Hallo Forum - jetzt mit etwas reisserischerem Titel... ;-) das Thema Selbstbau-Elektronik und EMV-Gesetze ist ja schon mehrfach diskutiert worden, wie ich finde leider ohne Fazit. Daher möchte ich jetzt kein Gejammer zum Thema "Überregulierung", "man darf nix mehr", bla, bla hören, sondern konstruktive Kritik zu meinem Ansatz: Hitnergrund: Ich habe vor, eine kleine selbstgebaute Elektronik mit uC für's Auto für ein paar Leute aufzubauen und gegen Unkostenbeitrag abzugeben. Selbstverständlich habe ich alles mögliche bedacht, eindesignt und getestet - und nach meinem ermessen für Störsicher befunden. Natürlich sind meine Mittel weit von einer Prüfung nach Direktive 2004/108/EG, dem neuen EMVG vom 20.12.2007 und 2004/104/EG (bzw. 72/245/EWG) entfernt - daher kein CE-Zeichen oder eine ABE für's Auto. Auch der Verkauf als Bausatz gemäß DIN VDE 0869 (die übrigens zurückgezogen, also nicht mehr gültig ist) kommt nicht in Frage, zumal nach 2004/108/EG ausdrücklich nur Bausätze für Funkamateure von der CE-Pflicht ausgenommen sind. Lösung? Daher wollte ich mir von meinen "Kunden" schriftlich bescheinigen lassen, dass sie wissentlich ein Gerät kaufen, von dem Ihnen bekannt ist, dass es nicht den gültigen EMV-Normen entspricht und das daher keine CE-Kennzeichnung führt und bei dem der Einbau in ein KFZ zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führt. Weiterhin sprechen sie mich von allen Schadenersatzansprüchen frei, deren Anspruch nicht auf grober Fahrlässigkeit meinerseits beruht. Ich versuche also, mich von der Anwendung eines Gesetzes freistellen zu lassen.... Im Gegenzug lege ich offen, welche Tests und Gedanken ich mir zu dem betreffenden Gerät gemacht habe, so dass sich der Sachkundige darüber informieren kann, welchen Refegrad das erworbene Gerät hat. Meint Ihr, dass das funktioniert? Gruß, Christian
schon beim letzten Versuch gestern (identischer Text) kam nichts bei raus. Meinst du, daß du jetzt mit neuem Beitrag mehr Erfolg hast? Geh zum Rechtsanwalt, lasse dich anhand der aktuellen Rechtslager beraten. Das Ergebnis kannst du uns ja dann hier mitteilen.
Hallo Fragender, "EMVG / 2004/108/EG und Selbstbauelektronik" würd mich ehrlich gesagt selber auch nicht ansprechen, war eine schlecht gewählte Überschrift. Ich geh nicht davon aus, dass alle immer alle Threads öffnen, sondern sich an dem Titel orientieren - und eine wichtige Regel ist halt "Aussagekräftigen Betreff waehlen". Das habe ich jetzt nachgeholt. :D Außerdem...: Du hast den Thread wieder nach oben geschoben, also kam schon was dabei heraus.... :P
Ich denke, grundsätzlich dürfte das gehen, trotzdem wirst du bei sowas einen Rechtsanwalt brauchen, weil schon ein etwas unglücklich formulierter Satz ausreicht, dass es so nicht funktioniert. Abgewandelter Ansatz wäre: Es handelt sich um einen Prototypen oder Labormusteraufbau, es ist also kein fertiges Produkt, hat bestimmte Prüfungen noch nicht durchlaufen und darf deshalb in einem Fahrzeug nach gültigem Recht nicht benutzt werden.
Gehe zum Rechtsanwalt. Was willst du mit Forenantworten? Du: "Herr Richter, aber der 'Gast (Gast)' in dem mikrontroller.net Forum hat gesagt, man kann das so machen!" Richter: <Lachanfall> Staatsanwalt: "Na, dann werden wir auch noch 'Gast (Gast)' mal wegen unerlaubter Rechtsberatung belangen." Merkst du langsam was? Wenn du deinen Arsch absichern willst, dann frag einen Spezialisten für Arschabsicherung, nicht irgendwelche unbekannten Fraggels in einem Internetforum die vom Arschabsichern so viel verstehen wie ein Schwein vom Fliegen. Noch dazu, wenn die Fraggels durch Beantwortung deiner Frage eventuell selbst mit einem Bein im Knast stehen (Rechtsberatung).
Hallo ABE ist nicht CE. CE ist meines Wissens nur eine Selbsterklärung das man sich an irgendwas(keine Ahnung was) gehalten hat, aber man muss keine NAchweis ergbringen und kanns einfach draufpappen. ABE ist eine Zulassung, das Teil muss auf jeden Fall geprüft sein. Mein Tipp, finger weg vom Auto. Da wird deftig gefummelt bis das es geht und die CAN-Busse sind eher am Rande dessen was geht, was an der Topologie liegt. Man will Kosten sparen. Gibt Tricks um sich ohne Probleme an einen CAN-Bus anzuschließen, aber mein Tipp, lass es. Wenn Du den CAN zumüllst fährt die Karre vielleicht an die Wand. Seppal
Ich denke es geht nicht. Du erwartest, das Leute, ihre Rechte verlieren und noch dafuer bezahlen ? Dann haben sie einen Prototypen, der macht irgendwas, der hat noch gar keine Tests absolviert ? Ich wuerd da nicht unterschreiben. Zumal mie Auto ohne das Ding ja auch laeuft. Unter Freunden und Kollegen kann man so ein Ding ja mal einbauen, aber unterschreiben - eher nicht. Wenn's darum geht, aus einem 550PS Motor auch 780PS rauszubekommen sollte genuegen Cash vorhanden sein, auch pro forma die Tests zu machen.
@6632 Wie gesagt, es geht nur um eine Unkostenumlage - in diesem Fall rd. 18,--EUR und die Schaltung (Steuerung für einfahrbaren Spiegel) hat natürlich (wie gesagt) schon einige Tests durchlaufen - wahrscheinlich sogar mehr, als man als Hobbyist normalerweise macht, aber eben nur mit Heim-Mitteln: -Unterspannung, Überspannung -Konfuse Eingangssignale -Kurzschluss, -gegen Ubat, -gegen Masse -Handy mit aktiver Verbindung danebengehalten -Temperatur -18Grad/+80Grad -... Wer ein Feature nachrüstet und eben nicht 500 EUR für Nachrüstung mit Ersatzteilen zum x-fachen Serienpreis machen will, ist wahrscheinlich auch bereit, eine selbstgebaute Elektronik einzubauen und dafür auf Rechte zu verzichten. @Sepp CE != ABE ist klar. CE einfach draufbappen stimmt, nur muss man einen Sack voll Prüfdoku nachweisen, wenn es ein Problem mit dem Produkt gibt. Aber für's Auto bzw. Autoteile braucht man eine ABE. An den CAN werd ich auch nicht gehen, das ist mir indeed zu heiß. Brauche nur Dauerplus und Signale von den Türschloss-Motoren. @Norgan Das ich hier keine rechtsverbindliche Auskunft bekomme, ist mir schon klar. Aber ein paar Ideen und Meinungen von anderen zu hören, hat noch nie geschadet, oder? @Winfried Labormuster ist auch eine gute Idee...
> Aber für's Auto bzw. Autoteile braucht man eine ABE.
Nicht unbedingt, es gibt da noch die Einzelabnahme durch den TÜV.
Für die Ideen und Meinungen aus diesem Forum kannst du dir nichts kaufen und sie interessieren die Leuten, die dir Stress machen können wenn es schief geht, nicht. Falls du es immer noch nicht kapiert hast, dein momentanes Vorgehen (Ideen und Meinungen in einem Internetforum sammeln) ist zum Erreichen deines angeblichen Ziels (rechtliche Sicherheit) völlig ungeeignet und Zeitverschwendung. Auch nach dem Durchlesen aller Ideen und Meinungen, die du hier vielleicht in den nächsten Stunden oder Tagen bekommst, sitzt du immer noch genauso dumm da wie zuvor und hast nichts Konkretes in der Hand. Du willst es billig, aber du wirst es nicht billig bekommen.
@Norgan Der Sinn eines Reviews - und nichts anderes ist das zur Diskussion stellen hier für mich - ist es, eigene Arbeitsprodukte (=die "Freistellungsidee") anderen (Betroffenen, Sachkundigen, ...) vorzustellen um Fehler im Arbeitsprodukt zu finden. Um es nochmal zu sagen (s.o.) "@Norgan Das ich hier keine rechtsverbindliche Auskunft bekomme, ist mir schon klar." Das hat sich seit meinem Post um 13:50 auch nicht geändert. Wer rechtliche Sicherheit in Internetforen sucht... naja. Lassen wir das. Ich will es nicht billig und mir ist auch völlig klar, dass mir der Gang zum Anwalt (auch da kann ich Dich beruhigen: ich habe mir schon mehrmals Verträge etc. von Anwälten erstellen lassen) nicht erspart bleiben wird. Trotzdem wird mir auch das keine 100%ige Sicherheit bieten, da es im Bereich von Prototypen, Kleinstserien etc. häufig ziemlich grau wird. Und auch da hilft es, andere Ideen und Einwände schonmal vorab zu hören. Wenn Du die Diskussion hier für Zeitverschwendung hälst, warum liest Du den Thread dann weiter? Einfach die Checkbox bei "Email-Benachrichtigung aktivieren" ausklicken!
Es hilft auch mal ein Gang in ein entsprechendes EMV- Labor, damit man das Gerät entsprechenden Tests unterzieht, die auch dem Automobilhersteller genüge tun würden, sofern sie bestanden werden. Am besten ein EMV- Labor, dass auch Automotiv geeignete Test durchführen kann. Labore findet man dazu im Internet (datech.de) Rechtlich ist doch ganz klar: Wer etwas modifiziert ist auch dafür verantwortlich. Wer etwas verkauft muss sich mit dem Kunden einigen. Wobei hier genau gesetzlich geregelt wurde, dass eben ganau das, was verkauft wird auch Conform mit Europäischem Standart zu sein hat ( CE - Tauglich sein muss) dazu sind auch für Prototypen Tests notwendig und Prototypen dürfen so nicht verkauft werden... Daher Testen Prüfbericht anfertigen lassen, danach eigene Validierung machen (zB selbst mal einbauen und Testfahrten durchführen) Finger weg von sicherheitsrelevanten Komponenten, das ist grob Fahrlässig.
Sepp wrote: > ABE ist nicht CE. CE ist meines Wissens nur eine Selbsterklärung das man > sich an irgendwas(keine Ahnung was) gehalten hat, aber man muss keine > NAchweis ergbringen und kanns einfach draufpappen. Das ist ein grausig gewaltiger Irrtum. Das CE-Zeichen wird zwar in Eigenverantwortung des Herstellers/Verkäufers angebracht. Dazu ist aber die Einhaltung aller gesetzlicher Vorschriften zwingend erforderlich. Nachweis am besten durch externe Prüfprotokolle. Können auch eigene sein, der Wahrheitsgehalt wird aber möglicherweise angezweifelt werden, wenn man nicht gerade eine große Firma ist, die ein entsprechendes Labor betreibt.
@Fragezeichen > Es hilft auch mal ein Gang > in ein entsprechendes EMV- Labor, > damit man das Gerät entsprechenden Tests unterzieht, Das würde ich auch machen, wenn ich mit den Steuerungen Geld verdienen möchte. Möchte ich aber nicht! Ich möchte nur eine kleine Elektronik, die ich für mich gebaut habe, auch für ein paar andere bauen. Keine Gewinnabsicht. Kein Gewerbe. Nur Gefälligkeit. "Liebhaberei" ist da wohl der steuerlich richtige Terminus. Die Bauanleitung und alles weitere habe ich unter einer CC-Lizenz veröffentlicht - auch da: keine Heimlichkeiten, keine Gewinnabsicht. Und so eine Gefälligkeit soll ohne einen Invest von >15000 EUR für eine EMV-Abnahme und das e1-Prüfzeichen usw. nicht mehr möglich sein? Hammer. Aber ist wohl so.
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