Hallo, ich bin auf dem Funkgebiet nicht sonderlich bewandert, eher auf dem optischen Sektor. Ich denke es gibt bei Funkwellen aehnliche Effekte wie in der Optik: Transmission, Reflektion, ... Meine Frage ist welche Funkfrequenzen sind geeignet um bodennah eine moeglichst hohe Reichweite zu erreichen (bei gleicher Sendeleistung) ? Desweiteren gibt es Frequenzen bei denen die Effizienz der Modulation hoeher als bei anderen ist (also Wirkungsgrad der Abstrahlung) ? Vielleicht kennt sich hier ja der eine oder andere aus und kann mir bei diesen Fragen helfen. Danke -Hugo
Die "Reichweite" ist - bei sonst gleichen Bedingungen- bei kleineren Frequenzen größer. So könnte z.B. ein 433 MHz Sender theoretisch "weiter" kommen als ein Sender, der auf 868 MHz arbeitet. Auf einem anderen Blatt steht aber, dass der 433-MHz-Bereich dermaßen "verseucht" ist, dass du mit einem 868 MHz in der Praxis meist bessere Ergebnisse hast. Wichtiger als die Frequenz ist aber die Wahl der Antenne, Qualität der Anpassung und d. Art der Modulation (ASK/FSK).
Um welche Frequenzbereiche geht es Dir denn im Groben? Mehr unterer Bereich, oder doch liebe in die 100te MHz? Ich glaube, Langwelle ist ist diejenige, die sich am stabilsten (egal ob Tag oder Nacht) am Boden bis weit hinterm Horizont langschlängelt. Mittelwelle zumindest in der Nacht auch (am Tag nicht so gut). Kurzwelle hat das Problem der Totzone von einigen 100 - 1000 km, wo erstmal fast nix empfangen werden kann (KW hat praktisch keine Bodenwelle, sondern planzt sich hauptsächlich über Reflektionen fort) Weiter nach oben wird's dann immer lichtähnlicher, und kann zunehmend nicht mehr hinter Hindernisse "leuchten". Auch haben höhere Frequenzen generell das Problem, daß resonante Antennenstrukturen immer kleiner werden (abhängig von der Wellenlänge), somit geringere Empfangsfläche auf Empfängerseite, und somit geringere Antennenspannung dort (auf der Senderseite nicht so das Problem). Läßt sich aber mit Richtantennen wieder ausgleichen
Die Antennen sind nicht ganz so gut wie beim Licht. Es ist nicht so, dass Luftlinie genuegen wuerde. Bei Mikrowellen muss die Fresnellzone auch noch frei sein, das ist die Zone, wo die Sendeantenne doch noch signifikante Leistung hinblaest und die die Empfangsantenne auch sieht. Wenn dort etwas ist kann die von dort reflektierte & empfangende Leistung zu interferenzen fuehren. Ich nehme an, diese Effekte gelten auch weiter unten im Frequernzbereich. Entgegen dem was Stefan sagte, ist bei etwa gleicher Antennen groesse, die Reichweite bei hohen Frequenzen hoeher. Dies, da der Gewinn massiv steigt. Eine einmetrige Parabol bei 10GHz bringt einen Richtfaktor von ca. 6500, das sind dann 38dB. Dies verglichen mit einer 7 Elemente Yagi bei 430MHz, die ist dann 2m lang und bringt nur 12dB. Sind die beiden aussagen im Widerspruch ? Nein, sind sie nicht. Meine Aussage bezieht sich auf freie Sicht plus freie Fresnellzone. Bei 10Ghz sollte man ein paar duzend km mit ein paar mW machen, je nach Bandbreite.
>Ich glaube, Langwelle ist ist diejenige, die sich am stabilsten (egal ob >Tag oder Nacht) am Boden bis weit hinterm Horizont langschlängelt. so kenne ich es auch. deshalb sendet wohl auch der Funkuhrensender DCF77 mit 77,5kHz
Vielleicht war die Frage etwas zu umfassend formuliert. Es geht um eine Funkuebertragung zw. einer mobilen Einheit (Handsender) und einem stationaeren Empfaenger. Welche Frequenz waere zu waehlen um bei gleicher Sendeleistung eine moeglichst hohe Entfernung zu ueberwinden: <=1 Mhz, 10Mhz, 40Mhz, +/-100MHz, 433Mhz, 868Mhz, +/-1.2GHz, 2.4Ghz Randbedingung: a) Kein direkter Sichtkontakt, Baeume, Straeucher, evtl. Betonwaende in der Uebertragungsstrecke. b) direkter Sichtkontakt Danke -Hugo
Da es eine mobilen Einheit (Handsender) geht, denke ich, du willst keine Richtantenne haben, sondern nur einfach eine Stabantenne ohne größere Richtiwrkung. Wenn die Stabantenne dir nicht zu groß ist, tendiere ich zu um die 50-200MHz (Viertelwellen-Antenne 1,50m bis 37cm) Die gehen noch etwas hinter den Horizont, haben weniger Probleme mit Hinternissen. Übertragungsdämpfung in der Luft ist geringer als bei hohen Frequenzen. Niedriger würde ich nicht gehen, weil dazu resonante Antennen zu größ werden, oder wenn man gekürzte Antennen nimmt, haben die keinen Wirkungsgrad mehr. @ 2920 (Gast) 12dB bei 433MHz und 38dB bei 10GHz kannst du einfach nicht so ohne weiteres vergleichen, denn es hängt davon ab, ob Sender- oder Empfängerseite. Denn diesen dB-Unterschied siehst du nicht in Form von Signalspannung an den Antennenanschlüssen, wenn es die Empfangsantenne ist. Das ist deswegen so, weil das empfangende Element, was letztendlich die Energie in Strom umsetzt, bei gleicher Bauform um mehr als 20 mal kleiner ist bei 10GHz, und somit weit weniger Energie umsetzt. Da gleicht sich also der höhere Gewinn mit dem niedrigen Wirkungsgrad wohl etwas aus. Deswegen gilt deine Rechnung nicht einfach so. Es wird erst dann ungefähr was damit, wenn auch die Sendeseite Richtantennen benutzt - da hängt es nicht von der Größe des aktiven Elements ab, sondern eigentlich nur vom Gewinn/Richtwirkung. Und da machst Du Pluspunkte mit höherer Frequenz bei gleicher Antennenausdehnung.
JensG, ja klar. Ich ging von Richtantennen auf beiden Seiten aus. Fuer maximale Reichweite eben.
Antennen sind ein weites gebite. Grundsätzlich sind Größen dann auf die verwendete Wellenlänge bezogen, die besagt 10Ghz Antenne wäre also blos ein paar Millimeter Groß, die Mhz-Antenne hingegen viele Zentimeter. Die Richtwirkung von Antennen ist immer gleich, egal ob sie empfangen oder Senden. Ich denke es ist viel entscheidender, welche Frequenzen man verwenden darf (u.U. auch als AFU), dann bleiben einem normalsterblichen Nichtskönner blos noch 27Mhz, 433Mhz (nicht vollständige Liste, wer weiss mehr?). Prinzipiell ist der Punkt der Antennengröße von Bedeutung, die Anpassung einer kurzen Antenne ist wegen dem ungünstigen Leitungswiderstand i.A. schwieriger als das Anpassen einer Lambda-Halbe oder Lambda-Viertel Antenne. Clemens
Danke fuer die verschiedenen Meinungen. Konkret habe ich nun zwei Angebote vorliegen. Es geht um einen Videosender: 1.2 GHz, 100mW (wird allerdings bald aus dem Sortiment genommen) 2.4 GHz, 100mW Die Antenne bei 1.2GHz ist natuerlich etwas laenger. Welchen Sender waehle ich fuer hoehere Uebertragungsreichweite wenn kein direkter Sichtkontakt besteht ? Als Empfaengerantenne kommt entweder eine Stab- oder eine Patch-Antenne zum Einsatz. -Hugo
also wenn kein direkter Sichtkontakt, dann immer die niedrigere Frequenz nehmen - also 1,2GHz (auch wenn der Unterschied zu 2,4GHz nicht mehr so extrem sein dürfte, weil diese Frequenzbereiche ohnehin schon sehr lichtähnlich sind)
Seit wann sind denn 100mW in dem Bereich erlaubt? Ist 1,2GHz in DE eigentlich auch freigegeben? Ich dachte nur 2,4 GHz wären freigegeben...
Betrachten wir bitte die Frage global und nicht an Deutschland gebunden. Gibt es ueberhaupt einen Unterschied zw. 1.2GHz und 2.4GHz in Bezug auf die Reichweite oder ist der Unterschied nur marginal ? -Hugo
eher marginal, da eine Frequenverdoppelung noch lange keinen unterschied in der größenklsee ausmacht. tendenziell jedoch wird das verhalten mit zunehmender frquenz dem optischen ähnlicher, während niedere Frequenzen(große wellenlängen) leichter Hindernisse umgehen. siehe Wellenausbreitung an Hindernissen http://de.wikipedia.org/wiki/Beugung_%28Physik%29
Was ist denn erlaubt? Ich möchte einen Empfänger für mein Garagentor anschließen. Die Fernbedienung und der Empfänger haben eine Frequenz von 390 MHz (aus den USA). Funktionieren würde es vermutlich. Ist die Frequenz denn hier erlaubt? Was würde passieren, wenn ich mein Garagentor damit öffne? Stört es irgendwas?
Wie weit ich auf welcher Frequenz komme ist von sehr viele Faktoren Abhängig. Was nützt einem die beste Technik, wenn die aktuell nutzbaren Frequenzbereiche nicht verfügbar sind? Nicht umsonst wird mehrmals am Tag die MUF (Maximum Usable Frequency), LUF, FOT etc gemessen um die besten Frequenzbereiche auszuwählen. Bedenke im GHZ-Bereich auch Regen, Nebel, Schneefall, Aurora.... Weiteres läßt sich unter dem Begriff "Funkwetter" finden. Ein Einstig wäre z.B. http://www.fading.de/funkwetter.php Softwaredemo von Rohde & Schwarz zur Ausbreitungsvorhersage: http://www.rohde-schwarz.com/www/dev_center.nsf/frameset?OpenAgent&website=com&navig=/www/dev_center.nsf/html/nav,10,11,113&content=/www/dev_center.nsf/html/propwiz
Die Reichweite ist von der Antennengröße abhängig, je kürzer die Wellenlänge desto kleiner wird ein Dipol, wenn man etwa gleich große Antennen vergleicht, dann hat die höherfrequente eben eine stärkere Bündelung. Für Erde-Mond-Erde Funkverbindungen, also geradlinige Ausbreitung, sozusagen Sichtverbindung, weiß man, dass auf höheren Frequenzen geringere Antennengrößen nötig sind. Wenn auf 144 MHz noch eine 10m Schüssel gebraucht wird, reicht auf 1296 MHz eine 2m-Schüssel.
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