gruß
Marco

von Jorge (Gast)


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Das grösste Problem bei einer Reihenschaltung von Akkus ist, dass eine 
Zelle immer zuerst leer geht und dann von den anderen über die Last 
verpolt geladen wird. Das vertragen die Teile ganz schlecht. Ein Schutz 
über schottky diode wäre wenigstens etwas ist aber nicht empfehlenswert. 
Also da lohnt es sich etwas zu konstruieren, mit OPAmps, die via 
Komparator abschalten bevor es kritisch wird, also wenn eine Zelle 
nachlässt. Manche Notebookhersteller sind schon länger auf den Zug. Dann 
ist das Ziehen des Akkus im Betrieb oder Vibration evt tödlich für die 
Ladeelektronik.

von Paul H. (powl)


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Jorge wrote:
> Das grösste Problem bei einer Reihenschaltung von Akkus ist, dass eine
> Zelle immer zuerst leer geht und dann von den anderen über die Last
> verpolt geladen wird. Das vertragen die Teile ganz schlecht. Ein Schutz
> über schottky diode wäre wenigstens etwas ist aber nicht empfehlenswert.
> Also da lohnt es sich etwas zu konstruieren, mit OPAmps, die via
> Komparator abschalten bevor es kritisch wird, also wenn eine Zelle
> nachlässt. Manche Notebookhersteller sind schon länger auf den Zug. Dann
> ist das Ziehen des Akkus im Betrieb oder Vibration evt tödlich für die
> Ladeelektronik.

Ist das vorprogrammiert dass das in die hose geht wenn ich von Anfang an 
die gleichen Akkus mit dem gleichen Ladezustand in reihe benutze und 
auflade?

Wie sähe das mit Parallelschaltung + StepUp wandler aus? Hätte dann den 
Vorteil beliebig viele/wenige Zellen verwenden zu können und einen 
konstanten Spannungspegel zu haben, leider ist ja die Effizienz da nicht 
so hoch hm?

Übrigens schaltet sich die Schaltung bei insgesamt 3V akkuspannung 
selbst ab.

------------------------------------------------------
Diese Ladelösung über n externen Baustein ist zwar schön und easy aber 
der kann nichts was unser AVR nicht kann oder? ;-)

@Marco S., danke für diese kleine Exkursion zum Rande der Realität. 
Ruhespannungsbestimmung? Soso. Lässt sich diese Hysterese beeinflussen 
in dem man vorher bewusst eine bestimmte Zeit lang entläd und die 
Akkuspannung nach einer bestimmten Zeit wieder misst?

mfg PoWl

von klingkling (Gast)


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Dauerhaft mit C/25 laden, ggf. gepulst um Kristallbildung zu vermeiden.
Das halten die Zellen i.d.R durchaus länger als 5 Jahre aus und der 
Aufwand ist minimal. Alles andere ist erheblich mehr Aufwand, bei nur 
geringen Vorteilen.

Meine 2 Cent.

von Paul H. (powl)


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klingkling wrote:
> Dauerhaft mit C/25 laden, ggf. gepulst um Kristallbildung zu vermeiden.
> Das halten die Zellen i.d.R durchaus länger als 5 Jahre aus und der
> Aufwand ist minimal. Alles andere ist erheblich mehr Aufwand, bei nur
> geringen Vorteilen.
>
> Meine 2 Cent.

Redest du von NiMh oder NiCd akkus? Da macht einem doch der Memory 
Effekt zu schaffen oder?

Wenn ich allerdings NiMh akkus verwende und die mit C/25 lade dauert das 
relativ lange bis die wieder voll sind :-S

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Wenn Du Dir die Mühe machst, meinen Vorschlag mit der PWM mal 
auszuprobieren, könntest Du vielleicht die Lösung finden, ohne noch 10 
weitere Tage an´s Bein zu binden. Also nochmal zum Mitschreiben: Lade 
mittels langsamer PWM (10-100Hz) über einen MOSFET oder einen bipolaren 
Transistor, an den Du einen Strombegrenzungswiderstand hängst, der auf 
C/2 bei Kurzschluß und vollem PWM begrenzt.
Mit steigender Akkuspannung verminderst Du das Tastverhältnis fließend 
solange, daß gerade so die Ladeschlußspannung von 1.45V pro Zelle 
erreicht wird (ständig messen und nachregeln). Die Akkus können dann am 
Netz verbleiben, da sie nicht überladen werden können 
(Erhaltungsladung). Durch die schmalen Pulse der PWM können sich auch 
keine Kristalle im Akku bilden. Außerdem werden die Akkus ohne 
nennenswerten Temperaturanstieg geladen, was einer Gasung und somit 
Austrocknung vorbeugt. Die Ladeschaltung ist extrem einfach, kann 
komplett vom AVR gesteuert werden und die Akkus halten ewig. Ein 
Memoryeffekt stellt sich auch bei NiCd nicht ein, was ich bei meiner 
Alarmanlage über 4 Jahre hin feststellen konnte.

von Paul H. (powl)


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Das hört sich ja wirklich interessant an :-) D.h. ich muss die Akkus 
vorher wirklich nicht entladen? Ja also wenn die ihre paar Jahre ohne 
üblen Kapazitätsverlust halten ist das völlig in Ordnung. :-)

OK, 100Hz PWM. Aber wie sollte denn das Tastverhältnis am Anfang so 
sein? Wie lange dauert so ein Ladevorgang dann so?

mfg PoWl

von Karl H. (kbuchegg)


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Paul Hamacher wrote:
> Das hört sich ja wirklich interessant an :-) D.h. ich muss die Akkus
> vorher wirklich nicht entladen? Ja also wenn die ihre paar Jahre ohne
> üblen Kapazitätsverlust halten ist das völlig in Ordnung. :-)

Was verstehst du unter 'paar Jahre'.
Bei einem geplanten Zeitraum von 3 bis 4 Jahren und gelegentlichem
Laufen auf Akku, würde ich mir überhaupt keine Gedanken machen.
C/10 Dauerladung und gut ists.

Ist ja nicht so, dass der Akku beim ersten mal Laden aus dem
halben Ladezustand heraus bereits 80% seiner Kapazität aufgibt.

Frag doch mal die Modellbauer wie sie mit den Akkus in ihren
Fernsteuerungen umgehen. Gängige Praxis ist: Egal in welchem
Ladezustand der Sender-Akku ist, vor dem Flugtag kommt er über Nacht
an das Ladegerät. Wenn überhaupt, dann wird der Akku einmal, im
Winter, unter kontrollierten Bedingungen zur Gänze entladen und
neu geladen. OK: Nicht alle verfahren so. Aber viele. Und deren
Akkus erfreuen sich auch in der 3. Saison immer noch 'bester
Gesundheit'.

von Paul H. (powl)


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Das heißt du empfiehlst mir gar kein besonderes Ladeverfahren, hm? 
Machen die NiCd Akkus C/10 als dauerzustand auch nach Überladung mit?

Naja ok werde das mal so aufbauen denk ich. Möchte ja mit dem Projekt 
auch mal fertig werden und hab kein bock mehr auf Assembler. Werde 
danach C lernen und dann mal forschen wie man da ein intelligenteres 
System erstellen könnte :-)

mfg PoWl

von Stephan H. (stephan-)


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ich würd´s so machen:
Wenn beim Einschalten des Gerätes der vorhandene Akku nicht die 
Ladeschlußspannung von X Volt hat, einen Zyklus machen.
Entladen bis Entladeschlußspannung und dann laden.
Dabei kann X relativ "weich" ausgelegt werden um Alterung oder nicht
ganz neue Akkus nicht auszugrenzen.
Diese Daten sollten gemerkt werden, um den Alterungsprozess
zB. lernen zu lassen und einen Austausch anzukündigen.
Nach dem Laden, kennst Du die Kapazität der Akkus (hoffentlich) und den 
Stromverbrauch Deiner Schaltung ( auch hoffentlich ).
Der Rest ist Mathematik.

Ich hoffe das hilft weiter

von Stephan H. (stephan-)


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@Karl Heinz,

mein Senderakku wird aber vorher immer entladen !!
Egal welcher Zustand. Selbst die Modellakkus.
Ist ein Prinzip von mir und schadet nie.
Ich lade nie nach !!!
Ich nutze heute noch einen 6er Pack aus meiner Zeit der 
Arbeitslosigkeit.
Die war vor 2000 !!!!! Und der hat bei 1C noch 90% !!!!

Gruß Stephan

von Paul H. (powl)


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Die einen sagen so, die anderen so.. bin langsam hin und hergerissen.

ich denke ich werde erstmal die billigmethoden mit Dauerladung 
ausprobieren. Später wenn mir das Programmieren mit C dann etwas 
leichter fällt kann ich ja mal versuchen mich an bessere Ladeverfahren 
ranzutasten. Z.b. erstmal erkennen wann der Akku voll ist mit der 
"Ableitung von Delta U" Methode :-) Ebenso kann ich mir ja mal eine 
kleine Forschungsschaltung zusammenbasteln die mir Akkus durchtestet, 
vieleicht krigt man ja durch Spannungsmessung nach Belastung doch ganz 
passable Werte zusammen ;-)

mfg PoWl

von Stephan H. (stephan-)


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Akkuladung ist immer eine "Glaubensfrage" ""

von Roland (Gast)


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>Akkuladung ist immer eine "Glaubensfrage" ""
Schlicht Quatsch!

Das beste Ladeverfahren derzeit und seit langem :

CCS Ladeverfahren:   www.bticcs.com aus der Schweiz.
Arbeiten seit vielen Jahren damit. ( für NiMH )

Impedanzmessverfahren !!  (>3000-5000 Ladezyklen unter best. 
Bedingungen)

Ladechip ist allerdings für uns Kundenspezifisch angepasst und recht 
teuer.

Aber Suuuuuper...

www.bticcs.com/pub/CCSD3.pdf

mfg
Roland

von Paul H. (powl)


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die CSS leutlein meinen dass der Memory effekt einfach nur durch 
überladen entsteht. D.h. wenn ich den akku nicht überlade dann könnte 
ich ihn doch ständig neu aufladen ohne dass er schnell an kapazätit 
verliert hm? :-)

so ein CSSchip wär zwar ideal aber der Preis wird wohl nicht im 
Verhältnis zum nutzen stehen. Was kostet so ein vieh denn?

mfg PoWl

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Also C/10 Dauerladen ist für NiCd und auch NiMH nicht gesund. Eine 
Erhaltungsladung wird mit C/100 angegeben. Probiere mal das PWM-Lade. 
Bei leerem Akku stelle ein Tastverhältnis von etwa '50' Einschaltdauer 
(bei 8-Bit Auflösung) ein, damit nicht zu hohe Effektivströme entstehen. 
Nehmen die Akkus dann Spannung an, gehst Du mit dem Tastverhältnis hoch, 
bis maximal C/5 an Strom in die Akkus fließen. Nähern sich die Akkus der 
Schlußspannung, fährst Du das PWM schrittweise herunter, so daß die 
Schlußspannung nie überschritten werden kann. Die Akkus regeln somit 
ihre eigene Erhaltungsladung. Diese kann bis zum St. Nimmerleinstag 
aufrecht erhalten werden. Die Akkus sind voll, wenn die PWM bei etwa 
'10' (bei 8 Bit) angekommen ist.

von Markus (Gast)


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@Roland

>Aber Suuuuuper...
>www.bticcs.com/pub/CCSD3.pdf

Ich habe eben die "Informationen" auf der Webseite überflogen. Klingt 
wie eine große Werbekampagne. Entsprechend viele schwammige und 
redundante Textstellen und wenig Informationen habe ich gefunden. Die 
stark optimistische Darstellung des eigenen Verfahrens und die 
überdeutliche Abwertung der meisten anderen Verfahren klingen für mich 
noch nicht überzeugend.

Wie funktioniert das Verfahren im Detail?

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