Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Reset-Schalter


von Sebastian Wille (Gast)


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Hi,

ich möchte für meine Schaltung einen Reset-Schalter wie auf dem STK500.
Während der Schalter gedrückt ist, soll der Strom weg sein, und wenn
ich ihn wieder los lasse, soll der Stom wieder fließen.

Das Problem: Meine Reset-Schalter sind ja alles "Schließer" und keine
"Öffner". Das heißt, drücke ich meinen Schalter, wird ja eine
Verbindung hergestellt und nicht unterbrochen. Wie kann ich meinen
Schalter also "negieren"?

Oder gibt es da spezielle Schalter dafür?

Danke schonmal! :-)

Sebastian

von Marcel Meyer (Gast)


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wie wärs mit nem einfachen transistor u. optokoppler, je nach dem
wieviel strom geschaltet werden muss ;)

von Sebastian Wille (Gast)


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Hi Marcel,

ich glaub' ich steh' gerade auf dem Schlauch. Wie genau kann das
gehen? Und geht das nicht ohne Optokoppler?!?

Ich erinnere mich entfernt daran, daß man aus zwei Transistoren einen
"Negierer" bauen kann.

Hat irgendwer einen Schaltplan oder einen Link?!?

Danke!

Sebastian

von Markus Kaufmann (Gast)


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Hi,

wie wärs mit einem ganz normalen Drucktaster mit Ruhekontakt? Einfach
mal bei den üblichen Verdächtigen unter Taster nachschauen.

z.B.:
www.reichelt.de
T 250R RT

von Sebastian Wille (Gast)


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Hi!

@Markus: Ja, ein Taster als "Öffner" würde gehen. Der Taster von
reichelt ist mir aber viel zu groß und außerdem würde ich gerne meine
Taster verwenden, da ich davon einige habe.

Unter http://141.19.61.198/bet/egi/bjt.pdf auf Seite 4 ist eine kleine
Reset-Schaltung. Was haltet Ihr davon?!?

Danke!

Sebastian

von Markus Kaufmann (Gast)


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Die Bauteile die Du brauchst um einen Taster von Schließer auf Öffner
"umzustellen" kosten sicher mehr als ein neuer Taster. Und der o.g.
Taster ist ja wohl nicht der einzige Öffner auf der Welt.

Diese Reset-Schaltung in dem pdf ist wohl schon ok, das ist die
Standardbeschaltung, wie sie auch im Tutorial hier zu finden ist. Aber
da ist ja auch gar kein Taster mehr dabei.

Markus

von Steffen (Gast)


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Was spricht gegen einen Taster vom Resetpin auf Masse?

von funker (Gast)


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active low - Schaltung

Habe ich mich auch schon die ganze Zeit gefragt, warum das nicht
funktionieren sollte.

von Ratber (Gast)


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@Sebastian


Haste noch nen Altes 6V Relais mit Öffner oder Umschalter inne
Bastelkiste ?

Wenn ja dann nimm das.

Wenn nein dann zieh dich mal wieder an,geh raus und hol dir nen
passenden Taster ;)

von Markus Kaufmann (Gast)


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@Steffen:
Das ist wohl auch der übliche Weg, aber da oben stand was von
Spannungsversorgung unterbrechen (warum auch immer).

Markus

von Sebastian Wille (Gast)


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Hi,

danke erstmal für alle Tips!

Ich habe das ganze mal aufgezeichnet:

http://www.fiffi-edv.de/AVR_Reset_Schaltung.jpg

Habt Ihr es so gemeint?

1.) Müßte doch gefahrlos gehen, oder?

2.) Sind 10 kOhm für R1 und 47pF für den Kondensator OK?

3.) Kann ich den Transistor T1 weglassen?

Das ganze muß nicht Spannungsfrei sein, sorry, ein Fehler von mir. Ich
meinte halt, daß die Spannung keinen Strom kriegt.

Danke schonmal!

Sebastian

von Ratber (Gast)


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Zu 1 :
Nicht wirklich.
Am Transi fällt noch ne Spannung ab.
Dh. die fehlt dir dann an der Schaltung.

Zu 2 :

Yo der 10k geht aber der Kondensator macht eigentlich keinen Sinn.
Hinterm Taster würde ich aber noch 0.7-1K Einsetzen sonst zerstörste
dir die Basis vom Transi.

Zu 3:

?
Ja ohne geht es nicht.


Zu "Ich
meinte halt, daß die Spannung keinen Strom kriegt"  :

???????
Das ist Konfus.

Sollte wohl heisen "Ich
meinte halt, daß die Schaltung keine Spannung kriegt"

Und nochwas zum verständnis:

Du beschreibst das du nen Taster hast.
Dh. du müstest ewig den Taster Drücken damit die Schaltung Saft bekommt
was wohl etwas umständlich ist.

Merkste was ?? ;)

von Oliver (Gast)


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Hallo Sebastian,

es ist nicht gut, wenn du die Masse des µC's schaltest, da dann dein
Bezugspotenzial nicht genau Masse ist. Bei höheren Strömen fällt
Spannung über dem Transistor ab. Solltest du einen AD-Wandler benutzen,
wurdest du schlecht Werte Messen, da sich das Bezugspotential
Lastabhängig ändert. Möchtest du es aber trotzdem so machen, dann nimm
doch einen PNP-Transistor und klemme in gegen VCC. Den Kondi, den du
wohl zur Entprellung benutzt sollte parallel zum Widerstand sein, da du
den Kondensator beim Schalten kurzschließt (der Strom kann beim
Schließen nicht über den Widerstand fließen).
Ansonsten verstehe ich nicht, warum du den Schalter nicht ganz in den
Versorgungsstrang einbaust und noch eine aufwendige Verstärkerschaltung
spendierst?

Gruß Oliver

von Sebastian Wille (Gast)


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Hi,

danke ertsmal wieder für alle neuen Tips! :-)

@Ratber:
- OK, Transistor bleitb dran.
- Sollte "Anwendung keinen Strom kriegt" heißen.
- 1kOhm wird noch zwischen S1 und der Basis gehängt.

Aber den Tastater muß ich nicht immer gedrückt halten, nur bei einem
Reset! Die Basis liegt doch sonst immer auf +!

@Oliver:
- OK, ich nehme PNP, da ich den ADC einsetze. Danke!
- Wie gesagt, ich habe einen Schließer-Schalter und keinen Öffner.
Daher die Schaltung.
- Den Kondensator schließe ich parallel an.

Ich zeichne das ganze heute nachmittag nochmal.

Aber für bessere Vorschläge bin ich jederzeit offen! Oder wie machen
die das auf dem STK500?

Danke!

Sebastian

von Ratber (Gast)


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@Sebastian



"Aber den Tastater muß ich nicht immer gedrückt halten, nur bei einem
Reset! Die Basis liegt doch sonst immer auf +!"

Yep,hast recht.
Ich hab die Polaritäten am aster und am Widerstand übersehen.
Ich bin es gewohnt das die Potentiale an ihren gewohnten Plätzen sind
(+ oben und - eben unten)

Jetzt ergibt die Schaltung auch mehr Sinn.

Aber wegen des Spannungsabfalls am Transi müssen wir noch reden.

Wie Oliver schon sagte macht es im Massezweig keinen Sinn da eben das
Massepotential je nach belastung "Schwimmt".
Das beeinflußt nicht nur stark den AD-Wandler sondern auch die
Stabilität der ganzen Schaltung.
Auch in der Versorgungsleitung ergibt sich der Spannungsabfall.
Der ist zwar nicht mehr so krass in seiner Wirkung aber wenn du die 5V
als Referenz für den AD-Wandler nimmst dann stimmt wieder nix.

Ich kann dir nur empfehlen einfach nen Relais mit Öffner oder
Umschalter zu nehmen.

Da es nur beim Reset "Klickt" ist das zu verschmerzen und wegen der
niedrigen Kontaktwiderstände hast du auch keine Probleme mit dem
Spannungsabfall.

Aber da fällt mir noch ein das wir noch nicht wissen wie du deine
Schaltung versorgst.

wie isses damit ?

Zufällig über einen Regler (zb. 7805) ?

Dann könntest du ,vorrausgesetzt die Versorgung hat mehr als 5+2+1.4
also über 8.4V vor dem Regler,den Transistor einfach dort hin setzen
(NPN-Typ erforderlich.Muß den gesammten Strom vertragen können).

Damit wärst du alle obigen Probleme los.

Die Schaltung ist schnell erklärt.(Anhänge oder Verlinken geht ja
nicht)

Kollektor an Versorgungsspannung Ub .
Emitter zum Regler.
Basis einmal mit 10K gegen Ub und zum anderen über Taster und 200 Ohm
(zur Sicherheit) nach Masse.

Damit könnte zumindest ich leben ohne graue Haare zu bekommen.

von Sebastian Wille (Gast)


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Hi Ratber,

vielen Dank für die ausführliche Erkläung! :-)

Ich setze einen LM317 ein. Ich habe jetzt erstmal eine neue Skizze
gezeichnet:

http://www.fiffi-edv.de/AVR_Reset_Schaltung2.jpg

T1 ist PNP, R2 1 kOhm und R1 10 kOhm. Kondensator hab' ich
weggelassen.

Wenn ich jetzt den LM317 so regle, daß U1 z.B. 5V oder 3V anzeigt und
ich an dieser Stelle auch den ADC anschließe - geht das dann nicht?!?
Bekomme ich dann wieder falsche AD-Werte? Schwankt der Voltbereich
etwa?!?

Danke!

Sebastian

von Ratber (Gast)


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Yo,so rum gehts auch.

zu deiner Frage.


Ich gehe mal davon aus das der Spannungsregler mit in dem Kästchen
"Anwendung" steckt.

Da ist es egal denn die Referenz für den AD-Wandler kommt ja ,egal ob
Vcc,Interne Controllerrefferenz oder Externe Refferenz (zb. LH00x)erst
hinterm Regler zustande und hat nen festen Massebezug so das da nix
großartig "schwimmen" kann.


Die Obige Anmerkung bezog sich ja darauf das bei einem Transi im
Massezweig das Massepotential relativ Schwimmend darstellt da am Transi
je nach Gesammtstrom mehr oder weniger Spannug abfällt (Es sind ja
leider nicht konstant 0.7 bzw. 1.4V wie man es gerne veralgemeinert
annimmt).
Da der Betriebsstrom von jedem Schaltvorganz abhängt ist das Netz dann
also recht stark verseucht (Digitales Rauschen und natürlich jede Last
die man noch am Controller betreibt und Schaltet (zb. LED))

Das ist auch der Grund warum die Versorgungsspannung immer recht
niederohmig sein sollte damit es keine "Schalteffekte" gibt.

Probiers erstmal so.
Wenn es läuft dann ok.
Ansonsten empfehle ich dann besser nen Taster mit öffner.

von Sebastian Wille (Gast)


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Hi Ratber,

danke für Deine Hilfe!

Also ich versuch's mal mit dem LM317 nach dem Transi, werde mich wohl
aber trotzdem doch um einen Öffner-Schalter kümmern.

Vielen Dank nochmals! :-)

Sebastian

von Ratber (Gast)


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Bei obiger Schaltung ist der Öffner nicht nötig.

Oder anders rum.:

Wenn de nen Taster mit Öffner hast dann kannste dir den ganzen Mumpiz
sparen (Hab ich ja anfangs schon gesagt).

Solange du keine großen Lasten über den Taster schiebst ist dann andie
Kontaktbelastbarkeit kein besonderer Anspruch gestellt (Die meisten
Printtaster vertragen mindestens 0.3A pro Kontakt so das es auch für
kleinere Komplettapplikationen reicht).
Ansonsten eben nach dem zu erwartenden Strom gehen.

Wie gesagt: Am Elegantesten und Universellsten ist nen Relais.

Der Taster zum Ansteuern des Relais ist dann beliebig nach modischem
Geschmack auszuwählen und Relais gibt es von 100mA bis 10/16/50/200A
und mehr wie man es gerade braucht.(Ein 6A Typ sollte eigentlich für
fast alles reichen und ist auch billig bei jedem Händler zu bekommen)

von Jens (Gast)


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Hallo zusammen.

ich weiss, dass der Beitrag schon etwas älter ist...

Ich habe fast das selbe Problem wie Sebastian.
Ich brauche einen Print-Taster als Öffner und finde in allen Katalogen
nur Schliesser.
Bin ich zu blöd welche zu finden, oder habe ich da ne Marktlücke
entdeckt????

Gruss Jens

von Winfried (Gast)


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Ist äußerst unüblich, besser du designst deine Schaltung für Schließer.
Das Knackfrosch-Prinzip (was die meisten Printtaster haben) ist einfach
nicht so für Öffner geeignet. Mikroschalter können das dagegen.

von Klaus (Gast)


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Suche (bei Reichelt) mal die "Digitast".
Die eckigen (teuren) Ausführungen sind mit Wechselkontakt.

von Jens (Gast)


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Ja, diese Digitaster habe ich auch gefunden und werde sie nun verwenden,
DANKE!

Es gibt laut den
[url=http://www.reichelt.de/inhalt.html?SID=14RBA6RtS4AQ4AABdL7Mc9527ab9f035e64872662abca540bddca;ACTION=7;LASTACTION=6;SORT=artikel.artnr;GRUPPE=C225;WG=0;SUCHE=Digitast;ARTIKEL=DTL%202%20WS;START=0;END=16;STATIC=0;FC=669;PROVID=0;TITEL=0;DATASHEETSEARCH=DTL%202%20WS;FOLDER=C200;FILE=DTL2%2523ITT.pdf;DOWNLOADTYP=1;DATASHEETAUTO=;OPEN=1]Datenblätter[/url]
bei Reichelt mehrere Ausführungen. Leider ist nicht zu erkennen, ob
diese alle die selben Masse der Lötstifte haben.
Weiss das jemand?


Ich finde das schwach, dass es keine Öffner gibt...
Ich glaube da entwickle ich mal was und lass mir das Patent drauf geben
;)

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