Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik elektronisches Gaspedal


von Daniel D. (daniel1976d)


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Halloechen... habe da ein kleines Problem... OK ich moechte mich an das 
elektronische Gaspedal meines Autos dranhaengen um dieses eventuell zu 
"ueberschreiben". Aehnlich wie ein Tempomat.. Hoffe es versteht jemand.

Das Ding besteht aus zwei Potis die vom einem Motorsteuergeraet mit 5V 
und GND versorgt werden. Die Mittelabgriffe der beiden Potis agieren als 
Signalleitungen... Wird Gas gegeben so erhoeht sich die Spannung der 
einen Leitung, die andere Leitung reduziert die Spannung.

Wie kann man die Spannungen / Stroeme kontrollieren ohne das das 
Motorgeraet dies mitbekommt...

Habe einen Ing bei uns gefragt und der faselte etwas von kontrollierten 
Stromspiegeln oder Spannungs addierenden / subtrahierenden OP 
Schaltungen...

Hat jemand eine Idee?

von Berti (Gast)


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Meine Idee: Finger weg - sonst aua!
Mit Gas Bremse & Co spielt man nicht...

von Patrick (Gast)


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Willst Du in Dein Auto eine Fernsteuerung einbauen? James Bond lässt 
grüssen. Frag doch einfach Q. ;-)

von Marvin (Gast)


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Allerdings, und wenn du doch was ranbaust, solltest du einen GROßEN 
ROTEN nutaus knopf auf AMA-Brett kleben

von Patrick (Gast)


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von Gregor B. (gregor54321)


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Wenn Du bereits ein elektronisches Gaspedal hast, sollte das Nachrüsten 
des Tempomat-"Steuerknüppels" reichen. Zumindest bei Opel funktioniert 
das.

von Anja Zoe C. (zoe)


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Andreas Groell wrote:
> Halloechen... habe da ein kleines Problem... OK ich moechte mich an das
> elektronische Gaspedal meines Autos dranhaengen um dieses eventuell zu
> "ueberschreiben". Aehnlich wie ein Tempomat.. Hoffe es versteht jemand.
>
> Das Ding besteht aus zwei Potis die vom einem Motorsteuergeraet mit 5V
> und GND versorgt werden. Die Mittelabgriffe der beiden Potis agieren als
> Signalleitungen... Wird Gas gegeben so erhoeht sich die Spannung der
> einen Leitung, die andere Leitung reduziert die Spannung.

Meinst Du jetzt ein echtes "elektronisches Gaspedal", also "drive by 
wire" oder redest Du vom Drosselklappenpoti? (OK, eine echte 
Drosselklappe gibt es nicht mehr wirklich).

>
> Wie kann man die Spannungen / Stroeme kontrollieren ohne das das
> Motorgeraet dies mitbekommt...

Auch da ist mir nicht klar was Du damit machen willst.

Im Zweifelsfall würd ich von solchen Experimenten eher die Finger 
lassen; oder aber auf einem GROSSEN abgesperrten Platz 
(Truppenübungsplatz zum Beispiel) rumbasteln.

Zoe

von Daniel D. (daniel1976d)


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Danke erstmal ... sind ja alle um anderige und meine Sicherheit 
bemueht... sehr lobenswert... Aber keine Panik... wir haben einen 
riesigen abgesperrten Platz...
Notaus ist sehr lustig... aber zurueck zum Thema... Ich meine wirklich 
ein elektronisches Fuss / Gaspedal... wie gesagt Motorsteuergerat 
versorgt 2 Potis liesst die Mittelabgriffe ein. Ich wuerde gerne diese 
zwei Spannungen gleichzeitig durch einen uP einlesen lassen und wiederum 
auf diese zwei Signalleitungen so Einfluss nehmen das ich sozusagen das 
Geschwindigkeitssignal ueberschreiben kann... Natuerlich muss die 
normale Funktion des Gaspedals immer sichergestellt sein fuer den Fall 
das meine Schaltung ausfaellt bzw ausgeschaltet wird... Ach ja 
erschwerend kommt noch hinzu das die Potis antizyklisch arbeiten...

Vielen Dank.

von I_ H. (i_h)


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Also meinst du nun ein einfaches Droklapoti (btw. auch heutige Benziner 
haben häufig eine Drokla), oder eine elektronische Drokla? Bei letzterer 
hängt am Gaspedal ein Poti, die Position wird ausgewertet und damit ein 
Servo im Droklagehäuse angesteuert.

Normalerweise ist sowas als einfacher Spannungsteiler realisiert (wie du 
schon geschrieben hast), also müsste es reichen wenn du die Spannung vom 
Poti mit einem DAC emulierst. Aber vorsicht, es müssen stets gültige 
Werte anliegen, sonst geht das Steuergerät in den Notlauf.

Elektronische Drosselklappen sind übrigens nix neues, gab's schon vor 14 
Jahren. Mit drive by wire hat das nix zu tun.

von Daniel D. (daniel1976d)


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Nein mein Ding geht eher in die Richtung vollelektronisch... drive by 
wire... das Motorsteuergeraet hat auch Intelligenz... keine Poti - 
Steller Schalung...

Klar koennte ich einfach die Spannungen mit DACs emulieren... das waere 
aber zu einfach ... wenn meine Steuerung ausfaellt geht gar nichs mehr, 
das ist aber nicht akzeptabel... das urspruengliche Gaspedal soll 
beibehalten werden, nur es soll die Spannung von mir gesteuert / 
kontrolliert werden...

Vieleicht ein kleines Beispiel:

10% Gaspedal = 10% Geschwindigkeit
30% Gaspedal = 30% Geschwindigkeit
70% Gaspedal = 70% Geschwindigkeit

Jetzt befinde ich mich in Zone 1 und es sind vieleicht nur 50% 
Geschwindigkeit erlaubt, egal wie ich aufs Gaspedal trete meine 
Schaltung laesst nur eine Spannung / Strom die 50% Geschwindigkeit 
entspricht, zu.

Sollte meine Schaltung ausgeschaltet sein soll das Pedal wie normal 
vorgesehen funktionieren...

Gruesse

von I_ H. (i_h)


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So einfach ist es in der Praxis dann aber nicht, die Geschwindigkeit 
hängt ja nicht mit der Pedalstellung zusammen, sondern die 
Beschleunigung (und der Zusammenhang ist auch nicht fix).

Du könntest per Relais entweder das normal Pedalpoti, oder den DAC 
anhängen. Also wenn deine Schaltung keinen Strom hat hängt das normale 
Pedal dran, wenn sie Strom bekommt wird das Poti abgehängt (aber du 
lässt einen ADC dran um die Werte auszulesen) und der DAC drangehängt.
Die Potiwerte kannst du dann per DAC einfach an's Steuergerät 
weitergeben, und wenn sie dir net gefallen kannst du sie ändern.

Im Autobereich ist das so eine Sache, um das mal eben hinzubasteln 
kannst du problemlos ein Relais nehmen. Wenn daraus aber mal mehr werden 
soll, steht die Sicherheit an 1., 2. und 3. Stelle. Desswegen findest du 
im Auto auch noch so viele Relais, die lassen sich relativ einfach 
vorhersagen.

Was du meinst ist aber kein Drive by Wire, lenken willst du ja noch 
selber, oder?
Elektronisch gesteuerte Drosselklappen sind wie gesagt keine Neuerung, 
jedes Auto mit ordentlicher Traktionskontrolle hat sowas. Eine mit der 
ich mich etwas näher beschäftigt habe wurde '93 erstmals verbaut.

Von den Features ist das auch schon ein bisschen mehr als eine einfache 
übersetzung vom Pedalpoti auf die Drokla, in dem System hängt zB. die 
komplette Leerlaufregelung drinnen, wenn du schnell reintrittst werden 
die Motorlager erstmal vorgespannt, usw. - wie gesagt '93.

von Eric B. (erc)


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Andreas Groell wrote:
> 10% Gaspedal = 10% Geschwindigkeit
> 30% Gaspedal = 30% Geschwindigkeit
> 70% Gaspedal = 70% Geschwindigkeit
>
> Jetzt befinde ich mich in Zone 1 und es sind vieleicht nur 50%
> Geschwindigkeit erlaubt, egal wie ich aufs Gaspedal trete meine
> Schaltung laesst nur eine Spannung / Strom die 50% Geschwindigkeit
> entspricht, zu.
>
> Sollte meine Schaltung ausgeschaltet sein soll das Pedal wie normal
> vorgesehen funktionieren...

Dir ist schon klar dass Gaspedal eher was mit Beschleunigung zu tun hat 
als Geschwindigkeit? Ich kann auch auf 100km/h kommen wenn ich das 
Gaspedal nur halb durchtrete.

von Berti (Gast)


Angehängte Dateien:

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Naja das "umgehen" der eigentlichen Spannung würd ich mit relais 
realisieren. Fällt die Spannung deiner Steuerung ab fällt das relais ab 
und lässt wieder das eigentliche Signal durch...

von Karl (Gast)


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Wie eigentlich immer bei sicherheitsrelevanten Dingen: Wer soetwas 
machen sollte, muss nicht in einem Forum fragen. Finger weg.

OT: Abgesehen davon ist "Drokla" IMO das Kotz-Wort des Jahres. Da 
stellen sich mir alle Nackenhaare auf. Urgs.

von I_ H. (i_h)


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Mag sein dass es dir nicht gefällt, aber es ist ein sehr gebräuchliches 
Wort ;).

von Christian R. (supachris)


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Wenn du das so machst, wirft dein Motorsteuergerät sofort einen 
Fehlercode und geht in das Notlaufprogramm. Schließlich hast du eine 
Unterbrechung des Stromkreises für ein paar ms. Und das Gaspedal hat 
eine hohe Priorität.

von I_ H. (i_h)


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Erst den DAC dran, dann das Poti weg. Ich weis nicht wie das bei den 
modernen Systemen ist, bei dem was ich kenne wird das Pedal dann 
mechanisch verstellt (ist etwas komplizierter).

von Daniel D. (daniel1976d)


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Also Relays geht nicht...


Zusaetzlich wird garantiert vom Motorsteuergeraet auch noch der Strom 
durch die Potis kontrolliert... Keine Panik bezueglih der Sicherheit 
wegen... das haben wir im Griff... In dem Forum hier habe ich schon 
recht qualifizierte Antworten gelesen, daher meine Frage hier. 
Andernfalls frage ich in zwei Wochen unseren Ing. Er ist zur Zeit nur im 
Urlaub...

Danke an alle

von tom (Gast)


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ums ganz kurz zu machen, ohne die leitungen aufzutrennen und eine box 
dazwischen zu schalten geht das nicht, da kannst du machen was du 
willst. kapiers endlich und solange du auf einem nicht öffentlichen 
gelände fährst kannst du tun und lassen was du willst. haftbar bist du 
in jedem fall, da jeglicher anbau/ umbau erst geprüft und abgenommen 
werden muss (im öffentlichen bereich)

von ThrottleMaster (Gast)


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In einem früheren Leben habe ich das mal für BMW programmiert.

Lass die Finger weg! Das was Du willst hat u.U. auch Einflüsse auf 
ABS/ASR/XYZ. Du weißt nicht, was da letzlich noch so alles dranhängt. 
Wenn Du großes Glück hast, kommt nur Deine EML-Kontrolllampe (so hieß 
das früher)

Stell Dir folgendes vor: Du stehst auf einer Kreuzung/Bahnübergang/... 
und kommst nicht mehr weg, weil Du an Deiner Karre rumgebastelt hast.

Versicherung: niente
Grobe Fahrlässigkeit: Bingo

Den anderen Fall, dass das Auto von sich aus Gas gibt, kannst Du ja mal 
mit Dir selbst diskutieren.

von I_ H. (i_h)


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So wie ich das verstanden hab, will er die Sache nur auf Privatgelände 
testen, und da ist nix mit StVO bzw. StVZO. Und wenn er sich nur am 
Pedalpoti vergreift gibt's auch keine Probleme mit ABS etc.
'ne gute Idee ist in jedem Fall sich erstmal das WHB zum System zu 
besorgen und sich schlau zu lesen wie des alles zusammenarbeitet. Vorher 
würd ich da auch nicht unbedingt anfangen. Aber möglich ist es in jedem 
Fall, und so viel Aufwand steht auch nicht dahinter.

Sicherheitstechnisch werden Relais aber deine einzige Möglichkein sein. 
Wenn das Steuergerät tatsächlich den Strom durch's Poti misst, kannst du 
die Messung auch austricksen.

von Wurstfachverkäufer (Gast)


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Hi Leute,

das mit der Sicherheit und der StVO wurde ja nun mehrfach besprochen und 
ist auch ein wichtiger Aspekt, aber wenn der Threat ungefähr 90% dieser 
und ca. 10% technischer Informationen in einem Technikerforum enthält, 
dann ist das schon echt bitter. In der Forschung wird auch nicht 
wesentlich anders gehandelt, auch wenn u.U. etwas mehr Grundwissen zur 
Verfügung steht... aber jeder fängt mal an...

Nun zum Problem: Um was für ein Fahrzeug handelt es sich denn? Nicht 
zufällig um eines mit CAN-Bus? Wenn ja, dann wäre es doch u.U. einfacher 
das Steuergerät fürs Pedal durch ein eigenes zu ersetzen. Voraussetzung 
dafür ist jedoch, dass sämtliche gesendete Botschaften und deren 
Parameter bekannt bzw. reengineert sind. Über dieses Steuergerät kann 
dann sowohl die Stellung des Gaspedals ausewerter als auch der 
tatsächlich gewünschte Parameter an die Drosselklappe gegeben werden. 
Aber wie schon gesagt: Die Geschwindigkeit ist nicht von der Stellung 
des Pedals abängig und es ist sicher auch nicht erwünscht, wenn der 
Motor z.B. bei einem Überholvorgang begrenzt wird.

Gruß

von Nils (Gast)


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Hallo!

In dem Fahrpedalmodul (=Gaspedal) sind schon seit einigen Jahren keine 
Potis mehr verbaut. Potis würden ja bedeuten, dass das Ganze 
verschleissen kann.

Eine recht pfiffige µC-Schaltung bestimmt induktiv die Lage eines 
Leiters und generiert die gegenläufigen Spannungssignale für das 
Motorsteuergerät.

Gerade weil das ganze so gefährlich ist, gibt es bei den 
Steuergeräteherstellern ganze Abteilungen, die sich mit 
E-Gas-Überwachung beschäftigen. Neben rein elektrischen Diagnosen gibt 
es noch etliche weitere Plausibilitätsdiagnosen. Ich bin also sehr guter 
Dinge, dass die Motorsteuerung bei der Bastelei am Fahrpedalmodul sehr 
schnell in den E-Gas-Notlauf schaltet.

Gruß, Nils

von Anja Zoe C. (zoe)


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Nils wrote:
> In dem Fahrpedalmodul (=Gaspedal) sind schon seit einigen Jahren keine
> Potis mehr verbaut. Potis würden ja bedeuten, dass das Ganze
> verschleissen kann.

Naja, nachdem bei einer ganzen Serie von VWs die Brems- und 
Kupplungspedale einfach so mal abgebrochen sind, liegt das ja durchaus 
im Bereich der üblichen Materialermüdung :-)


> Gerade weil das ganze so gefährlich ist, gibt es bei den
> Steuergeräteherstellern ganze Abteilungen, die sich mit
> E-Gas-Überwachung beschäftigen. Neben rein elektrischen Diagnosen gibt
> es noch etliche weitere Plausibilitätsdiagnosen. Ich bin also sehr guter
> Dinge, dass die Motorsteuerung bei der Bastelei am Fahrpedalmodul sehr
> schnell in den E-Gas-Notlauf schaltet.

Dann am besten doch so machen wie vor 40 Jahren schon: Per Seilzug / 
Gestänge dann halt nicht am Vergaser sondern am Gaspedal mechanisch 
eingreifen? ;-)

Aber es wirft eine Frage auf: Wie sieht ein E-Gas Notlauf aus?

Zoe

von Nils B. (nordlicht_nils)


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Hallo Zoe,

ich kenne nur einen SG-Hersteller, wie die anderen es machen, weiß ich 
nicht. Aber dieser eine kennt einen 2-stufigen Notlauf für das E-Gas.

Wenn z.B. eine Leitung unterbrochen ist, also noch eins der beiden 
Signale des Fahrpedalmoduls vorhanden ist, läßt die Motorsteuerung nur 
noch einen begrenzten Drosselklappenöffnungswinkel zu und die 
Öffnungsgeschwindigkeit wird auch begrenzt. So kann der Autofahrer noch 
einigermaßen bis zum nächsten Rastplatz kommen.

Wenn gar nichts Plausibles mehr an der Motorsteuerung ankommt, wird der 
Drosselklappensteller stromlos geschaltet. Die Klappe fällt bis auf 
einen definierten Spalt zu. Damit ist nur noch erhöhte Leerlaufdrehzahl 
drin. Ich denke, genau das würde passieren, wenn man wie weiter oben 
vorgeschlagen ein Relais in die Leitungen klemmt.

Nils

von I_ H. (i_h)


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3. Variante: Es existiert zusätzlich ein mechanischer Gaszug, der bei 
Aktivierung der Drokla ausgehängt wird. Im Notlauf wird der Gaszug 
eingehängt, und man gibt direkt Gas. Features wie Traktionskontrolle, 
Leerlaufregelung, vorspannen der Motorlager usw. sind dann natürlich 
außer Gefecht.

Es hängt halt davon ab um was für'n Auto es nun geht. Mit 'nem Relais 
klappt das sicher, wenn man den Übergang ordentlich hinbekommt.

von DerSchelm (Gast)


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Wenn das Elektronsiche Gaspedal erkennt, dass die Drosselklappe offen 
ist obwohl sie geschlossen sein sollte, petzt das Elektronische Gaspedal 
an die Einspritzung und die spritzt dann nicht mehr ein. Das wars dann 
fürs erste.

von I_ H. (i_h)


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Beschäftige dich doch erstmal damit wie sowas überhaupt funktioniert.

von Gast (Gast)


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Hallo,

was heisst eigentlich "vorspannen der Motorlager"?

Gehört zwar nicht direkt in diesen Thread, aber fragen schadet ja nciht 
;-)

Gast.

von I_ H. (i_h)


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Mach mal die Haube auf, den Rückwärtsgang rein, Handbremse an und lass 
ruckartig die Kupplung etwas weiter kommen (natürlich net so, dass er 
ausgeht).
Bisschen Gas dazu und du siehst ziemlich genau das, was der Motor 
während der Fahrt so macht (ok, bei den meisten Hauben siehst du es 
nicht... stell dich daneben und lass es einen Kumpel machen).
Der sitzt da nicht einfach fest drinnen, denn der Motor vibriert 
ziemlich stark, vor allem wenn mal etwas mehr Leistung gefragt ist. 
Daher ist der Motor über Lager von der Karosserie entkoppelt, die Lager 
haben aber prinzipbedingt Spiel.
Wenn du jetzt reintrittst drückt sich der Motor über die Antriebswellen 
hoch/runter/vor/zurück (je nach Konstruktion) bis das Spiel der Lager 
ausgereizt ist. Ist bei jedem Auto so, außer vielleicht bei Porsche (die 
haben den Motor zeitweise direkt an die Karosse geschraubt, desswegen 
sieht man ältere Porsche auch entweder richtig heizen, oder gemütlich 
mit 130, weil's darüber einfach unangenehm wird).
Wenn du das provozierst, also zB. plötzlich im Rollen voll reintrittst, 
ruckt es desswegen ziemlich. Daher wird die Drokla erst ein kleines 
Stück geöffnet, damit der Motor schonmal an die Endpositionen geht die 
die Motorlager zulassen, und dann soweit wie der Gasfuß befiehlt (sonst 
beschleunigt er bis zur Begrenzung und knallt dann dagegen).

Mein ältestes Auto ist im Moment 26 Jahre alt, der hat sowas natürlich 
noch nicht. Da fährt man auch noch richtig Auto, wenn man reintritt geht 
sofort ein Ruck durch's Auto, und im 1. Gang braucht man einen sehr 
feinfühligen Gasfuß (bei den heutigen Autos kann man fröhlich auf'm 
Pedal rumwippen, wird vom Steuergerät alles glatt gebügelt).
90% der Elektronik im Auto sind dazu da das Fahren komfortabler zu 
machen, indem man zB. verhindert das man plötzlich sehr viel mehr Gas 
geben kann (gäbe ja ein unschönes Rucken).

Die restlichen 10% sind sinnvoll ;). Moderne Autos fahren sich einfach 
langweilig.

von Anja Zoe C. (zoe)


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I_ H. wrote:
> Die restlichen 10% sind sinnvoll ;). Moderne Autos fahren sich einfach
> langweilig.

Da stimme ich Dir absolut zu (Habe Autos Bj 78, 79, 83 im Stall :-)

Zoe

von Peter (Gast)


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Hallo,
ich habe jetzt nicht alles gelesen.
Gernerell würde ich die Finger von weg lassen. Wenn ich dennoch ein 
bissel Spielen dürfte würde ich das Gaspedal über einen µC einlesen. 
(ADC) und am Motorsteuergerät dann mit einen DAC weitergeben und im µC 
kann man das ja dann nach belieben modifiezieren.
Als umschaltung würde ich Relais vorsehen welche nicht vom µC 
kontrolliert sind sonder von einen normalen Schalter. Ebenso würde ich 
bei der Umschaltung auf normal betrieb keinerlei Halbleiter einsetzen. 
Zudem würde ich des so kostruieren das wenn die Relais abgefallen sind 
das Gaspedal direkt anliegt.
Der Umschalter sollte natürlich gut erreichbar sein im falle die 
Software amog läuft.

Als weitere Sicherungsmaßnahme könnte man noch eine Spannungsbegrenzung 
hinter den µC anbringen so das er nie ganz vollgas geben kann.
Gruß
Peter

von Thilo M. (Gast)


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Gas, Bremse und Kupplung (falls vorhanden) agieren als Not-Aus im 
Regelbetrieb. Das heißt: sofortige Abschaltung des 
Geschwindigkeitsreglers bei Betätigung eines der Pedale. Wiederaufnahme 
des Regelbetriebes nur über den Handschalter (Blinkerhebel o.Ä.).

Eingriffe in den serienmäßigen Regelbetrieb sind natürlich immer mit 
Vorsicht zu genießen!

von Ralph (Gast)


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Ganz einfach ausgedrückt: Lass die Finger weg.

1. Wenn das Motorsteuergerät nicht zu alt ist, dann wird es diese 
Manipulation merken, in den Notlauf schalten und Fehler eintragen.

2. Solange deine Schaltung keine Typprüfung nach einer EU Norm hat ( die 
Nummer weiß ich jetzt nicht, lässt sich aber rausfinden) darf die 
Schaltung nicht im Auto verbaut werden.
Auch Autoradios MÜSSEN diese Prüfung haben.
Jeder Einbau eines Elektronischen Gerätes ohne Typprüfung führt zum 
Verlust der ABE fürs komplette Auto und damit zum Verlust des 
Versicherungsschutzes, unerheblich ob die Schaltung einen Schaden 
anrichten kann oder nicht.

Selbst wenn du das Auto auf einem abgesperrten Gelände bewegst wird dir 
keine Versicherung einen Schade ersetzen.

Warum ich das so deutlich schreibe?
Sehr einfach, meine Familie und auch ich sind auf den Straßen unterwegs, 
und ich will nicht das irgedwelche gebastelten Autos in meiner Nähe 
rumfahren.

von Ulrich P. (uprinz)


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ALso das mit dem lass die Finger weg, ist schon oft genug gesagt worden 
und vollends Sinnfrei, weil ja scheinbar Kompetenz im Hause vorhanden 
ist und auch ein Testgelände.

Also zum eigentlichen Thema:

1) Du muss die Poti-Leitungen auf jeden Fall auftrennen und einen 
analogen Multiplexer dazwischen schalten. Dieser sollte robust und super 
simpel ausgelegt sein. ( Schau mal bei Maxim, Analog Devices oder ST, 
die sollten da fertige Chips haben). Simplizität == Sicherheit und diese 
Stelle ist, wenn man es richtig macht, der einzig wirklich brisante 
Punkt in der Schaltung.

2) Je nachdem, was Du vor hast, könntest Du eine analoge Sicherung 
einbauen, in dem Du über eine kleine OP-Schaltung und eine One-Shot die 
Signale von den Pedal-Potis und dem uC vergleichst. Entfernen diese sich 
zu weit voneinander, kippt die OP-Schaltung und der Multiplexer schaltet 
auf Pedal zurück.

3) Eine andere Sicherungsmethode wäre, einen Controller für Deine Idee 
einzusetzen und einen weiteren für die Plausibilitätsprüfung. Das wäre 
dann sinnvoll, wenn Deine Idee erfordert, dass sich Pedalstellung und 
Gas absichtlich voneinander entfernen.
Normalerweise würde man so etwas zu zweit machen und jeder programmiert 
nach den gleichen Zielvorstellungen seine eigene Software in jeweils 
einen uC. Beide uCs werden dann analog verglichen und bei zu großen 
Unterschieden würde der Notlauf, also zurück an die Pedalpotis, 
aktiviert.
Man kann das ganze auch ausfeilen auf 3 uC unterschiedlicher Hersteller, 
drei Programmierer und drei verschiedene Sprachen und dann einen 
Mehrheitsentscheid dazu, aber es ist ja 'nur' fürs Auto und nicht fürs 
Flugzeug.
Die Idee hinter dem Vorschlag ist die, dass Du Dich selbst 
kontrollierst. Du packst Deine Idee in den eigentlichen 
Steuerungscontroller und danach schreibst Du Deine Rahmenbedingungen in 
einen zweiten Controller. Du klopfst Dir praktisch selbst auf die 
Finger, wenn Deine Idee nicht funktioniert.

4) auf jeden Fall eine sehr eng gefasste Watchdog implementieren um 
innerhalb von 0.5..1s auf Pedale umzuschalten. Wenn Du damit nicht 
gerade einen 200PS Boliden steuerst, ist er in der Zeit noch nicht weit 
gekommen und Du hast eine Chance ihn zu bremsen. Bei solch einer 
Regelungsaufgabe, sollten aber auch WD-Timeouts von 0.1s möglich sein.

So, das wären dann mal meine Ideen zur eigentlichen Frage, wie man so 
etwas machen könnte, bzw, wie ich es angehen würde.

Gruß, Ulrich

von tom (Gast)


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@ralph:
>Solange deine Schaltung keine Typprüfung nach einer EU Norm hat
>darf die Schaltung nicht im Auto verbaut werden.
So ein Schwachsinn, einbauen darf man alles. Man darf nur kein 
öffentliches Gelände damit befahren!

>Jeder Einbau eines Elektronischen Gerätes ohne Typprüfung führt zum
>Verlust der ABE fürs komplette Auto und damit zum Verlust des
>Versicherungsschutzes, unerheblich ob die Schaltung einen Schaden
>anrichten kann oder nicht.
ABE gilt auch nur im öffentlichen Gelände!

>Selbst wenn du das Auto auf einem abgesperrten Gelände bewegst wird dir
>keine Versicherung einen Schade ersetzen.
Abgesperrtes Gelände schließt ein, dass sich dort keine Person befindet 
die die Gefahren nicht kennt, sonst wäre es nicht vernünftig abgesperrt. 
Ob die Versicherung zahlt ist eine andere Frage, das steht aber im 
Kleingedruckten des Versicherungsvertrags. Meist verweisen die 
Versicherung aber auf die ABE und die wäre in diesem verletzt da keine 
ABE für den Einbau.

>Warum ich das so deutlich schreibe?
>Sehr einfach, meine Familie und auch ich sind auf den Straßen unterwegs,
>und ich will nicht das irgedwelche gebastelten Autos in meiner Nähe
>rumfahren.
Hast du schon mal einen Polizisten, Sanitäter, Feuerwehrmann usw. 
gesehen, die vor Fahrtantritt sein Gefährt untersuchten, was eiegntlich 
Pflicht ist? Die Gefahr dass da etwas passiert ist um ein vieles höher 
als genau diesem obengenannten manipulierten Auto zu begegnen und dann 
noch einen Unfall damit zu haben.

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