Forum: Ausbildung, Studium & Beruf progressive als headhunter


von panzer (Gast)


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Moin,

hat jemand schon Erfahrungen hinsichtlich der Beratungsqualität der 
progressive gmbh gemacht? Die Stellenprofile schauen ja ziemlich 
fachspezifisch aus...

Cheers,
panzer

: Gesperrt durch User
von Seegers (Gast)


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Die haben mich schon mehrfach angesprochen, aber geworden ist es nie 
was. Meistens passt es nicht, weil der Kunde zu spezifisch sucht und ich 
eher allgemein ausgerichtet bin. Damit passe ich eher in 
Projektleitungs- oder Teamleitungsfunktionen. Diese werden mir zwar auch 
haufenweise angetragen, aber die Gehaltsvorstellungen der Firmen sind 
doch ganz leicht andere, als die meinigen. :-D.  In der Regel sind es so 
10-15 TDE brutto p-a. an denen es scheitert. Probiert es aber am Besten 
selber aus:

c.schafhauser AT progressive-de.com
f.wiedner AT progressive-de.com

Was die Jobs angeht, ist Progressive aber nichts anders, als die anderen 
auch: Die suchen alle nur die billigen Leute. Wenn die Firmen richtig 
gut bezahlen würden, müssten sie nicht so viel suchen (lassen).

Dabei ist es augenscheinlich, daß gute Ingenieure durch schlaue, statt 
mittelmäßige Lösungen, Unsummen sparen können, die locker das 10 bis 
100-fache der Mehrkosten im Vergleich zu einem Billigmann ausmachen. 
Aber diele raffen es einfach nicht und suchen nur über den Preis.

von 6637 (Gast)


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Nicht zu vergessen, dass der sogenannte Headhunter mit ein paar duennen 
Profilen auch noch eine Scheibe abhaben will.

von Seegers (Gast)


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Das juckt mich jetzt wiederum weniger, weil die Firmen, ja den 
Suchaufwand auslagern und so bezahlen. Head Hunter bekommen ja einen 
festen Satz und teilweise variable Provision.

Was mich nur stört, ist das Bild in der öffentlichkeit, daß dort die 
Besten gesucht würde. Real gesucht werden die preiseffizientesten 
potenziellen Mitarbeiter. Die werden meist in den kurz vor der Pleite 
oder einer Übernahme stehenen Firmen gesucht. Ihr glaubt nicht, was bei 
solchen Firmen an Anrufen kommt.

Gesucht werden aber auch Leute mit ganz bestimmten Profilen: Die dürfen 
nicht zu alt sein, optimal sind 6-8- Jahre BE für Projektleiter und 3-4 
Jahre BE für Entwickler. Die sind die preiswertesten in Relation zur 
Leistung. Ist man älter als 35, geht es schon runter mit den 
Gehaltsangeboten und ab 40 ist kaum was zu wollen, weil die meisten mit 
ähnlichem Knowhow und weniger aktuellem Gehalt ankommen.

von Alex (Gast)


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Provision bei Progressive beträgt 13%

von Marx W. (Gast)


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Alex schrieb:
> Provision bei Progressive beträgt 13%

Auf was?

von BB (Gast)


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Alex schrieb:
> Provision bei Progressive beträgt 13%

Auf den Stundensatz? Kann hinkommen, es gibt aber auch welche, die 
nehmen nur 10% oder 8%, je nach Dauer.

von Alex (Gast)


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Auf das Bruttojahresgehalt natürlich! Die vermitteln "Spezialisten" an 
Firmen, die sonst keine bekommen.

von Marx W. (Gast)


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Alex schrieb:
> Auf das Bruttojahresgehalt natürlich! Die vermitteln "Spezialisten" an
>
> Firmen, die sonst keine bekommen.

Lass dich von denen mal vermitteln, dann schlackerste wie ein Elephant 
im Zoo mit den Ohren.

Was die können schaut so aus:
Das I-Net nach Stellen abgrasen.
Die Datenbankeinträge von den Bewerbern ausfüllen lassen.
Rudimentärste Übereinstimmungen der Stellenbeschreibung mit den 
Bewerbern als Treffer darstellen.
etc. ...

Großen Aufwand treiben die ned, da kommt man mit einer 
Meta-Job-Suchmaschine schneller zu interresanten Jobs!

von Insider (Gast)


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Liebe Nutzer dieses Forums!

Bitte liefert keine unspezifischen Halbwahrheiten an die Öffentlichkeit, 
wenn Ihr keine Ahnung von Personaldienstleistung, insbesondere 
Headhunting habt!!! Da wird mir und hoffentlich jedem anderen aus der 
Branche schlecht.

Der Markt ist in diesem Umfeld sehr groß und intransparent, sodass 
solche Pauschalaussagen niemals getroffen werden können. Klingt ja 
wirklich so, als hätte sich mal ein Ex-Mitarbeiter, der gefühlt 3 Wochen 
an Bord war, nach zu tiefem Blick ins Glas als "Branchenkenner" entpuppt 
und seinen Ex-Arbeitgeber in den Dreck gezogen. Bravo!

Ich bin seit 2,5 Jahren bei einem großen PDL und als Senior Key Account 
Manager tätig, habe mir auch Progressive und viele andere mal näher 
angeschaut, d.h. ich hatte u.a. von P. ein Angebot auf dem Tisch und bin 
die 3-4 Interviewrunden durchlaufen. Was mich damals abgehalten hat, war 
das niedrige Fixum von 28k und die "Alles-aus-einer-Hand-Denke", weniger 
der Anspruch auf Qualität, da einem dort sicherlich alles in die Hand 
gegeben wird, um mit hoher Eigenmotivation und hohem Anspruch auf 
qualitative Dienstleistung einen guten Job für alle involvierten 
Parteien zu machen.

Nehmt Euch aber folgendes mit:
- Einstiegsgehälter können extrem schwanken (28-40k fix / 10- "open end" 
variabel)
- Die Gehaltsentwicklung schwankt noch mehr (1. Jahr 40-50k, 2. Jahr 
50-75k, 3. Jahr <100k, 4 Jahr >100k möglich bei sehr guten Leistungen)
- dazu können Incentives kommen wie Firmenwagen, Handy-Flat, Laptop usw.

- Headhunter-Provisionen (d.h. was ein PDL von einem Unternehmen für 
eine erfolgreiche Vermittlung bei einer Contingency Search bekommt) 
liegen in der Regel zwischen 20 und 35% vom Jahresbruttogehalt im Fach- 
und Führungskräfte Markt, höhere Provisionen bei Retained Search, 
insbes. Executive Search möglich!)

--> und HIER soll sich niemand beschweren, um Gottes Willen: Solche 
Suchen sind ja nicht in 2-3 Sekunden erledigt, das kann bis zu 6 Monate 
dauern und ist ein sehr komplexer Prozess mit vielen Stolperfallen, da 
viele Menschen involviert sind (hier min. 3-4: Headhunter, Bewerber, 
Kunde Fachbereich, Kunde HR...), die unterschiedliche Auswirkungen auf 
den Entscheidungsprozess haben.

--> selbst wenn ich "nur" einen "Java-Entwickler" für "Bayern" suche, 
der gut "Englisch" können muss und im "Banking" gewesen sein soll, 
liefern diese Keywords noch kein qualitativ hochwertiges Ergebnis - in 
welcher Welt lebt Ihr? Auf Basis der Keywords kann ich potentiell in 
Frage kommende Kandidaten im Markt vorsortieren, muss diese aber alle 
min. 1-2mal persönlich gesprochen haben, Referenzen einholen, diese 
nochmal anrufen und nachhaken, wo der-/diejenige welche Aufgaben 
übernommen hat, wie die Zufriedenheit menschlich/fachlich war, wo er/sie 
an seine Grenzen stößt usw., Zeugnisse prüfen usw. usw.

Im Contracting, der Vermittlung von Freiberuflern auf Zeit, liegen die 
Aufschläge bei 10-25% im IT-Geschäft (wobei 10-15% eigtl. unterste 
Schublade ist) und bei "neuwertigeren Skills" bei 20-30%, selten mehr. 
IT hat niedrigere Margen, weil der Markt viel größer und etablierter 
ist, sich mehr Player darin tummeln und natürlich auch die Transparenz 
für die Kunden zugenommen hat.

Natürlich sucht der Kunde immer die für ihn beste Lösung zu einem 
"competitive price", aber wo ist das nicht so? Hier orientieren sich PDL 
in der Regel nach 3 Säulen: Fachliche Eignung, Zwischenmenschlicher 
"Fit" und Preis. Wenn 1 der 3 nicht passt, ist der Bewerber raus. - Und 
was den Preis angeht: Natürlich wird hier gehandelt! - Glaubt Ihr etwa, 
BMW schenkt seinen Suppliern was?

Was die meisten hier zu vergessen scheinen, ist, dass der Job für die 
meisten Menschen einfach viel zu anstrengend ist, weil er stressig ist 
und frustrierend sein kann! Stress, weil strukturierte Arbeit meist in 
Großraumbüros mit hohem Lärmpegel zu erbringen ist (d.h. viele Cold 
calls und Evaluationsgespräche & Telefoninterviews) und selbst bei 100% 
korrekt geleisteter Arbeit ein bestimmter Anteil an Absagen kommt, d.h. 
man arbeitet sicherlich mehr als in anderen Branchen "für die Tonne", 
weil sich Kunden im letzten Moment doch für wen anderen entscheiden, die 
Stelle gestrichen wurde, eine Krise eintritt usw. usw. - Und selbst bei 
erfolgreich besetzten Positionen ist es nicht immer leicht, den sehr 
guten "zweitbesten" Kandidaten abzusagen.

Hinzu kommt, dass in den wirklich vertrieblich orientierten PDLs ein 
sehr rauher KPI-Ton weht, d.h. dass man bei mangelnder Performance sehr 
schnell wieder seine Sachen packen darf und das gilt (geschätzt) für 1-2 
Drittel aller Newstarters.

Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich nur sagen, dass sich all 
jene, die in diesem Umfeld wirklich qualitativ hochwertige Jobs machen 
und inhaltlich tiefer gehen wollen, am besten einen kleinen 
Nischenplayer in der Branche suchen, da man in den großen Läden überall 
nur zu sehr an der Oberfläche kratzt und i.d.R. einer von ganz vielen 
ist.

Bei guter Leistung ist auch das Honorar am Ende des Tages ein sehr gutes 
und Firmenwagen, Führungserfahrung, 3-stellige Bruttojahresgehälter etc. 
können ähnlich schnell erreicht werden wie bei den 
Top-Strategieberatungen bei deutlich weniger Arbeitsstunden und einem 
m.E. konzeptionell weniger anspruchsvollen und reiseintensiven Job.

Wer hierzu noch Fragen hat, kann mir gerne seine Kontaktdaten zur 
Verfügung stellen.

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