Hatte ein Problem, das bei einem Gerät das ich gebaut habe, öfter mal die 2A Netzsicherung bei einem 400VA Trafo durchgebrannt ist. Hatte zuerst den Elko-Lade-Strom in Verdacht, sind zwei mal 22000uF in der Schaltung. Habe dann mal alles auf der Sekundär-Seite abgeklemmt. Aber siehe da, allein der Trafo im Leerlauf ließ die Sicherung noch viel öfter durchbrennen. Habe mir dann mal Spannung und Strom bei diesem Trafo im Einschaltmoment mit dem Oszilloskop angeschaut. Den Strom habe ich über einem 0.1 Ohm Shunt gemessen. Die grösste Stromspitze war 70A ! Auf dem Bild nur 55A. Problem bei diesen Trafos (Der Hersteller sagt, die sind auf 1,6 Tesla ausgelegt) ist das Einschalten im Spannungsnulldurchgang. Der Strom hat jetzt fast eine ganze Halbwelle Zeit, anzusteigen. Während des Stromanstieges kommt der Eisenkern in die Sättigung. Hui!!! Work around ist z.B. einen Heißleiter in Reihe mit dem Trafo zu schalten. Andere Lösungen haben einen Zementwiderstand in Reihe mit dem Trafo, der dann nach einer gewissen Zeit von einem Relais überbrückt wird.
Es ist allgemein bekannt, dass Ringkerntrafos dieses Problem haben. Daher gibt es spezielle Schaltungen die genau sowas verhindern, indem sie entweder den Kern vormagnetisieren, oder passend einschalten.
Es war ein ganz normaler Trafo, kein Ringkern. Der Lieferant möchte seinen Kunden preislich entgegen kommen, schon öfter waren Transformatoren von ihm so dimensioniert, das sie am absoluten Rand der magnetischen Sättigung arbeiten. Eine kleine Erhöhung des Netzspannung oder ein kleines Absinken der Netzfrequenz und hui...
ntc in reihe zur primärseite hab ich schon öfters gesehn. oder vllt eine träge sicherung? ^^
Michael H* wrote: > ntc in reihe zur primärseite hab ich schon öfters gesehn. oder vllt eine > träge sicherung? ^^ Sicherungen auf der Primärseite sind imho immer träge. Manchmal hat sogar der Sicherungsautomat durch den Einschaltstrom des Trafos angesprochen!!!
Wenn der Trafo so schon knapp bemessen ist und von dir im Leerlauf betrieben wird, darfst du dich nicht wundern, wenn er in die Sättigung kommt. Hier hat sich jemand schon vor mehr als 10 Jahren Gedanken zu diesem Thema gemacht und sich auch Lösungen einfallen lassen: http://www.emeko.de/index.php?id=11&L=0 Arno
Große Induktivitäten schaltet man nicht im Nulldurchgang der Spannung, sondern im Nullduchgang des Stromes!!! Bau die eine Schaltung die 10ms nach Spannungsnullduchgang den Trafo einschaltet.
Das heißt Rush-Effekt. Kannste danach Googeln. Nimm halt 5A sicherung. (Muss aber bei Sekundär-Kurzschluß garantiert durchbrennen, sonst brennt der Trafo.)
wie willst du denn im Nulldurchgang des Stromes einschalten? Dazu muss er doch erst einmal geflossen sein, dass er einen Nulldurchgang bekommt. Was du da vorschlägst geht also nicht, denn am Anfang ist der Strom und die Spannung gleich null vor dem Einschalten. Den Rest hat der Vorredner gut beschrieben.
@ Hey noch Was (Firma: Mumpitz) (hacky) >Es sollte Nulldurchgang der Spannung heissen. Das ist schlecht. Nöö, das passt, wenn man es RICHTIG macht. Siehe Artikel Transformatoren und Spulen sowie http://www.mikrocontroller.net/wikifiles/5/5d/Verlustarme_trafos.pdf MFG Falk
Ein grenzwertiger Artikel... > Eines der schlimmsten Dinge, die ich je in einem elektrischen > Sachbuch sah, daß man verschiedene Formeln für das Gleichstrom- > und Wechselstromverhalten von Spulen angegeben hat. Das ist > kompletter Unsinn!!! Nicht wirklich. Der AC falls ist vereinfacht - mit einer Impedanz. Beim DC Fall benoetigt man in der Regel die Differentialgleichung.
Du meinst nicht AC und DC, sondern stationärer Zustand und transienter Vorgang. Trotzdem hast du Recht, habe bei dem Satz auch schon geschmunzelt. Naja, wie auch immer ;)
Nimm doch nen Heissleiter, der nen Relais schaltet, welches widerrum den Heissleiter überbrückt und den Trafo speist
Nur ein passender Heißleiter reicht auch, den muss man nicht überbrücken. Überbrückt wird i.A. nur bei Einsatz eines Festwiderstandes.
>Habe mir dann mal Spannung und Strom bei diesem Trafo im Einschaltmoment >mit dem Oszilloskop angeschaut. Den Strom habe ich über einem 0.1 Ohm >Shunt gemessen. Die grösste Stromspitze war 70A ! Auf dem Bild nur 55A. Das ist ziemlich normal bei so großen Trafos. Oft wird da eine superträge Sicherung (TT) entsprechend etwa der doppelten Nennleistung, also rund 3,15A/TT in deinem Fall verwendet. Aber das muß der Hersteller ausdrücklich vorschlagen, sonst brennt das Teil eventuell ab. Sinnvoller ist ein Softstart. Wenn man Heißleiter nach der Startphase nicht überbrückt, können sie so heiß werden, daß das Lötzinn flüssig wird. Der Heißleiter muß also richtig dimensioniert sein. Trafos in irgend einem Nulldurchgang einschalten zu wollen, ist ziemlich unsinning, da die Phase ja auch von der Last abhängt. Es macht also einen Unterschied, ob die Elkos noch aufgeladen sind, weil der Trafo gerade eben schon mal an war, oder ob die Elkos leer sind. Kai Klaas
@ Kai Klaas (Gast) >Trafos in irgend einem Nulldurchgang einschalten zu wollen, ist ziemlich >unsinning, da die Phase ja auch von der Last abhängt. Nicht in Bezug auf den Magnetisierungstrom und die Kernsättigung. MFG Falk
Trafos sollte man im Spannungsmaximum einschalten um eine Einschaltsättigung zu vermeiden. Also bei 50 Hz Netzfrequenz 5 ms nach dem Spannungsnulldurchgang. Wenn man zu einem anderen Zeitpunkt einschaltet, wird der Spannungsstoß, der bis zum ersten Spannungsmaximum aufgebaut wird, in den Trafo geladen und klingt nur ganz langsam wieder ab, was sich durch eine hohe Aufnahme von Gleichstrom zeigt, welche langsam exponentiell abfällt. Das ist auch für das charakteristische Einschaltbrummen von großen Trafos verantwortlich. Das kann man bei richtig großen Trafos noch mehrere Sekunden nach dem Schalten hören. Ein Trafo, der mit dem hierbei auftretenden Strömen sättigt, löst dann üblicherweise die Sicherung aus. Abhilfe schafft das Schalten zum richtigen Zeitpunkt oder das Vormagnetisieren mit Strombegrenzung. Ich verwende zur Strombegrenzung gerne Halogenlampen, die nach einigen Sekunden überbrückt werden. Lampen haben den Vorteil, dass sie unzerstörbar sind, auch wenn das Überbrückungsrelais nicht funktioniert. Grüße, Peter
>Ich verwende zur Strombegrenzung gerne Halogenlampen, die nach einigen >Sekunden überbrückt werden. Lampen haben den Vorteil, dass sie >unzerstörbar sind, auch wenn das Überbrückungsrelais nicht funktioniert. Von Epcos gibt es prima NTCs für genau diesen Zweck. Richtig dimensioniert sind die auch unzerstörbar. Kai Klaas
@Peter Diener (pdiener) Benutzerseite >Trafos sollte man im Spannungsmaximum einschalten um eine >Einschaltsättigung zu vermeiden. Also bei 50 Hz Netzfrequenz 5 ms nach >dem Spannungsnulldurchgang. Diese Aussage ist so nicht richtig. Warum, wird hier erklärt. http://www.mikrocontroller.net/wikifiles/5/5d/Verlustarme_trafos.pdf Seite 3, dritter Absatz gehts los. >Abhilfe schafft das Schalten zum richtigen Zeitpunkt oder das >Vormagnetisieren mit Strombegrenzung. Eben. MfG Falk
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