Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Sicherung bei Audioverstärker


von Dirk S. (duerk)


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Hallo,

und zwar habe ich vor einigen jahren mal einen Stereo verstärker von ELV 
zusammengebaut. 2x 150 Watt (400 Maximalleistung) mit einem TDA2030.

Das Problem ist, dass er damals ziemlich oft kaputt gegangen ist, warum 
weiß ich nicht (vielleicht wegen starken Temperaturunterschiede, 
Luftfeuchtigkeit im Raum) - transistoren durchgebrannt + Vorwiderstände

Vor ein paar Tagen, habe ich den verstärker mal wieder repariert (neue 
Leiterplatten geätzt, neue Bauteile eingelötet etc.).

Ich habe allerdings keine lust das nochmal machen zu müssen, kann ich 
meine beiden Endstufen noch irgendwie anders schützen - elektronische 
Sicherung (zur zeit sind zwei flike Schmelzsicherungen drin - sind 
wahrscheinlich zu langsam)

Ich hab schon viel im internet gegoogelt, aber irgendwie finde ich 
nichts richtiges.

gruß Dirk

von Dirk F. (dirk-frerichs)


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ich würde mal versuchen rauszubekommen warum er kaputtgeht
oder eine schutzschaltung bauen

was betreibst du damit ?

von Snt O. (snt-opfer)


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Die Frage ist, wo vor Du schützen willst. Kurzschluss am Ausgang oder 
thermische Überlastung (hoher Strom über die Zeit).

Datenblatt des TDA durchforsten nach maximalen "Dauerstrom" bzw. 
wiederholter maximal Strom (also der nicht "tödliche" Überstrom). Als 
nächstes bietet sich an, die Datenblätter der Feinsicherung zu sichten 
(gibts bei den Herstellern) und die Auslösekurve betrachten (Auslösewert 
vs. Zeit, meist x mal Inenn) und Sicherung auswählen, die schnell ( 
abhängig davon wie lange der TDA den Überstrom verkraftet -> DB) genug 
bei Strom X auslöst.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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>2x 150 Watt (400 Maximalleistung) mit einem TDA2030.

Wie kommst Du auf diese Werte? Ein TDA2030 hat eine Verlustleistung von 
18Watt. Damit kommst Du auf etwa 13,5 Watt Sinusleistung an 4 Ohm. Sind 
da noch separate Endstufentransistoren drin? Gib mal die Schaltung!

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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>Datenblatt des TDA durchforsten nach maximalen "Dauerstrom" bzw.
>wiederholter maximal Strom (also der nicht "tödliche" Überstrom).

Es gibt keinen "Überstrom" für den TDA2030, er ist gegen Überlast und zu 
hohe Chiptemperatur intern geschützt. Was er nicht abkann, ist zu hohe 
Spannung (Leerlauf des Netzteils!) und Kurzschluß am Ausgang bei hoher 
Speisespannung.

von Snt O. (snt-opfer)


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Gut, dann hat er warscheinlich externe Leistungstransistoren und benutzt 
den TDA als Treiber für selbige.
Also muss er sich die SOA der Endstufentransistoren ansehen und die 
Sicherung für den Worstcase-Fall raus suchen. Wohl bei ungefähr Pmax 1/2 
und 4 Ohm oder im Extremfall 2 Ohm, dann hat er die thermische Grenze 
(Sofern der Kühlkörper nicht zu klein ist). Und Ic max. ( ~ Kurzschluss) 
wird es bei dem Transistoren bestimmt auch geben ;).

Interessant wäre der Grund des Ablebens. Kurzschluss oder Überlast ?

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Für einen Kurzschlußschutz der Enstufentransistoren könnte man 
Glühlampen passender Leistung einsetzen. Oder aber PFC-Sicherungen.

von Jorge (Gast)


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Hallo,

ich hatte früher Endstufen mit 2N3055. Da gab es mal von ITT ein 
Schaltungsbuch und das war die Vorlage. Klanglich gefiel es mir auf 
Anhieb, soweit man das von einem Verstärker behaupten kann.
Ich hab das Ding oft verbessert und immer wieder ist es oft erst nach 
Jahren durchgeschlagen. Zwischenzeitlich gab es parallelgeschaltete 
TDA7293, die auch manchmal komplett durchgefetzt sind.

- Überspannung (war es mal am Anfang wegen Bauteileengpass)
- schlecht gekühlt (die Sperrschicht löst sich im Lauf der Zeit auf)
- Überlast (war es nicht weil es eine Strombegrenzung gab und die 
Impedanz immer unkritisch blieb)

Die Lösung in meinen beiden Fällen war: Timing!

Das Einfügen von zusätzlichen "parasitären" Kapazitäten in der 
Treiberstufe hat es entschärft und auch das Überschwingen reduziert. Man 
findet in kommerziellen Schaltungen scheinbar unnötige 47-150Ohm 
Widerstände in den Basen der Endstufentransitoren und hier und da 22pF 
Keramikteile (100 Volt).

Die einfachste Variante besteht zunächst darin nur maximal 25kHz am 
Eingang zuzulassen, damit reduzieren sich auch in der Regel 
Intermodulationsverzerrungen (Stichwort Leech Amp).

Also ohne entsprechende Messhardware und Akribie kann es sein, dass du 
den Fehler nicht findest.

von Snt O. (snt-opfer)


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PTC...
Aber nicht als Kurzschluss, die sind m.E. ein wenig träge (Polyswitch 
bei 10x Inenn ca. 1-2 s). Würde die eher als thermischen 
Überlastungschutz einsetzen.
Als Kurzschlussschutz bei Halbleitern bleiben nur flinke bzw. super 
flinke Sicherungen. Dabei kommt man um einen Blick auf die 
Auslösekennlinie vs. SOA des Transistors nicht rum.
Bei PA-Endstufen (die "besseren") haben i.d.R. eine SOA Überwachung der 
Endstufe, wird zu einem beliebigen Punkt ausserhalb der SOA gearbeitet, 
wird die Leistung zurück genommen (abhängig von Ic und Uce, teilweise 
sogar noch Temperatur).

von Snt O. (snt-opfer)


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Jorge wrote:

> Die einfachste Variante besteht zunächst darin nur maximal 25kHz am
> Eingang zuzulassen, damit reduzieren sich auch in der Regel
> Intermodulationsverzerrungen (Stichwort Leech Amp).

Und dort rümpfen Highend Fans immer die Nase, weil der Verstärker 
angeblich zu wenig Bandbreite hat. Bei einem Verstärker unter 100kHz 
kann die Impulsantwort ja gar nicht gut sein, dann werden die Hochtöne 
so verwaschen da zeitlich so unpräzise.
;-)))))))

> Also ohne entsprechende Messhardware und Akribie kann es sein, dass du
> den Fehler nicht findest.

Zumindest kann er es aber einschränken. Verstärker mit subjektiv zu 
wenig Power, werden leider zu oft übersteuert.
Der dadurch bedingte Gleichspannungsanteil killt nicht nur die Tieftöner 
(bzw. die Hochtöner aufgrund der Oberschwingungen), es fliesst ja auch 
ein höherer Strom durch die Endstufe (wegen dem kleinerem Rdc bei 
Ls-Chassis).
Auf Dauer wird (ausserhalb der SOA) das nicht gut gehen, bei preiswerten 
Endstufen löst sich zudem früher oder später noch der Netztrafo auf (da 
eher auf Kurschluss abgesichert, als auf Überlast vs. Zeit).

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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>PTC...
>Aber nicht als Kurzschluss, die sind m.E. ein wenig träge (Polyswitch
>bei 10x Inenn ca. 1-2 s). Würde die eher als thermischen
>Überlastungschutz einsetzen.

Die PTCs haben einen Innenwiderstand von einigen 10 mOhm, je nach 
Ausführung. Im Kurzschlußfall wird darüber schon einiges an Leistung 
verheizt, bzw. die PTCs gehen etwas in die Knie, schon bevor sie 
endgültig auslösen. Das kann reichen, um die Endstufen zu retten. Ohne 
komplettes Schaltbild des Verstärkers ist das aber nur rätselraten.

von Snt O. (snt-opfer)


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Travel Rec. (travelrec)

Naja, nur leider brauchen sie ihre Zeit (müssen warm werden), daher 
meinte ich ja das sie eher als Überlastschutz hilfreich sind.
Wenn sein Gegentakt-"Nachbrenner" Emitterwiderstände enthält (kann man 
fast von ausgehen) ist eine Strombegrenzung (KFall) ansich auch nicht so 
schwierig (Zuviel I -> mehr U -> Transistor -> Basis von End-Transistor 
"runter" ziehen).

---
Bitte einen Plan einstellen, danke ;)

von Dirk S. (duerk)


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Dirk Frerichs wrote:
> ich würde mal versuchen rauszubekommen warum er kaputtgeht
> oder eine schutzschaltung bauen
>
> was betreibst du damit ?

Ich hab damals eine Band gehabt und wir brauchten unbedingt ein 
verstärker - dann hab ich einen gebaut. An den verstärker hingen glaube 
ich 250 Watt boxen (8 Ohm) mein Verstärker hat 4 Ohm. Über den 
verstärker liefe dann eben alle instrumente.

Der Raum war für die instrumente + Technik ein sehr schlechter Platz, 
weil wir ihn nicht beheizen konnten (Heizlüfter war nicht erlaubt), d.h. 
die temperaturen gingen von -10°C bis 40°C.

> 2x 150 Watt (400 Maximalleistung) mit einem TDA2030.

> Wie kommst Du auf diese Werte? Ein TDA2030 hat eine Verlustleistung von
> 18Watt. Damit kommst Du auf etwa 13,5 Watt Sinusleistung an 4 Ohm. Sind
> da noch separate Endstufentransistoren drin? Gib mal die Schaltung!

Ja, BD250 und BD249

von Dirk S. (duerk)


Angehängte Dateien:

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...hier noch der Schaltplan

von Axel R. (Gast)


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Überspannung und / oder HF-Schwingneigung

Wie stellst Du sicher, das es tatsächlich nicht mehr als +-22Volt 
werden?
Die 1N4001 sind auch zu langsam, glaube ich.
Wie sieht deine Masseführung aus?

von Snt O. (snt-opfer)


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Ist die Schaltung aufgebaut wie im Plan, als Brücken Verstärker ?
Wie lief das Ableben von sich ? Still und leise abgebraucht, unter voll 
Last, nach dem Einschalten ?

Noch ist etwas mühsam dahinter zu kommen, weshalb er verreckt ist.
Es steht immernoch im Raum ob Kurzschluss am Ausgang (defekte 
Lautsprecher, Kabel, "Blödheit",etc.) oder aber Überlastung (Zuviel 
power und zu kleine Kühlkörper, Übersteuert, etc.).
Bisschen mehr Infos schaden nicht.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Wenn der Trafo tatsächlich, so wie im Plan gezeichnet, für 220V 
ausgelegt ist, mußt Du Dich nicht wundern. Im europäischen Netz sind 
230V angesagt, bei uns zu Hause sind es im Schnitt 235-238V~. Noch dazu 
ist der TDA2030 für eine Betriebsspannung von maximal +-18V 
spezifiziert. Tipp: löte zwei TDA2040 ein, der ist für +-22V 
spezifiziert.

von Dirk S. (Gast)


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Achso über R4 und R10, sind jeweils noch 22pF eingelötet

>Überspannung und / oder HF-Schwingneigung

gegen überspannung wäre nicht schlecht. gegen Schwingungen ist bestimmt 
auch nicht schlecht, aber was passiert eigentlich, wenn die zu groß 
wird?

Ich sollte vielleicht mal dazu sagen, dass ich den verstärker zwar 
zusammengebaut habe, aber ich habe jetzt auch nicht all zuviel Ahnung 
von dem zeug habe. War eben ein Bausatz.

>Wie stellst Du sicher, das es tatsächlich nicht mehr als +-22Volt
>werden?

Richtig, was zur Sicherstellung habe ich nichts davor. Sollte man 
vielleicht eine Z-Diode davorschalten?

>Die 1N4001 sind auch zu langsam, glaube ich.

1N4148 ?

>Wie sieht deine Masseführung aus?

Die Masse - Sternverdrahtet

>Ist die Schaltung aufgebaut wie im Plan, als Brücken Verstärker ?

Ja, ist aufgebaut, wie im Plan.

>Wie lief das Ableben von sich ? Still und leise abgebraucht, unter voll
>Last, nach dem Einschalten ?

Still und leise - hast verstärker eingeschaltet, war alles wie immer, 
bloß dass keine musik mehr verstärkt wurde.

>Noch ist etwas mühsam dahinter zu kommen, weshalb er verreckt ist.
>Es steht immernoch im Raum ob Kurzschluss am Ausgang (defekte
>Lautsprecher, Kabel, "Blödheit",etc.) oder aber Überlastung (Zuviel
>power und zu kleine Kühlkörper, Übersteuert, etc.).
>Bisschen mehr Infos schaden nicht.

defekte lautsprecher kann ich mit Sicherheit ausschließen.
kabel kann ich mir auch nicht vorstellen.
Aber den verstärker gegen Kurzschluss am Ausgang zu schützen, wäre ja 
auch nicht schlecht. Sind dafür meine Feinsicherungen geeignet oder auch 
zu langsam ?

Die kühlkörper sind O.K. - ich hab die eingebaut, die im Bausatz 
empholen wurden. Danach hängt noch ein großer Lüfter dran.

Wie kann der verstärker bei Übersteuerung kaputt gehen?

von Snt O. (snt-opfer)


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>Wie kann der verstärker bei Übersteuerung kaputt gehen?

Dadurch, das ein höherer Strom fliesst (Rdc < Z) kann es unter Umständen 
die Transistoren überlasten (Übersteuerung kappt die Spitzen des 
Audiosignals -> Signal ähnlich Trapez oder gar Rechteck -> 
Gleichspannungsanteil).

1N4148 sind zwar schneller, vertragen aber nichts, denke mal die 1N400x 
sind schon ok.

Eine Spannungsbegrenzung per Zenerdiode ist wohl bei der Leistung etwas 
unsinnig. Würde eher nach einem Ersatz für den TDA2030 suchen.

Die 22pF und das Boucherot-Glied (R5,C6 bzw. R11,C14) sollten die 
Schwingneigung schon in zaum halten. Aber genaueres würde nur ein Oszi 
offenbaren.

von Dirk S. (Gast)


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Danke für die Antworten

von JensG (Gast)


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Stand hier eigentlich schon mal, was überhaupt kaputt geht (der 
Verstärker schon - ist klar, aber was von dem Verstärker konkret?)

Vom TDA2030 gibt's zwei Spannungsvarianten. Einmal 36V, und einmal 44V. 
Letzteres haben ein A hintendran. Die H und V Typen heisen dan AH oder 
AV. Hast du das mal gecheckt? Denn wenn schon beim Einschalten die 
Dinger hopps gehen, und die Spannung liegt im Leerlauffall irgendwo zw. 
36 und 44V, dann liegt diese Vermutung schon mal sehr nahe.

Ich hatte auch mal so ein Ding gebaut (nicht von ELV - war schon vorher 
bei mir enstanden). Den habe ich so bei reichlich 40V betrieben (mit den 
A-Typen)- kaputt ist nie was gegangen (kein Wunder - waren ja auch nur 
8Ohm-Lautsprecher dran - damit kriegste diesen Verstärker nicht zum 
Schwitzen, wenn die Kühlung für 4Ohm berrechnet war ;-).

Weitere Ursachen - das Ding schwingt. wenn das bei etlichen 10 oder gar 
100kHz geschieht, gehen nicht nur die Hochtöner flöten, sondern auch die 
Endstufen-T's, weil die dann u.U. einen verstärkten Querstrom ertragen 
müssen (weil die eben nicht so schnell umschalten können).
Oszilloskopieren eines Sinustons bei unterschiedlichen Frequenzen und 
Aussteuerung (mit Kunst-Last-R, und auch mal mit Lautsprecher) wäre mal 
angebracht, um zu sehen, ob die Sinuslinie auch wirklich "auf ganzer 
Linie" eine Linie darstellt, oder manchmal verwaschene "Häupchen" 
(manchmal nur auf den Spitzen des Sinus) zeigt. Diese Häupchen sind dann 
Schwingungen.

von Dirk S. (Gast)


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Hallo Jens,

ich habe die ganu "normalen" TDAs drin - also ohne Endung H, V oder der 
gleichen.

Der Verstärker ist nicht beim Einschalten kaputt gegangen, sondern so 
zwischendurch mal. vielleicht wegen den schlechten Umständen in den 
Räumen.

In diesen Fällen haben sie TDAs, die leistungstransistoren BD249 und 
BD250 und zwei Widerstände (ich glaube R2, R3, R8, R9 - zwei von den 
viern, ich weiß nicht genau welche, ist zu lange her)

von Benedikt K. (benedikt)


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Dirk S. wrote:

> ich habe die ganu "normalen" TDAs drin - also ohne Endung H, V oder der
> gleichen.

Hängt der dann diagonal drin ? H und V bezeichnet, ob das IC stehend 
oder liegend montiert ist. Es gibt nur die beiden Varianten. Welche der 
beiden du einsetzt ist aber egal. Wichtig ist das A hinter der 
Bezeichnung !

von JensG (Gast)


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Also wenn das wirklich nur die normalen TDA's waren, und da  waren über 
18V wie im Schaltplan angegeben, dann könnte es schon daran als erste 
Ursache gelegen haben. Allerdings muß etwas Überspannung nicht immer 
gleich ein Ableben bedeuten - je nach Individuum kann das sogar auf 
Dauer gut gehen.

Deinen letzten Satz habe ich zwar nicht so richtig verstanden, aber ich 
glaube, die angegebenen Teile sind hopps gegangen dabei (wolltest Du 
wohl sagen).

Nun - da gibt's mehrere vorstellbare Scenarien - letztendlich kann alles 
(die R's, der TDA, oder einer der BD's) die Initialzündung gegeben 
haben.
Wenn die R's etwas im Pv zu knapp bemessen sind, brennen die irgendwann 
mal durch. Kohleschicht-R's "verdampfen" manchmal so langsam, wenn 
zuviel Dauerhitze ;-). Werden dadurch hochohmiger (evtl. plötzlich), 
womit bereits der Ruhestrom des TDA einen der BD's durchsteuert, womit 
dieser dauerhaft zu leit(d)en beginnt, was der Beginn vom Ende ist. Oder 
Überlast in den BD's, so daß es plötzlich zum Kurzen kommt. Egal, was 
zuerst kommt, gibt es dem Rest dann auch noch den Rest (alles, was in 
der Hochstromwegen liegt).

von Snt O. (snt-opfer)


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Da es wohl etwas Mühsam wird das Ding ständig zu reparieren, schau doch 
mal nach einer kompletten Alternative.

Es gibt inzwischen voll integrierte (Brücken) Endstufen, die mit wenig 
externen Bauteilen über 100W an 8/4 Ohm liefern können. Dabei sind sie 
mit allen Schutzschaltungen von Hause aus ausgestattet.
Bsp. TDA7293 von ST. (ca 9,-)

http://www.st.com/stonline/products/literature/ds/6744/tda7293.pdf

von Dirk S. (Gast)


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>Hängt der dann diagonal drin ? H und V bezeichnet, ob das IC stehend
>oder liegend montiert ist. Es gibt nur die beiden Varianten. Welche der
>beiden du einsetzt ist aber egal. Wichtig ist das A hinter der
>Bezeichnung !

Er ist stehend montiert. Mit dem A, meinst du das A von TDA, oder ein 
weiteres? Weil ein weiteres A kann ich nicht entdecken.

Da steht nur: TDA 2030
              87L 414
              SING


>Deinen letzten Satz habe ich zwar nicht so richtig verstanden, aber ich
>glaube, die angegebenen Teile sind hopps gegangen dabei (wolltest Du
>wohl sagen).

Ja

>Da es wohl etwas Mühsam wird das Ding ständig zu reparieren, schau doch
>mal nach einer kompletten Alternative.

Naja, ich hab die Endstufen aber soweit fertig gebaut. ich würd lieber 
ein paar teile auswechseln und eine kleine Überwachung bauen (wie auch 
immer die aussieht)

kann ich nicht einfach TDA2040 einlöten, an meine Ausgänge superflike 
Sicherungen einsetzten und vielleicht noch eine Kühlkörperüberwachung 
bauen?
Es wird doch etwas geben,  was gegen Überstrom effektiv einsetztbar ist?


Gruß Dirk

von Snt O. (snt-opfer)


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Dirk S. wrote:

>>Da es wohl etwas Mühsam wird das Ding ständig zu reparieren, schau doch
>>mal nach einer kompletten Alternative.
>
> Naja, ich hab die Endstufen aber soweit fertig gebaut. ich würd lieber
> ein paar teile auswechseln und eine kleine Überwachung bauen (wie auch
> immer die aussieht)
>
> kann ich nicht einfach TDA2040 einlöten, an meine Ausgänge superflike
> Sicherungen einsetzten und vielleicht noch eine Kühlkörperüberwachung
> bauen?
> Es wird doch etwas geben,  was gegen Überstrom effektiv einsetztbar ist?

Das Problem ist nur, das bisher nicht wirklich klar ist warum die 
Endstufe immer in Rauch aufgeht.
Klar kann man Sicherungen einsetzen, aber die bringen nur Erfolg bei 
einer echten Überlast. Da der Verstärker aber (so wie ich es verstanden 
ahbe) irgendwann nach dem Einschalten abraucht, ist es kein direkter 
Fehler durch Überlast. Die Sicherung wird durchbrennen, aber nur weil 
sich die Endstufe gerade verabschiedet hat.
Es ist eine genauere Fehleranalyse notwendig.
Bisher liegt die Vermutung bei der zu hohen Betriebsspannung.
Mit dem TDA2040 wird das aber auch nix, Ub +-20V und komplett andere 
Beschaltung (ist mehr ein integrierter Audioverstärker, der 2030 ist ein 
Leistungs-OPV, obwohl die Grenze schwimmend ist).

Es liegt jetzt an Dir, rein mit Ferndiagnose wird das nichts werden, da 
muss einer mit Messtechnik und Ahnung ran, vor Ort. Aus dem Forum heraus 
kann man nur Tipps geben die zu den Fehlern führen KÖNNTEN, müssen sie 
aber nicht zwingend. Dafür gibt es zuviele Variablen, selbst bei einem 
vergleichsweise einfachen Analogverstärker (obwohl, gerade die 
Fehlersuche in Analogschaltungen ist nicht so banal).

Mit meinem Tipp mit einem anderen TDA wollte ich Dir nur das Leben 
vereinfachen ;), aber Du kannst Dich auch in die vorliegende Schaltung 
reinkniehen. Der Lerneffekt ist enorm, kostet aber Zeit, Nerven und 
mitunter etwas Geld für diverse Bauteile.
Mein erster (fast) selbstgebauter Verstärker hat seiner Zeit rund 250 DM 
an IGBTs (GT20D101/201, leider Obsolent) gefressen bis ich dahinter kam, 
dass er nur bei einer bestimmten Lautsprecherbox (aufgrund der komplexen 
Last "Frequenzweiche") HF mässig ins Schwingen geriet. Denn Fehler 
konnte ich nur durch viel Probieren ausmerzen (hier und da ein wenig 
Kapazität in den Differenzverstärker am Eingang). Aber etwas gelernt...

Dabei fällt mir noch ein Tipp ein, wenn die Schaltung mal wieder 
repariert ist, packe vor dem Einschalten Lastwiderstände (ca. 50 - 100 
Ohm, je nach max. I) direkt in die + bzw. - Versorgung, das begrenzt den 
Strom bei einer nahenden Katastrophe und die Bauteile überleben.

von Dirk S. (Gast)


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Na ich werd mich mal augibig mit der Schaltung auseinandersetzten. Dann 
nerv ich euch wieder, mit Sachen die ich nicht kapiert habe.

Danke für die Ratschläge und Überlegungen

Gruß von Dirk

von 08/15 (Gast)


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hallo hab auch mal so was gebaut mit 2 mal 200 watt und 4 tda 2030 die 
44 volt vertragen.  hab da ein geregeltes netzteil dafür gebaut. da 
schwankt die spannung zwischen leerlauf und vollast nur um 1 volt. es 
sind so um die 42 volt drauf.(je nach temp) der amp. zieht voll durch. 
egal ob leerlauf oder vollgas . habe das teil auch schon öfters mal 
abrauchen lassen. man darf auf keinen fall die 4 ohm unterschreiten. 
die stomspitzen sind zu hoch. hf schwingungen  hatte ich erst auch. der 
zog extrem strom ohne eingangssignal. lösung ist ganz einfach.... 
einfach einen kondensator parallel zum eingang rann. dann ist ruhe. nur 
aufpassen das die höhen nicht zu sehr leiden.aus probieren.

von Dirk Seidel (Gast)


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Also ich hab den verstärker soweit fertig zusammengebaut. Mit den 
TDA2040 hat das ganze gar nicht mehr funktioniert, da der Strom im 
leerlauf bei 115V versorgungsspannung für die Ringkerne, schon sehr groß 
war. Das Signal, was am Ausgang herauskam, war totale sch.... .Und 
geschwugen hat das Teil auch noch.

Also hab ich die TDA2030 wieder eingelötet und den Wert der 
kondensatoren, die parallel über R4 und r10 angelötet waren erhöht 
(haben jetzt ein paar nano farad).Dann schwingt die ganze Sache kaum 
noch.

Das nächste problem war, das beim Einschalten die Spannung immer 
zusammen gebrochen ist und der Strom ziemlich hoch war (mit Last und 
Eingangssignal)
--> Einschaltverzögerung gebaut

Dann habe ich noch an die Ausgänge je eine zusätliche Sicherung eingeaut 
- ganz normale hasussicherung. ich hoffe das wird den Klang nicht 
beeinflussen. mit einer kleinen Box habe ich schon getestet, da war der 
Ton ganz gut gewesen.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Um einem Gerücht vorzubeugen: ein TDA2040 ist ein selektierter TDA2030 
mit höherer Verlustleistung und höherer Spannungsfestigkeit. Die 
Außenbeschaltung ist absolut dieselbe, bei beiden Typen. Die TDA2040s, 
die ich in meinen Aktivboxen verbaut habe, ziehen bei +-20V gerade mal 
60mA Ruhestrom und laufen in Brückenschaltung mit 45Watt Sinus erste 
Sahne.

von Dirk Seidel (Gast)


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Hallo,

mir ist vor kurzem noch  was eingefallen. Ist es möglich an den 
Ausgängen zwei LS-Schalter(10A ; A) ran zu hängen?

Oder sind die zu langsam? Und die LS-Schalter haben ja ein Elektromagnet 
drin, könnte es eventuell damit Probleme geben -> gespeicherte Energie 
der Spule oder so?

Gruß Dirk

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