Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik IC Gehäuse geschmolzen


von Georg (Gast)


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Ich habe gestern unabsichtlich beim Löten einen Tropfen Lot auf das SOIC 
28 Gehäuse (SMD) gelötet, ungefähr in der Mitte von oben. Somit ist etwa 
1-2 Millimeter vom Gehäuse geschmolzen. Ist der IC noch funktionsfähig? 
Wo genau liegen denn die ganzen kleinen Bauteile im IC, bzw. wie dick 
ist die Plastikschicht?

von HildeK (Gast)


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Solange der Chip nicht sichtbar ist, sollte er schon noch funktionieren. 
Ausprobieren?
Mit welcher Temperatur lötest du denn?

von Benedikt K. (benedikt)


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Wie heiß lötest du denn ?
In einer Wellenötanlage laufen die ganzen ICs durch ein Lötzinnbad und 
denen macht das nichts aus.
Der Chip liegt ziemlich genau in der Mitte.

von Georg (Gast)


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Mit einem Handlötkolben ca. 35W, die genaue Temperatur kenne ich nicht. 
Ich musste den SMD Pin nach oben biegen und dort verlöten, dabei ist der 
Tropfen auf das Gehäuse geflossen und ist dort kleben geblieben.

von Hund (Gast)


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Kleben geblieben heißt nicht, dass das Gehäuse geschmolzen ist. 
Flussmittel ist ein sehr guter Kleber...

von Georg (Gast)


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Naja es ist eindeutig ersichtlich, dass das Gehäuse geschmolzen ist, 
nicht das ganze aber so ca 2 mm. Es ist geschmolzen

von Christian L. (lorio)


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Vll mal ein Bild? Ein IC-Gehäuse schmlizt doch noch "einfach so" durch 
einen Zinntropfen...außer man benutzt ihn als Lötkolbenablage ;-)

von Benedikt K. (benedikt)


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Kleiner Tipp am Rande: Besorg dir mal einen ordentlichen Lötkolben mit 
einer Regelung. Ich würde mal auf mindestens 400°C tippen, und das ist 
viel zu heiß !

von Bensch (Gast)


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Mal ganz grundsätzlich:
Wer SMD verarbeitet, kommt um die Anschaffung einer halbwegs gute 
Lötstation nicht herum. Noch dazu, wenn bleifrei gearbeitet wird. Das 
Brateisen vom Discounter für 3,99 tut's einfach nicht.
Für solche Leute sollte man die Wiedereinführung der Prügelstrafe 
ernsthaft diskutieren...

von Falk B. (falk)


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@ Bensch (Gast)

>Wer SMD verarbeitet, kommt um die Anschaffung einer halbwegs gute
>Lötstation nicht herum.

Warum? Mit minimalen Grundkenntnissen und handwerklicher Begabung lassen 
sich auch SMD Teile problemlos mit einem einfachen Lötkolben 
verarbeiten. Mach ich seit Jahren so, und bin das sicher nicht der 
Einzige. Die Lötstation verhindert derartige "Unfälle" in keinster 
Weise.

> Noch dazu, wenn bleifrei gearbeitet wird.

Ist im Hobby nicht nötig. Und selbst dann braucht man sie nicht.

> Das
>Brateisen vom Discounter für 3,99 tut's einfach nicht.

Naja, soooo billiges Zeug ist meist wirklich nix wert. Aber die normalen 
Modelle von Weller, ERSA und Co für 20 Euro sind schon gut und 
ausreichend. Dafür bekommt man nicht mal ansatzweise ne Lötstation, von 
den Chinateilen mal abesehen.

>Für solche Leute sollte man die Wiedereinführung der Prügelstrafe
>ernsthaft diskutieren...

???

MfG
Falk

von Rudolph R. (rudolph)


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Ich glaube das auch nicht. jedenfalls nicht "1-2 mm".
IC's sind schliesslich nicht in Plastik verpackt, das ist eine 
Kunstharz-Mischung.

von Peter (Gast)


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Ich empfehle ein Bügeleisen, kann man gut grossfläachig löten. Und ist 
Temperatur regelbar.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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IC-Gehäuse sind aus einem Duroplast, die schmelzen nicht. Die verkokeln 
nur, aber das schafft man mit 'nem Lötkolben nicht. Schon gar nicht mit 
'nem 35W-Kölbchen.

von Peter D. (peda)


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IC-Gehäuse schmelzen nicht, die platzen höchstens, wenns innen drin zu 
heiß wird.


Peter

von Bensch (Gast)


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Das ist richtig, die Gehäuse schmelzen nicht, sie zerbröseln allenfalls. 
Aber dann muss es schon ziemlich heiss sein (>400°?).

Es sein denn, das sind irgendwelche chinesischen "Nachbauten", denen 
traue ich auch Thermoplast-Gehäuse zu....

Nochmal den Apell, bitte legt euch eine temperaturgeregelte Station zu 
und schmeisst den Kolben vom A***, L*** usw. GANZ WEIT weg.

von name (Gast)


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also mit dem lötkolben für 3,95 von der firma mit dem c kann man 
durchaus auch brauchbar smd löten. nervig ist das starre kabel und die 
schraube vorne aber die kann man abknipsen, die spitze wird man eh nie 
wechseln. okay, nächste anschaffung ist eine brauchbare lötstation aber 
bis dahin tuts das dingen auch weiterhin gut.

bezüglich prügelstrafe können wir uns ja gerne mal treffen : ]

von Georg (Gast)


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Naja ich kann nicht durch den Lottropfen sehen, aber was ich sehe sieht 
flüssig aus. Kann aber auch das Flussmittel sein.

Ich lasse mir aber nichts gegen meinen Lötkolben sagen !!!!!!! Den habe 
ich schon jahrelang und damit schon alles mögliche gelötet. Ich traue 
mich gegen alle, die jetzt etwas negatives über meinen Lötkolben gesagt 
haben zu einem Wett Lötwettkampf und da würden aber so einige blöd 
dreinschauen, wie ich mit einer 3mm Lötspitzt SMD löte. Nur gestern ist 
der Fehler passiert, ca um 0:00 Uhr, nach 4h Dauerlöterei. Sonst 
passiert mir sowas nicht.

Wenn es wirklich stimmt, dass das Gehäuse aus einem Spezial Harz ist und 
der Chip in der Mitte sitzt dann ist ja nichts passiert. Huh

von homie (Gast)


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Früher gab es von Philips Bcxx-Transitoren,die haben ein richtiges 
Plastikgehäuse gehabt.
Bei einer Messung an einem Gerät werursachte ich eine Kurzschluss.
Dabei konnte ich sehen wie sich ein "Würstchen" aus dem Plastikgehäuse 
rauspellte.
War lustig anzusehen.

Gruss

von Hauke R. (lafkaschar) Benutzerseite


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@homie:
Ja genau das ist mir passiert als ich einen Transistor aus einem 
Solar-Experimenterkasten von KOSMOS glaub ich unsachgemäß mit einer 
Batterie verschaltet habe, da ist das plastikgehäuse einfach 
runtergerutscht und das Siliziumplättchen hat oben rausgeguckt, ging 
danach aber noch ;)

von Dietmar E (Gast)


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> wie ich mit einer 3mm Lötspitzt SMD löte

Ich bringe den BGA mit.

von Wolfgang (Gast)


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@Dietmar E.: Thema verfehlt, da siehst Du mit einer Lötstation genauso 
alt aus.

Es ist ein (verbreiteter) Irrglaube, für SMD bräuchte man eine feine 
Lötspitze. In den meisten Fällen bekommt man mit einer dünnen Lötspitze 
gar nicht genug Wärme an die Lötstelle.

Bei der Arbeit habe ich normalerweise eine ungefähr 5mm breite Lötspitze 
am Lötkolben (der Lötstation), und muss nur in seltenen Fällen mal 
kurzzeitig eine dünnere einsetzen. Gelötet wird alles von QFP (0.635 
oder 0.8) über 0603 und Widerstandsarrays - bei letzteren muss ich dann 
allerdings eben meist wechseln, da sind die Pads zu klein um mit der 
dicken Spitze vernünftig arbeiten zu können.

@Georg: ich glaube auch nicht, dass das Gehäuse geschmolzen ist - das 
wird Flussmittel sein.

Gruß,
Wolfgang

von Falk B. (falk)


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@ Wolfgang (Gast)

>kurzzeitig eine dünnere einsetzen. Gelötet wird alles von QFP (0.635
>oder 0.8)

Es gibt AFAIK kein QFP mit 0,635 mm Pitch. Die haben alle 0,65mm Pitch. 
Leider  sind diesem Irrtum auch ein paar Zeichner von Eagle-Gehäusen 
aufgesessen. Ich hab da mal ohne Prüfung ein 32 Pin SSOP kopiert. Mit 
dem Ergebnis, dass es nicht wirklich schön passte . . . :-(

>@Georg: ich glaube auch nicht, dass das Gehäuse geschmolzen ist - das
>wird Flussmittel sein.

Das lässt sich in 5 Sekunden prüfen, Einfach mit dem Schraubenzieher 
rumstochern. Affen würden das einfach probieren. Meschen diskutiren 
lieber ewig drum rum. 8-0

MFG
Falk

von Marc S. (eurofighter) Benutzerseite


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@ Falk

also ich habe vor einigen Tagen soein 0,65mm gehäuse extra auf 0,635mm 
geändert, weil das einfacher ist, als sich nacher im Layout über nicht 
genau sitzende Pins, schiefe leiterbahnen oder ähnliches zu 
ärgern.(handelt sich um nen FT232RL mit 28 Pins). Ich finde die Pins 
sitzen auch so noch ausreichent gut auf den vorgesehenen flächen. und 
bei 7 pins je seite ist die abweichung auch < 0,1mm....die Freifläche 
zwischen den pins ist mehr als 3 mal so groß (0,35mm), der Pin liegt 
immernoch zu mehr als 3/4 auf dem Pad auf ;) Irgendwann mal stell ich 
alles mal von den sch..önen inches auf mm um, aber bis dahin nehme ich 
den anderen Weg, wenns so naheliegend ist ;)

von Bensch (Gast)


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@ Wolfgang

Du kannst mit fast jeder Spitzenform Fine-Pitch löten, auch die Arrays 
1206.
Entscheidend ist 1. eine saubere Temperaturregelung (Lötstation) und 2. 
das richtige Flussmittel (Gel).

Beides ist bei vielen doch sehr im Argen.

von Falk B. (falk)


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@ Marc Seiffert (eurofighter)

>also ich habe vor einigen Tagen soein 0,65mm gehäuse extra auf 0,635mm
>geändert, weil das einfacher ist, als sich nacher im Layout über nicht
>genau sitzende Pins, schiefe leiterbahnen oder ähnliches zu
>ärgern.(handelt sich um nen FT232RL mit 28 Pins). Ich finde die Pins

???
Und was soll das? Der IC hat EINDEUTIG 0,65mm Pitch, steht so im 
Datenblatt, hab ich auch schon praktisch verbaut und das passt 1A! 
Schiefe Leiterbahnen? No way! Das kann Eagle (und wahrscheinlich alle 
Anderen auch) easy handhaben. Bei Eagle muss man am Pin, welches nicht 
im Raster sitzt mit layouten anfangen und dann springt Eagle aufs 
aktuelle Raster. Mit der rechten Maustaste ggf. die automatische 
Verlegung durchschalten, bis man den richtigen Modus hat.

>sitzen auch so noch ausreichent gut auf den vorgesehenen flächen. und
>bei 7 pins je seite ist die abweichung auch < 0,1mm....die Freifläche

Trotzdem unnötiger Murks.

>immernoch zu mehr als 3/4 auf dem Pad auf ;) Irgendwann mal stell ich
>alles mal von den sch..önen inches auf mm um, aber bis dahin nehme ich
>den anderen Weg, wenns so naheliegend ist ;)

Du "löst" ein Problem, welches nicht exisitiert.

MfG
Falk

von Falk B. (falk)


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@ Bensch (Gast)

>Entscheidend ist 1. eine saubere Temperaturregelung (Lötstation)

Schon wieder falsch. Ich löte mit einem 20 Euro ERSA teil, da ist nix 
geregelt. Und passt alles gut.

Beitrag "Re: Gescheiten Mini Lötkolben?"

> und 2.
>das richtige Flussmittel (Gel).

Geht auch old School mit Lötzinn und Kollophonium.

MFG
Falk

von Dietmar E (Gast)


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> Ich löte mit einem 20 Euro ERSA teil, da ist nix geregelt. Und passt alles gut

Auch auslöten?

von Falk B. (falk)


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@  Dietmar E (Gast)

>> Ich löte mit einem 20 Euro ERSA teil, da ist nix geregelt. Und passt alles >gut

>Auch auslöten?

Warum nicht?

MFG
Falk

von Dietmar E (Gast)


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Weil 2mm Lötlitze schon recht viel Wärme haben will. Eine Lötstation 
kann man mal eben auf 400 Grad setzen. Einen 20ER-Kolben nicht - der 
hat, was er hat. Kann sein, dass das gerade richtig für so einen Zweck 
ist , aber dann wird er wohl kaum gleichzeitig ideal für SDM sein.

von Marc S. (eurofighter) Benutzerseite


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@ Falk

natürlich hat er eindeutig 0,65mm rastermaß, habe ich doch gar nicht 
dementiert ;) Hab das Datenblatt schon gut studiert bevor ich ihn 
eingesetzt habe ;)

Ich finde es nur sehr sinnlos, wenn ich andauernd zwischen 0,65 und 
0,635mm Rastermaß wechseln muss um den ic richitg mit Leiterbahnen 
versehen zu können. Sicher, bei nem Mega im TQFP fange ich auch im 0,4mm 
bzw. 0,8mm raster am pin an, und gehe dann ins 0,635 / 0,3175mm raster 
über. Aber das bei jedem einzelnen Pin nervt schon. und dann kommen 
weitere Probleme inzu, wenn ich den Mega mal innerhalb der Schaltung 
verschieben will ;) weils dann wieder an allen Ecken und Kanten nicht 
passt und ich per Hand nachhelfen muss...

Gruß, Marc

von Wolfgang (Gast)


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Vermutlich hab' ich mich mit dem 0,635mm QFP geirrt, ich weiß nur noch 
dass es mit 0,6... anfing.

Bei den Widerstandsarrays (welche Dimension die haben weiß ich leider 
auswendig nicht) habe ich mit der dicken Spitze in der Tat Probleme - 
die Pads sind so klein, dass das Zinn lieber an Array-Pin und Lötspitze 
bleibt als an das Pad zu gehen. Mit der dünnen Spitze ist die Benetzung 
des Pads dann besser möglich. Da es allerdings bei der maschinellen 
Bestückung inzwischen auch Probleme gibt liegt das wohl vor allem an der 
Pad-Geometrie.

Flussmittel und Entlötlitze sind wirklich das A und O beim SMD-Löten per 
Hand...

Gruß,
Wolfgang

von Falk B. (falk)


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@ Dietmar E (Gast)

>Weil 2mm Lötlitze schon recht viel Wärme haben will.

Hat sie bisher immer von mir bekommen. Bzw. von meinem Lötkolben ;-)

> Eine Lötstation
>kann man mal eben auf 400 Grad setzen.

Eine Unsitte. Man braucht viel WÄRME, nicht hohe Temperatur.

> Einen 20ER-Kolben nicht - der hat, was er hat.

Das reicht weiter als das Einige glauben wollen. Ausserdem hat meiner 
25W ;-)

> Kann sein, dass das gerade richtig für so einen Zweck
>ist , aber dann wird er wohl kaum gleichzeitig ideal für SDM sein.

Warum in aller Welt willst du mir erklären, dass man mit einem normalen 
Lötkolben nicht gescheit löten kann? Man kann, ohne Probleme

* löten
* SMD löten
* entlöten

Ich hab vor langer Zeit mit ner normalen Kupferspitze angefangen zu 
löten, selbst damit kann man recht gut arbeiten. OK, ab und zu muss man 
die neu feilen, weil sich das Kupfer gelöst hat und ne Beule drin ist. 
SMD hab ich damit nicht gemacht.

Gutes Werkzeug ist wichtig, keine Frage. Aber es ist falsch zu glauben, 
ne gute/teuere Lötstation kompensiert mangelnde Fertigkeiten beim Löten.

MFG
Falk

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Marc Seiffert wrote:
> Ich finde es nur sehr sinnlos, wenn ich andauernd zwischen 0,65 und
> 0,635mm Rastermaß wechseln muss um den ic richitg mit Leiterbahnen
> versehen

Wie schon gesagt, versuchst du Probleme zu lösen, die es nicht gibt. Du 
klickst einfach die Luftlinie am Pad des jeweiligen ICs an und die 
Leiterbahn startet genau in der Mitte des Pads. Dann stellst du mit der 
rechten Maustaste die richtige Verlegemethode ein, um auf das 
eingestellte Raster zukommen. Fertig. Geht supereinfach ohne überhaupt 
das Raster wechseln zu müssen.

Ich bin in der Regel immer mit einem Raster von 25/12.5 mil unterwegs 
und schließe dabei auch 0,65mm/0,8mm Pitch ICs an.

von Falk B. (falk)


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@ Marc Seiffert (eurofighter)

>Ich finde es nur sehr sinnlos, wenn ich andauernd zwischen 0,65 und
>0,635mm Rastermaß wechseln muss um den ic richitg mit Leiterbahnen
>versehen zu können.

Man muss nicht ein einziges Mal wechseln. Lies mein Posting und probiers 
aus!

> Sicher, bei nem Mega im TQFP fange ich auch im 0,4mm
>bzw. 0,8mm raster am pin an, und gehe dann ins 0,635 / 0,3175mm raster
>über. Aber das bei jedem einzelnen Pin nervt schon. und dann kommen

Nein! Du hast mich noch nicht verstanden.

>weitere Probleme inzu, wenn ich den Mega mal innerhalb der Schaltung
>verschieben will ;) weils dann wieder an allen Ecken und Kanten nicht
>passt und ich per Hand nachhelfen muss...

Ach ja? Und die Lösung ist alle metrischen Gehäuse auf das unsägliche 
Inchmass zu kastrieren? Ohje.

Ich platziere meist mit 50mil Raster und layoute dann mit 10mil. Egal 
welche Bauteile, die kann man ALLLE prima und ohne komische Haken 
anschliessen. Und das auch ohne ein einziges Mal das Raster zu wechslen. 
Lies mal das Handbuch und probiers aus.

MfG
Falk

von Dietmar E (Gast)


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> Eine Unsitte. Man braucht viel WÄRME, nicht hohe Temperatur.

Wieso Unsinn, das ist eine Feed Forward Control Loop ;) Wenn man weiss, 
das die Lötspitze im nächsten Moment an die dicke Entlötstelle muss, 
erzwingt man so einen erhöhten Wärmestrom. Sonst würde der Lötkolben 
möglicherweise daran festkleben.

von Marc S. (eurofighter) Benutzerseite


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@ Falk

verdammt, das geht ja echt :D damit ist meine Methode offiziell 
gestorben ;)jetzt weis ich wenigstens auch wofür der "Route" Befehl gut 
ist. hätte nicht gedacht das ich nach so langer Verwendung von eagle 
noch so geniale "Neuigkeiten" entdecken darf :)

dank dir :)


P.S.: Ich hasse das inchmaß ;)
Metrisch ist das einzige was sinnvoll ist. Aber leider ist das inchmaß 
immernoch Prozentual stärker vertreten :(

von Falk B. (falk)


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@ Dietmar E (Gast)

>> Eine Unsitte. Man braucht viel WÄRME, nicht hohe Temperatur.

>Wieso Unsinn,

Hab ich nicht geschrieben.

>das ist eine Feed Forward Control Loop ;) Wenn man weiss,
>das die Lötspitze im nächsten Moment an die dicke Entlötstelle muss,
>erzwingt man so einen erhöhten Wärmestrom.

Aber leider mit dem "Nebeneffekt" der wesentlich zu hohen Temperatur, 
die das Lötzinn fast verdampft.

> Sonst würde der Lötkolben möglicherweise daran festkleben.

Dagegen hilft ein leistungsfähiger Lötkolben mit dicker Spitze. Und 
nicht ne Lötnadel auf 500 Grad.

MFG
Falk

von Dietmar E (Gast)


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> [...] mit dicker Spitze. Und nicht ne Lötnadel auf 500 Grad.

Spitzentausch? Ich werd nicht mehr. Ein Dreher an der Lötstation und das 
Thema ist erledigt. Das ist keine Nadel und man macht das mit Gefühl, 
nicht mit 500 Grad. Man kennt schliesslich seine Station.

von Falk B. (falk)


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Jaja, mach mal mit deiner Station . . .

von Wolfgang (Gast)


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@Dietmar: Wenn die Spitze zu dünn ist, ist sie zu dünn - und klebt auch 
fest, wenn man mit zu hoher Starttemperatur anfängt. Wenn die Lötstation 
geregelt ist, sollte sie das mit dem Wärmenachschub ja eigentlich auch 
selbst hinkriegen, oder?

Gruß,
Wolfgang

von Marc S. (eurofighter) Benutzerseite


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Dietmar E wrote:
>> [...] mit dicker Spitze. Und nicht ne Lötnadel auf 500 Grad.
>
> Spitzentausch? Ich werd nicht mehr. Ein Dreher an der Lötstation und das
> Thema ist erledigt. Das ist keine Nadel und man macht das mit Gefühl,
> nicht mit 500 Grad. Man kennt schliesslich seine Station.

also gelegentlich ist ein spitzentausch sinnvoll...auch wenn in meinem 
Fall nur sehr selten

ich löte normalerweise mit ner LS50 (Digital, Geregelt), und ner 0,8mm 
Lötspitze. Egal ob da  jetzt ein Stiftleistenpin, ein dünnes Kabel oder 
ein SMD-Beinchen gelötet werden muss. Für kleine SMD-Bauteile finde ich 
dicke Lötspitzen ungeeignet. Wenn ich aber mal größere Sachen Löte (z.B. 
bei Netzkabeln, Gehäuseverlötungen) wechsel ich schon auf ne größere 
Spitze, mit der muss ich die Anlage nicht auf 450° schmoren lassen um ne 
haltende Verbindung zu erstellen und die Verbindung wird meist besser. 
Ich plane mir das meist einfach so, das ich erst ales mit der feinen 
Spitze Löte und am ende halt ein paar Sachen mit der dicken. Das ist 1 
Wechsel innerhalb von einigen Stunden, der ist durchaus akzeptabel ^^

von Gast (Gast)


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Ich löte SMD ohne Lötspitze sondern mit Heißluft :-)

von Winfried (Gast)


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Natürlich macht es Sinn, die Station mal eben auf 400 Grad hochzudrehen, 
wenn man kurzzeitig mal etwas mehr Wärme an einer Lötstelle braucht. 
Einfach, weil dann mehr Reservewärmemenge da ist. Wärmeenergie kann nur 
mit z.B. max 50 Watt nachgeliefert werden, auch bei idealer Regelung 
(wenn die Station nur 50 Watt max kann). Wenn aber die Spitze schon auf 
400 Grad ist, dann kann sie kurzfristig wesentlich mehr Wärmeenergie 
weitergeben. Genauso wie ein Auto mit kleinem Motor, was den nächsten 
Berg schafft, wenn man gut Anlauf nimmt.

Ich find solche Diskussionen sehr komisch, wo etwas, was überall in der 
Praxis so gehandhabt wird und gut funktioniert, einem als nicht sinnvoll 
verkauft werden soll. Ich wechsle doch keine Spitze, nur weil mal eben 
etwas mehr "Power" brauche.

Anders sieht es bei modernen Lötstationen aus, die nicht nur 50 Watt 
sondern 150 Watt haben. Diese können schnell genug Leistung 
"nachpumpen", um nicht mit der Temperatur abzusacken.

von Diemtar E (Gast)


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@Wolfgang:
>  Wenn die Lötstation geregelt ist, sollte sie das mit dem Wärmenachschub ja 
eigentlich auch selbst hinkriegen, oder?

Hätte, sollte, wäre, wenn. Ich setze zum Entlöten gerne die Temperatur 
herauf und das geht nur mit Station.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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"Das geht nur mit Station". Meine Güte ...

Ich kenne auch noch die Zeiten, wo man Kupferspitzen nachgefeilt hat. 
Natürlich ging Löten und Entlöten mit diesen Brateisen. Man brauchte nur 
Übung. Temperaturregelung? Klar. Man wechselt vom 30W zum 60W oder 120W 
Brateisen. Die "Regelung" war ein bisschen grob, aber was soll's.

Kann man mit einem ungeregelten 25W Lötkolben SMD löten? Klar. Ist zwar 
nicht mein Fall, aber ich sehe keinen Grund, warum jemand mit Erfahrung 
das nicht kann. Da habe ich schon ganz andere "Stunts" von guten Leuten 
gesehen. Ich bevorzuge eine richtig bediente Station, einfach weil ich 
glaube (ohne es beweisen zu können, also es mir einbilde), dass beim 
Löten mit einer Station etwas mehr Fehler verziehen werden und man etwas 
weniger Fehler machen kann. Jedoch, wer seine Station nicht im Griff 
hat, lötet sicher nicht besser als jemand mit Erfahrung und einem 
ungeregelten Kolben.

Ich würde Anfängern auch immer eine Station empfehlen, statt einem 70W 
Brateisen aus dem Baumarkt oder dem 30W Sonderangebot von A oder L. Wenn 
jemand jedoch schon einen ungeregelten 25W bis, sagen wir mal, 50W 
Lötkolben mit brauchbarer Spitze hat, warum nicht? Soll er doch damit 
Erfahrung sammeln. Das scheiß Lötfett aus solchen Angeboten gehört 
allerdings verboten.

Zum Spitzenwechsel. Ich wechsel keine Spitzen, ich wechsel den Kolben. 
Statt ich mit einer heißen Spitze an einem heißen Kolben rummache und 
mit die Pfoten zu verbrennen, wird einfach ein anderer Kolben in die 
Station eingesteckt.

von Dietmar Eilert (Gast)


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> Das geht nur mit Station. Meine Güte ... Natürlich ging Löten und Entlöten mit 
diesen Brateisen

Hüstel - "Ich setze zum Entlöten gerne die Temperatur herauf und das 
geht nur mit Station" bedeutet, dass das Heraufsetzen der Temperatur nur 
mit Station geht (und nicht, dass das Entlöten nur mit Station geht).

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Georg wrote:
> Ich habe gestern unabsichtlich beim Löten einen Tropfen Lot auf das SOIC
> 28 Gehäuse (SMD) gelötet, ungefähr in der Mitte von oben. Somit ist etwa
> 1-2 Millimeter vom Gehäuse geschmolzen.

Das glaubst ja wohl selber nicht ;) Da muesstest ja schon Zeiten mit dem 
Kolben direkt darauf rumgemoerdert haben dass diese cases schmelzen.

von Winfried (Gast)


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Nochmal ganz klar und eindeutig:

Nahezu alle IC-Gehäuse bestehen aus Duroplast, welches nicht schmilzt. 
Es zersetzt sich, verschmort oder verbrennt irgendwann. Dann muss man 
aber schon ganz gewaltig Wärme zuführen. Auch Leuchtdioden bestehen aus 
Duroplast.

Schmelzen tun nur Thermoplaste.

http://de.wikipedia.org/wiki/Duroplast
http://de.wikipedia.org/wiki/Thermoplaste

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