Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Warum sind die Firmen nur so bescheuert?


von Gast (Gast)


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Ich kriege mal wieder einen zuviel! Die Firmen beklagen im Chor den 
angeblichen Mangel an Fachkräften, dabei haben sie den eigentlichen 
Mangel daheim im eigenen Hause: Eine schlampige Personalabteilung, die 
ihre Aufgaben nicht beherrscht und nicht in der Lage oder gewillt ist, 
Fachkräfte auf dem freien Markt zu suchen.
Da registrieren sich Tausende auf Jobplattformen wie Monster, Stepstone, 
VDI oder sonstwo und denken, daß dort dann die PAs der Firmen einen 
guten Vergleich der angebotemen CVs haben, um sich gemütlich und in 
aller Ruhe die Profile ansehen und vergleichen zu können. Nichts da: Die 
faulen Firmen lagern diese wichtige Aufgabe wieder an Personalberater 
aus, die als Filter agieren sollen.

Und das ist dann auch das, was man erreicht: einen Filter. Da sitzt dann 
eine Tante, deren schreiendes Kleinkind man im Hintergrund hört, während 
man mit ihr telefoniert, zuhause im Wohnzimmer, hat 3 Lebensläufe vor 
sich, die ihr "übersichtlich genug" erschienen und fragt telefonisch bei 
den Kandidaten zurück, was denn nun genau CMMI, SPICE und V-Modell wohl 
sind, da sie einen Lebenslauf für die Firmen erstellen will.

Wohlgemerkt: Sie erstellt nochmal eine verkürzte Version, welche sie 
weiterleitet und dann vorort als Entscheidungsgrundlage dient. So kommt 
es, daß man dann Anfragen von Firmen erhält, die ihre Software nach 
SPICE entwickelt sehen wollen, während ich den Simulator meine. Mir 
wiederum wird dargestellt, Firma X suche einen Entwickler für ULM 
während Firma Y einen für LPT braucht. Die Nachfrage meinerseits, ob 
nicht gfs UML oder PLT gemeint sein könnten liefert nach Tagen (sie muss 
ja bei den Firmen erst rückfragen) das erstaunliche Ergebis, daß Firma Y 
einfach einen Druckerreiber haben will und die andere einen Entwickler 
für ihren Standort in Ulm. (???)

Wie soll man Stellenanzeigen sichten, wenn man sie erst aufwändig 
dekodieren muss?

Wofür um alles in der Welt beschäftigen die Firmen immer noch 
irgendwelche selbsternannten Personalberater?

Die meisten verstehen nicht einmal die Hälfte von dem, was nötig wäre zu 
diskutieren und so fragt man sich, was denn überhaupt von der 
vorgefilterten Lebensläufen bei den eigentlich kompetenten 
Entwicklungsleitern ankommt?

von Herbert von Caravan (Gast)


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Mir ist es in der sog. "Personalabteilung" einer großen dtsch. Firma 
schon
passiert, dass ich mir sagen lassen mußte: SPS uns SAP ist doch das 
Gleiche, nur von verschiedenen Herstellern!

Stümper und lausige Amateure....


Hochachtungssvoll
Herbert von Caravan

von Peter (Gast)


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Bist du jetzt frustriert, weil du mit deiner mittelmäßigen Bewerbung 
übersehen wurdest?

von Kai Giebeler (runtimeterror) (Gast)


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Ich empfehle Initiativbewerbungen - hohe Streuverluste, aber die paar 
Treffer haben meist sehr gute Chancen.

Auf diese Weise hast du kaum Konkurrenz am Markt und die Personaler 
können nicht sinnvoll filtern.

Viel Erfolg noch beim Bewerben!

von Mr C. (mrchip)


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Es ist eigentlich sowieso seltsam, warum bei den Firmen nicht direkt die 
zuständigen Abteilungs-/Team-/Projektleiter ihre Leute einstellen. Hab 
meine bisherigen Jobs (ok, eher Studentenjobs) alle so bekommen - so 
kann man die gegenseitigen Wünsche und Fähigkeiten im direkten Gespräch 
viel, viel besser kennen lernen. Natürlich muss jemand vorsortieren, 
aber hier sind doch wirklich Leute mit Fachwissen notwendig. 
Beispielsweise halt ein paar Ingenieure, die sich ab und an mal noch ein 
paar Lebensläufe anschauen und zur Weiterverfolgung empfehlen oder eben 
nicht. Wie man diese wichtige Aufgabe hingegen auslagern kann, ist mir 
unverständlich - das ist ja, wie wenn Fussballtrainer seine Mannschaft 
von einer Beraterfirma zusammenstellen liesse...

von Dieter Bohlen (Gast)


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Genauso war letzt im TV (NDR Markt) über die Initiative berichtet 
worden, die der Meinung ist, dass mehr als 6 Mpix bei digicams unnötig 
sind (Rauschen usw). Die Entwickler der Chips stimmen da zu, aber die 
BWLer und Marketingvögel wollen die großen MPixelzahlen...

von Gast (Gast)


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Dann sollense heimlich interpolieren... Merkt der Verbraucher eh nicht 
mehr bei den Auflösungen :-)

von Klostein (Gast)


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>Die Entwickler der Chips stimmen da zu, aber die
>BWLer und Marketingvögel wollen die großen MPixelzahlen...

Kann ich denen nicht einmal verübeln, es gibt immer noch genug Spaten, 
die nur auf die Pixelzahl achten, leider.

von Mr C. (mrchip)


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> Kann ich denen nicht einmal verübeln, es gibt immer noch genug Spaten,
> die nur auf die Pixelzahl achten, leider.

Was zu einem ganz grossen Teil am Marketing der Firmen liegt. Im Prinzip 
haben die Firmen hier einfach eine Kennzahl definiert, und alle glauben 
nun dran. Hoffentlich schaffen es bald einige gute Hersteller, auch 
andere Werte zu verkaufen - beispielsweise wenig Rauschen, gute Optik, 
schnelle Verarbeitung. Bei allzu kurzfristig ausgerichtetem Management 
dürfte das aber nix werden, da man eben eine kleine Durstsrecke in Kauf 
nehmen muss, bis der Konsument die neuen Verkaufsargumente versteht.

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