Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik DCF77 Pulse bewerten


von Daniel (Gast)


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Hallo,
ich habe leider keinen sehr guten DCF Empfang.
Nun würd ich gern wissen wie ich manche Pulse am besten bewerte...
Ich hab das ganze mal osziloskopiert und habe festgestellt dass ich 
häufig folgende verlaufe habe:

(alles invertiert: HI = DCF-Träger aus)

100ms HI, 50ms LO, 50ms HI
Das interpretier ich momentan als "1" also als 200ms Puls.
Könnte natürlich auch eine "0" sein mit Störer danach.

Dann hab ich öfter mal Pulse die ca 150ms lang sind, "1" oder "0"?

Aber wirklich glücklich bin ich mit meiner Decodierung noch nicht.

Ist euch auch aufgefallen, dass 100ms eher 90ms sind und 200 eher 192?

von Martin (Gast)


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> Ist euch auch aufgefallen, dass 100ms eher 90ms sind und 200 eher 192?

Da auch die Impulslänge Atomuhr-gesteuert ist, ist das wohl eher 
unwarscheinlich. Liegt entweder an deinem Oszi oder an deinem Ablesen.

von THM (Gast)


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Manche Empfänger codieren die Empfangsstärke in die Impulse, also 
schlecht=90ms, gut=110ms z.B.

Wenn du schlechten Empfang hast kannst du das fast nicht austricksen. Da 
hilft nur 'ne gute Antenne.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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THM wrote:
> Manche Empfänger codieren die Empfangsstärke in die Impulse, also
> schlecht=90ms, gut=110ms z.B.

Ich bin jetzt kein Radiomensch, aber das ist sicher nicht absichtlich so 
gemacht. Ich verstehe das eher so, dass die schmaleren Impulse den 
schlechten Empfang ausmachen. Also ein Symptom für schlechten Empfang 
sind (Gründe hierfür liegen vermutlich in der Auswertung auf dem DCF 
Modul)

von THM (Gast)


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Auch möglich.
Ich habe so ein 'snap-in-Modul' vom blauen C, da habe ich das mit dem 
Oszi mal nachgemessen. Während der Synchronisierphase zeigt es die 
Empfangsstärke von 0..9 an, da ließen sich deutliche Rückschlüsse auf 
die Impulsbreite feststellen.

Aber evtl. liege ich doch falsch. ;)

von Wolfgang-G (Gast)


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>Ist euch auch aufgefallen, dass 100ms eher 90ms sind und 200 eher 192?
Diese Abweichung ist normal und hängt offensichtlich mit der 
Empfängerkonstruktion zusammen. Ich verwende noch heute einen ca. 25 
Jahre alten Eigenbau- Geradeausempfänger und kann hier mit den Oszi in 
den einzelnen Stufen das Signal gut verfolgen. Zur Unterdrückung von 
Störungen wird mit RC- gliedern gearbeitet, sodass das Ursprungssignal 
verformt wird. Mit einem OPV mit Hysterese wird aus dem verformten 
Signal wieder ein Rechtecksignal mit ausreichender Flankensteilheit 
gemacht, um weiter verarbeitet werden zu können.
Wichtig ist nur, dass sich die 100ms- von der 200ms Information 
ausreichend unterscheidet.
MfG
Wolfgang

von Sebastian (Gast)


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Störungen können oft die Ursache "beschädigter" Impulse sein. Ohne das 
ausprobiert zu haben, vermute ich, daß man, wie bei einem 
(Software-)UART bei der Erfassung der Impulse Oversampling benutzen kann 
und aufdrund einer Mehrheitsentscheidung aus beispielsweise 5 
Abtastungen das Bit als 0 oder 1 interpretieren. Könnte helfen. Muß 
natürlich nicht.

von Niels H. (monarch35)


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Wenn ich deine Frage richtig verstehe, bist du auf der Suche nach einem 
Fehlererkennungsalgo.

Meiner ist eigentlich ganz einfach aber funktioniert: Ist nach der 
59sten Sekunde die empfange Uhrzeit eine Minute grösser, als die letzte 
dekodierte Uhrzeit, kann die Uhrzeit in den RTC übernommen werden.

Die Wahrscheinlichkeit, das zweimal das selbe relevante Bit kippt, 
dürfte ausreichend gering sein. Unmöglich ist es sicherlich nicht :)

von Wolfgang-G (Gast)


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>Ist nach der 59sten Sekunde die empfange Uhrzeit eine Minute grösser, als die 
>letzte dekodierte Uhrzeit, kann die Uhrzeit in den RTC übernommen werden.
kann ich bestätigen; zur weiteren Kontrolle leuchtet eine LED, wenn zwei 
aufeinanderfolgende Minuten richtig sind

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